augenzeuge hat geschrieben:
Und die schwerste Niederlage, ja das war es ganz sicher.
augenzeuge hat geschrieben: Über die Aussage des Verlegers Christoph Links kann ich nur müde lächeln »Dass es eine Kopfgeldprämie und ein Todesurteil gab, ließ sich bei unseren Recherchen nicht erhärten….
Was meinte man zu finden?
augenzeuge hat geschrieben:
Allerdings bewerte ich deine aufgeführten Dinge anders, sie spielten sich zum absehbaren Ende der DDR ab....da sagen natürlich einige zu, wo sie blieben.....
AZ
augenzeuge hat geschrieben:Merkur, dir ist doch die Gesetzgebung bekannt. Und auch die zu erwartende Strafe......in der DDR.
Wenn 2 Jahre nach Stillers Flucht, Teske wegen, im Vergleich zu Stiller-gerinfügigen Verrat bzw. noch nicht durchgeführten Verrat, hingerichtet wurde, so kann sich jeder Laie an den Fingern die Konsequenzen für Stiller errechnen.
AZ
Merkur hat geschrieben:Der Unterschied zum Fall Teske besteht allerdings darin, dass Herr Stiller gerade nicht vor Ort war und ihm der Prozess nicht gemacht werden konnte. Und alles andere, wie ein angeblicher Geheimprozess und eine Kopfgeldprämie, sind Theorien, für die es keine quellentechnische Grundlage gibt. Weder materiell noch personell.
augenzeuge hat geschrieben:Nochmal zu Spuhler. Ist bekannt, der war die Quelle des MfS....ich sprach aber oben vom schwersten Schlag gegen das MfS...... ...haben wir uns missverstanden? Bei Spuhler war es umgedreht....
AZ
augenzeuge hat geschrieben:Merkur hat geschrieben:Der Unterschied zum Fall Teske besteht allerdings darin, dass Herr Stiller gerade nicht vor Ort war und ihm der Prozess nicht gemacht werden konnte. Und alles andere, wie ein angeblicher Geheimprozess und eine Kopfgeldprämie, sind Theorien, für die es keine quellentechnische Grundlage gibt. Weder materiell noch personell.
Nein, Merkur, das ist eben nicht richtig. Seit wann musste man vor Ort sein, um verurteilt zu werden? Auch wenn Stiller nicht vor Ort war, so wurde ihm trotzdem der Prozess gemacht.
Werner Stiller wurde in der DDR vom Obersten Militärgericht in Abwesenheit zum Tode verurteilt.
Aus dem Spiegel:
Staatssicherheitschef Erich Mielke hat Anfang der achtziger Jahre eine Million Mark ausgelobt, um den flüchtigen Agenten Werner Stiller in die DDR zurückzuholen oder zu töten. Dies geht aus Akten des Bundesnachrichtendienstes (BND) hervor. Stiller, ein Oberleutnant der Stasi-Hauptverwaltung Aufklärung (HVA), war im Januar 1979 in den Westen geflohen und hatte dort zahlreiche Ost-Agenten enttarnt. Mit seiner Hilfe erhielt der BND erstmals ein genaues Bild von Struktur und Arbeitsmethoden der HVA. Über Mielkes Reaktion packte fast drei Jahre später der HVA-Informant Günter Asbeck aus, der sich ebenfalls in den Westen abgesetzt hatte. Danach richtete Mielke eine ihm persönlich unterstellte Kommission ein, die für die Ergreifung Stillers sorgen sollte: "Tot oder lebendig - lebendig ist aber besser."
