Rüganer hat geschrieben:Beklagenswert ist jedoch die Meinung, dass die Deutschen selber Schuld wären und noch beklagenswerter, ja in meinen Augen zynisch und verlogen ist, dass in der offiziellen sozialistischen Geschichtsschreibung nur die Deutschen verbrechen verübten, die andern waren Befreier.
Thoth hat geschrieben:AZ, belass es einfach bei 'voll', es ist ein absolutes Adjektiv und die werden nicht gesteigert. Es sei denn Du kommst aus der Werbebranche, da sind solche sprachlichen Schnitzer Programm .....
Thoth
Spartacus hat geschrieben:Strand in der Nähe von Phnom Penh 1994 in Kambodscha. In einem Stuhl, mit aufgekrempelten Hosen,
die Füße im Wasser sitzen zwei Soldaten. Beide tragen das selbe hellblaue Beret mit dem Abzeichen der
UNO, aber unterschiedliche Kampfanzüge. Der eine einen russischen, der andere einen französischen.
Der eine ist Hubschrauberpilot einer Mil Mi - 8, der andere war meine wenigkeit.
Kennengelernt hatten wir uns während eines Fluges, wo ich aus irgendeinem Grund laut auf deutsch fluchte
und der russische Pilot anfing zu lachen. Er hatte mich verstanden und sprach ein sehr gutes Deutsch, so das
wir uns noch am selben Abend eben an jenem Strand wiederfanden. Jeder eine Flasche Heinecken in der Hand
und mit einigen weiteren kühlgestellten im Fluß griffbereit, begannen wir ein langes, interessantes Gespräch.
Er war im gesamten Afgahnistan Krieg im Einsatz mit eine Mi - 24 Hind, wurde einmal abgeschossen und verwundet.
Meine Geschichte kennt ihr ja und so wird es nicht verwundern, das wir uns sehr gut verstanden, da sich jeder
in den anderen hineinversetzen konnten. Er war voller respekt für mich, so wie ich für ihn und es dauerte nicht
lange, das wir auf diesen verfluchten II WK zu sprechen kamen und eben auch die Greueltaten die dabei begangen
wurden. Wir waren uns beide einig, das wir uns da hätten beherrschen können, waren uns aber auch einig, das
unter den damaligen Umständen - eben zu dieser Zeit - solche Übergriffe leider möglich waren.
Auf beiden Seiten!
Er meinte auch, daß man dies alles endlich ruhen lassen sollte, da es eben ganz einfach nicht mehr in die heutige
Zeit passt. Das beste Beispiel dafür wäre ja eben, das wir beide gerade so entspannt bei einander sitzen würden
und über dieses Thema - geprägt durch unsere eigenen Erfahrungen - so ruhig sprechen könnten.
Für ihn wäre noch vor gut einem Jahrzehnt solch ein Gespräch unvorstellbar gewesen, genau wie für mich, waren
wir doch damals auf dem Papier noch Feinde.
Der Abschied am nächsten Morgen war sehr herzlich. Nach russischer Art umarmten wir uns, gingen gleich darauf
aber wieder auf Distanz um uns militärisch zu grüßen, da wir beobachtet wurden. Nun ja, er war halt Major und ich
nur so ein kleiner Dienstgrad.
Ich habe ihn nie wiedergesehen.
LG
Sparta
Volker Zottmann hat geschrieben:Dein Beitrag, Rüganer, hat mir sehr gefallen.
Gruß Volker
Rüganer hat geschrieben:Spartas Geschichte ist gut, ohne Zweifel, sie trifft aber nur ansatzweise den Kern dessen, was damals – als die Russen kamen – los war.
Spartacus hat geschrieben:Rüganer hat geschrieben:Spartas Geschichte ist gut, ohne Zweifel, sie trifft aber nur ansatzweise den Kern dessen, was damals – als die Russen kamen – los war.
Erst mal schließe ich mich den Dankesbezeugungen an, denn Du hast natürlich recht, mit allem was Du schreibst.
Und Du hast natürlich auch recht, das meine Geschichte natürlich keine direkte Beziehung zur Überschrift hat.
Sie zeigt aber eines sehr deutlich und darum ging es mir letztendlich:
Die Menschen der verschiedenen Völker hätten sich schon lange gründlich verziehen, wären da nicht immer
wieder gewisse Politiker und auch Medien, die das alles immer wieder bis zum erbrechen wiederholen und von
neuem die Völker verhetzen.
