Venezuela und Nicolas Maduro

Venezuela und Nicolas Maduro

Beitragvon augenzeuge » 6. März 2013, 08:24

Der "Comandante Presidente" ist mit 58 Jahren dem Krebs erlegen.

Fakten und Meinunghen dazu

Hugo Chávez war Sozialist aus Überzeugung und hinterlässt ein tief gespaltenes Land. Seine größte Schwäche war die Auswahl der falschen Freunde. Zu ihnen zählen international höchst umstrittene Staatschefs wie Mahmud Ahmadinedschad (Iran), Alexander Lukaschenko (Weißrussland) und Syriens Diktator Baschar al-Assad - Hauptsache antiamerikanisch.

Chávez ein tief gespaltenes und marodes Land. Nach 13 Jahren Chávez hinkt die Ölindustrie internationalen Umwelt- und Technikstandards weit hinterher. Der verseuchte Maracaibo-See und die verheerende Explosion einer riesigen Raffinerie vor wenigen Monaten waren die sichtbaren Konsequenzen. Andere nennenswerte Industrien als die Petrochemie gibt es nicht.

Die Kriminalität und Gewalt im Land und in der Hauptstadt ist völlig außer Kontrolle. Mehr als 20.000 Tote allein im letzten Jahr machen Venezuela zu einem der gefährlichsten Länder weltweit. Die korrupte Polizei schaut ebenso weg wie das Militär, denen enge Verstrickungen in den Drogenhandel nachgesagt werden.

Dazu ein guter Kommentar:
http://www.nzz.ch/meinung/kommentare/en ... 1.18041498

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Re: Venezuela ohne Chávez

Beitragvon zonenhasser » 6. März 2013, 08:45

augenzeuge hat geschrieben: Seine größte Schwäche war die Auswahl der falschen Freunde. Zu ihnen zählen international höchst umstrittene Staatschefs wie Mahmud Ahmadinedschad (Iran), Alexander Lukaschenko (Weißrussland) und Syriens Diktator Baschar al-Assad - Hauptsache antiamerikanisch.


Das sind aus Sicht der Neuen Zürcher "falsche Freunde" Chávez'. Die passten schon.
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Re: Venezuela ohne Chávez

Beitragvon Dille » 6. März 2013, 20:51

Na Gottseidank, der amtierende Präsident hat ja nun auch die Schuldigen ausgemacht --- und wer sollte es anderes sein, als die USA ??? (na ja, Israel wäre vielleicht auch noch ein Kandidat.....)

Gruß, Dille
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Re: Venezuela ohne Chávez

Beitragvon augenzeuge » 6. März 2013, 21:20

Dille hat geschrieben:Na Gottseidank, der amtierende Präsident hat ja nun auch die Schuldigen ausgemacht --- und wer sollte es anderes sein, als die USA ??? (na ja, Israel wäre vielleicht auch noch ein Kandidat.....)

Gruß, Dille


Dille, du meinst sicher das hier:

"Vor dem Tod hatte Chávez' Stellvertreter und designierter Nachfolger Nicolás Maduro "historischen Feinden" vorgeworfen, an einer Destabilisierung seines Landes zu arbeiten und den 58-jährigen Präsidenten gezielt mit Krebs infiziert zu haben. Der südamerikanische Staat hatte daraufhin zwei Militär-Diplomaten der USA ausgewiesen.

Washington wies die Anschuldigungen zurück. "Diese abwegigen Behauptungen über ein unangebrachtes Verhalten der USA führen uns zu dem Schluss, dass die derzeitige Regierung Venezuelas unglücklicherweise nicht an einer besseren Beziehung zu uns interessiert ist", hieß es aus dem US-Außenministerium."

Maduro hat folgendes Bild sicher vergessen.....
Bild Quelle:Reuters

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Re: Venezuela ohne Chávez

Beitragvon Dille » 6. März 2013, 21:51

Da ist doch ganz deutlich zu sehen, wie der Obama den Chavez.......

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Re: Venezuela ohne Chávez

Beitragvon zonenhasser » 6. März 2013, 23:25

"Sie gehört der deutschen Rechten an, derselben, die Hitler unterstützt hat, die den Faschismus unterstützt hat. Das ist die Kanzlerin des heutigen Deutschland."

Chávez 2008 über Kanzlerin Angela Merkel, nachdem sie ihm zu verstehen gegeben hatte, dass er nicht für Lateinamerika spreche
Bild

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Re: Venezuela ohne Chávez

Beitragvon Danny_1000 » 7. März 2013, 19:26

Nun mag man ja über Hugo Chavez denken, was man will. Wie ihn unsere Mainstreammedien im Wesentlichen sehen, legten meiner Vorschreiber zur Genüge dar.

