Alltagsleben im Grenzgebiet.

Re: Alltagsleben im Grenzgebiet.

Beitragvon vs1400 » 8. November 2013, 11:35

augenzeuge hat geschrieben:
vs1400 hat geschrieben:.. meine fräge zu kowalskis steht aber noch. [wink]


Bitte? Hab ich beantwortet. Wer lesen kann..... [wink]
AZ


guter tipp Jörg,
habs natürlich nochmal versucht und noch immer nichts gefunden. [shocked]
dann eben nochmal gestellt ... " ...obwohl ich ja auch noch eine hätte und zwar die kowalskis betreffend,
würdest du sie trotz allem als beispiel weiter gelten lassen? ..." ... bzw. kopiert.

gruß vom Torsten [hallo]
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Re: Alltagsleben im Grenzgebiet.

Beitragvon Nov65 » 8. November 2013, 12:44

Da streiten sich heute zwei, was damals normal war im Grenzgebiet.
War aus heutiger Sicht mit unseren heutigen Freiheiten und aus der damaligen Sicht von Menschen in Freiheit das Leben in der DDR normal?
Dann konnte das Leben im Grenzgebiet erst recht nicht normal sein.
Menschen in beschränkten/eingeengten Lebensverhältnissen richten sich eben ein, kennen andere Verhältnisse weniger. Kommen sogar damit zurecht. Einer besser, der andere weniger.
Vielleicht ist das Attribut normal ein fasch gewähltes.
Grüße von Andreas
Nov65
 
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Re: Alltagsleben im Grenzgebiet.

Beitragvon augenzeuge » 8. November 2013, 13:05

vs1400 hat geschrieben: dann eben nochmal gestellt ... " ...obwohl ich ja auch noch eine hätte und zwar die kowalskis betreffend,
würdest du sie trotz allem als beispiel weiter gelten lassen? ..." ... bzw. kopiert.

gruß vom Torsten [hallo]


AZ

Do Nov 07, 2013 10:38 pm gelesen......[angst]
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
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„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
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Re: Alltagsleben im Grenzgebiet.

Beitragvon augenzeuge » 8. November 2013, 13:08

Nov65 hat geschrieben:Vielleicht ist das Attribut normal ein fasch gewähltes.


Durchaus möglich..... [super]

Hoffentlich fragt jetzt keiner, ob man in der DDR normal leben konnte...... [flash]
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Re: Alltagsleben im Grenzgebiet.

Beitragvon vs1400 » 8. November 2013, 14:00

augenzeuge hat geschrieben:
vs1400 hat geschrieben: dann eben nochmal gestellt ... " ...obwohl ich ja auch noch eine hätte und zwar die kowalskis betreffend,
würdest du sie trotz allem als beispiel weiter gelten lassen? ..." ... bzw. kopiert.

gruß vom Torsten [hallo]


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Do Nov 07, 2013 10:38 pm gelesen......[angst]


ist schon ok Jörg,
ich senke dankend mein haupt, hab es dann wohl doch nicht richtig gelesen. [peinlich]

was deine aussage betrifft.
kann ich akzeptieren, doch nicht verstehen.

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Re: Alltagsleben im Grenzgebiet.

Beitragvon augenzeuge » 8. November 2013, 16:08

vs1400 hat geschrieben: was deine aussage betrifft.
kann ich akzeptieren, doch nicht verstehen.

gruß vom Torsten [hallo]


naja, ich versteh doch auch einiges nicht und muss es akzeptieren..... [blush]

Was die Fam. Kowalski betrifft, wenn sie es so sehen und so erlebt haben, dann kann ich mir zwar meinen Gedanken machen- und da verstehe ich auch einiges nicht (ich hätte so nicht empfunden) - aber letztlich akzeptieren muss ich ihre Aussage doch. Sie gehören mit ihrer Meinung als Zeitzeuge dazu und ich erkenne keinen Grund, warum sie nicht die Wahrheit sagen sollten.
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Re: Alltagsleben im Grenzgebiet.

