Deutschland in den Achtzigern Meine erste Reise zum Klassenfeind

Was dachte der DDR Bürger über den deutschen in der Bundesrepublik. Was hielt der Bundesdeutsche vom DDR Einwohner? Unterschiedliche Ansichten bestehen heute noch. Was drücken sie aus, was wird erwartet?

Deutschland in den Achtzigern Meine erste Reise zum Klassenfeind

Beitragvon Interessierter » 12. August 2014, 16:48

Einmal von der DDR in die BRD reisen! Eigentlich hätte Siegfried Wittenburg noch bis Dezember 2017 auf einen Pass warten müssen. Doch im April 1988 öffnete sich für ihn einen Spalt breit der Eiserne Vorhang. Das ist seine Geschichte.

Als meine Eltern 1977 ihr "Passierscheinalter" erreicht hatten und von ihrem ersten Besuch bei Verwandten in der Bundesrepublik in die DDR zurückkehrten, erzählten sie Unglaubliches. Ich mochte den Erzählungen nicht recht folgen und blendete den Umstand lieber aus, noch bis zum Jahr 2017 auf einen Reisepass mit Ausreisevisum warten zu müssen. Doch neun Jahre später wurde meinem Arbeitskollegen die Reise in den Westen zu einer Silberhochzeit genehmigt.

Anschließend erzählte er, dass nach Passieren der Grenze der Interzonenzug ruhiger fuhr und das Gras grüner wurde. Für mich war das der Auslöser, ebenfalls einen Antrag zur Besuchsreise beim "Klassenfeind" zu stellen.


Ein naher Verwandter schickte mir ein amtlich beglaubigtes Dokument, das die Richtigkeit seines 50. Geburtstages bestätigte. Dieses fügte ich einem formlosen Antrag bei, den ich zuerst beim Leiter des Kollektivs einreichte. Der Antrag beinhaltete den Zeitraum der geplanten Reise, die Erklärung, dass ich dafür einen Teil meines Jahresurlaubs in Anspruch nahm und dass ich allein ohne weitere Angehörige reiste, also ein Pfand in Form meiner Ehefrau in der DDR hinterlegte.

Weiter mit dem tollen Bericht eines Zeitzeugen und 31 aussagkräftigen Fotos hier:
http://www.spiegel.de/einestages/deutsc ... 84773.html

Wie gewohnt auch wiedertolle Bilder von Siegfried Wittenburg .

" Der Interessierte "
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Re: Deutschland in den Achtzigern Meine erste Reise zum Klassenfeind

Beitragvon Nostalgiker » 12. August 2014, 17:45

Interessant die Beschreibung der "Antragstellung" für eine private Besuchsreise in die BRD.
War mir in der Art nicht bekannt und wurde von mir auch nicht so praktiziert.

Vielleicht war es in Rostock und für Einen auf den mehrere IM's angesetzt waren, von dem ein OPK oder OV angelegt wurde, ein wenig anders mit der Antragstellung auf eine Besuchsreise......

Ich bin jedenfalls gleich zum VPKA mit den erforderlichen Unterlagen und im Betrieb habe ich für die Zeit Urlaub eingereicht und das war's ......

Thoth

PS.: dass das Gras in unserer Erinnerung grüner sei, davon sangen die Jungs von Pink Floyd schon ......
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

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Re: Deutschland in den Achtzigern Meine erste Reise zum Klassenfeind

Beitragvon Volker Zottmann » 12. August 2014, 18:05

Thoth hat geschrieben:Interessant die Beschreibung der "Antragstellung" für eine private Besuchsreise in die BRD.
War mir in der Art nicht bekannt und wurde von mir auch nicht so praktiziert.

Vielleicht war es in Rostock und für Einen auf den mehrere IM's angesetzt waren, von dem ein OPK oder OV angelegt wurde, ein wenig anders mit der Antragstellung auf eine Besuchsreise......

Ich bin jedenfalls gleich zum VPKA mit den erforderlichen Unterlagen und im Betrieb habe ich für die Zeit Urlaub eingereicht und das war's ......

Thoth

PS.: dass das Gras in unserer Erinnerung grüner sei, davon sangen die Jungs von Pink Floyd schon ......


