Viel weniger Kriminalitaet in der DDR ?

Viel weniger Kriminalitaet in der DDR ?

Beitragvon Berliner » 6. August 2010, 19:26

Uwe hat einen interessanten Beitrag zum Thema "Autodiebstahl im geteilten Deutschland". Es bestaetigt was viele ueber die DDR erzaehlen, dass dieser ein ruhiger und sittenreicher Staat war.

ABV hat geschrieben:Als früherer Volkspolizist kann ich bestätigen, dass Autoklau in der DDR kein Thema war. Die Delikte dies es gab, würden heute unter die Rubrik " unbefugtes Benutzen von Kraftfahrzeugen" fallen. Aber es war für den Besitzer in fast jedem Falle eine Katastrophe, wenn seinem geliebtem fahrbaren Untersatz etwas passierte. Das konnte man schon beinahe mit dem Verlust eines Angehörigen gleichsetzen. Wer kann sich heute noch in die Gefühlswelt eines DDR-Bürgers hineinversetzen, der achtzehn Jahre auf seinen Trabbi warten musste und diesen dann, völlig ramponiert in einem Wald wiedersehen musste. Eine Rolle spielte allerdings der Diebstahl von Kfz-Teilen, insbesondere bei Mopeds. Das war dem permanenten Ersatzteilmangel geschuldet. Da gab es schon einige, die mit geklauten Teilen Handel trieben. Allerdings wurden diese Täter in den meisten Fällen schnell ermittelt und zur Verantwortung gezogen.


Es mag der eine oder andere diese Tatsache abstreiten wollen, aber ich wollte eine andere Frage stellen.

Wieso gab es so wenig Kriminalitaet in der DDR ? Waren die Leute anders erzogen, gab es weniger zu stehlen, Polizei ?
Was meint Ihr ? [ich auch]

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Re: Viel weniger Kriminalitaet in der DDR ?

Beitragvon Berliner » 8. August 2010, 01:06

hier eine Sicht der Dinge:


Die DDR - Ein kriminalpraeventives Gesamtkunstwerk


Die Kriminalstatistik der DDR registrierte über Jahrzehnte eine für internationale Verhältnisse erstaunlich gleichbleibend geringe Kriminalitätsrate. So lag die Belastungsziffer pro Jahr durchschnittlich bei 750 Straftaten pro 100000 Einwohner:

Bild

Im Vergleich dazu lag die Kriminalitätsbelastung anderswo beträchtlich höher, wie folgende Länder ausweisen:

Bild

Beispielsweise wurde - bezogen auf 100000 Einwohner - in der DDR jährlich nur 1 vorsätzliches Tötungsverbrechen verübt. Die Häufigkeit für diese Deliktgruppe überstieg in der Bundesrepublik dagegen das fünffache.
Im internationalen Vergleich schnitt daher die DDR mit ihrer geringen Kriminalitätsbelastung sehr günstig ab.

Dafür gab es verschiedene Gründe

Der Ehrgeiz der SED und der DDR-Regierung lag darin, nachzuweisen, dass die Kriminalitätsbelastung unter sozialistischen Bedingungen gesetzmäßig ständig abnahm. Zentralistische Verwaltungsstrukturen, hohe Polizeipräsenz, ein enges Netz an gesellschaftlichen Sicherheitssystemen, nahezu perfekte Personenkontrollen, ein ausgefeiltes polizeiliches Meldesystem und geschlossene Grenzen führten über die Jahre hinweg in der Tat zu einem Rückgang der Kriminalität, selbst wenn statistische Angaben, wie allenthalben üblich, gelegentlich durch ausgeklügelte Zuordnungen verfälscht wurden.

Für das internationale Verbrechen blieb die DDR wenig attraktiv. Ganze Deliktgruppen der organisierten Kriminalität wie Drogenhandel, Geiselnahme, länderübergreifende Wirtschaftsdelikte usw., deren beängstigendes Ausmaß heute bereits eine ernste Gefahr für die Gesellschaft bedeutet, fehlten deshalb im Kriminalitätsbild der DDR.