Bereits im Februar 1981, so Asbeck laut BND-Unterlagen, habe ihm der HVA-Oberst Karl Großmann persönlich erzählt, "er habe den Auftrag, Stiller zu liquidieren". Dies sei "z. Zt. recht schwierig", da man an den BND-geschützten Stiller "nicht recht rankomme". Er habe jedoch "einen Fonds des Ministers selbst von 1 Mio DM West" zur Verfügung. Großmann habe zudem über seine guten Kontakte zu westdeutschen Kriminellen geprahlt, "die für ausreichendes Geld alles tun: Er könne diese Kriminellen - bei bestehender Notwendigkeit - auch in der DDR verschwinden lassen". Der HVA-Oberst sei zuversichtlich gewesen, Stiller zu schnappen: "Den werde ich kriegen."
AZ
Merkur hat geschrieben:Ich habe Dich ganz sicher nicht missverstanden. Durch den Verrat eines Mitarbeiters vor dem Ende des MfS wurde den bundesdeutschen Sicherheitsbehörden die Zusammenarbeit Spuhlers mit dem MfS bekannt. Daraufhin wurde der Vorgang Spuhler "konserviert" und der BND bearbeitete ihn mit seinem Sicherheitsreferat. Das war ein schwerer Schlag gegen das MfS oder ?
augenzeuge hat geschrieben:Mal ne Frage Merkur.
Hatte sich Mischa Wolf vor seinem Tod schon mit Stiller getroffen? Einige hochrangige Leute sollen es ja nach der Wende gewesen sein...
AZ
Merkur hat geschrieben:augenzeuge hat geschrieben:Mal ne Frage Merkur.
Hatte sich Mischa Wolf vor seinem Tod schon mit Stiller getroffen? Einige hochrangige Leute sollen es ja nach der Wende gewesen sein...
AZ
Ich wüsste nicht davon. Ich glaube nicht, dass Mischa Wolf daran ein Interesse gehabt hätte.
augenzeuge hat geschrieben:
Nun, Merkur, ich hatte mich gewundert, dass es ein Treffen von Stiller mit Günther Kratsch gegeben hatte. Leider weiß man da nichts drüber, oder? Aber wenn sie miteinander gesprochen haben, so werden sie diesen Teil der Geschichte ad acta gelegt haben.
AZ
Merkur hat geschrieben:Die Junge Welt veröffentlichte gestern folgenden Leserbeitrag von Werner Großmann:
... Um die Person Stillers zu charakterisieren stimme ich voll mit seiner Tochter überein, die im Buch »Verratene Kinder«, S. 131, folgendes schrieb: »Er hat auf seinen jeweiligen Wegen Menschen überrannt, ohne auch nur einen Moment innezuhalten und zurückzublicken. Es hat ihn nicht interessiert, ob diese Menschen danach noch in der Lage waren, wieder unbeschadet aufzustehen und ihren Weg fortzusetzen.«
Werner Großmann, Generaloberst a.D.
Merkur hat geschrieben:Die Junge Welt veröffentlichte gestern folgenden Leserbeitrag von Werner Großmann:
Die Flucht Stillers in den Westen zum BND war keinesfalls die Folge von Nervenkitzel. Es war Verrat eines skrupellosen Egoisten. Nachdem er seine Ehefrau betrog und ein Verhältnis mit einer Frau eingegangen war, die neben ihrer beruflichen Tätigkeit in der DDR auch für den BND spionierte, nachdem er seine Ehefrau zu Hause schlug und seine Kinder vernachlässigte, suchte er den Ausweg aus der persönlichen Krise in der Flucht in den Westen. Rücksichtslos verriet er dabei Kundschafter der HVA. Aber es waren keineswegs 70, wie er behauptet. 14 gefährdete Kundschafter konnten gewarnt und mit ihren Partnern in die DDR in Sicherheit gebracht werden. Zwei Kundschafter wurden verhaftet, ein Universitätsprofessor in der BRD und ein Atomphysiker in Frankreich. Welch eine Blamage für den BND und die CIA, daß es erst eines Verräters Stiller bedurfte, den langjährigen Chef der Auslandsaufklärung der DDR (HVA), Markus Wolf, zu identifizieren. Um die Person Stillers zu charakterisieren stimme ich voll mit seiner Tochter überein, die im Buch »Verratene Kinder«, S. 131, folgendes schrieb: »Er hat auf seinen jeweiligen Wegen Menschen überrannt, ohne auch nur einen Moment innezuhalten und zurückzublicken. Es hat ihn nicht interessiert, ob diese Menschen danach noch in der Lage waren, wieder unbeschadet aufzustehen und ihren Weg fortzusetzen.«
Werner Großmann, Generaloberst a.D.
