Wegen des Überblicks nicht nur für Hobbyflieger ein Link zu einem interessanten Beitrag aus einem anderem Forum:
Zitat:
Flug MH 17 - findet sich die Wahrheit im Internet?
Betrachten wir zunächst die Ereignisse aus Sicht der ukrainischen Behörden bzw. wohl auch der USA und EU. Wenn diese Sicht zutreffend ist, besteht kein Grund die Quellen anzuzweifeln.
Hier die chronologische Zusammenfassung der von mir einbezogenen Inhalte. Alle Zeitangaben sind in Ortszeit der Ukraine EEST (UTC + 3 Stunden bzw. MESZ + 1 Stunde) soweit nicht anders angegeben. Zur Übersichtlichkeit sind alle Quellen, Fotos und Videos in den Hyperlinks enthalten.
BuK-M1 (Nato-Code SA-11 Gadfly) bezeichnet eine mobile russische Boden-Luft Raketen Abwehr Batterie (6 Fahrzeuge). Wenn im Folgenden von BuK System die Rede ist, dann ist damit nur eine mobile Startrampe 9A310 mit Feuerleitradar und 4 Lenkraketen gemeint.
14.7.2014 – abgehörtes Gespräch
Ein BuK-System wird den Separatisten angekündigt. Es soll in wenigen Tagen zur Verfügung stehen.
17.7.2014 ca. 1:00 Video
Das BuK System wird in der Nähe von Sukhodilsk über die Grenze gebracht.
17.7.2014 gegen 9:00 abgehörtes Gespräch
Der ehmalige russ. Offizier "Khmuirij" ist mit dem System Buk auf einem Sattelschlepper in Donezk angekommen. Eine Bedienungsmannschaft für das System ist dabei. Es soll in einem Konvoi eingegliedert werden. Dazu soll "Khmurij" in die Nähe des "Motel" fahren, und noch vor der Hornostaivs‘ka Straße anhalten. „Motel“ bezeichnet einen Kontrollpunkt der Separatisten auf dem Illicha-Prospekt in Donezk.
17.7.2014 morgens Twitter
Ein Tweet meldet um 14:32 (vor dem Abschuss), dass morgens das BuK System in Donezk an einer Straße stand.
17.7.2014 morgens Foto/Pressebericht
Reporter der franz. Zeitung "Paris Match" veröffentlichen am 29.7.2014ein Foto des Sattelschleppers mit der BuK am Strassenrand in der Vorstadt von Donezk, aufgenommen am 17.7.2014 morgens. An der Seite ist eine Telefonnummer zu erkennen. Der Besitzer des Trucks konnte später telefonisch darüber Auskunft geben, dass ihm der Sattelschlepper und weitere Fahrzeuge von den Separatisten Anfang des Monats abgenommen wurde.
17.07.2014 vormittags Video
Ein Video zeigt die Durchfahrt des Konvois durch Zuhres, einem Ort zwischen Donezk und Torez.
Das Buk ist immer noch auf dem Sattelschlepper.
17.7.2014 Foto
Ein Foto, aufgenommen in Torez zeigt das BuK auf dem Sattelschlepper.
17.7.2014 12:00 Foto
Ein Foto aufgenommen in Snizhne zeigt das BuK System bereits ohne Sattelschlepper.
17.7.2014 mittags Pressebericht
Der Zeuge Valery Sacharow sah das BuK-System geparkt in der Karapetian Straße stehen, wie er Reportern von AP berichtete.
17.7.2014 12:10 Twitter
Ein Tweet von 14:26 am 17.7.2014 (also noch vor dem Abschuss) berichtet von der Durchfahrt eines Raketenkomplexes um 12:10 von Torez nach Snizhne.
17.7.2014 mittags Pressebericht + Video
Ein Reporter von Associated Press berichtet, dass er ein BuK System an in der Stadt Snizhne gesehen hat. Weitere AP Reporter sahen das System gegen 13:05 in der Stadt in einem Konvoi mit zwei zivilen Autos. Dieser Bericht wurde veröffentlicht, bevor die Boeing abgeschossen wurde.
Ein Video auf YouTube zeigt das BuK-System ebenfalls bei der Durchfahrt durch Snizhne. Das BuK fährt allein, nicht mehr auf einem Sattelschlepper und wird von einem Zivilfahrzeug begleitet.
17.7.2014 abgehörtes Gespräch
"Khmurij" übergibt das System in der Nähe von Pervomais‘kyi (5 – 10 km von Snizhne entfernt) an einen unbenannten Kämpfer der "DNR".
17.7.2014 16:18 abgehörtes Gespräch
Ein Kämpfer "Naimanets" meldet den Einflug eines Flugzeugs an Igor Bezler, Kommandeur der Gruppe vom Bergwerk und ehm. russ. Offizier.