Zumindest die Züge rollten ruhiger. Das bemerkte ich 1954 als Dreijähriger schon.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Deutschland in den Achtzigern Meine erste Reise zum Klassenfeind

Beitragvon augenzeuge » 12. August 2014, 18:10

Thoth hat geschrieben: Ich bin jedenfalls gleich zum VPKA mit den erforderlichen Unterlagen und im Betrieb habe ich für die Zeit Urlaub eingereicht und das war's ......
Thoth



Ganz sicher hast du vom Betrieb eine kurze Bestätigung haben müssen....ohne diese hättest du die Unterlagen nicht bekommen.
Das weiß ich ziemlich genau.

Aber was mich mehr interessiert, was waren deine ersten Eindrücke, was beeindruckte dich am meisten, was überraschte dich? Schreib doch mal...
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Re: Deutschland in den Achtzigern Meine erste Reise zum Klassenfeind

Beitragvon Nostalgiker » 12. August 2014, 18:12

Ach wirklich?
Hatte die Bundesbahn bereits 1954!!! die Gleisanlagen inklusive Unterbau komplett neu gebaut? Wenn ja tolle Leistung im Wirtschaftswunderland .....

Mich haben in den Fünfzigern die Abrollgeräusche der Personenzüge und deren Wahrnehmung im Abteil weniger interessiert, egal ob Ost oder West.
Nun gut ich habe mich auch als Kleinkind nicht sonderlich für die Brötchenpreise in Leipzig oder in Oberhausen interessiert wie so manch anderes Kind .....

Thoth
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Re: Deutschland in den Achtzigern Meine erste Reise zum Klassenfeind

Beitragvon Volker Zottmann » 12. August 2014, 18:24

Thoth hat geschrieben:Ach wirklich?
Hatte die Bundesbahn bereits 1954!!! die Gleisanlagen inklusive Unterbau komplett neu gebaut? Wenn ja tolle Leistung im Wirtschaftswunderland .....

Mich haben in den Fünfzigern die Abrollgeräusche der Personenzüge und deren Wahrnehmung im Abteil weniger interessiert, egal ob Ost oder West.
Nun gut ich habe mich auch als Kleinkind nicht sonderlich für die Brötchenpreise in Leipzig oder in Oberhausen interessiert wie so manch anderes Kind .....

Thoth


Ja Thoth, tatsächlich waren die Gleise bereits verschweißt. Ich weiß es daher noch so genau, weil ich auf der Rückfahrt von Düsseldorf 1955 gesagt haben soll "Jetzt sind wir bald wieder zu Hause". Und das nur, weil der Zonenzug wieder rumpelte. Das wurde oft zum Besten gegeben.... Ob es das Gleis von Oebisfelde oder das bei Marienborn war, kann ich nicht mehr sagen. Irgend ein Reichsbahn-Fetischist wird meine Aussage aber richtig heißen.
Mich interessierten die Brötchenpreise da auch noch nicht, wie recht Du doch hast.

Gruß Volker
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Re: Deutschland in den Achtzigern Meine erste Reise zum Klassenfeind

Beitragvon Edelknabe » 12. August 2014, 18:37

Das musst du unbedingt näher erklären "großer" Volker, das mit dem Verschweißen der Gleisnähte? Siehe dein:

"Ja Thoth, tatsächlich waren die Gleise bereits verschweißt."

War also Gleis Reichsbahn Ost nur angesetzt und Gleis West Dank gelernter Schweißer ordentlich verschweißt? Gab es denn keine Schweißer in der DDR oder warum fabrizierte Reichsbahn Ost so eine Bauweise? Und wo ist Pentium unser Eisenbahnspezialist...ich bitte um Erklärungen, um richtig fachliche....

Rainer-Maria schon als Kind ein Viel-Bahnfahrer also Leipzig -Ostsee mit Umsteigen in der Nacht und zurück. Und das fast jedes Jahr, also mein Vater war Schichtarbeiter und sowas wurde einfach im Arbeiter und Bauern/Intelligenzstaat mit Ostsee belohnt.
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Re: Deutschland in den Achtzigern Meine erste Reise zum Klassenfeind

Beitragvon Volker Zottmann » 12. August 2014, 18:48

Edelknabe hat geschrieben:Das musst du unbedingt näher erklären "großer" Volker, das mit dem Verschweißen der Gleisnähte? Siehe dein:

"Ja Thoth, tatsächlich waren die Gleise bereits verschweißt."