Bestimmte Formen häufig auftretender Delikte mit geringem Schaden, einfachen Begehungsweisen und geringer Tatintensität wie z.B. unberechtigte
Kraftfahrzeugbenutzung, Hausfriedensbruch, einfacher Diebstahl,
Sachbeschädigung, wurden Verfehlungen genannt. Sie waren keine Straftaten und blieben daher außerhalb der Kriminalstatistik.
Verfehlungen wurden, wie im Falle kleiner Ladendiebstähle, durch die, wie es in der entsprechenden Verordnung hieß, "leitenden Mitarbeiter der Verkaufseinrichtungen" selbst geahndet oder es entschieden über sie die sog. Gesellschaftlichen Gerichte (Schiedskommissionen in den Wohngebieten oder betriebliche Konfliktkommissionen).

Die geringe Kriminalitätsbelastung erklärt sich aber auch aus dem humanistischen Anspruch der DDR, die Kriminalität schrittweise aus dem Leben der Gesellschaft zu verdrängen, der, wenn er letztlich eine Vision bleiben musste, immerhin vielfältige, ehrliche Bemühungen hervorbrachte.

Schließlich wurden mit der Ablösung des seit 1871 in Deutschland gültigen Strafgesetzbuches durch das 1968 in Kraft getretene sozialistische Strafgesetzbuch der DDR andere, gemeinhin traditionell eigenständige Tatbestände, wie z. B. die Prostitution oder die Kindestötung, die nicht in das Bild der sozialistischen Menschengemeinschaft passten, aus ideologischen Gründen kurzerhand dadurch kaschiert, dass man sie in anderen, unverfänglichen Tatbeständen wie asoziale Lebensweise oder Totschlag untergehen ließ. Systemtypische Delikte, die vorrangig den Schutz der Staatsordnung und der Wirtschaft betrafen, auf die die sozialistische Rechtsordnung besonders sensibel reagierte, bereicherten hingegen das Strafgesetzbuch.

Quelle: Die DDR - Ein kriminalpraeventives Gesamtkunstwerk

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Re: Viel weniger Kriminalitaet in der DDR ?