Beitragvon Wosch » 8. November 2013, 18:07

Da möchte ich mal in aller Bescheidenheit fragen ob es hier auch noch Menschen gibt, die sich die angebliche "Normalität" des Leben´s im Grenzgebiet zurück wünschen? Wenn ja, würde mich auch noch interessieren ob sie selbst im damaligen Grenzgebiet gewohnt hatten, was sie für berufliche Tätigkeiten ausübten, wie alt sie damals waren, ob sie eventuell Aufgaben der "freiwilligen Helfer der GT" ausgeübt hatten oder ob sie selbst als Angehöriger der bewaffneten Organe dort wohnten? Wie wurden damals von den "Bewohnern" die verschiedenen "Lagen" bei Fluchtversuchen bzw bei gelungenden Fluchten zur Kenntnis genommen, es soll ja schon mal vorgekommen sein, daß es so etwas gegeben hatte? Wie hatte man die "Zwangsumsiedlungen" ("Ungeziefer"/ "Kornblume") wahrgenommen und wie alt war man da? Fand man das plötzliche (unvorbereitete) "Verschwinden" von Nachbarn, Bekannten, evtl. Freunden und Spielkameraden nicht traurig, oder machte sich darüber keine Gedanken, fand man diese Maßnahmen vielleicht "richtig", oder hatte man das nicht selber miterlebt weil man erst später in´s Grenzgebiet zog? Ich könnte noch viele Fragen stellen, mir würde allerdings die Beantwortung der gestellten für´s erste schon reichen.
Wie hier allgemein bekannt sein dürfte wuchs ich im Grenzkreis "Ludwigslust" auf, hatte selbst Verwandtschaft und bedingt durch Berufsschule und Arbeit, viele Arbeits- und Schulkameraden im Sperrgebiet wohnen, von denen Einige sich noch vor dem 13. August 61 mit viel Glück die Flucht über die Elbe geschafft hatten, andere wurden bei dem Vorhaben (Grüne Grenze) erwischt und bekamen 18 Monate bzw. 2 Jahre aufgebrummt. Im Alter von 11 Jahren lebte ich direkt in einem Kinderheim (direkt an der Elbwiese) in Dömitz (Mutter war im Internat zwecks Ausbildung zur Neulehrerin), uns Kinder ließen die damals noch blau uniformierten Grenzpolizisten noch direkt bis zu ihnen an die Elbe, ließen uns durch ihre Ferngläser rüber schauen, aber die Erwachsenen hatten keine Chance, sie durften noch nicht mal vor ihrer eigenen "Haustür" angeln, das Betreten der Elbwiesen war für sie absolut tabu.
Zu unserer Verwandtschaft im Grenzgebiet sind wir nie gefahren, Die sind immer zu uns nach Ludwigslust gekommen und blieben dann auch regelmäßig über Nacht.
Von einer "Normalität" des Leben´s im Grenzgebiet habe ich nie etwas gemerkt, es wurde, soweit ich es in Erinnerung habe, mehr oder weniger durch "Routine" ersetzt. Wenn man das als "Normalität" bezeichnen möchte, bitte sehr, aber was ist denn "normal" daran, wenn ein Besuch 4-6 Wochen vorher einen Antrag stellen muß (der auch noch nicht mal genehmigt werden mußte) um mich (als Grenzgebietbewohner) besuchen zu dürfen??? Daß man sich im Gegenzug noch darüber freuen würde daß man nicht normal besucht werden konnte (ist der Mensch doch eigentlich ein "Herdentier und liebt die Geselligkeit) kann ich eh nicht verstehen und laß solch "verschrobene" Argumente für mich nicht gelten. Aber sei es wie es sei, vielleicht erfahre ich hier etwas bis jetzt für mich Unbekanntes.
Schönen Gruß aus Kassel. [hallo]
Ich bin stolz darauf, noch nie den "Melde-Button" benutzt zu haben!
Mecklenburger sind nicht nachtragend, aber vergessen tun sie auch nicht!
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Re: Alltagsleben im Grenzgebiet.

Beitragvon manudave » 8. November 2013, 18:58

Hier könnte man den Bogen zu Roman Grafes Grenzbuch spannen.
Dutzende Zeitzeugenberichte zeigen hier, was "normal" war.
Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein!
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Re: Alltagsleben im Grenzgebiet.

Beitragvon augenzeuge » 8. November 2013, 19:08

manudave hat geschrieben:Hier könnte man den Bogen zu Roman Grafes Grenzbuch spannen.
Dutzende Zeitzeugenberichte zeigen hier, was "normal" war.


Ich weiß, habe das Buch ja auch. Also, Torsten, dann sag mal dem Weihnachtsmann Bescheid.....gebraucht ab 10 EUR....dir wird das Buch gefallen! [wink]
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Re: Alltagsleben im Grenzgebiet.