War also Gleis Reichsbahn Ost nur angesetzt und Gleis West Dank gelernter Schweißer ordentlich verschweißt? Gab es denn keine Schweißer in der DDR oder warum fabrizierte Reichsbahn Ost so eine Bauweise? Und wo ist Pentium unser Eisenbahnspezialist...ich bitte um Erklärungen, um richtig fachliche....

Rainer-Maria schon als Kind ein Viel-Bahnfahrer also Leipzig -Ostsee mit Umsteigen in der Nacht und zurück. Und das fast jedes Jahr, also mein Vater war Schichtarbeiter und sowas wurde einfach im Arbeiter und Bauern/Intelligenzstaat mit Ostsee belohnt.


Sag mal, gehts noch? Da brauchst Du ne Erklärung? Bist Du selbst im Osten nie als Kind Bahn gefahren? Nie das Gerattere der Schienenstöße gehört?
Und das war eben bereits 1954 ab der Grenze weg. Über diesen Umstand hat sich hier vor 2 Jahren keiner ausgelassen. Da hatte ich das Kapitel schon ma eingestellt.
http://mein-ddr-leben.de/05.html
Ich war als fast 4-Jähriger bereits im “gelobten Land”. Dort wo es Bananen und Blockschokolade für mich sichtlich im Überfluss gab. Wo sich Türen von Karstadt bereits mittels Lichtschranke selbsttätig öffnen konnten und die Treppe in diesem Kaufhaus mich empor fuhr. Inmitten der großen Stadt nahm ich außerdem damals schon den ersten Hubschrauber meines Lebens, hoch über mir, wahr. Das war und blieb für mich schlicht und ergreifend das Land der Superlative!
Nach ewig langer Bahnrückfahrt merkte ich bereits als knapp 4-Jähriger, dass wir bald am Ziel sein müssten. Denn ich stellte fest, dass ab Oebisfelde die Wagen wieder zu rattern begannen. Hier waren noch keine Schienenstöße verschweißt … Das hat mir Vati später noch oft erzählt, obwohl es mir auch so, oder gerade deswegen, immer gegenwärtig war.
Kurz: Mein kleines Menschenhirn hatte schon unbewusst verinnerlicht, dass der Westen uns, dem östlichen Deutschland, haushoch überlegen ist. Ich machte es als kleines Kind unbefangen an den paar banalen Gegebenheiten fest. Aber diese Gedanken brannten sich in mir fest.
Selbst der Rhein war letztlich breiter als die Bode!


Gruß Volker
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Re: Deutschland in den Achtzigern Meine erste Reise zum Klassenfeind

Beitragvon Edelknabe » 12. August 2014, 18:57

Der Volker hat geantwortet, und nun unser Fachmann. Ich bitte hiermit um eine Erklärung, warum...aber dazu siehe mein Vortext.

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Re: Deutschland in den Achtzigern Meine erste Reise zum Klassenfeind

Beitragvon Volker Zottmann » 12. August 2014, 19:07

Edelknabe, erschreckend Dein Nichtwissen! Die Gleise waren von der REICHSbahn, als es noch ein Deutschland war. Im Westen wurden damals bereits Hauptstrecken ausgebaut und verschweißt. Im Osten aber, da wurde statt dessen fleißig demontiert. (Reparationsleistungen)
Es gab einfach noch keine Kapazitäten.

Gruß Volker
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Re: Deutschland in den Achtzigern Meine erste Reise zum Klassenfeind

Beitragvon Edelknabe » 12. August 2014, 19:12

Lass die Fachleute Volker...lass sie das erklären. Bin ich...bis du gelernter Reichsbahner? Ein großes Nein.Also halt einfach den Harzer Sappel hahahahuhi

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Re: Deutschland in den Achtzigern Meine erste Reise zum Klassenfeind

Beitragvon Icke46 » 12. August 2014, 19:15

Also, dass mit den Rolltreppen und Automatiktüren würde mich nun tatsächlich mal interessieren.

Bei Rolltreppen ist es relativ einfach - die gibt es eigentlich schon seit 120 Jahren. Bloss, bei den Türöffnern finde ich nichts belastbares, vielleicht kann ja mal jemand Daten bringen [ich auch] ?

Übrigens - weder bei Kaufhof noch bei Karstadt in Hannover gibt es automatische Türen - die Stadt marschiert scheinbar stramm zurück in die Steinzeit [flash] .