Beitragvon Merkur » 10. August 2010, 15:42

Na Berliner, da hast Du ja gleich Informationen von der Hompage eines Experten geholt. [grins] . Ein absoluter Fachmann der Prof. Girod. Er hat auch einiges zu realen Fällen geschrieben.
Die Ursachen, warum es in der DDR weniger Kriminalität gab, sind sehr vielschichtig. Das der Nährboden für einige Erscheinungsboden in der DDR fehlte/stark eingeschränkt war, ist ja schon beschrieben worden. Aber auch bei uns gab es Geiselnahmen, Falschgeldkriminlität, Edelmetallspekulation usw. Allerdings waren solche Erscheinungsformen der Kriminalität sehr gering. Ich gehe mal ohne Wertung auf einige Aspekte ein.
Die Gewährleistung von Ordnung und Sicherheit war ein gesamtgesellschaftliches Anliegen. In der sozialistischen DDR-Gesellschaft waren Ordnung und Sicherheit mit dem disziplinierten Handeln der Menschen auf das engste verbunden und darauf gerichtet, den störungsfreien Ablauf aller gesellschaftlichen Prozesse zu garantieren. Beispielsweise habe ich das Gefühl, dass die Menschen in der DDR mehr aufeinander achteten. Damit meine ich keine inoffizielle Tätigkeit für ein Sicherheitsorgan, sondern die Aufmerksamkeit der Menschen für Probleme, Sorgen, Nöte ihrer Mitmenschen. Ca. 25 % der Festnahmen auf frischer Tat wurden in der DDR durch Bürger realisiert. Dazu kam, dass tausende Bürger in Sachen Ordnung und Sicherheit in den Betrieben und Wohngebieten wichtige Arbeit leisteten.
Positiv auf die Verhinderung, Bekämpfung und Aufdeckung von Kriminalität wirkte sich auch das 1952 nach sowjetischem Vorbild geschaffene System der ABV aus. Durch dieses System war gewährleistet, dass auf dem gesamten Territorium der DDR ein verantwortlicher volkspolizeilicher Ansprechpartner zur Verfügung stand. Dieser konnte auch die Bearbeitung der Kleinkriminalität im Rahmen von Ermittlungsverfahren übernehmen. Der ABV kannte außerdem die Problembürger seines Abschnitts genau.
Auch die detaillierte Kriminalitätsanalyse sicherte eine erfolgreiche Kriminalitätsbekämpfung. Durch sie konnten Entwicklungstendenzen erkannt und gezielte Maßnahmen der Bekämpfung eingeleitet werden.
Maßgeblich war auch die sehr gute Ausbildung der Kriminalisten in der DDR, z. B. an der Fachschule des MdI in Ascherleben oder an der Sektion Kriminalistik der Humoldt-Universität zu Berlin.
Ein weiterer Aspekt, der sich auf die Zurückdrängung der Kriminalität auswirkte, war die gezielte Zusammenarbeit der Sicherheitsorgane mit anderen Staatsorganen, wie der ABI, den Leitern wirtschaftsleitender Organe, Direktoren von Betrieben und Leitungen der gesellschaftlichen Organisationen. Diese Zusammenarbeit diente der komplexen Vorbeugung und Bekämpfung von Straftaten, Verfehlungen und Ordnungswidrigkeiten sowie der Beseitigung ihrer Ursachen und begünstigenden Bedingungen.
Zur Kriminalitätsbekämpfung trugen auch die Kontrollmaßnahmen der VP nach § 48 StGB der DDR bei. Bei einer Verurteilung wegen eines Verbrechens konnte das Gericht zur Verhütung erneuter Straffälligkeit zusätzlich auf die Zulässigkeit staatlicher Kontrollmaßnahmen durch die Organe der VP erkennen, wenn der Täter bereits wegen eines Verbrechens bestraft war oder die Würdigung seiner Tat und Persönlichkeit ergab, dass nach der Verbüßung der Strafe eine ordnungsgemäße Wiedereingliederung des Verurteilten durch staatliche Kontrollmaßnahmen unterstützt werden muss.

Das mit den Statistiken ist so eine Sache...Eigentlich lassen sich die Kriminalstatistiken Ost/West nicht miteinander vergleichen. Experten haben mal analysiert, dass die durchschnittliche Kriminalitätsbelastung je 100.000 Einwohner in Westberlin 16 mal höher war als in Ostberlin.
Auch in der DDR gab es, was die Kriminalitätsbelastung angeht, Unterschiede. Die Belastungsziffer in der Hauptstadt der DDR war beispielsweise deutlich höher als im beschaulichen der Oderbruch. [grins]
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: Viel weniger Kriminalitaet in der DDR ?

Beitragvon karl143 » 10. August 2010, 17:25

Das sind alles schöne Vergleiche und tolle Zahlen. Mit Statistiken ist das aber so eine Sache. Wenn ich mir überlege, was in der DDR allein von Baustellen, eigenen Betrieben, über Freunde, Bekannte usw. alles schwarz beschafft wurde. Der richtige Namen war, so glaube ich "Organisieren". Das würde eigentlich alles in die Statistik mit reinfallen. Es kann mir wirklich keiner glauben machen, das unter diesen Umständen diese Zahlen, welche Berliner gefunden hat, der Wahrheit entsprechen. Veröffentlichte Statistiken waren in der DDR nicht überprüfbar. Eine kritische Presse oder andere Medien waren nicht vorhanden. Dem Staat war sehr wohl daran gelegen, etwas der Bevölkerung vorzuspiegeln, was es in Wirklichkeit garnicht gab. Warum sollte das in diesem Bereich der Kriminalstatistik anders sein. Bei der Schwerkriminalität wie Mord mögen die Zahlen stimmen, aber nicht insgesamt wenn z. B. der Bereich Beschaffungskriminalität mit einbezogen wird.