17.7.2014 16:18 öffentlich zugängliche Daten
Letztes Transpondersignal (ADS-B-Modus) aufgezeichnet von FlightRadar24 von Flug MH 17. Geschwindigkeit 476 Knoten auf FL330 an der Position N48.28 E38.08
17.7.2014 16:20 Pressebericht
In der Stadt Torez, ca. 10km westlich von Snizhne hörten laut AP Bewohner laute Geräusche. Ein Zeuge - Rostislav Grishin - hörte zwei starke Explosionen. Erst eine, dann nach etwa einer oder anderthalb Minuten eine weitere. Dann nach einer weiteren Minute sah er ein durch die Wolken abstürzendes Flugzeug.
17.7.2014 16:33 abgehörtes Gespräch
Ein Kämpfer "Major" meldet einem Kämpfer "Grek", dass die Gruppe aus Chornukhyne ein Flugzeug abgeschossen hat.
17.7.2014 16:40 abgehörtes Gespräch
Igor Bezler meldet den Abschuss eines Flugzeuges von der Gruppe vom Bergwerk an Wasil Mikolajowitsch Geranin (ehem. Oberst im russ. Generalstab). Das Flugzeug soll in der Nähe von Enakievo auf den Boden aufgeschlagen sein. Seine Gruppe ist dorthin unterwegs um Fotos zu machen.
17.7.2014 16:50 (17:50 MSK Moscow Time) VKontakte + Video
Auf der Seite VKontakte von "Strelkin" alias Girkin erscheint eine Meldung zum Abschuss einer AN-26 sowie zwei Videos die aus der Entfernung Rauchwolken vom Absturzort zeigen. Etwa zeitgleich meldet der russ. TV-Sender „LIFENews“ den Abschuss einer ukrainischen Militärmaschine über der Stadt Torez und zeigt dieselben Videos.
Die Meldung von LIFENEWS wird kurz darauf gelöscht und durch eine andere Meldung ersetzt, nachdem bekannt ist, dass es sich um eine Boeing der Malaysia Airlines handelt.
Auf der VKontakte-Seite von Strelkin wird der Beitrag ebenfalls durch einen anderen Beitrag ersetzt.
17.7.2014 17:11 abgehörtes Gespräch
"Major" meldet an "Grek" dass das Flugzeug noch in der Luft auseinander brach. In der Nähe des Bergwerks "Petropawlowskaja". Ein erster Passagier wurde gefunden. Ein 200er... ein Zivilist.
17.7.2014 17:32 abgehörtes Gespräch
"Major" meldet an "Grek", dass es sich mit Sicherheit um eine Zivilmaschine handelt. Es wurden keine Waffen gefunden, sondern nur zivile Sachen und ein Dokument eines indonesischen Studenten von der Thompson Universität.
17.7.2014 18:23 Twitter + Zello (Tonaufnahmen)
Ein „WowihaY“ twittert ein Foto auf dem Kondensstreifen einer vom Boden abgeschossenen Rakete zu sehen sind. Das Foto wurde aus Torez in Richtung Pervomais‘kyi aufgenommen.
Anwohner in Snizhne unterhalten sich über die Vorfälle über Zello (eine Walkie Talkie-Anwendung für Smartphones). Jeder in Reichweite kann es mithören. Es wird viel in dieser Gegend benutzt. Dabei wird deutlich, dass sie Zeugen eines Raketenstarts aus Richtung Saurivka und des Absturzes der Boeing wurden. Demnach startete die Rakete aus Richtung Saurivka flog von Süd über den Ortsteil „Oktyabr“ in Snizhne in Richtung Cheryomushky.
17.7.2014 abends Video
Das Buk-System wird mit einem Sattelschlepper zurück nach Russland gebracht. Ein Video zeigt die Durchfahrt durch Lugansk. Es ist deutlich zu sehen, dass eine der 4 Raketen fehlt.
Ein Vergleich mit Fotos vor Ort zeigt die Übereinstimmung mit der angegebenen Position in Lugansk:
18.7.2014 17:53 abgehörtes Gespräch
In einem Gespräch zwischen Oleksandr Khodakowski Chef des Bataillons „Wostok“ in Donezk und „Oleksej“ Zivilschutzmitarbeiter fordert der Chef des Bataillons „Oleksandr“ auf, er soll sich um die Blackboxes kümmern. Moskau will wissen was damit ist. „Wir müssen sie in unseren Besitz bringen“.
Die Blackboxes sollen versteckt werden und dürfen unter keinen Umständen in die Hände „Unbefugter“ wie OSZE oder so gelangen. Später belegt ein Video von Journalisten, dass der Zivilschutz eine der Blackboxes gefunden hat.
Jetzt betrachten wir die Informationen aus russischer bzw. pro-russischer Sicht, d.h. ein möglicher Abschuss durch das ukrainische Militär.
Als erstes fällt hier die Vielzahl der von russischen Medien veröffentlichten Szenarien auf. Ich werde im Folgenden auf die wichtigsten eingehen, beginnend mit dem wohl abenteuerlichsten wonach die Ukrainer eigentlich die Maschine von Präsident Putin abschießen wollten und dabei versehentlich die Boeing getroffen haben.
Diese Meldung wurde mehrfach in Russia Today und anderen staatlichen Medien mit Bezug auf russische Luftfahrtquellen berichtet. Der darin behauptete Überflug von Putins Maschine über der Ukraine hat nachweislich so nicht stattgefunden. Es gab eine Überschneidung der Flugrouten in der Nähe von Warschau, allerdings mit einem zeitlichen Unterschied von 30 min. Putins Maschine flog ohne Umweg direkt nach Moskau.