Fakt aber ist: Während das offizielle Amerika in Gestalt von Obama nicht einmal der Familie des Verstorbene kondolierte, trauern große Teile Lateinamerikas ehrlich um Hugo Chavez. Dort würdigt man insbesondere seine bleibenden Verdienste und Anstrengungen um die Einheit der Völker Lateinamerikas.

Was mir an diesem Manne gefiel war neben seinem Charisma der Einsatz und das Engagement für die Millionen von Armen in Venezuela, die keine Lobby haben und denen es unter Chaves erheblich besser ging.
Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben
dafür einsetzen, dass du es sagen darfst !
(Evelyn Beatrice Hall 1868; † nach 1939)
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Re: Venezuela ohne Chávez

Beitragvon Dille » 8. März 2013, 15:49

Habe gerade gehört, daß "er" nun auch auch noch ausgestopft und im Glassarg für die "Ewigkeit" (wir wissen ja, wie kurz die sein kann..) erhalten werden soll......

Find' ich immer lustig, wie sich diese atheistischen Systeme (ich weiß, Chavez war ja kein "richtiger" Atheist, sonst hätte er wohl im stock- katholischen Südamerika auch nicht populär werden können) ihre Götter und Götzenbilder zu erschaffen versuchen, diese Materialisten sich einfach nicht damit abfinden können, auch sterblich zu sein und wieder zu Nichts und einer Fußnote in der Geschichte zu werden......

Tröstlich finde ich es (noch) immer, daß weder Macht (z.B. Chavez oder Stalin, Mao oder die bekloppten Kim's) noch Geld (z.B. Chavez, Steve Jobs) dem Schicksal da in die Suppe spucken können....

Gruß, Dille
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Re: Venezuela ohne Chávez

Beitragvon karnak » 8. März 2013, 16:13

Dille hat geschrieben: (z.B. Chavez oder Stalin, Mao oder die bekloppten Kim's)

Auch solches gefällt mir irgendwie nicht,einen Chavez, durchaus auch einen Castro,mit den noch genannten in eine Tonne kloppen zu wollen.Bei mir keimt da der Verdacht auf,es geht um die Vorstellungen der Leute zur Organisation einer Gesellschaft,die man prinzipiell und ohne Wenn und Aber ablehnt.Wenn das so ist,geht das in Ordnung,aber dann soll man das auch so sagen,dass man eben diese politische Überzeugung hat .
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Re: Venezuela ohne Chávez

Beitragvon Sirius » 8. März 2013, 16:33

karnak hat geschrieben:
Dille hat geschrieben: (z.B. Chavez oder Stalin, Mao oder die bekloppten Kim's)

Auch solches gefällt mir irgendwie nicht,einen Chavez, durchaus auch einen Castro,mit den noch genannten in eine Tonne kloppen zu wollen.Bei mir keimt da der Verdacht auf,es geht um die Vorstellungen der Leute zur Organisation einer Gesellschaft,die man prinzipiell und ohne Wenn und Aber ablehnt.Wenn das so ist,geht das in Ordnung,aber dann soll man das auch so sagen,dass man eben diese politische Überzeugung hat .


Du hast sicherlich Recht, man kann weder Chavez (noch Castro) mit Mao, Stalin, Lenin, Pol Pot oder den Kims vergleichen. Die beiden lassen schließlich nicht Millionen umbringen. Man kann sie eher mit Putin vergleichen, also eine autoritäre Staatsführung, aber keine Tyrannei. Wobei Chavez (und Castro) wohl mehr für die Armen getan haben, als Putin oder Lukaschenko. Aber Demokratien wie z.B. die Schweiz - siehe Volksabstimmung letztes Wochenende - sind diese Staaten auch nicht. Das was Chavez für sein Volk getan hat, wie Bildung und Gesundheitsfürsorge, wie von @Danny_1000 beschrieben, muss man anerkennen, auch wenn man den Regierungsstil - Gefängnis und Hausarrest für Oppositionelle u.ä. - als solchen ablehnt. Hohe Inflation, Korruption, Vetternwirtschaft und Kriminalität sind in Venezuela aber auch vorhanden.
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Re: Venezuela ohne Chávez

Beitragvon Dille » 8. März 2013, 17:15

Um das richtig zu stellen : ich habe nicht Chavez mit Stalin oder den beknackten Kim's verglichen oder vergleichen wollen bzgl. ihres "Wirkens" - in meinem letzten Satz habe ich "Glassärge" vergleichen wollen, denn diese sind (nun oder bald) allen Genannten gemein -- und verspüre für mich Genugtuung, daß alle Macht und Geld eben nicht davor bewahren können, zu zerfallen oder noch eine Weile ausgestellt zu werden und dann eben.... Gemein ist allerdings allen auch eine gewissen Selbstüberschätzung -- so von wegen "für die Ewigkeit"...