Hier ein Auszug aus einer Internetseite des MDR. ( http://www.mdr.de/mdr-info/6746937.html )

"Wenn man die Hochrechnungen der Kriminalstatistik der DDR nach den Erfassungskriterien der polizeilichen Kriminalstatistik der Bundesrepublik betrachtet, muss man sagen, dass die DDR-Kriminalität ein gutes Drittel bis beinah die Hälfte und nicht das damals propagierte Zehntel des Niveaus der Bundesrepublik ausgemacht hat."
Prof. Armin Forker, Kriminalitätsstatistiker


Um die Zahlen zu schönen wurden bestimmte Delikte nicht erfasst oder nicht ausgewiesen. So hatte die DDR-Justizministerin Hilde Benjamin 1961 verkündet, dass der Arbeiter- und Bauernstaat alle Nazitäter überführt habe. Autor Henner Kotte:

"Wenn man jetzt trotzdem noch Nazitäter überführte, wurden die nicht mehr öffentlich an den Pranger gestellt, sondern man hat die einfach von der Straße weg verhaftet, in einem Geheimprozess verurteilt und hingerichtet und es ist erst nach der Wende durch die Öffnung der Stasiakten rausgekommen."
Henner Kotte, Buch-Autor


"Und insofern muss man sagen, hat sich die DDR in besonderer Weise auch verschlossen einer realen Einschätzung, es war ein verzerrtes Kriminalitätsbild, das wiedergegeben wurde."
Prof. Armin Forker, Kriminalitätsstatistiker


In Wirklichkeit lag die Alltagskriminalität in der DDR Prof. Forker zufolge etwa bei zwei Dritteln des westdeutschen Niveaus. Im wiedervereinigten Deutschland erreichte die Kriminalität mit rund 6,7 Mio. Straftaten 1993 einen Höhepunkt. Seit 2004 geht sie stetig zurück. Im vergangenen Jahr erfasste die Polizei 6,1 Mio. Straftaten.

Ein paar Zitate von Fachleuten zu dem Thema. Prof. Girod ist ein anerkannter Fachmann, aber als Profiler, nicht aber als Statistiker.
karl143
 

Re: Viel weniger Kriminalitaet in der DDR ?

Beitragvon Merkur » 10. August 2010, 19:51

karl143 hat geschrieben:Das sind alles schöne Vergleiche und tolle Zahlen. Mit Statistiken ist das aber so eine Sache. Wenn ich mir überlege, was in der DDR allein von Baustellen, eigenen Betrieben, über Freunde, Bekannte usw. alles schwarz beschafft wurde. Der richtige Namen war, so glaube ich "Organisieren". Das würde eigentlich alles in die Statistik mit reinfallen. Es kann mir wirklich keiner glauben machen, das unter diesen Umständen diese Zahlen, welche Berliner gefunden hat, der Wahrheit entsprechen. Veröffentlichte Statistiken waren in der DDR nicht überprüfbar. Eine kritische Presse oder andere Medien waren nicht vorhanden. Dem Staat war sehr wohl daran gelegen, etwas der Bevölkerung vorzuspiegeln, was es in Wirklichkeit garnicht gab. Warum sollte das in diesem Bereich der Kriminalstatistik anders sein. Bei der Schwerkriminalität wie Mord mögen die Zahlen stimmen, aber nicht insgesamt wenn z. B. der Bereich Beschaffungskriminalität mit einbezogen wird.

Ein paar Zitate von Fachleuten zu dem Thema. Prof. Girod ist ein anerkannter Fachmann, aber als Profiler, nicht aber als Statistiker.