Beitragvon vs1400 » 8. November 2013, 22:30

Wosch hat geschrieben:Da möchte ich mal in aller Bescheidenheit fragen ob es hier auch noch Menschen gibt, die sich die angebliche "Normalität" des Leben´s im Grenzgebiet zurück wünschen? Wenn ja, würde mich auch noch interessieren ob sie selbst im damaligen Grenzgebiet gewohnt hatten, was sie für berufliche Tätigkeiten ausübten, wie alt sie damals waren, ob sie eventuell Aufgaben der "freiwilligen Helfer der GT" ausgeübt hatten oder ob sie selbst als Angehöriger der bewaffneten Organe dort wohnten? Wie wurden damals von den "Bewohnern" die verschiedenen "Lagen" bei Fluchtversuchen bzw bei gelungenden Fluchten zur Kenntnis genommen, es soll ja schon mal vorgekommen sein, daß es so etwas gegeben hatte? Wie hatte man die "Zwangsumsiedlungen" ("Ungeziefer"/ "Kornblume") wahrgenommen und wie alt war man da? Fand man das plötzliche (unvorbereitete) "Verschwinden" von Nachbarn, Bekannten, evtl. Freunden und Spielkameraden nicht traurig, oder machte sich darüber keine Gedanken, fand man diese Maßnahmen vielleicht "richtig", oder hatte man das nicht selber miterlebt weil man erst später in´s Grenzgebiet zog? Ich könnte noch viele Fragen stellen, mir würde allerdings die Beantwortung der gestellten für´s erste schon reichen.
Wie hier allgemein bekannt sein dürfte wuchs ich im Grenzkreis "Ludwigslust" auf, hatte selbst Verwandtschaft und bedingt durch Berufsschule und Arbeit, viele Arbeits- und Schulkameraden im Sperrgebiet wohnen, von denen Einige sich noch vor dem 13. August 61 mit viel Glück die Flucht über die Elbe geschafft hatten, andere wurden bei dem Vorhaben (Grüne Grenze) erwischt und bekamen 18 Monate bzw. 2 Jahre aufgebrummt. Im Alter von 11 Jahren lebte ich direkt in einem Kinderheim (direkt an der Elbwiese) in Dömitz (Mutter war im Internat zwecks Ausbildung zur Neulehrerin), uns Kinder ließen die damals noch blau uniformierten Grenzpolizisten noch direkt bis zu ihnen an die Elbe, ließen uns durch ihre Ferngläser rüber schauen, aber die Erwachsenen hatten keine Chance, sie durften noch nicht mal vor ihrer eigenen "Haustür" angeln, das Betreten der Elbwiesen war für sie absolut tabu.
Zu unserer Verwandtschaft im Grenzgebiet sind wir nie gefahren, Die sind immer zu uns nach Ludwigslust gekommen und blieben dann auch regelmäßig über Nacht.
Von einer "Normalität" des Leben´s im Grenzgebiet habe ich nie etwas gemerkt, es wurde, soweit ich es in Erinnerung habe, mehr oder weniger durch "Routine" ersetzt. Wenn man das als "Normalität" bezeichnen möchte, bitte sehr, aber was ist denn "normal" daran, wenn ein Besuch 4-6 Wochen vorher einen Antrag stellen muß (der auch noch nicht mal genehmigt werden mußte) um mich (als Grenzgebietbewohner) besuchen zu dürfen??? Daß man sich im Gegenzug noch darüber freuen würde daß man nicht normal besucht werden konnte (ist der Mensch doch eigentlich ein "Herdentier und liebt die Geselligkeit) kann ich eh nicht verstehen und laß solch "verschrobene" Argumente für mich nicht gelten. Aber sei es wie es sei, vielleicht erfahre ich hier etwas bis jetzt für mich Unbekanntes.
Schönen Gruß aus Kassel. [hallo]


bleib doch bitte einfach sachlich Wolfgang,
es scheint dir schwer zu fallen derartige argumente auch nur akzeptieren zu können.
nicht wenige menschen lebten dort, gebaren kinder und zogen sie, in diesem "absolut überwachten" gebiet auf.
mit hoher wahrscheinlichkeit waren dies nun alles "unfälle" ... und was den mensch betrifft Wolfgang,
es gibt noch mehr vergleiche ...

gruß vom Torsten [hallo] und danke für deinen beitrag!
vs1400
 

Re: Alltagsleben im Grenzgebiet.

Beitragvon Hausfreund » 8. November 2013, 22:50

Wosch hat geschrieben:Da möchte ich mal in aller Bescheidenheit fragen ob es hier auch noch Menschen gibt, die sich die angebliche "Normalität" des Leben´s im Grenzgebiet zurück wünschen?

Ich denke, daß sich kein geistig normaler Mensch solche Lebensumstände zurückwünscht, selbst die Nomenklatura nicht, Wosch. Etwas anderes ist die besondere menschliche Fähigkeit zur Anpassung an Schwierigkeiten. Krasses Beispiel: Es gab wohl in einem KZ ein bescheidenes Häftlings-Orchester, auch mit Darbietungen für Häftlinge (wenn richtig erinnert). Und ich wette, daß damit auch angenehme Momente verbunden waren.

Völlig anders ist die Sicht von draußen oder im Nachhinein. Ich besuchte beispielsweise in späteren Jahren mein altes Dorf, guckte mich bißchen um und nach paar Minuten machte mich so ein Arschloch von der Seite an, was ich hier vorhätte usw. In dieser Sekunde begriff ich mehr als in manchem früheren Jahr.
[hallo]
Hausfreund
 

Re: Alltagsleben im Grenzgebiet.