Ansonsten anerkenne ich sehr wohl gewisse soziale Verbesserungen für die Unterschicht Venezuelas, wobei ich mir allerdings einen Staatsmann wünschen würde, der sich nicht seine Freunde im Iran und Belorus suchen würde. Und tumber Anti- Amerikanismus ist auch noch keine Politik....

Gruß, Dille
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Re: Venezuela ohne Chávez

Beitragvon karnak » 8. März 2013, 18:32

Sirius hat geschrieben:
karnak hat geschrieben:
Dille hat geschrieben: (z.B. Chavez oder Stalin, Mao oder die bekloppten Kim's)

Auch solches gefällt mir irgendwie nicht,einen Chavez, durchaus auch einen Castro,mit den noch genannten in eine Tonne kloppen zu wollen.Bei mir keimt da der Verdacht auf,es geht um die Vorstellungen der Leute zur Organisation einer Gesellschaft,die man prinzipiell und ohne Wenn und Aber ablehnt.Wenn das so ist,geht das in Ordnung,aber dann soll man das auch so sagen,dass man eben diese politische Überzeugung hat .


Du hast sicherlich Recht, man kann weder Chavez (noch Castro) mit Mao, Stalin, Lenin, Pol Pot oder den Kims vergleichen. Die beiden lassen schließlich nicht Millionen umbringen. Man kann sie eher mit Putin vergleichen, also eine autoritäre Staatsführung, aber keine Tyrannei. Wobei Chavez (und Castro) wohl mehr für die Armen getan haben, als Putin oder Lukaschenko. Aber Demokratien wie z.B. die Schweiz - siehe Volksabstimmung letztes Wochenende - sind diese Staaten auch nicht. Das was Chavez für sein Volk getan hat, wie Bildung und Gesundheitsfürsorge, wie von @Danny_1000 beschrieben, muss man anerkennen, auch wenn man den Regierungsstil - Gefängnis und Hausarrest für Oppositionelle u.ä. - als solchen ablehnt. Hohe Inflation, Korruption, Vetternwirtschaft und Kriminalität sind in Venezuela aber auch vorhanden.

Und der Chavez ist wohl demokratisch gewählt worden. Vielen ist das immer soo wichtig und das mit Recht.Wieso spielt das eigentlich bei dem Chavez so wenig eine Rolle.Sowas stört mich eben.
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Re: Venezuela ohne Chávez

Beitragvon Sirius » 8. März 2013, 18:53

karnak hat geschrieben:Und der Chavez ist wohl demokratisch gewählt worden. Vielen ist das immer soo wichtig und das mit Recht.Wieso spielt das eigentlich bei dem Chavez so wenig eine Rolle.Sowas stört mich eben.


Dann zitiere ich einfach einmal, soll sich jeder selbst ein Urteil bilden:

Am 3. Dezember 2006 wurde Chávez bei den Präsidentschaftswahlen mit 62,89 Prozent der Stimmen aufs neue im Amt bestätigt. Es gab insgesamt 18 Kandidaten für das Amt. Der sozialdemokratische Gegenkandidat Rosales, Führer der Opposition gegen Chávez, musste mit 36,85 Prozent der Stimmen seine Niederlage eingestehen. Die Wahlbeteiligung war mit etwa 75 Prozent die höchste seit 1988.[15] Die von der Europäischen Union entsandten Beobachter gingen von einer reibungslosen Wahl aus. Im offiziellen Bericht zur Beobachtungsmission der EU wurde allerdings unter anderem die starke institutionelle Propaganda hauptsächlich für Präsident und Kandidat Chávez sowie die unausgeglichene Berichterstattung, zugunsten eines Kandidaten, sowohl in den öffentlichen als auch in den privaten Medien kritisiert. Außerdem sei auf Staatsangestellte Druck ausgeübt worden, für Chávez zu stimmen beziehungsweise an Wahlkampagnen für seine Wiederwahl teilzunehmen. Dies sei ein Verstoß gegen die internationalen Prinzipien der freien Stimmabgabe.[16]
http://de.wikipedia.org/wiki/Venezuela#1998_bis_heute
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Re: Venezuela ohne Chávez

Beitragvon zonenhasser » 8. März 2013, 19:13

karnak hat geschrieben:
Dille hat geschrieben: (z.B. Chavez oder Stalin, Mao oder die bekloppten Kim's)

Auch solches gefällt mir irgendwie nicht,einen Chavez, durchaus auch einen Castro,mit den noch genannten in eine Tonne kloppen zu wollen.
Nein, in die Reihe passen Castro und Chávez nicht.

karnak hat geschrieben:Bei mir keimt da der Verdacht auf,es geht um die Vorstellungen der Leute zur Organisation einer Gesellschaft,die man prinzipiell und ohne Wenn und Aber ablehnt.Wenn das so ist,geht das in Ordnung,aber dann soll man das auch so sagen,dass man eben diese politische Überzeugung hat .


