PRAG. Tschechien wird nach Ansicht des Chefs der Tschechischen Nationalbank, Miroslav Singer, den Euro nicht vor dem Jahr 2019 einführen. Die neue Regierung, die aus den Parlamentswahlen im kommenden Jahr hervorgeht, werde frühestens im Jahr 2016 einen Antrag auf Beitritt zur Gemeinschaftswährung stellen, womit das früheste Beitrittsjahr 2019 wäre. Dies erklärte Singer laut Medienberichten am Donnerstag auf einer Konferenz in Prag. Die derzeitige Regierung hat bislang keinen Termin für den Beitritt zur Eurozone festgelegt und will es auf absehbare Zeit auch nicht tun. Einer der Gründe sei, dass frühere Regierungen Termine für die Einführung genannt hätten, diese dann jedoch nicht eingehalten hätten. Staatspräsident Miloš Zeman hatte jüngst erklärt, er befürworte den Euro-Beitritt des Landes in fünf Jahren. Laut einer aktuellen Umfrage von NMS Market Research wollen 77 Prozent der Tschechen die Krone behalten. Lediglich sieben Prozent sprachen sich für die Einführung des Euros aus.
http://www.owc.de/2013/05/31/tschechien ... -vor-2019/Tschechien hat im vergangenen Jahr zwei von vier Kriterien für die Einführung des Euro nicht erfüllt - das sei das schlechteste Ergebnis der letzten fünf Jahre, gab das Tschechische Statistikamt am Mittwoch bekannt. Verfehlt wurden die Vorgaben bei der Inflation und beim Budgetdefizit.
Letzteres betrug 4,4 Prozent des Bruttoinlandproduktes, zulässig wären höchstens 3 Prozent. Die Neuverschuldung fiel unter anderem deswegen höher aus, weil Kircheneigentum zurückgegeben wurde beziehungsweise damit verbundene Kompensationen gezahlt wurden.Heuer werde man beide Euro-Kriterien wieder erfüllen können, heißt es aus dem Finanzministerium in Prag.
Tschechien ist bisher auch nicht dem Wechselkurs-Mechanismus ERM II beigetreten, eine Voraussetzung für die Euro-Einführung. Nicht einmal für den ERM II gibt es bisher einen Termin.
mfg
pentium