student hat geschrieben:@peterB: Die Geschichte erinnert mich an eine Begebenheit, die sich ziemlich genau so abgespielt hat, wie Du es beschrieben hast, allerdings am Priwall. Dort verlief die Grenze unmittelbar an einer Bungalowsiedlung, und da ist genau das passiert, was Du geschildert hast, nur daß es nicht Würstchen, sondern Steaks waren. Allerdings mit dem Unterschied, daß dem Postenführer mit großem Trara in Stendal ein Schauprozeß gemacht wurde, zu dem Leute aus dem gesamten Grenzkommando zusammengetrommelt wurden. Ich glaube, er hat eineinhalb oder sogar zweieinhalb Jahre bekommen.
Edelknabe hat geschrieben:Hausfreund ich erinnere mich einiger Grenzdörfer an der Elbgrenze, also da war am Tag nix los, die Leutchen müssen alle auf Arbeit gewesen sein? War das so? Selbst Kinder soweit ich mich erinnere habe ich nicht allzuviele gesehen?
Und logisch, durch den späteren GSZ(Grenzsignalzaun) wurde die Verbindung zum Kanten sowieso gekappt, unterbrochen, mit Schokolade West war dann nix mehr außer im Dorfkonsum die weißen Süsstafeln.
Rainer-Maria und war man nicht "Priviligiert" im Grenzstreifen wohnend? He, war ein Scherz aber bissel Geld gabs schon dafür...nich?
Edelknabe hat geschrieben:Hausfreund ich erinnere mich einiger Grenzdörfer an der Elbgrenze, also da war am Tag nix los, die Leutchen müssen alle auf Arbeit gewesen sein? War das so? Selbst Kinder soweit ich mich erinnere habe ich nicht allzuviele gesehen?
Volker Zottmann hat geschrieben:@Betrachos,
um Deine Aussage mit Deiner Kindheit einordnen zu können, wären annähernde Altersangaben hilfreich. Von welcher Zeit sprichst Du?
Auch halb oder ganz eingesperrt kann man seine Kindheit schön empfinden.
Die hatte ich auch. Das Denken setzt aber gründlicher erst etwas später ein.
Mich hat als 3-Jähriger die Grenze hinter Tanne/Harz auch noch nicht gestört.
Jahr später aber schon, da durften wir nicht mal mehr unsere alten Nachbarn besuchen, weil meine Eltern keinen Passierschein mehr hatten. Freunde mussten zwangsläufig zu uns nach Quedlinburg. Und das soll einen nicht gestört haben?
Gruß Volker
Volker Zottmann hat geschrieben:Siehste Betrachos, das ist die Stelle, wo Menschen verschieden ticken. Wenn Dir nichts fehlte, OK!
Meinen Sohn Carlo könnte ich ins Spiel bringen, zu Dir im Vergleich. Er ist 1 Jahr älter, also im Mai 1974 geboren. Der bekam sehr wohl mit, als ich das 1. Mal seit 1955 wieder in den Westen durfte, dass er eine Geisel war!
"Wann kann ich denn mal fahren?" War seine traurige Frage nach meiner Wiederkehr. Ich sagte ihm, mit 65 Jahren etwa, denn er hätte dann keine Verwandten mehr mit brauchbaren Geburtstagen, weil die dann bestimmt schon alle verstorben wären...
Dann aber kam 1989 und eine endlich offene Grenze. Carlo konnte dann gleich mal, noch vor Schuljahresende nach seiner 10. Klasse für 3 Monate nach Kanada.
Heute ist er glücklich, in München verheiratet, freischaffend in der Computerbranche und sehr gut verdienend.
Er hat eine ganz andere Meinung ...
Gruß Volker
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