Beitragvon Volker Zottmann » 8. November 2013, 22:53

Nee, ne Torsten,
da verschone mal Wosch mit Deinen Ansichten.
Wir beide, also Du und ich haben uns ja auch schon mehrmals privat unterhalten. Du betonst immer, die Zeit zu beachten.
Das tun aber auch z. B. Wosch und ich. Wir haben beide mal im /am Grenzgebiet gelebt und mannigfaltige Berührungen bis ins Heute damit.
Vor, wie nach 1961.
Es scheint wirklich am Betrachtungswinkel der Generationen zu liegen.
Nie und nimmer war auch nur irgend etwas im Grenzsperrbezirk normal, wenn es das alltägliche Leben betraf.
Die Menschen haben sich abgefunden, verzagt und Linientreue waren sicher auch darunter, die in ihrer politischen Verblendung alles Normale ausblendeten.

Normal kann nur ein Leben in selbstbestimmter Freiheit sein!

Gruß Volker
Zuletzt geändert von Volker Zottmann am 8. November 2013, 23:21, insgesamt 1-mal geändert.
Volker Zottmann
 

Re: Alltagsleben im Grenzgebiet.

Beitragvon vs1400 » 8. November 2013, 23:16

manudave hat geschrieben:Hier könnte man den Bogen zu Roman Grafes Grenzbuch spannen.
Dutzende Zeitzeugenberichte zeigen hier, was "normal" war.


schon klar David,
soweit ein grafe nicht zu seinem leben steht, werde ich ihn beachten.
augenzeuge hat geschrieben:
manudave hat geschrieben:Hier könnte man den Bogen zu Roman Grafes Grenzbuch spannen.
Dutzende Zeitzeugenberichte zeigen hier, was "normal" war.


Ich weiß, habe das Buch ja auch. Also, Torsten, dann sag mal dem Weihnachtsmann Bescheid.....gebraucht ab 10 EUR....dir wird das Buch gefallen! [wink]
AZ

augenzeuge hat geschrieben:
manudave hat geschrieben:Hier könnte man den Bogen zu Roman Grafes Grenzbuch spannen.
Dutzende Zeitzeugenberichte zeigen hier, was "normal" war.


Ich weiß, habe das Buch ja auch. Also, Torsten, dann sag mal dem Weihnachtsmann Bescheid.....gebraucht ab 10 EUR....dir wird das Buch gefallen! [wink]
AZ


mit hoher wahrscheinlichkeit nicht Jörg,
es gibt bessere schriftsteller und in deren berichten eher nicht ausgewählte zeitzeugen, im nachhinein, als non plus ultra präsentiert werden. ... ist aber nur meine sicht.

gruß vom Torsten [hallo]
vs1400
 

Re: Alltagsleben im Grenzgebiet.

Beitragvon vs1400 » 8. November 2013, 23:21

Volker Zottmann hat geschrieben:Nee, ne Torsten,
da verschone mal Wosch mit Deinen Ansichten.
Wir beide, also Du und ich haben uns ja auch schon mehrmals privat unterhalten. Du betonst immer, die Zeit zu beachten.
Das tun aber auch z. B. Wosch und ich. Wir haben beide mal im /am Grenzbegiet gelebt und mannigfaltige Berührungen bis ins Heute damit.
Vor, wie nach 1961.
Es scheint wirklich am Betrachtungswinkel der Generationen zu liegen.
Nie und nimmer war auch nur irgend etwas im Grenzsperrbezirk normal, wenn es das alltägliche Leben betraf.
Die Menschen haben sich abgefunden, verzagt und Linientreue waren sicher auch darunter, die in ihrer politischen Verblendung alles Normale ausblendeten.

Normal kann nur ein Leben in selbstbestimmter Freiheit sein!

Gruß Volker


was dass betrifft Volker,
sind wir einer meinung.

gruß vom Torsten [hallo]
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Re: Alltagsleben im Grenzgebiet.

Beitragvon augenzeuge » 8. November 2013, 23:21

Du enttäuscht mich. Gerade von dir hätte ich kein Vorurteil erwartet. Wenn zig Kritiker das Buch als sehr gut bewerten, solltest du wenigstens einen Blick mal reinwerfen.
AZ
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„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
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Re: Alltagsleben im Grenzgebiet.

Beitragvon Volker Zottmann » 8. November 2013, 23:23

ISBN bitte [ich auch]

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Alltagsleben im Grenzgebiet.

Beitragvon augenzeuge » 8. November 2013, 23:35

Volker Zottmann hat geschrieben:ISBN bitte [ich auch]

Gruß Volker


http://www.amazon.de/Grenze-durch-Deuts ... 3886807444

AZ
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Re: Alltagsleben im Grenzgebiet.