Nächste Variante: Der spanische Fluglotse „Carlos“ am Kiewer Flughafen der per Twitter (@spainbuca, inzwischen gelöscht) behauptete, dass die Boeing von 2 ukrainischen Militärjets verfolgt und abgeschossen wurde. Mal abgesehen davon, dass ukrainische Behörden keine Ausländer in solchen Funktionen beschäftigen, musste RussianToday selbst am 17.7.2014 einräumen, dass es ein Fake war. Trotzdem wurde dieser „Carlos“ am 19.07.2014 von Russia Today erneut als ein wichtiger Zeuge präsentiert
Denn die weitaus größte Überraschung bietet das Szenario was der internationalen Öffentlichkeit auf der Pressekonferenz des russ. Verteidigungsministeriums am 21.07.2014 präsentiert wurde.
Hier wurde in den zwei wichtigsten Punkten „Tatsachen“ vorgestellt, die sich so leicht wiederlegen lassen dass man schon annehmen könnte, es wäre Absicht.
1. Es wurde eine Grafik gezeigt in der ein ukrainisches SU 25 Flugzeug auf 10.000 m die Boeing 777 (MH 17) die auf 10.100 m flog im Abstand von 3 – 5 km verfolgte. Die maximale Flughöhe der SU 25 ohne Raketen (oder andere Bewaffnung) beträgt aber laut Hersteller nur 7.000 m und mit Bewaffnung max. 5.000m. Die Diskrepanz erklärte die russ. Seite lapidar damit, dass die SU25 so hoch fliegen kann, „…wenn sie will.“, was allerdings schon aus physikalischen Gründen unmöglich ist. Wohl um das zu untermauern änderte jemand die Daten der SU 25 in der russischen Wikipedia auf 10.000m bzw. 9000m.
2. Es wurden Satellitenaufnahmen präsentiert, die ukrainische BuK-Systeme darstellen. Einmal vom 14.7.2014 und von 17.7.2014 der gleichen Stelle. Sowie ein Bild vom 17.7.2014 mit zwei BuK . Alle Bilder haben eines gemeinsam, in der Mitte oben sind die Koordinaten vermerkt. Für das Bild mit den zwei BuK z.B. 47°59'00 N 38°27'05 E . Wenn man nun diese Koordinaten über Google Map betrachtet, findet man dieselbe Stelle. zoomt man heraus, dann stellt man verblüfft fest: es ist mitten im Gebiet, welches von den Separatisten kontrolliert wird (auch am 17.7.2014) und nicht weit von den Stellen, an denen die BuK der Separatisten beobachtet wurde.
In Punkt 1 wird indirekt ein vorsätzlicher Abschuss durch die Ukraine mit einer SU 25 vorgeworfen. Versehentlich wird ein SU25 Erdkampfflugzeug wohl kaum 5.000m über seiner eigentlichen Gipfelhöhe fliegen. Vorsätzlich heißt aber auch, dass sie aus welchem Grund auch immer den Abschuss der Boeing geplant hätten, denn die Flugroute und Uhrzeit war ja allgemein bekannt. Dazu hätten die Ukrainer dann wohl eher eine von ihren 23 SU 27 benutzt, denn diese können auf 18.500m fliegen. Dagegen spricht weiterhin, dass das Trefferbild insbesondere am Cockpit der Boeing typische Schrappnellspuren einer Boden-Luft-Rakete aufweist. Eine infrarotgesteuerte Luft-Luft-Rakete wäre nicht am Cockpit sondern an oder in einem der Triebwerke explodiert. Derartige Zwischenfälle gab es bereits mit Zivilmaschinen (LN114, KAL 902, KAL 007). In allen diesen Fällen konnten die Maschinen noch teilweise gesteuert und im Fall von KAL 902 auch gelandet werden.
In Punkt 2 wird im Gegensatz dazu der Abschusses durch ukrainisches Militär mittels BuK-System indirekt vorgeworfen. Bilder von startenden Raketen oder Flugbahnen eventueller Raketen wurden nicht vorgelegt. In einer weiteren Grafik wird verstärkte Radaraktivität von ukrainischen BuK-Systemen für den 17.7.2014 festgehalten. Ein Zusammenhang dieser Aktivitäten mit dem zu dieser Zeit öffentlich bekannten Flug (Zeit, Höhe, Position) MH 17 wird nicht hergestellt. Wie die Ukrainer unbemerkt zwei BuK-Systeme in das von Separatisten vollständig kontrollierte Gebiet bringen konnten, wurde von der russischen Seite ebenfalls nicht erklärt. Für die zweite Variante fehlt einfach ein schlüssiger Ablauf. Es werden nur „Fakten“ präsentiert, die einen Ablauf suggerieren sollen. Antworten oder eine Interpretation der vorgelegten „Fakten“ erfolgen nicht.
Ende des Zitates
Quelle:
http://www.slinfo.de/forum/showthread.p ... m-Internetmfg
pentium