Gruss

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Re: Deutschland in den Achtzigern Meine erste Reise zum Klassenfeind

Beitragvon Volker Zottmann » 12. August 2014, 19:20

Düsseldorf Karstadt in der Altstadt, hinterm Bahnhof:
Dort genau war das. Die Türen gingen per Lichtschranke auf. Mein Cousin hielt dazu die Hand rechts in die Türfasche. Nun war ich ja noch recht klein, würde aber schätzen, dass es auf normaler Lichtschalterhöhe, also bei 1,10m Höhe war.

Gruß Volker.
PS. Das Haus steht noch, zur Not frag den Hausdienst.
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Re: Deutschland in den Achtzigern Meine erste Reise zum Klassenfeind

Beitragvon Zicke » 12. August 2014, 19:39

Edelknabe hat geschrieben:War also Gleis Reichsbahn Ost nur angesetzt und Gleis West Dank gelernter Schweißer ordentlich verschweißt? Gab es denn keine Schweißer in der DDR oder warum fabrizierte Reichsbahn Ost so eine Bauweise?


Das Thermitverfahren wurde im Jahre 1895 von Hans Goldschmidt zum Patent angemeldet. Vor allem in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts war das Thermitschweißen zum Verbinden von Eisenbahnschien weit verbreitet. Noch heute wird das Thermitschweißen oder das aluminothermisches Schmelzschweißen bei der Schweizer Bahn täglich eingesetzt.
http://www.seilnacht.com/Lexikon/thermit.html

1926 wurde das schon bei der DRG angewendet, nur nach dem Krieg hatten wir nicht die Mittel wie de westlichen Besatzungszonen, denn Thermit wurde im Krieg als Brennstäbe in Bomben verbaut und war selten und teuer, deshalb wurde einfach auf Stoss gebaut, da es billiger war, mussten ja wie erwähnt Reparationen zahlen.
Menschen, die keinen Arsch in der Hose haben, müssen nicht zwangsläufig schlank sein.

Meine Rechtschreibfehler könnt Ihr Samstags ab 17 Uhr bei Rewe gegen eine lecker Senfgurke tauschen.
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Re: Deutschland in den Achtzigern Meine erste Reise zum Klassenfeind

Beitragvon pentium » 12. August 2014, 19:49

Versuche mit verschweißten Schienen gab es schon zur Zeit der Reichsbahn in den 20iger Jahren.
Wenn es also prinziell machbar wäre, bleibt die Frage wie kann man es praktisch durchführen. Hierzu wird das sogenannte Thermitschweißen angewendte (siehe Wikipedia Stichwort Thermit). Die Schweißung darf aber nur einem bestimmten Temperaturintervall durchgeführt werden. Bei strengem Frost sind Schienenschweißungen nicht zulässig. Das Schweißen ist aufwendiger als ein Verschrauben mit Schienenlaschen. Ein große Verbreitung fand das Verfahren mit der Mechanisierung des Gleisbaus durch Schnellumbauzüge und der Erhöhung der Fahrgeschwindigkeiten. ..

Als erstes Bahnunternehmen der Welt begann die Bundesbahn 1951 mit dem Verschweißen der Schienen. Wobei das Stoßlückengleis wird gemäß Oberbauvorschrift der Deutschen Bahn AG (DS 820) dann verwendet, wenn Gleise auf rutschgefährdetem oder ungleichmäßig nachgiebigem Untergrund verlegt werden müssen.

Hier mal ein bischen Theorie zum Gleisbau.

Die Eisenbahngleise werden seit einer gewissen Zeit durchgängig verschweißt, d.h. dass es bei der Eisenbahn auf den Hauptstrecken und auch Nebenstrecken kein Stoßlückengleis (mit parallel liegenden verlaschten Stößen) mehr gibt. So wie es früher einmal dieses typische da-dam-da-dam-Geräusch beim Eisenbahnfahren gab und was jedes Kind kannte.
Auf Nebenstrecken, Anschlussbahnen, Hafenbahnen und Parkeisenbahnen wird es auch heute noch Stoßlückengleise geben.
Beim Einbau von Schienen werden diese vorrübergehend verlascht oder auch gleich verschweißt. Nach einer bestimmten Länge eines Streckenabschnittes muss eine Schlussschweißung gemacht werden, genannt auch Neutralisation des gesamten neu eingebauten Schienenabschnittes.
Die Regellänge von gewalzten Schienen (30 m, 60 m oder auch 120 m) werden alle nach Vorschrift verschweißt und anschließend erfolgt nach einer gewissen Länge des neu eingebauten Gleisabschnittes eben halt eine sogenannte Schlussschweißung. Dabei werden die schon zusammengeschweißten Schienen wieder von den Schwellen gelöst, indem die Schienenbefestigungsmittel (W-, KS- oder K-Oberbau) gelöst werden. Sodass die Schienen wieder Spannungsfrei auf den Schwellen liegen.