Na ja Karl, Du kannst dem Hans Girod schon zutrauen, dass er als Professor und Lehrstuhlinhaber an der Sektion Kriminalistik der HUB auch ein klein wenig Einblick in die entsprechenden Zahlen hatte. [grins]
Ich gebe Dir Recht, dass in der DDR einiges "sozialistisch umgelagert" wurde, frei nach dem Motto: "Aus den Betrieben ist noch mehr rauszuholen".
Allerdings kennt die Kriminalistik auch den Begriff der latenten Kriminalität, also das Verborgenbleiben tatsächlich begangener strafbarer Handlungen. Wenn niemand (der Betrieb usw.) eine Straftat anzeigt oder K I bzw. das MfS mit operativen Mitteln und Methoden keinen Hinweis auf eine Straftat erarbeiten konnten, dann tauchten diese Dinge natürlich auch nicht in der Kriminalstatistik auf.
Über das Zustandekommen der Kriminalstatistik können wir uns gerne mal detailliert unterhalten, da diese einige Besonderheiten aufwies, mit denen der West-sozialisierte Bürger so seine Verständnisprobleme haben könnte. Ich denke da besonders an die Verfehlungen (Kleinkriminalität), die keine Straftat dartstellten und nicht in der Kriminalstatistik auftauchten. Auch über die sogenannte Anzeigenprüffrist könnte man diskutieren.
Ich denke, was den Bereich der Kriminalität betraf, musste der Staat seinen Bürgern nichts vorspiegeln. Ordnung und Sicherheit für die Bürger hatten ein hohes Niveau erreicht. Und mal ehrlich, welcher DDR-Bürger hat sich damals für die Kriminalstatistik im statistischen Jahrbuch interessiert ?
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: Viel weniger Kriminalitaet in der DDR ?

Beitragvon S51 » 10. August 2010, 20:15

[quote="karl143"]...Seit 2004 geht sie stetig zurück. Im vergangenen Jahr erfasste die Polizei 6,1 Mio. Straftaten.

...quote]

Na ja. Man könnte aber auch sagen, dass die Kriminalität nicht zuletzt deshalb zurückgeht, weil es zum einen in der Fläche nicht mehr allzu viel Polizei gibt, die Straftaten erfassen kann. Wenn, dann ist sie so weit entfernt, dass sich mancher Bürger überlegt, ob er wegen eines Diebstahls, für den es sowieso keinen Versicherungsersatz gibt, wirklich 20 bis 100 Kilometer in die nächste Polizeidienststelle fahren soll. Zurück muss er ja auch noch.
Man darf auch nicht vergessen, dass es Bereiche gibt (in Schulen, in bestimmten Problembereichen), wo es sich ein Geschädigter nicht nur einmal überlegt, ob er überhaupt Anzeige erstattet. Denn, selbst wenn der Täter bekannt ist, wird er wegen seiner traurigen Kindheit meist nicht ernsthaft bestraft. Dafür kennt er nun den Anzeigenden und revanchiert sich meist prompt, gründlich und so, dass aus dieser Richtung normalerweise nie mehr eine Anzeige bei der Polizei kommt.
Bei vielen Dingen nicht nur in Berlin bleiben Polizei und Justiz inzwischen vollkommen aussen vor.
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Re: Viel weniger Kriminalitaet in der DDR ?

Beitragvon Merkur » 11. August 2010, 11:06

karl143 hat geschrieben: So hatte die DDR-Justizministerin Hilde Benjamin 1961 verkündet, dass der Arbeiter- und Bauernstaat alle Nazitäter überführt habe. Autor Henner Kotte:

"Wenn man jetzt trotzdem noch Nazitäter überführte, wurden die nicht mehr öffentlich an den Pranger gestellt, sondern man hat die einfach von der Straße weg verhaftet, in einem Geheimprozess verurteilt und hingerichtet und es ist erst nach der Wende durch die Öffnung der Stasiakten rausgekommen."
Henner Kotte, Buch-Autor