Castro hat einen ziemlichen Abklatsch des oppositionslosen Staatssozialismus durchgesetzt und ist damit weitgehend gescheitert.In die Reihe gehört auch Simbabwes Mugabe. Chávez ist mit der Verstaatlichung nicht so weit gegangen, und es gab demokratische Wahlen. Es bleibt abzuwarten wie sich Venezuela weiterentwickelt. Ewig sprießt auch da nicht das Öl.
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Warum der Sozialismus auch in Venezuela gescheitert ist....

Beitragvon augenzeuge » 5. März 2014, 08:35

Hugo Chávez einte Venezuela im "Sozialismus des 21. Jahrhunderts". Doch ein Jahr nach seinem Tod liefern sich Oppositionelle und Regierungsanhänger blutige Straßenkämpfe. Immer weniger Menschen glauben an das Projekt des "Comandante" - was auch an dessen blassen politischen Erben liegt.

Das Land leidet verzweifelt unter der wirtschaftliche Situation, Grundnahrungsmittel wie Milch und Mehl sind knapp, der verbreiteten Korruption und Gewaltkriminalität. Traurige Zwischenbilanz der Kämpfe: 18 Tote, 250 Verletzte, Hunderte Festgenommene. Mit einer Rate von 60 Morden pro 100.000 Einwohner gilt das Land als eines der gefährlichsten der Welt.

Dabei konnte man vom Ölreichtum ein kostenloses Gesundheitssystem, verbilligte Grundnahrungsmittel, bessere Bildung und neue Universitäten, eine kostenlose Alphabetisierungskampagne schaffen.

Wie auch in der Ukraine greift Maduro auf Bewährtes zurück: Er brandmarkt die Aufständischen als "faschistische Banden" und Putschisten.

Warum scheitert das den Sozialismus aufbauende System auch dann, wenn es so reich an Ölvorräten ist?

http://www.n-tv.de/politik/Chavez-Erbe- ... 92516.html

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Re: Warum der Sozialismus auch in Venezuela gescheitert ist....

Beitragvon Interessierter » 5. März 2014, 09:37

Wo ist der Sozialismus eigentlich nicht gescheitert ? [denken]

" Der Interessierte "
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Re: Warum der Sozialismus auch in Venezuela gescheitert ist....

Beitragvon Volker Zottmann » 5. März 2014, 10:24

Ein wirklicher Sozialismus würde nie scheitern. Doch den gab es auch noch niemals, in keinem Land der Erde, auch nicht in Venezuela.

"Den Sozialismus in seinem Lauf halten weder Ochs noch Esel auf" gackerte Erich H. einstweilen. Er selbst hat ihn aufgehalten, denn auch Ulbrichts "Überholen ohne Einzuholen" war Schwachsinn.
Bevor der Sozialismus nicht stabil etabliert war, hätte das ZK niemals vom Kommunismus auch nur ansatzweise faseln dürfen.

Ich kaufe ja einem Baby auch keinen Anzug in Größe 50! [grins]

Gruß Volker
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Re: Warum der Sozialismus auch in Venezuela gescheitert ist....

Beitragvon HPA » 5. März 2014, 10:54

Ich habe sehr gute Bekannte in Venezuela ,welche teilweise schon seit Jahrzehnten dort leben Und alle sagen einhellig: der Niedergang begann mit Chavez.

Und es passt mal wieder ins Bild,wenn die dort Protestierenden pauschal als "Faschisten" und "Kriminelle" diffamiert werden.
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Re: Warum der Sozialismus auch in Venezuela gescheitert ist....

Beitragvon Sirius » 5. März 2014, 11:21

HPA hat geschrieben:Ich habe sehr gute Bekannte in Venezuela ,welche teilweise schon seit Jahrzehnten dort leben Und alle sagen einhellig: der Niedergang begann mit Chavez.
Und es passt mal wieder ins Bild,wenn die dort Protestierenden pauschal als "Faschisten" und "Kriminelle" diffamiert werden.


Chavez hat u.a. den lieben, großzügigen sozialistischen Geld-Onkel in Mittel- und Südamerika gespielt. Staaten wie Kuba, Argentinien, Bolivien und weitere Staaten wurden großzügig mit Geldspenden unterstützt. Das dann irgendwann im eigenen Land das Geld fehlen könnte, daran hat der "große Revolutionär" nicht gedacht. Die explodierende Kriminalität könnte doch ein Indiz dafür sein, dass es vielen finanziell schlecht gehen muß. Was soll man von einem System halten, wo trotz Ölreichtums das Toilettenpapier knapp wird, wie es zur Zeit laut Medienberichten in Venezuela der Fall sein soll?
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Re: Warum der Sozialismus auch in Venezuela gescheitert ist....

Beitragvon Rupert Hübelbauer » 5. März 2014, 13:44

augenzeuge hat geschrieben:Warum scheitert das den Sozialismus aufbauende System auch dann, wenn es so reich an Ölvorräten ist?