http://www.gleisbau-welt.de/site/gleisbau/gleis.html

Was die Reichsbahn (DDR) angeht Rainer-Maria:
http://books.google.de/books?id=0jCPg5i ... se&f=false

Eben aufs falsche Gleis gesetzt!

mfg
pentium


PS. Rainer-Maria, bei weiteren Eisenbahn-Technik-Fragen. Kannst du dich gerne hier anmelden und deine Fragen stellen.
http://www.drehscheibe-online.de/starti ... 1&SIX=a7d4
Ich bin mehr für Klein und Schmalspur zu haben. Sorry für den Link, ich bekomme keine Tantiemen.
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
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Re: Deutschland in den Achtzigern Meine erste Reise zum Klassenfeind

Beitragvon Nostalgiker » 12. August 2014, 20:22

Augenzeuge, nach Rücksprache im realen Leben möchte ich mich dahingehend revidieren das es wohl doch diese "Zettel" von der Kaderabteilung des Betriebes gab die einen solchen Antrag auf 'ne Besuchsreise im Westen beigelegt werden mußten.
Offensichtlich lief das Problemlos bei mir, ich habe es einfach vergessen weil es für mich unwichtig war. Das Ergebnis zählte, nicht die "Mühen" um dahin zu gelangen.

Meine ersten Eindrücke?
Ach ist die Mauer schön bunt auf der Westseite .....
Kam daher weil ich bei meiner ersten Fahrt mit der S-Bahn in Richtung Reinickendorf fuhr ......
Dort wurde ich am S-Bahnhof abgeholt und ab ging es erstmal in den Supermarkt weil noch der übliche Samstagseinkauf getätigt werden mußte ......

Das Angebot im Supermarkt kannte man ja bereits aus dem Fernsehen [mad]
Sehr irritiert hat mich das Gebaren einer Kundin am Wurststand, diese wollte geschnittene Salami und nachdem die Verkäuferin die Scheiben ausgewogen hatte und gefragt hat ob es klein wenig mehr sein dürfte, ranzte die Kundin (Typ Wilmersdorfer Witwe) die Verkäuferin an das sie 50gr. Salami verlangt hätte und nicht 52gr. Also schnippelte die Verkäuferin die zwei Gramm von einer Scheibe ab .....
Abgesehen von der Sorte die ich damals noch nicht kannte fand ich solch affiges Verhalten sehr übertrieben und ich dachte mir; Olle das solltest Du Dir mal am Wurststand in der Kaufhalle bei mir wagen. Die Verkäuferin hätte Hackfleisch aus dir gemacht.

Beeindruckt war ich von der Sauberkeit im Supermarkt, der Warenpräsentation und das wir nicht nach einem Einkaufswagen anstehen mußten! Es für einen Samstag nicht voll war, wenn man sich das Gedränge in der heimischen Kaufhalle ins Gedächtnis rief.

Überrascht war ich das ein "Kneipenbummel" wirklich ein Kneipenbummel war und kaum das ich ausgetrunken hatte es in die Nächste ging. Nervig! Und das Bier war mir zu kalt ......

Gut fand ich das ich in West-Berlin alle Verkehrsmittel für umsonst nutzen konnte, Vorzeigen des Passes reichte ......
Ebenso Museen etc. Leider im Kino funktionierte es nicht, da mußte ich Eintritt bezahlen ....

Das waren sozusagen die ersten Eindrücke als Erwachsender beim ersten West-Besuch als Erwachsener.