Manche Autoren sehen es mit ihren Aussagen nicht so genau.
Es gibt eine Anzahl von Beispielen, wo NS-Täter nach 1961 verurteilt wurden und eine öffentliche Berichterstattung darüber erfolgte. Folgende Beispiele seien genannt:
- Der KZ-Arzt Dr. Horst Fischer wurde am 25.03.1966 zum Tode verurteilt. Der Prozess war öffentlich und wurde es wurde im Fernsehen darüber berichtet. Weiterhin wurde das Urteil in der Presse veröffentlicht, u.a. in der NJ 1966/7. S. 193 ff.
- Am 30.06.1966 wurde in Magdeburg der SS-Arzt Dr. Kurt Heißmeier zu lebenslangem Freiheitsentzug verurteilt. Eine Berichterstattung erfolgte in der Presse.
- 1965 wurde der Euthanasie-Arzt Otto Hebold vom Bezirksgericht Cottbus zu lebenslagem Freiheitsentzug verurteilt. Die Lausitzer Rundschau hat in ihrer Ausgabe vom 19.06.1965 darüber berichtet.
- Auch über die in den 80er Jahren in der DDR Verurteilten NS-Täter Heinz Barth (der Schlächter von Oradour) und Henry Schmidt (Gestapo-Kommissar in Dresden) wurde öffentlich berichtet.

Ich bin mit solchen Pauschalaussagen, wie sie Herr Kotte tätigt, immer vorsichtig.
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: Viel weniger Kriminalitaet in der DDR ?

Beitragvon Merkur » 11. August 2010, 11:15

Karl, zum MDR-Beitrag habe ich im Rotfuchs Juli 2010 eine interessante Stellungnahme von Klaus Pinkau gefunden, die ich Dir nicht vorenthalten möchte.