augenzeuge hat geschrieben: Hatte nicht Stiller schon länger für den BND gearbeitet? Ich weiß, man will das heut nicht wahrhaben. Aber warum überprüfte man tausende Briefe, um letztlich die Handschrift Stillers zu identifizieren? Oder ist es wirklich eine Lüge, dass man aufgrund des harten Winters und den nicht vorhandenen Winterreifen Stiller verfehlte?
AZ
S51 hat geschrieben:Merkur hat geschrieben:Die Junge Welt veröffentlichte gestern folgenden Leserbeitrag von Werner Großmann:
... Um die Person Stillers zu charakterisieren stimme ich voll mit seiner Tochter überein, die im Buch »Verratene Kinder«, S. 131, folgendes schrieb: »Er hat auf seinen jeweiligen Wegen Menschen überrannt, ohne auch nur einen Moment innezuhalten und zurückzublicken. Es hat ihn nicht interessiert, ob diese Menschen danach noch in der Lage waren, wieder unbeschadet aufzustehen und ihren Weg fortzusetzen.«
Werner Großmann, Generaloberst a.D.
Wenn jemals meine Lütte das über mich schreiben würde, wäre das bitter, sehr bitter.
CaptnDelta hat geschrieben:S51 hat geschrieben:Merkur hat geschrieben:Die Junge Welt veröffentlichte gestern folgenden Leserbeitrag von Werner Großmann:
... Um die Person Stillers zu charakterisieren stimme ich voll mit seiner Tochter überein, die im Buch »Verratene Kinder«, S. 131, folgendes schrieb: »Er hat auf seinen jeweiligen Wegen Menschen überrannt, ohne auch nur einen Moment innezuhalten und zurückzublicken. Es hat ihn nicht interessiert, ob diese Menschen danach noch in der Lage waren, wieder unbeschadet aufzustehen und ihren Weg fortzusetzen.«
Werner Großmann, Generaloberst a.D.
Wenn jemals meine Lütte das über mich schreiben würde, wäre das bitter, sehr bitter.
Dazu sollte man allerdings auch fairerweise schreiben, was Nicole Glocke im gleichen Buch ueber ihren Vater (das ist der "Gute") sagt. Das wird von Grossmann aus verstaendlichen Gruenden unterschlagen. Die Parallelen bleiben jedoch - uebrigens auch zu Pierre Boom's (Guillaume's) Buch.
-Th
CaptnDelta hat geschrieben:Dazu sollte man allerdings auch fairerweise schreiben, was Nicole Glocke im gleichen Buch ueber ihren Vater (das ist der "Gute") sagt. Das wird von Grossmann aus verstaendlichen Gruenden unterschlagen. Die Parallelen bleiben jedoch - uebrigens auch zu Pierre Boom's (Guillaume's) Buch.
-Th
augenzeuge hat geschrieben:...Na und? Soll das eine Entschuldigung sein? Wieso ist ein Mensch schlechter, wenn er sich nicht vor den Karren einer Ideologie spannen lässt?
AZ
S51 hat geschrieben:augenzeuge hat geschrieben:...Na und? Soll das eine Entschuldigung sein? Wieso ist ein Mensch schlechter, wenn er sich nicht vor den Karren einer Ideologie spannen lässt?
AZ
Weil es edler ist, jemandem die Rübe aus Überzeugung zu säbeln als um des schnöden Mammons wegen. Heute etwa nicht?
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 1 Gast