Man nehme nur einmal die kürzlichen Ressentiments zwischen Polen und Russland.
Das muss endlich aufhören!
LG
Sparta
pentium hat geschrieben:Am Rechner!
mfg
pentium
Spartacus hat geschrieben:Man nehme nur einmal die kürzlichen Ressentiments zwischen Polen und Russland.
Das muss endlich aufhören!
Der Chef der sowjetischen Sicherheitsbehörde NKWD war in der sowjetischen Besatzungszone, die bis zur Gründung der DDR im Oktober 1949 bestand, General Serow. Er und die ihm Untergebenen des NKWD scheuten kein Mittel, auch nicht den Terror, um zu unterstreichen, wie wichtig und notwendig sie in der sowjetischen Beatzungszone seien. "Feinde", "Saboteure", "Spione" mußten gefunden und verhaftet werden, je mehr, desto besser. Auf Tatsachen und Beweise kam es nicht an. Wie aus der Sowjetunion gewohnt, war das Plansoll der Festnahmen zu erfüllen. Diesem irrsinnigen Plansoll nicht genug, sollte auch so viel Angst und Schrecken in der Bevölkerung und vor allem in politischen Institutionen verbreitet werden, daß sich die Kommunisten ohne Widerstand an die Macht setzen konnten. Dies gelang dem NKWD perfekt, so daß es wunschgemäß die Macht der MfS, also dem Ministerium für Staatssicherheit (kurz "Stasi" genannt) zur Machtausübung in der DDR übergeben konnte. Und so gab es in den Nachkriegsjahren der SBZ (bis Oktober 1949) und der DDR (ab Oktober 1949) keinen Ort, in dem nicht Menschen verhaftet und Opfer einer Willkürjustiz wurden. Darunter waren mindestens 1.300 Frauen, die von den sowjetischen Militärtribunalen (SMT) zu 10, meistens 25 Jahren Zwangsarbeits-Straflager verurteilt wurden, etliche auch zum Tode. Es gab kein Urteil, das nicht schon vor der Farce der Gerichtsprozedur, die diesen Namen nicht verdient, feststand.
" Das Leid der Frauen "
Winter 1944/45. Millionen Frauen auf der Flucht mit ihren Kindern! Für die Soldaten der vorrückenden Roten Armee werden sie zum Freiwild: Gejagt, geschändet, erschlagen – Rache für Millionen Menschen, die SS und Wehrmacht beim Überfall auf die Sowjetunion getötet haben.
In dieser BILD-Serie berichten Augenzeugen von Flucht und Vertreibung über ihre schrecklichen Erlebnisse*. Heute Teil 2: Verlassen, vergewaltigt – Frauen auf der Flucht!
Flüchtlingsfrau E. O. aus Elbing (Ostpreußen) in einer Aussage für das Vertriebenen-Ministerium der Bundesregierung: „Am 29. Januar 1945 kam ich in Gefangenschaft. Sofort bei Begegnung mit russischen Soldaten wurden mir Stiefel und Mantel ausgezogen. Im Kinderwagen hatte ich meine Tochter Christa (15 Monate), meinen Sohn Horst (7) an der Hand.
Ich war damals 39 Jahre alt. Ein Zimmer war für die Vergewaltigungen hergerichtet.
Zuerst kamen die jüngeren Frauen dran, ich erst gegen Morgen und wurde gleich von drei russischen Soldaten gebraucht. Diese Vergewaltigungen wiederholten sich täglich zweimal, jedes Mal mehrere Soldaten.
Der siebte Tag war mein schrecklichster Tag, ich wurde abends abgeholt und morgens entlassen. Ich konnte nicht mehr laufen und nicht mehr liegen. Diese Scheußlichkeiten wurden im Beisein von zehn Frauen und oft auch im Beisein der eigenen Kinder durchgeführt.
“ Die Königsbergerin Erna Karp (damals 26) schreibt in ihren Erinnerungen: „3. Februar 1945: Küsse Mama und die Kinder, ziehe meinen Mantel an und gehe mit. Nebenan haben sie mich dann vergewaltigt. Erst zwei. Dann kamen immer mehr. Nachts holen sie mich raus. Schlagen mich, vergewaltigen mich, brennen mir die Schamhaare mit Talglicht ab.
Ich bin kein Mensch mehr. Ich will mir das Leben nehmen.