Vermute, es krankt daran, weil die Fronten so verhärtet sind. Auf beiden Seiten. Wird ja niemand so naiv sein und glauben, nur die eine Partei brandmarkt und schimpft. Letztendlich wird es nichts anderes sein, als der unversöhnliche Kampf zwischen links und rechts. Erinnert doch irgendwie an die Auseinandersetzungen zwischen Rot und Schwarz vor dem Zweiten Weltkrieg. In Österreich sind sie bewaffnet gegeneinander marschiert und es wurde gekämpft. Mit Zynismus könnte man sagen, vielleicht brauchen sie einen Hitler. Im KZ haben sich einst verfeindete Rote und Schwarze getroffen ............danach – nach dem Krieg – als sie daraus gelernt haben, haben sie – den Respekt nicht mehr verlierend und kompromissbereit - viel besser zusammengearbeitet.
Eh klar, ich hoffe es geht auch ohne irgendeinen Hitler und ebenso hoffe ich, dass die Demokratie (Wahlentscheidungen des Volkes) und Legislaturperioden nicht mit Füssen getreten werden. Wichtig ist für mich nur, dass nach einer Legislaturperiode wieder frei und geheim gewählt werden darf – gewählt werden muss! Vorher erzwungene Rücktritte bringen nur große Probleme (siehe Ukraine mit nicht nur einem Volk) - und womöglich Krieg und Gräueltaten samt Massengräbern auf beiden Seiten. Das dann - egal wo auf der Welt - nur einer Seite in die Schuhe zu schieben wäre zu einfach.

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Für mich ist der Sozialismus – die sozialistische Revolution - nicht gescheitert. Wenn, dann kann man höchstens sagen, unter anderem ist die politische Umsetzung mit diktatorischen Mitteln gescheitert. Aber die soziale Denke, also das Umsetzen (was - auch im Westen - noch lange nicht abgeschlossenen ist) von fairen sozialen Verhältnissen für ALLE Mitglieder in einer modernen und gerechten Gesellschaft, wird man nicht mehr ausradieren können. So gesehen kann ich – auf lange Sicht und mit dem Hintergrund der ungerechten Verhältnisse davor – der Entwicklung des Sozialismus Positives abgewinnen. Gewissermaßen stand er mit dem neodemokratischen Westen in einem quasi befruchtenden Wettstreit. Inspiriert vom sozialistischen Gedankengut, wurden nicht wenige soziale Errungenschaften im demokratischen Westen ja auch erst gestern - die letzten 70 Jahre - umgesetzt. Bereits 70 – 80% der Bevölkerung dürfte sich eigentlich – wenn Bescheidenheit kein Fremdwort ist - gar nicht beschweren.
Wie gesagt, ich sehe die sozialistische Revolution - in einem weiteren Sinne betrachtet - nicht als gescheitert an. Gut, man könnte sagen, die Französische Revolution mit ihren vielen rollenden Köpfen ist auch gescheitert. Und trotzdem haben sich Gleichheit, Freiheit und Brüderlichkeit immer mehr durchgesetzt oder besser gesagt, Gleichheit, Freiheit und Brüderlichkeit setzt sich - auch da sind wir ja noch nicht am Ende - immer mehr durch. Die sozialistische Revolution sehe ich nur als eine logisch Nachfolgende zur Französischen. Beide zusammen gehören mit all ihren positiven und negativen Auswirkungen einfach zur Geschichte dazu.
Mit erhobenem Zeigefinger emotionell moralisieren über die Französische Revolution tut keiner mehr. Mit dem Wissen, das trotz allem daraus was Gutes entstanden ist, betrachtet man sie nur mehr geschichtlich.

rupert
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Re: Warum der Sozialismus auch in Venezuela gescheitert ist....

Beitragvon karnak » 5. März 2014, 16:38

HPA hat geschrieben:Ich habe sehr gute Bekannte in Venezuela ,welche teilweise schon seit Jahrzehnten dort leben Und alle sagen einhellig: der Niedergang begann mit Chavez.


[flash] Ich befürchte fast,sowas liegt immer im Auge des Betrachters.Die Leute die sich in Kuba zu Batista hingezogen fühlten werden das auch so gesehen haben,die Bediensteten des System,die ihr Leben als Hungerleider fristen mussten,sicher etwas anders,deswegen werden sie sich wohl Castro angeschlossen haben,oder im zaristischen Russland den Bolschewiki und und und. Wie wird das wohl in Venezuela gewesen sein und zu welcher Schicht werden Deine Bekannten dort wohl gehören?
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Re: Warum der Sozialismus auch in Venezuela gescheitert ist....

Beitragvon Sirius » 5. März 2014, 23:41

karnak hat geschrieben:
HPA hat geschrieben:Ich habe sehr gute Bekannte in Venezuela ,welche teilweise schon seit Jahrzehnten dort leben Und alle sagen einhellig: der Niedergang begann mit Chavez.