Als Kind habe ich an den Westen nicht so die detaillierten Erinnerungen, ob ich als Vierjähriger in einem Kaufhaus im Westen war? Mag vielleicht daran liegen das ich in einer Stadt gewohnt habe welche ein Kaufhaus hatte und ob es Schwingtüren, Drehtüren oder sich selbst öffnende Schiebetüren waren ......, sowas von egal.
Kino war schon damals interessanter und da ich damals im Heimatort in dem Alter ins Vorstadtkino ging begeisterten mich die schönen weichen Sessel im Westkino ......, bis ich herausfand das es in den Innenstadtkinos in der Heimatstadt auch solche Sessel gab, besonders wenn man sich die teuren Logenplätze leistete ....... War vielleicht auch Loge damals im Westkino .....

Thoth
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Re: Deutschland in den Achtzigern Meine erste Reise zum Klassenfeind

Beitragvon Volker Zottmann » 12. August 2014, 20:39

Ich danke Euch, @Zicke und @Pentium. Man wird ja keineswegs dümmer...

Traurig finde ich nur, dass grundsätzlich jedes von mir geschriebene Wort erstmal von Usern wie @Thoth und @Edelknabe angezweifelt wird. Irrtümer sind immer mal möglich, doch keineswegs werde ich mir was ausdenken und Euch alle hier veräppeln wollen.
Ebenso wird sich, sollte @icke46 nachhaken, sich bestätigen, dass ich als 3-Jähriger durch eine mittels Lichtschranke geöffnete Kaufhaustür lief.
Was ich vor 2 Jahren unter http://mein-ddr-leben.de/61.html (Reise gen Westen) schrieb, da geht es auch um meine Westreise per Bahn aber in den 80ern, hat sich ja inzwischen auch alles bewahrheitet. Und wie lange wurde da rumpalavert. Der Zug fuhr lediglich wieder schneller an im Grenzkorridor, als es mir damals empfunden vorkam.

Gruß Volker
Zuletzt geändert von Volker Zottmann am 12. August 2014, 20:55, insgesamt 4-mal geändert.
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Re: Deutschland in den Achtzigern Meine erste Reise zum Klassenfeind

Beitragvon augenzeuge » 12. August 2014, 20:44

icke46 hat geschrieben:Also, dass mit den Rolltreppen und Automatiktüren würde mich nun tatsächlich mal interessieren.

Bei Rolltreppen ist es relativ einfach - die gibt es eigentlich schon seit 120 Jahren. Bloss, bei den Türöffnern finde ich nichts belastbares, vielleicht kann ja mal jemand Daten bringen [ich auch] ?
icke


1951 wurde die erste elektrohydraulische Drehflügeltür Europas in der Schweiz installiert. Übrigens die erste Rolltreppe kam auch erst um diese Zeit nach Polen....

@Thoth
Vielen Dank für deine Schilderung. Ja, solche Erlebnisse gab es. Nun war es für dich als (relativ verwöhnten) Ostberliner auch nicht der Quantensprung, als wenn man aus der Provinz in eine Großstadt in Westdeutschland kam.

Ich kenne noch die Kneipen in der Sperlingsgasse. Was habe ich immer dort gesessen. War ne schöne Zeit, auch ggü. am Riesenrad. Und nach dem Kino standen wir nach Mitternacht im Stau....das konnte ich nicht fassen.
Aber das Leben am Kudamm ist heute an den Potsdamer Pl. verlagert worden. Nachts ist dort tote Hose....wie ich vor einigen Jahren erleben musste.
Was ganz komisch war, als ich mit 3 Kollegen aus Stuttgart und Mainz meine alte Disco- Far out- aufsuchte...dort war ich als 22 jähriger...oh, wie war das alles anders. [flash]

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Re: Deutschland in den Achtzigern Meine erste Reise zum Klassenfeind

Beitragvon Nostalgiker » 12. August 2014, 21:36

Sperlingsgasse ist mir nicht unbekannt aus der Zeit vor '89 ......

Thoth
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Re: Deutschland in den Achtzigern Meine erste Reise zum Klassenfeind

Beitragvon Edelknabe » 13. August 2014, 18:06

Danke an Zicke und Pentium, das war was handfestes zum Verlegen der Schienen.....seit Erfindung der Schweißverfahren, also seit Jeher schon, dann nach 1945 in Ost und West. Mit Anzweifeln hat das nix zu tun Volker nur musst du mir nicht Anfangs sofort sinngemäß Unkenntnis/Unwissen vorwerfen, wenn wir Beide einfach im völlig anderen Berufsfeld auf dem Bau aufgewachsen sind.

