Nov65 hat geschrieben:1990 in jeder Stadt und jedem Kreis in Ostdeutschland.
Erste freie Wahlen standen bevor.
Alle alten und neuen Parteien suchten nach Führungskräften für die Rathäuser und die Kreisverwaltungen.
Wie ging das vor sich?
Warum nahm man nicht die vorigen und geübten Bürgermeister und Ratsvorsitzenden sowie deren Stellvertreter?
Warum kamen keine Offiziere der 'bewaffneten Organe' oder Mitglieder von SED-Strukturen infrage?
Welche Eingangsvoraussetzungen fordeten die Parteien von neuen Leuten?
Wurden sie überprüft?
Was forderte das Volk auf Straßen und in der Presse?
Ich habe diese Zeit intensiv erlebt, gehörte von Oktober '89 dem Neuen Forum an, war vorher in keiner Partei. Dann wurde ich angesprochen, ein politisches Amt zu übernehmen. Dazu bedurfte es einer Empfehlung durch eine der Parteien im Gebiet und einer demokratischen Wahl durch entweder die Stadtverordnetenversammlung oder den Kreistag.
Und dann saß ich auf einem der Stühle(Ich werde mich jetzt hier gewissen Herren nicht anbieten, jeden meiner Lebenswege und-stationen zu 'bewerten'.)
Heute noch darf ich sagen, dass ich eine großartige Berufschance erhielt, die mich zwar hart forderte, aber auch mit großer Zufriedenheit erfüllte.
Ich hatte bis zu diesem Zeitpunkt keinerlei Qualifizierungen für so ein Amt durchlaufen, warLehrer, nie Abgeordneter, hatte nicht die Spur einer Ahnung wie man eine Stadt oder einen Kreis nach freiheitlich-demokratischen Grundsätzen leitet. Das war eine Zeit täglichen Lernens, und dabei haben mir Stadt-und Kreisverwaltungen in den alten Bundesländern sehr geholfen.
Warum aber kam ich überhaupt als Neuer infrage? Ich war in der Region durch den Sport und als Lehrer bekannt, ich war parteilos, hatte keine privaten Skandale.
Meine Mitstreiter der neuen Zeit hatten großes Vertrauen zu mir. Später durchlief ich mehrere Überprüfungen auf IM-Tätigkeit. Ich absolvierte ein Sonderstudium für den Höheren Verwaltungsdienst.
Das mag als erste Diskussionsgrundlage reichen.
Grüße von Andreas
Nov65 hat geschrieben:1990 in jeder Stadt und jedem Kreis in Ostdeutschland.
Erste freie Wahlen standen bevor.
Alle alten und neuen Parteien suchten nach Führungskräften für die Rathäuser und die Kreisverwaltungen.
Wie ging das vor sich?
Warum nahm man nicht die vorigen und geübten Bürgermeister und Ratsvorsitzenden sowie deren Stellvertreter?
Warum kamen keine Offiziere der 'bewaffneten Organe' oder Mitglieder von SED-Strukturen infrage?
Welche Eingangsvoraussetzungen fordeten die Parteien von neuen Leuten?
Wurden sie überprüft?
Was forderte das Volk auf Straßen und in der Presse?
Ich habe diese Zeit intensiv erlebt, gehörte von Oktober '89 dem Neuen Forum an, war vorher in keiner Partei. Dann wurde ich angesprochen, ein politisches Amt zu übernehmen. Dazu bedurfte es einer Empfehlung durch eine der Parteien im Gebiet und einer demokratischen Wahl durch entweder die Stadtverordnetenversammlung oder den Kreistag.
Und dann saß ich auf einem der Stühle(Ich werde mich jetzt hier gewissen Herren nicht anbieten, jeden meiner Lebenswege und-stationen zu 'bewerten'.)
Heute noch darf ich sagen, dass ich eine großartige Berufschance erhielt, die mich zwar hart forderte, aber auch mit großer Zufriedenheit erfüllte.
Ich hatte bis zu diesem Zeitpunkt keinerlei Qualifizierungen für so ein Amt durchlaufen, warLehrer, nie Abgeordneter, hatte nicht die Spur einer Ahnung wie man eine Stadt oder einen Kreis nach freiheitlich-demokratischen Grundsätzen leitet. Das war eine Zeit täglichen Lernens, und dabei haben mir Stadt-und Kreisverwaltungen in den alten Bundesländern sehr geholfen.