[flash] Ich befürchte fast,sowas liegt immer im Auge des Betrachters.Die Leute die sich in Kuba zu Batista hingezogen fühlten werden das auch so gesehen haben,die Bediensteten des System,die ihr Leben als Hungerleider fristen mussten,sicher etwas anders,deswegen werden sie sich wohl Castro angeschlossen haben,oder im zaristischen Russland den Bolschewiki und und und. Wie wird das wohl in Venezuela gewesen sein und zu welcher Schicht werden Deine Bekannten dort wohl gehören?


Welche Schicht rebelliert dort? Welcher Schicht geht es schlecht?

....
"Die Leute gehen auf die Straße, weil sie von diesem aus Kuba ferngesteuerten Castro-Chávez-Regime die Nase voll haben", sagt Maria Corina Machado, die Galionsfigur der Protestbewegung – ein vernichtendes Urteil über den Zustand des Landes ein Jahr nach Chávez. "Die Läden sind leer, die Inflation trifft vor allem die ärmsten Teile der Bevölkerung, und die Gewalt auf der Straße ist unerträglich geworden", sagt Machado. Sie hat bereits einen Attentatsversuch überlebt. Dass zwei Parlamentarierinnen der zierlichen Frau das Nasenbein brachen, als sie versuchte, ihr Rederecht im Parlament wahrzunehmen, konnte ihren unbequemen Widerstand nicht brechen. "Venezuela hat keine funktionierenden unabhängigen Institutionen mehr, deswegen ist es eine Diktatur", sagt Machado.
....
http://www.welt.de/politik/ausland/arti ... ierte.html


Ich habe keine Ahnung ob das stimmt. So etwas ähnliches gab es aber auch vor den Sozialisten:

1983–1997

Mit dem schnellen Verfall des Ölpreises seit 1983 brachen diese Einkünfte jedoch weg und da es keine anderen Wirtschaftszweige gab, die die sinkenden Erdöleinnahmen zu kompensieren vermochten, führte dies gemeinsam mit den immer höher werdenden Auslandsschulden (1993: 45 Milliarden Dollar) zu einer anhaltenden Wirtschaftskrise.

Carlos Andrés Pérez war aufgrund massiver Korruption heftig kritisiert worden. Er wurde für die Amtsperiode 1989–1994 mit großen Erwartungen wiedergewählt. Michael Zeuske sieht vor allem innenpolitische Probleme, Korruption, Elitenmisswirtschaft, massive Fehlinvestitionen, eine mangelhafte Bildungspolitik und die Vernachlässigung ganzer Wirtschaftszweige, wie der Landwirtschaft, als wesentliche Ursachen für die nachfolgende größte Rezession in der Geschichte des Landes. Venezuela war faktisch bankrott und die für Kredite des Internationalen Währungsfonds eingeforderten Einsparmaßnahmen wurden einseitig auf dem Rücken der Ärmsten ausgetragen. Es kam am 27. Februar 1989 nach einer über Nacht erfolgten starken Erhöhung der Preise für den öffentlichen Nahverkehr zu landesweiten Aufständen und Hungerrevolten, der sogenannten Caracazo. Durch deren gewaltsame Niederschlagung kamen offiziell 246, nach inoffiziellen Schätzungen in kaum zwei Tagen weit über 1000–3000 Menschen ums Leben.
http://de.wikipedia.org/wiki/Venezuela


Auch interessant:

Es geht gegen eine etablierte und gealterte Führungsriege der Sozialisten, die es sich an den Fleischtöpfen des milliardenschweren staatlichen Erdölkonzerns bequem gemacht hat.
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Re: Warum der Sozialismus auch in Venezuela gescheitert ist....

Beitragvon Interessierter » 6. März 2014, 08:39

Vielleicht sind ja die Aussagen des deutschen Soziologen Heinz Dieterich, der einst den Begriff des „Sozialismus des 21. Jahrhunderts“ geprägt hat, erhellend ?

„Es gibt weder eine Revolution noch einen Sozialismus in Venezuela.“ Der christlich-bolivarische Sozialismus, wie ihn Chávez praktizierte, habe zu einer Gesellschaft des „unterentwickelten, abhängigen Kapitalismus“ geführt, obwohl – dank des Ölreichtums des Landes – die besten Entwicklungschancen bestanden hätten, die je ein sozialistisches Modell in der jüngsten Geschichte gehabt habe, meint Dieterich. „Alles ist ein Slogan geblieben.“


Noch härter geht der Wissenschaftler mit Chávez’ Nachfolger Nicolás Maduro ins Gericht, der sich seit Wochen mit Straßenprotesten der Opposition und Tausender Studenten konfrontiert sieht. „Wenn der aktuelle bolivarische Staat nicht einmal in der Lage ist, die adäquate Verteilung von Klopapier zu organisieren, was jede Bananenrepublik zuwege bringt, wie kann man von ihm verlangen, eine moderne, völlig internationalisierte Wirtschaft zentral zu verwalten?“, fragt Dieterich. Er sieht im zerstrittenen chavistischen Lager keine geeignete Führungsfigur, die das Land aus der schweren Krise herausführen könnte.


http://www.faz.net/aktuell/politik/ausl ... 33445.html

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Re: Warum der Sozialismus auch in Venezuela gescheitert ist....