Beitragvon vs1400 » 8. November 2013, 23:36

[quote="augenzeuge"]Du enttäuscht mich. Gerade von dir hätte ich kein Vorurteil erwartet. Wenn zig Kritiker das Buch als sehr gut bewerten, solltest du wenigstens einen Blick mal reinwerfen.
AZ[/quote]

ich durfte damals genügend vorurteile, von heutigen kritikern, erleben Jörg,
zwar nicht direkt von denen, doch eben durch ihre angehörigen und es waren "echte christen". [mad]
ein herr grafe bleibt mir demnach suspekt.

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Re: Alltagsleben im Grenzgebiet.

Beitragvon augenzeuge » 8. November 2013, 23:39

vs1400 hat geschrieben:ein herr grafe bleibt mir demnach suspekt.



Ich kann dich leider nicht zwingen, einige Vorurteile abzubauen....

Das Buch ist eine eminent wichtige Hilfe beim Versuch, das innerdeutsche Drama zu verstehen.....- Neue Zürcher Zeitung
AZ
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Re: Alltagsleben im Grenzgebiet.

Beitragvon vs1400 » 8. November 2013, 23:42

Volker Zottmann hat geschrieben:ISBN bitte [ich auch]

Gruß Volker


ne isbn reicht da nicht Volker,
daher bekommst du von mir den namen.
landolf Scherzer der sich eben nicht durch heutige behörden vermitteln lässt.

gruß vom Torsten [hallo]
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Re: Alltagsleben im Grenzgebiet.

Beitragvon vs1400 » 8. November 2013, 23:47

augenzeuge hat geschrieben:
vs1400 hat geschrieben:ein herr grafe bleibt mir demnach suspekt.



Ich kann dich leider nicht zwingen, einige Vorurteile abzubauen....

Das Buch ist eine eminent wichtige Hilfe beim Versuch, das innerdeutsche Drama zu verstehen.....- Neue Zürcher Zeitung
AZ


die zeiten sind geschichte Jörg,
zum glück. [wink]

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Re: Alltagsleben im Grenzgebiet.

Beitragvon augenzeuge » 8. November 2013, 23:50

Na so habe ich es nun auch wieder nicht gemeint.... [angst] Aber du kommst mir vor, als ob du fast Angst vor dem Buch hast....sorry. [blush]

Lesen bildet immer noch, auch hier.

AZ
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Re: Alltagsleben im Grenzgebiet.

Beitragvon vs1400 » 9. November 2013, 00:23

augenzeuge hat geschrieben:Na so habe ich es nun auch wieder nicht gemeint.... [angst] Aber du kommst mir vor, als ob du fast Angst vor dem Buch hast....sorry. [blush]

Lesen bildet immer noch, auch hier.

AZ


lesen bildet war doch auch ne aussage von .... Jörg,
warum sollte ich angst haben?
das mir ein "bild" zerstört wird, welches ich erlebte?

herr grafe hat recherchiert, in archiven gelesen, weit nach der wende menschen dazu befragt und nen buch darüber geschrieben. ... mehr nicht!
sein leben war in der ex-ddr nicht erwähnenswert und beginnt ab januar 1989.
heute ist er ein gefragter schriftsteller und wird sehr gern, auf grund seiner "neutralen" sicht, von schulen gebucht und gewissen einrichtungen vermittelt.

du kannst mir ja gern noch ne andere empfehlung geben Jörg,
soweit es kein kläger ist.

gruß vom Torsten [hallo]
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Re: Alltagsleben im Grenzgebiet.

Beitragvon andr.k » 9. November 2013, 01:35

vs1400 hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:Na so habe ich es nun auch wieder nicht gemeint.... [angst] Aber du kommst mir vor, als ob du fast Angst vor dem Buch hast....sorry. [blush]

Lesen bildet immer noch, auch hier.

AZ


lesen bildet war doch auch ne aussage von .... Jörg,
warum sollte ich angst haben?
das mir ein "bild" zerstört wird, welches ich erlebte?

herr grafe hat recherchiert, in archiven gelesen, weit nach der wende menschen dazu befragt und nen buch darüber geschrieben. ... mehr nicht!
sein leben war in der ex-ddr nicht erwähnenswert und beginnt ab januar 1989.
heute ist er ein gefragter schriftsteller und wird sehr gern, auf grund seiner "neutralen" sicht, von schulen gebucht und gewissen einrichtungen vermittelt.

du kannst mir ja gern noch ne andere empfehlung geben Jörg,
soweit es kein kläger ist.

gruß vom Torsten [hallo]



Es ist schade, dass Du Dich mit der "Klägersicht" nicht inhaltlich auseinandersetzen möchtest. Zu dem von Dir erlebten Bild, gibt es andere erlebte Bilder. Die ganze BStU ist voll davon. Geschichte ist nicht einseitig, sondern vielfältig. Erst wenn man alle Seiten kennt, kann man sich ein objektives Bild machen. Du vertust hier die Chance, dich mit weiterem Wissen zu entwickeln und zu wachsen. Dass die andere Seite deiner DDR existierte, ist x-fach durch erhaltene Dokumente von vor 1998 belegt. Wenn Du davor die Augen verschließt, kommst Du aus dem alten DDR-Mief nicht raus. Wir sind doch heute über 20 Jahre weiter. Auch unbequeme Sachen zu lesen bildet. Abgesehen davon ist es unfair, hier im Forum eine negative Meinung über einen Autor zu outen, ohne sich mit Inhalt, Stil etc. seines Buches auseinandergesetzt zu haben.

