"Das weiße Haus" in Ost-Berlin
Es hat Geschichte geschrieben, das Haus in der Hannoverschen Straße 28 in Ost-Berlin. 15 Jahre lang wirkte es wie ein Fenster zum Westen - für manche auch wie ein Tor in die Freiheit.
Für die Ost-Berliner war es das "Das weiße Haus", für die Stasi das "Objekt 499" und in der Behördensprache die "StäV" - die "Ständige Vertretung der Bundesrepublik Deutschland bei der DDR". Die Verwendung des Wörtchens "bei" statt "in" deutet schon auf die diplomatisch verwickelten Bedingungen hin, unter denen diese Einrichtung am 14. März 1974 eröffnet worden war. Denn Ost-Berlin gehörte streng genommen als Stadt unter Alliierter Kontrolle ebenso wenig zur DDR wie Westberlin zur Bundesrepublik. Dazu kam, dass die Bundesrepublik die DDR zwar als souveränen Staat anerkannte, aber immer von einer deutschen Staatsangehörigkeit ausging. Mit der Formel "Ständige Vertretung" wurde eine Bezeichnung für eine Institution mit der Funktion einer Botschaft gefunden, ohne dadurch die Zweistaatlichkeit zu akzeptieren.
"Bisher hatten wir keine Beziehungen, jetzt werden wir schlechte haben, und das ist der Fortschritt", sagte Egon Bahr, der damalige Bundesminister für besondere Aufgaben, nach der Unterzeichnung des Grundlagenvertrages zwischen den beiden deutschen Staaten 1972 - ein erstes Ergebnis der neuen Ostpolitik des Kanzlers Willy Brandt. Mit der Einrichtung der "Ständigen Vertretung" war nun ein amtliches Podium zur Kommunikation zwischen den Regierungen geschaffen worden. Der "Ständige Vertreter" führte Verhandlungen zum Beispiel über Verkehrswege, Reisemöglichkeiten oder Umweltfragen und sorgte für Kulturaustausch zwischen Ost und West.
http://www.mdr.de/damals/archiv/artikel91218.html
Was die DDR einerseits als Erfolg und Schritt zur Anerkennung wertete, bereitete ihr gleichzeitig auch große Sorgen, als Bürger der DDR die Möglichkeit entdeckten, über die " Ständige Vertretung " ausreisen zu können.
" Der Interessierte "