Beitragvon Nostalgiker » 6. März 2014, 09:29

Hatten wir diese "Klopapierproblematik vs Sozialismus" nicht bereits in einem anderen Zusammenhang hier im Forum lang und heiß diskutiert?

Thoth
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
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Re: Warum der Sozialismus auch in Venezuela gescheitert ist....

Beitragvon Interessierter » 8. März 2014, 08:50

VenezuelaDie goldene Gans kollabiert

Venezuela könnte reich sein, doch die linke Staatsführung ruiniert den wichtigsten Ölkonzern des Landes. Das Volk reagiert mit blutigen Unruhen.

Nur an der Tankstelle ist Venezuela noch ein Paradies. Seit Wochen toben Straßenschlachten zwischen Gegnern und Anhängern des linkspopulistischen Staatschefs Nicolás Maduro. Mindestens 17 Menschen sind getötet, Hunderte verletzt worden. Händler rationieren mittlerweile den Verkauf von Lebensmitteln. Doch die Zapfsäulen des staatlichen Ölmonopolisten PDVSA zeigen seit 17 Jahren dieselben Spottpreise: 0,097 Bolívar (umgerechnet 0,011 Euro) kostet ein Liter Super, Diesel ist noch billiger. So etwas gibt es nirgendwo sonst auf der Welt. Und bald wohl auch in Venezuela nicht mehr.

Gerade hat "Hugo Chávez’ Sohn", wie sich Maduro nennt, "gerechte Preise" für Benzin angekündigt. Der hoch subventionierte Sprit dürfte also teurer werden, womöglich um das 15- bis 25-Fache. Und das mitten in der Staatskrise, bei bereits 56 Prozent Inflation. Vor allem aber ist der Benzinpreis in Venezuela sakrosankt. 1989 löste seine Erhöhung Krawalle mit mehreren Hunderten Toten aus. Aber die Regierung und ihr maroder Ölriese PDVSA sehen keinen anderen Weg aus der Misere. Venezuela droht die Pleite.

http://www.zeit.de/2014/11/venezuela-oelkonzern-pdvsa
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Sozialistischer Konsummangel in Venezuela

Beitragvon Interessierter » 29. Oktober 2014, 07:51

Mangelwirtschaft - In Venezuela werden Essen und Wasser knapp

Wer in Venezuela Milch kaufen will, muss seinen Fingerabdruck scannen lassen; wer Windeln braucht, die Geburtsurkunde des Kindes zeigen. Die Lage in dem sozialistischen Land spitzt sich dramatisch zu.

Vor kurzem stellte sich Maria Varge vor dem Supermarkt Centro 99 in eine lange Schlange von Kunden, um hoffentlich etwas Öl und Milch zu ergattern. Doch bevor sie in den Laden durfte, musste sie ihren Fingerabdruck scannen lassen, damit sie nicht mehr kaufen würde, als ihr zustand.

Die Lebensmittelrationierung wurde laut Ökonomen nötig, weil die heimische Wirtschaft nicht produktiv genug und die Währungslandschaft zu komplex sei. Unternehmen werden durch Verstaatlichungen und Eingriffe der Regierung gelähmt, während nicht genug Dollar ins Land kommen, um Importe zu bezahlen.

Der sinkende Preis für Rohöl aus Venezuela, der seit September um 15 Dollar auf 77,65 Dollar gefallen ist, dürfte die Knappheit im Land noch verschärfen, sagen Ökonomen.

Aufgebrachte Kunden, die vor dem Supermarkt in Maracaibo Schlange stehen, verweisen auf die Ironie ihrer Situation: Vergangenes Jahr verkaufte Venezuela 114 Milliarden Dollar an Öl und doch muss sogar Toilettenpapier rationiert werden.

Doch Lebensmittel sind nicht das einzige, was knapp ist. Bis zu 108 Stunden pro Woche wird das Wasser in Wohnhäusern abgedreht, berichten Bewohner, weil es Probleme mit den Wasserleitungen gebe.

Außerdem dürfen Autofahrer in Zulia – die Wiege der venezolanischen Ölindustrie – nur zweimal pro Woche ihren Pkw volltanken. Barcodes auf der Windschutzscheibe stellen sicher, dass niemand schummelt. Denn während in Venezuela das stark subventionierte Benzin nur einen Bruchteil eines Cents pro Liter kostet, kostet es im benachbarten Kolumbien 94 Euro-Cent.