AK
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Re: Alltagsleben im Grenzgebiet.

Beitragvon vs1400 » 9. November 2013, 02:26

andr 88-1 hat geschrieben:
vs1400 hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:Na so habe ich es nun auch wieder nicht gemeint.... [angst] Aber du kommst mir vor, als ob du fast Angst vor dem Buch hast....sorry. [blush]

Lesen bildet immer noch, auch hier.

AZ


lesen bildet war doch auch ne aussage von .... Jörg,
warum sollte ich angst haben?
das mir ein "bild" zerstört wird, welches ich erlebte?

herr grafe hat recherchiert, in archiven gelesen, weit nach der wende menschen dazu befragt und nen buch darüber geschrieben. ... mehr nicht!
sein leben war in der ex-ddr nicht erwähnenswert und beginnt ab januar 1989.
heute ist er ein gefragter schriftsteller und wird sehr gern, auf grund seiner "neutralen" sicht, von schulen gebucht und gewissen einrichtungen vermittelt.

du kannst mir ja gern noch ne andere empfehlung geben Jörg,
soweit es kein kläger ist.

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Es ist schade, dass Du Dich mit der "Klägersicht" nicht inhaltlich auseinandersetzen möchtest. Zu dem von Dir erlebten Bild, gibt es andere erlebte Bilder. Die ganze BStU ist voll davon. Geschichte ist nicht einseitig, sondern vielfältig. Erst wenn man alle Seiten kennt, kann man sich ein objektives Bild machen. Du vertust hier die Chance, dich mit weiterem Wissen zu entwickeln und zu wachsen. Dass die andere Seite deiner DDR existierte, ist x-fach durch erhaltene Dokumente von vor 1998 belegt. Wenn Du davor die Augen verschließt, kommst Du aus dem alten DDR-Mief nicht raus. Wir sind doch heute über 20 Jahre weiter. Auch unbequeme Sachen zu lesen bildet. Abgesehen davon ist es unfair, hier im Forum eine negative Meinung über einen Autor zu outen, ohne sich mit Inhalt, Stil etc. seines Buches auseinandergesetzt zu haben.

AK


genau Andreas,
eine behörde berichtet, lässt berichten und genau das hab ich "noch nie" erlebt.
ein user manudave/ David schrieb mir mal,
nachdem ich bemängelte das es im bereich der 7.gk schierke nie minen gab und man im brockenmuseum heute anderes vermittelt bekommt,
es soll sinngemäß das system vermittelt werden und man habe nicht die aufgabe ... .
warum benennt man dann nicht alle derartigen museen gleich, ist doch ein thema.
die besucher hätten weniger erwartungen und die zahlen würden schwinden.
genau der gleiche schwindel wie damals.

ich brauch nicht mein wissen und wachsen durch einen herrn grafe zu erlangen Andreas,
er berichtet nicht.
er möchte berichten, auch er hätte eine familie kowalski befragen können, oder?

ein herr grafe sollte sich als autor bewusst sein, das er gelesen werden möchte.
der leser möchte jedoch auch wissen wer schreibt und da holpert es eben Andreas,
laut manudave/ David aussage ist Grafes vergangenheit nicht erwähnenswert, so berichtete wohl Grafe selbst.
da bin ich nicht unfair Andreas,
meine karten sind hier bekannt und ich bin nur nen user 0815 in nem forum ... . [wink]

gruß vom Torsten [hallo]
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Re: Alltagsleben im Grenzgebiet.

Beitragvon augenzeuge » 9. November 2013, 10:44

vs1400 hat geschrieben: herr grafe hat recherchiert, in archiven gelesen, weit nach der wende menschen dazu befragt und nen buch darüber geschrieben. ... mehr nicht!
sein leben war in der ex-ddr nicht erwähnenswert und beginnt ab januar 1989.


vs1400 hat geschrieben:er berichtet nicht.
er möchte berichten, auch er hätte eine familie kowalski befragen können, oder?