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Re: Deutschland in den Achtzigern Meine erste Reise zum Klassenfeind

Beitragvon Volker Zottmann » 13. August 2014, 18:15

Edelknabe hat geschrieben:Danke an Zicke und Pentium, das war was handfestes zum Verlegen der Schienen.....seit Erfindung der Schweißverfahren, also seit Jeher schon, dann nach 1945 in Ost und West. Mit Anzweifeln hat das nix zu tun Volker nur musst du mir nicht Anfangs sofort sinngemäß Unkenntnis/Unwissen vorwerfen, wenn wir Beide einfach im völlig anderen Berufsfeld auf dem Bau aufgewachsen sind.

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...das bezog sich lediglich auf Deine Bahnfahrerei. Dabei musst Du doch die Schienenstöße gespürt haben...
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Re: Deutschland in den Achtzigern Meine erste Reise zum Klassenfeind

Beitragvon Edelknabe » 13. August 2014, 18:39

Schienenstöße Volker? Der Rainer war schon als Kind ein Weichenjunkie und zwar auf den Zieharmonika ähnlichen Verbindungen der Waggons. Später dann als Lehrling/Monteur auf X Montagebaustellen in der Republik war die Stelle....na jedenfalls saß ich selten im Abteil, eher nur meine Reisetasche.

Rainer-Maria der sich noch erinnert, das im Centrum Warenhaus Leipzig (heute glaube Karstadt) die Rolltreppen....das muss ca. 1966/68 gewesen sein, als die Dinger eingebaut wurden?

Türen...die nahm man in die Hand. Zu was sind denn sonst Hände da? "Verwöhnte Westeier"...siehe die Automatiktüren schon zur Wirtschaftswunderzeit...war ein Scherz..."ihr Eier."
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Re: Deutschland in den Achtzigern Meine erste Reise zum Klassenfeind

Beitragvon augenzeuge » 13. August 2014, 18:41

Edelknabe hat geschrieben: die Rolltreppen....das muss ca. 1966/68 gewesen sein, als die Dinger eingebaut wurden?

Türen...die nahm man in die Hand. Zu was sind denn sonst Hände da? "Verwöhnte Westeier".


Wozu brauchten die robusten Osthasen Rolltreppen? Hatten die vergessen, dass sie laufen können? [laugh]
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Re: Deutschland in den Achtzigern Meine erste Reise zum Klassenfeind

Beitragvon pentium » 14. August 2014, 19:26

Volker Zottmann hat geschrieben:Edelknabe, erschreckend Dein Nichtwissen! Die Gleise waren von der REICHSbahn, als es noch ein Deutschland war. Im Westen wurden damals bereits Hauptstrecken ausgebaut und verschweißt. Im Osten aber, da wurde statt dessen fleißig demontiert. (Reparationsleistungen)
Es gab einfach noch keine Kapazitäten.

Gruß Volker


Ist ein bischen unglücklich formuliert Volker. "Die Gleise waren von der REICHSbahn, als es noch ein Deutschland war." Sicher meinst du damit das Gleismaterial im Osten und die DR. Ehe es zu Missverständnissen kommt, dieser kurze Einwurf.

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Re: Deutschland in den Achtzigern Meine erste Reise zum Klassenfeind

Beitragvon Wosch » 14. August 2014, 20:52

pentium hat geschrieben:
Volker Zottmann hat geschrieben:Edelknabe, erschreckend Dein Nichtwissen! Die Gleise waren von der REICHSbahn, als es noch ein Deutschland war. Im Westen wurden damals bereits Hauptstrecken ausgebaut und verschweißt. Im Osten aber, da wurde statt dessen fleißig demontiert. (Reparationsleistungen)
Es gab einfach noch keine Kapazitäten.

Gruß Volker


Ist ein bischen unglücklich formuliert Volker. "Die Gleise waren von der REICHSbahn, als es noch ein Deutschland war." Sicher meinst du damit das Gleismaterial im Osten und die DR. Ehe es zu Missverständnissen kommt, dieser kurze Einwurf.

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In den frühen 50ern kursierte in der DDR der Witz: "Bei uns fahren die Züge so schnell daß man das zweite Gleis nicht sieht".