"Dieses Land geht den Bach runter", sagt Darwin Padilla, der seit über einer Stunde in einer Autoschlange wartet, um an Benzin zu kommen. Währenddessen wischt er sich mit seinem Hemd den Schweiß vom Gesicht. "Und wie Sie sehen, bekomme ich auch keine Teile, um die Klimaanlage in meinem Auto zu reparieren."

"Wenn ich keine Plastikwindeln finde, nutze ich eben Stoffwindeln", sagt Rosa Fernandez, Mutter eines Kleinkindes. Wenn sie im Supermarkt Windeln kauft, muss sie dem Kassierer die Geburtsurkunde ihres Kindes zeigen. "Und dann finde ich kein Waschmittel. Und wenn ich Waschmittel bekomme, gibt es kein Wasser."

http://www.welt.de/wall-street-journal/ ... knapp.html
Interessierter
 

Re: Sozialistischer Konsummangel in Venezuela

Beitragvon Volker Zottmann » 29. Oktober 2014, 10:26

Wasser und Windeln waren hier nicht rationiert, aber dennoch sind Parallelen zur DDR nicht zu übersehen.
Hatten wir Bretter auf dem Bau, gab es keine Nägel, zumindest nicht in vorgeschriebener Länge. Wurden HWL-Platten (Heraklit) an die Decke genagelt, dann stets ohne Plattennägel. Statt dessen wurden Bierflaschen-Kapselverschlüsse breitgeklopft und an Stelle dessen benutzt.
So geschah Dank dieser ewigen Mangelknappheit, dass in Westerhausen die komplette Decke eines Klassenzimmers herunterstürzte.
Alle Kinder leben noch! Doch nur, weil sonntags das Drama geschah....

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Sozialistischer Konsummangel in Venezuela

Beitragvon Volker Zottmann » 29. Oktober 2014, 11:33

In Venezuela findet wieder so ein Experiment am lebenden Menschen statt.
Der Ostblock und Kuba haben als Anschauungsmaterial wohl noch nicht gereicht? Es ist doch immer das gleiche Trauerspiel, auf dem Rücken der Bevölkerung ausgetragen und die Erkenntnis reift dennoch nicht, dass Sozialismus und Wirtschaft nicht zusammenpassen. Allenfalls eine Sauwirtschaft hinterlassen.
Ich wünsche dem venezulanischen Volk, dass es schneller aufbegehrt als wir in der Untergegangenen....

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Sozialistischer Konsummangel in Venezuela

Beitragvon augenzeuge » 29. Oktober 2014, 18:04

Volker Zottmann hat geschrieben:In Venezuela findet wieder so ein Experiment am lebenden Menschen statt.
Der Ostblock und Kuba haben als Anschauungsmaterial wohl noch nicht gereicht? Es ist doch immer das gleiche Trauerspiel, auf dem Rücken der Bevölkerung ausgetragen und die Erkenntnis reift dennoch nicht, dass Sozialismus und Wirtschaft nicht zusammenpassen. Allenfalls eine Sauwirtschaft hinterlassen.
Ich wünsche dem venezulanischen Volk, dass es schneller aufbegehrt als wir in der Untergegangenen....

Gruß Volker


Du sagst es.....aber die Diktatoren lernen auch....aus Fehlern anderer.....
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Re: Sozialistischer Konsummangel in Venezuela

Beitragvon Edelknabe » 29. Oktober 2014, 18:22

Unser weißer Volker sprach:

"...und die Erkenntnis reift dennoch nicht, dass Sozialismus und Wirtschaft nicht zusammenpassen."

Warum soll denn das nicht passen und ja Volker, mancher saß halt Tag ein Tag aus über Jahrzehnte auf seiner Planstelle ähnlich der(einiger) Beamten heute und wusste doch Abends nicht,für was er Morgens überhaupt auf Arbeit gekommen ist. Dann gab es Diese, die vor lauter Arbeit kaum hoch schauen konnten und auch das Volker kannst du aufs heutige Gesellschaftsystem, heutige Wirtschaft wunderbar übertragen.

Also so viel Unterschiede sind da gar nicht...sollte man dann heute auch solche tollen Erkenntnisse reifen lassen?

Rainer-Maria und dann die Karstadt Frauen...köstlich. Vor Kurzen Eine (in einem Regionalssender)die gute Frau war doch fast fünfunddreißig bis vierzig Jahre dabei und nein sowas aber auch, ihre Stelle wird jetzt eingespart.Wahnsinn, sie konnte es gar nicht fassen. Sie hätte vielleicht einmal nach 1989 Zeitung lesen sollen, als im Osten dieser DDR ...wie viele wurden doch gleich ihre Stelle los? Nach fast eben soviel Jahren.
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