Torsten, du unterliegst einigen Irrtümern und vergleichst Dinge, die man nicht vergleichen kann. Du hast deine Grenz-Erfahrungen in einem kurzen Zeitraum in einem kleinen Gebiet erlebt. Dabei möchte ich nicht wissen, was du nicht erlebt hast, weil man es vor dir verheimlicht hat. Noch dazu fast am Ende der DDR. Mehr nicht! Was hat Grafe dagegen getan?

Er hat zig "Kowalskis" befragt, er hat mit Tätern, Opfern und Angehörigen gesprochen, ihre Sicht schildern lassen. Und das zu ganz vielen Ereignissen eines größeren Gebietes von '45-'90! Das kannst du oder andere nicht erlebt haben!

"Er berichtet nicht" sagst du. Falsch. Er berichtet anhand von Dokumentationen. Besser und wahrheitsgetreuer geht es doch kaum. Manchmal ist das sogar realer, als wenn einer berichtet, der nur seine subjektive persönliche Sicht darstellen kann. Dabei muss der kausale Zusammenhang nicht mal stimmen.

Zu "mehr nicht":
Er hat aus tausenden Akten eine überschaubare Chronik entwickelt, die seinesgleichen sucht. Wenn man das liest, bekommt man einen Überblick in die unterschiedliche Denkweise, die Abläufe, man erkennt, wie die Zeiten sich änderten. Das Buch ist kein Klagebuch, es ist keine Abrechnung. Im Gegenteil, Grafe berichtet auch über sich entwickelnde Freundschaften, auch zwischen West und Ost Offizieren. Wie sie anfangs dachten, wie sie sich entwickelten! Er brachte Leute zusammen durch seine Erkenntnisse. Das hatte Seltensheitswert.

Und du gehst darüber hinweg und fragst nach seinem DDR-Leben? Das ist ja fast so, als ob ich sage, ich lese erst Harry Potter, wenn ich das Leben der Schriftstellerin genau kenne. Auch wenn man die Bücher natürlich nicht vergleichen kann, es ist sinngemäß das Gleiche.

Grafe war der Durchschnitts-DDR-Jugendliche, wie du und ich und doch anders, er erkannte eben nur früh was er nicht wollte, während andere etwas getan haben, nur weil es fast alle so machten.
Was hat mein DDR-Leben mit Erkenntnissen zu tun, die ich erst danach erhalten habe? Wir haben eine Kanzlerin, die FDJ-Sekretärin war, na und. Wäre ich denn schlechter, wenn ich das auch gewesen wäre? Wie wichtig kann ein junges DDR-Leben überhaupt gewesen sein, dass wir heute, nach 24 Jahren, uns anmaßen seinen gesamten Erkenntnisgewinn nach '89 und die sich danach entwickelnde Persönlichkeit infrage zu stellen, wenn wir nicht wissen, was er bis zu seinem Ausreiseantrag im Alter von 17 Jahren getan hat?

Das Buch hätte für mich Müller oder Schulze schreiben können, ist es denn eher der Schriftsteller oder der Inhalt, was zählt?

Sorry, wenn ich mich ausgelassen habe. Aber ich bin ein Typ, der es absolut nicht begreifen kann, ja, den es auch ärgert, wenn manche mit angebotenem Wissen so umgehen wie du. Nichts ist böse gemeint, es soll dich jedoch zum Nachdenken anregen.
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Re: Alltagsleben im Grenzgebiet.

Beitragvon vs1400 » 14. November 2013, 12:44

augenzeuge hat geschrieben:
vs1400 hat geschrieben: herr grafe hat recherchiert, in archiven gelesen, weit nach der wende menschen dazu befragt und nen buch darüber geschrieben. ... mehr nicht!
sein leben war in der ex-ddr nicht erwähnenswert und beginnt ab januar 1989.


vs1400 hat geschrieben:er berichtet nicht.
er möchte berichten, auch er hätte eine familie kowalski befragen können, oder?


Torsten, du unterliegst einigen Irrtümern und vergleichst Dinge, die man nicht vergleichen kann. Du hast deine Grenz-Erfahrungen in einem kurzen Zeitraum in einem kleinen Gebiet erlebt. Dabei möchte ich nicht wissen, was du nicht erlebt hast, weil man es vor dir verheimlicht hat. Noch dazu fast am Ende der DDR. Mehr nicht! Was hat Grafe dagegen getan?

Er hat zig "Kowalskis" befragt, er hat mit Tätern, Opfern und Angehörigen gesprochen, ihre Sicht schildern lassen. Und das zu ganz vielen Ereignissen eines größeren Gebietes von '45-'90! Das kannst du oder andere nicht erlebt haben!

"Er berichtet nicht" sagst du. Falsch. Er berichtet anhand von Dokumentationen. Besser und wahrheitsgetreuer geht es doch kaum. Manchmal ist das sogar realer, als wenn einer berichtet, der nur seine subjektive persönliche Sicht darstellen kann. Dabei muss der kausale Zusammenhang nicht mal stimmen.