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Re: Deutschland in den Achtzigern Meine erste Reise zum Klassenfeind

Beitragvon Habicht-3 » 14. August 2014, 21:57

Volker Zottmann hat geschrieben:
Thoth hat geschrieben:Ach wirklich?
Hatte die Bundesbahn bereits 1954!!! die Gleisanlagen inklusive Unterbau komplett neu gebaut? Wenn ja tolle Leistung im Wirtschaftswunderland .....

Mich haben in den Fünfzigern die Abrollgeräusche der Personenzüge und deren Wahrnehmung im Abteil weniger interessiert, egal ob Ost oder West.
Nun gut ich habe mich auch als Kleinkind nicht sonderlich für die Brötchenpreise in Leipzig oder in Oberhausen interessiert wie so manch anderes Kind .....

Thoth


Ja Thoth, tatsächlich waren die Gleise bereits verschweißt. Ich weiß es daher noch so genau, weil ich auf der Rückfahrt von Düsseldorf 1955 gesagt haben soll "Jetzt sind wir bald wieder zu Hause". Und das nur, weil der Zonenzug wieder rumpelte. Das wurde oft zum Besten gegeben.... Ob es das Gleis von Oebisfelde oder das bei Marienborn war, kann ich nicht mehr sagen. Irgend ein Reichsbahn-Fetischist wird meine Aussage aber richtig heißen.
Mich interessierten die Brötchenpreise da auch noch nicht, wie recht Du doch hast.

Gruß Volker

Vielleicht war es früher wirklich so, das die Gleise etwas besser waren. Immerhin wurden ja auch etliche Gleise als Reparationen abgebaut. Trotzdem dürfte das im "goldenen Westen" auch nur für die Hauptstrecken zutrefen.

Heute haben wir in meiner Heimatstadt, sie ist in Westthüringen, eine ausgebaute Hauptstecke. Auf Anhieb zeige ich jeden drei bekannte Schiennenstösse, die nicht verschweisst und mitunter fürchtlich rattern. Und sie rumpeln aus der Sicht des Fahrgäste.

Kommt also sogar noch heute vor.
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Re: Deutschland in den Achtzigern Meine erste Reise zum Klassenfeind

Beitragvon pentium » 14. August 2014, 22:04

"Schienenstöße" in Form von Isolierstellen gibt es an Hauptsignalen, oder Weichenstraßen. Diese werden auch heute noch für die Stellwerkstechnik gebraucht, sind aber meist kaum spür- bzw. hörbar. Auch auf größeren Brücken, weil da die Schiene noch mehr Spielraum braucht.

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Re: Deutschland in den Achtzigern Meine erste Reise zum Klassenfeind

Beitragvon Habicht-3 » 14. August 2014, 22:09

pentium hat geschrieben:"Schienenstöße" in Form von Isolierstellen gibt es an Hauptsignalen, oder Weichenstraßen. Diese werden auch heute noch für die Stellwerkstechnik gebraucht, sind aber meist kaum spür- bzw. hörbar. Auch auf größeren Brücken, weil da die Schiene noch mehr Spielraum braucht.

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Also, die Stöße hier sind sehr laut spürbar. :-)
1x Weichenstrasse,
1x Einzelweiche,
1x Ausfahrt Bahnsteig.

Alles Hauptstrecke für V/max 160 km/h, in kürze 200 km/h
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Re: Deutschland in den Achtzigern Meine erste Reise zum Klassenfeind

Beitragvon pentium » 14. August 2014, 22:17

Mein...sind aber meist kaum spür- bzw. hörbar...
Stellt mehr einen Wunsch oder die Theorie dar!

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Re: Deutschland in den Achtzigern Meine erste Reise zum Klassenfeind

Beitragvon Edelknabe » 15. August 2014, 17:55

Manchmal denke ich so bei mir, heute wird aber auch Alles madig gemacht, wo eben der Staat DDR in der normalen Entwicklung ob Technik/Sonstigen der der BRD , dem frühem Westdeutschland hinter her hinkte? Denn wenn störten eigentlich diese zugegeben recht monotonen Schienenstoßgeräusche? Und ich erinnere mich, das diese sogar ne richtig wunderbare Einschlafhilfe auf kurzen und auch längeren Strecken waren.

Aber nein, es soll eben halt nicht sein, unbegreiflich eigentlich.Ist wohl ne heutige Macke die schon kaum noch Widerspruch findet.

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