Warum aber kam ich überhaupt als Neuer infrage? Ich war in der Region durch den Sport und als Lehrer bekannt, ich war parteilos, hatte keine privaten Skandale.
Meine Mitstreiter der neuen Zeit hatten großes Vertrauen zu mir. Später durchlief ich mehrere Überprüfungen auf IM-Tätigkeit. Ich absolvierte ein Sonderstudium für den Höheren Verwaltungsdienst.
Das mag als erste Diskussionsgrundlage reichen.
Grüße von Andreas
augenzeuge hat geschrieben:Das ist ein ganz wichtiger Thread für das Forum. Zeigt er doch, wie sich die deutsche Einheit entwickeln musste....
Ich hoffe, es gibt noch weitere User, die hier etwas berichten werden. Thoth, was war dein Part in jener Zeit?
AZ
Thoth hat geschrieben:AZ, wie wär es wenn Du erstmal über Deinen "Part" berichtest statt hier unbotmäßige Forderungen an mich zu stellen.
Thoth
Thoth hat geschrieben: Ich habe gearbeitet ......
HPA hat geschrieben:Bei der Blauhemdenfraktion: zwischen Drunter und Drüber und Schäfchen ins Trockene bringen:
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13491747.html
Thoth hat geschrieben: Noch nie ist es mir an einem Sonntagmorgen so leicht gefallen einen Menschen zu befriedigen ........
HPA hat geschrieben:Bei der Baluhemdenfraktion: zwischen Drunter und Drüber und Schäfchen ins Trockene bringen:
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13491747.html
Interessierter hat geschrieben:HPA hat geschrieben:Bei der Baluhemdenfraktion: zwischen Drunter und Drüber und Schäfchen ins Trockene bringen:
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13491747.html
Mensch HPA, die gemachten Ausführungen ergänze ich doch gerne hiermit:
FDJ - MAFIA GIBT ES SIE WIRKLICH?
BERICHT ÜBER WIRTSCHAFTSAKTIVITÄTEN DER FREIEN DEUTSCHEN JUGEND (FDJ) IN DER VORWENDEZEIT UND WÄHREND IHRES AUFLÖSUNGSPROZESSES ZUR SICHERUNG DER FDJ-GELDER IN NEUGEGRÜNDETEN GMBHS.
Inspiriert vom neuen Chefredakteur Michael Schiewack machte sich Lutz Deckwerth an die Arbeit. Anstatt das aktuelle Geschehen weiterhin nur über Pressekonferenzen zu verfolgen, fing er an zu recherchieren.
Mal war es eine Telefonnummer, mal eine redselige Kneipenrunde oder ein Anruf in der Redaktion: Lutz Deckwerth fragte nach, hörte sich um und deckte so die unglaublichsten Geschichten auf: etwa über die Machenschaften von Alexander Schalck-Golodkowski, dem letzten Devisenbeschaffer der DDR oder den Missbrauch psychiatrischer Behandlungsmethoden durch die Staatssicherheit. Auch überrascht, was die FDJ im Herbst 1989 beschäftigte. Lutz Deckwerth erinnert sich:
„Das, was Renaldo im Oktober 1990 bei einem Bier erzählte, klang unglaublich: Die FDJ-Bosse um Eberhard Aurich hätten in der Wendezeit Millionen verschwinden lassen. (...) Die einstigen FDJ-Millionen sollten die Wendezeit unbeschadet überstehen, indem man sie in Unternehmen anlegte. Zwischen Herbst 1989 und Frühjahr 1990 seien so eine Vielzahl von Gesellschaften mit beschränkter Haftung entstanden. (...) Mit FDJ-Geldern, FDJ-Immobilien und FDJ-Inventar haben die Herren der aufgehenden Sonne die Wirren der Wende 89/90 gut überstanden.”
http://www.radio-geschichte-dt64.de/091125.html
pentium hat geschrieben:Wer erinnert sich noch an die "Buschzulage"?
mfg
pentium
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