Zu "mehr nicht":
Er hat aus tausenden Akten eine überschaubare Chronik entwickelt, die seinesgleichen sucht. Wenn man das liest, bekommt man einen Überblick in die unterschiedliche Denkweise, die Abläufe, man erkennt, wie die Zeiten sich änderten. Das Buch ist kein Klagebuch, es ist keine Abrechnung. Im Gegenteil, Grafe berichtet auch über sich entwickelnde Freundschaften, auch zwischen West und Ost Offizieren. Wie sie anfangs dachten, wie sie sich entwickelten! Er brachte Leute zusammen durch seine Erkenntnisse. Das hatte Seltensheitswert.

Und du gehst darüber hinweg und fragst nach seinem DDR-Leben? Das ist ja fast so, als ob ich sage, ich lese erst Harry Potter, wenn ich das Leben der Schriftstellerin genau kenne. Auch wenn man die Bücher natürlich nicht vergleichen kann, es ist sinngemäß das Gleiche.

Grafe war der Durchschnitts-DDR-Jugendliche, wie du und ich und doch anders, er erkannte eben nur früh was er nicht wollte, während andere etwas getan haben, nur weil es fast alle so machten.
Was hat mein DDR-Leben mit Erkenntnissen zu tun, die ich erst danach erhalten habe? Wir haben eine Kanzlerin, die FDJ-Sekretärin war, na und. Wäre ich denn schlechter, wenn ich das auch gewesen wäre? Wie wichtig kann ein junges DDR-Leben überhaupt gewesen sein, dass wir heute, nach 24 Jahren, uns anmaßen seinen gesamten Erkenntnisgewinn nach '89 und die sich danach entwickelnde Persönlichkeit infrage zu stellen, wenn wir nicht wissen, was er bis zu seinem Ausreiseantrag im Alter von 17 Jahren getan hat?

Das Buch hätte für mich Müller oder Schulze schreiben können, ist es denn eher der Schriftsteller oder der Inhalt, was zählt?

Sorry, wenn ich mich ausgelassen habe. Aber ich bin ein Typ, der es absolut nicht begreifen kann, ja, den es auch ärgert, wenn manche mit angebotenem Wissen so umgehen wie du. Nichts ist böse gemeint, es soll dich jedoch zum Nachdenken anregen.
AZ


wir drehen uns im kreis Jörg,
selbstverständlich zählt für mich der inhalt, doch eben auch der schriftsteller.

so manche ansicht ist mir ebenfalls unbegreiflich. wissen wurde mir in der vergangenheit auch angeboten, nur konnte ich dann, später eben, besser damit umgehen.
wir deutschen machen es uns zu leicht mit dem wissen und der allmacht heutiger ansichten.
das leben schreibt geschichte und nicht umgedreht, ist meine meinung.

gruß vom Torsten [hallo]
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Re: Alltagsleben im Grenzgebiet.

Beitragvon augenzeuge » 14. November 2013, 13:46

vs1400 hat geschrieben: das leben schreibt geschichte und nicht umgedreht, ist meine meinung.

gruß vom Torsten [hallo]


Da stimme ich dir zu. Und deshalb musst du dieses Buch lesen. Geschrieben hat es das Leben. Zusammengetragen hat es nur ein anderer..... [wink]

Du hast doch Zeit dafür, also tu es.
AZ
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Re: Alltagsleben im Grenzgebiet.

Beitragvon Edelknabe » 14. November 2013, 18:40

Unser Volker erklärt dem heutigen Schüler das Leben in der DDR mit:

"Normal kann nur ein Leben in selbstbestimmter Freiheit sein!" .....und nee Volker meint der Rainer, es geht eben zu jeder Zeit nicht unbedingt normal zu und was ist und war schon normal und ist heute alles normal und Bla bla und Eierkuchen mit Apfelmus"

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Re: Alltagsleben im Grenzgebiet.

Beitragvon Volker Zottmann » 14. November 2013, 21:05

Edelknabe hat geschrieben:Unser Volker erklärt dem heutigen Schüler das Leben in der DDR mit:

"Normal kann nur ein Leben in selbstbestimmter Freiheit sein!" .....und nee Volker meint der Rainer, es geht eben zu jeder Zeit nicht unbedingt normal zu und was ist und war schon normal und ist heute alles normal und Bla bla und Eierkuchen mit Apfelmus"

Rainer-Maria


Leicht habe ich es nicht mit Dir, Edelknabe!
Das Leben ist aber auch nicht nur texten. Da solltest Du vor dem Antworten erstmal richtig lesen lernen, um den tieferen Sinn zu begreifen! Das Wort KANN hat auch eine Bedeutung.

Ich gönne Dir mal durchzuschlafen und bitte erst dann frisch ans Werk!
Gruß Volker
Volker Zottmann
 

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