“ Die Geschäftsfrau E. S. aus Rössel (Ostpreußen) schreibt:
„29. Januar 1945. Frau K. im ersten Stock wurde sehr schwer vergewaltigt. Ihre 78-jährige Mutter, die im Sterben lag, wurde aus dem Bett auf die Erde geworfen und blieb dort liegen. Ein 20-jähriges Mädchen wurde in dieser Nacht 20-Mal vergewaltigt. Dauernd kamen Russen in das Zimmer, drohten und fluchten. Immer wieder wurde gebetet: ‚Lieber Heiland lass uns sterben.“
Steffi Gritzmann aus Ostrau (Mähren, heute Tschechien) berichtet:
„Die Russen taten mit uns, was sie wollten. Sie suchten sich immer Einzelne heraus, nahmen sie in eine Kammer und schlugen auf sie los. Viele von unseren Frauen sind schwanger geworden von den Russen, die ins Lager kamen. Die Kinder aber kamen alle tot zur Welt. Welch ein Glück für die Frauen.“
Isis von Zitzewitz, Adelstochter aus Stolp (Ostpommern) erinnert sich in dem Guido-Knopp-Buch „Die große Flucht“: „Die Russen holten die Frauen raus. Auch meine Mutter. In der Schule befand sich eine kleine Wohnung. Dorthin haben sie sie gezerrt. Wir vier Kinder haben uns an ihr festgeklammert. Vor unseren Augen ist sie dann das erste Mal vergewaltigt worden. Damit wir Kinder nicht schrien, hat der russische Soldat mehrmals in die Luft geschossen. Das Mündungsfeuer sehe ich heute noch vor mir.“
Christel Jolitz aus Naugard (Ostpommern) trifft es noch härter! Sie wird vergewaltigt, ihre ganze Familie erschossen: „Einer der Russen packte meine Schwägerin und zerrte sie aus dem Raum. Wir hörten drei Schüsse. Er kam wieder und wollte nun uns haben. Wir aber sagten zu ihm, er solle uns auch erschießen. Daraufhin erschoss er die Oma Schwiechtenberg. Wir fingen an zu beten. Nachdem mein Vater allen die Hand gegeben und allen ‚Auf Wiedersehen‘ gesagt hatte, erschoss der Rotarmist meinen Vater, dann meine Mutter. Meine Schwester saß an der Seite und hatte rechts und links ihre beiden Jungen im Arm. Die hat er auch alle erschossen. Und meine Tochter dazu. Als er sah, dass ich noch lebte, wollte er mich vergewaltigen. Aber ich widersetzte mich. Da schlug er mit dem Gewehrkolben auf mich ein, dass ich dachte, ich müsste ohnmächtig werden. Er hat mir die Hose aufgeschnitten und mich vergewaltigt. Danach ist er los, kam aber noch einmal zurück und schaute in den Kinderwagen. Das Baby lebte noch. Da schoss er durchs Verdeck, dreimal. Da hab ich nur gedacht: Warum war nicht einer für mich?“
Otto Hemp, Bürgermeister von Woldenberg (Pommern, heute Polen): „Es erschien ein Russe und suchte sich ein Mädchen von 13 Jahren aus. Das Kind schrie und sträubte sich mitzugehen. Er lud seine Pistole, ließ alle antreten und drohte, uns zu erschießen, wenn wir das Mädchen nicht innerhalb von fünf Minuten in das Nebenzimmer brächten. Wir wussten genau, dass er von der Waffe Gebrauch machen würde, und mussten unter diesem Zwang sein Ansinnen erfüllen.“
Klara Seidler aus Danzig schreibt: „Nun ging es nur ,Urri, Urri‘ (Uhren) und ,Frau, komm!‘ Ich hatte Binge, ein strammes Mädel von 13 Jahren auf dem Schoß, hatte ihr die Haare in steife Zöpfe geflochten und ihr angesagt, recht kindisch zu tun. Das schützte mich etwas. Frau F., eine große Blondine, musste dem Ruf folgen und sich von sechs Soldaten missbrauchen lassen.“
Gretel Bock aus Freudenthal (Mähren, heute Tschechien) über den Einmarsch der Russen im Mai 1945: „Manche Frauen sind 15-mal und öfter vergewaltigt worden, einige waren vor Entsetzen wie von Sinnen. Viele haben sich das Leben genommen, weil das, was mit uns geschah, zu furchtbar war.“
ratata hat geschrieben:Niemand hatte von uns über die schrecklichen Ereignisse so genau bescheid gewusst, wie heute .
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