Leipzigs früherer Kripo-Chef
zur Kriminalität in der DDR
„Wenn schon kein Blut geflossen ist, soll wenigstens Tinte fließen“
In der Vorschau des MDR-Info-Senders
hörte ich vor geraumer Zeit einen Hinweis
auf das Programm „Mythos und
Wahrheit ... Wie hoch war die Kriminalität
in der DDR?“ Das Thema interessierte
mich als ehemaligen Leiter der Leipziger
Kripo ganz besonders. Der Sprecher sagte,
von 50 % der Ostdeutschen werde behauptet,
in der DDR sei „nicht alles schlecht“
gewesen. Doch die zehn Minuten wurden
genutzt, um diese These zu widerlegen ...
Es war alles schlecht!
Die Gestalter der Sendung hatten keine
Ahnung von den realen Vorgängen auf
jenem Gebiet, welches behandeln zu wollen
sie vorgaben. Behauptet wurde u. a.,
daß die Propagierung einer niedrigen Kriminalitätsquote
damals eine reine Prestigefrage
gewesen sei. Die Bürger hätten
ein höheres Sicherheitsgefühl gehabt, weil
von den Medien grundsätzlich nur das
berichtet worden sei, was sich im jeweiligen
Bezirk ereignet habe. Und schließlich
sei die geringere Kriminalität auf einigen
Gebieten allein der massiven Präsenz von
Volkspolizisten geschuldet gewesen, die
beinahe aus jedem Papierkorb herausgeguckt
hätten.
1972 schrieb ich meine Diplomarbeit. In
der Einleitung vertrat ich den Standpunkt,
die Kriminalität könne in dem
Maße Schritt für Schritt zurückgedrängt
und überwunden werden, in dem sich die
sozialistischen Produktionsverhältnisse
festigen würden. Illusionen, die Begehung
von Straftaten würde sich damit gewissermaßen
von selbst erledigen, seien indes
fehl am Platze. Man dürfe nicht davon
ausgehen, daß die Kriminalität in der DDR
lediglich eine Randerscheinung sei. Ich
stützte meine Ausarbeitung auf kriminalpolizeiliche
Statistiken. Im Zeitraum von
1965 bis 1971 ereigneten sich in Leipzig
zwischen 7682 und 9889 angezeigte Straftaten
im Jahr. Die Zahl der eingeleiteten
Ermittlungsverfahren lag deutlich niedriger.
1971 wurden gegen 4484 Beschuldigte
Prozesse anhängig gemacht. Damals
gab es lediglich bei unter Alkoholeinfluß
handelnden Personen eine deutliche Steigerung.
Hans Giros, Professor für Kriminalistik,
traf 1997 folgende Feststellungen: Die
Kriminalstatistik der DDR sei über Jahrzehnte
de facto gleichbleibend gewesen. Es
habe e i n Tötungsverbrechen pro Jahr
auf jeweils 100 000 Einwohner gegeben.
Im gleichen Zeitraum sei die Häufigkeit
dieser Delikte in der BRD auf das Fünffache
gestiegen.
Das Gesamtbild der Kriminalität in der
DDR habe sich in quantitativer und qualitativer
Hinsicht fundamental von dem
der BRD unterschieden. Während in den
60er und 70er Jahren in der DDR jährlich
750 Straftaten auf 100 000 Einwohner entfielen,
hätte die BRD 6200 und Westberlin
sogar 12 000 gemeldet.
In der DDR operierten keine internationalen
Verbrecherkartelle. Organisierte
Kriminalität, Drogenhandel und Entführungen
fehlten in ihrem Kriminalitätsbild
völlig. Allerdings betrachtete man häufig
auftretende Delikte mit geringem Schaden
als Verfehlungen, die nicht von der Kriminalitätsstatistik
erfaßt wurden.
Prof. Giros fand auch „kritische Worte“
zur Praxis der DDR-Schutz- und Sicherheitsorgane.
So seien mit Einführung des
neuen Strafgesetzbuches im Jahre 1968
einige Delikte mit zum Teil unangebrachter
Strenge geahndet worden. Der Grundsatz
„Erst politisch entscheiden und dann
rechtlich würdigen“ habe sich negativ ausgewirkt.
Nicht selten sahen die Strafverfolgungsorgane
in Kritikern Staatsfeinde, was zu
Fehlurteilen geführt hat.
Es gab auch das Wunschdenken, der „neue
sozialistische Mensch“ werde in relativ
kurzer Zeit von Habgier und Egoismus
frei sein und ausschließlich zum Wohl
des Gemeinwesens arbeiten.
Was den kriminalistischen Untersuchungsalltag
in der DDR betrifft, so möchte ich
bemerken, daß sich Taktik, Methodik und
Spurenkunde kaum von denen in der BRD
unterschieden. Die Kriminalpolizei der
DDR besaß als Untersuchungsorgan strafprozessuale
Kompetenzen, die sie von der
übrigen Polizei deutlich abgrenzten.
Sehr aufschlußreich ist übrigens die neuere
Kriminalstatistik der BRD. In der Zeitschrift
„Deutsche Polizei“, Ausgabe 5/99
dp spezial wurden unter der Schlagzeile
„Vom Verdacht zur Verurteilung im Jahr
1997“ folgende Angaben gemacht:
Straftaten nach der Polizeilichen Kriminal-
Statistik (PKS): 6 586 165. Aufgeklärte
Fälle: 3 335 016. Tatverdächtige: 2 227 560.
Gerichtsverfahren: 1 320 052. Verurteilte:
780 960.
Erklärend sei gesagt, daß die PKS nicht
die Täter, sondern die Opfer von Straftaten
zählt. Ich will mich hier kurz zu der
Stadt äußern, in der ich selbst viele Jahre
als Kriminalist tätig gewesen bin. In der
„Leipziger Volkszeitung“ las ich u. a., es
treffe nicht zu, daß die Bürger – wie jetzt
behauptet wird – über die Verbrechensentwicklung
im Lande nur „Regionales“
erfahren hätten. In der LVZ sei regelmäßig
auch über Delikte in anderen Bezirken
informiert worden. Alte Leipziger können
sich daran erinnern, daß die Zeitung einer
der Blockparteien ständig die sehr spannende
Serie „Hauptmann Walz greift ein“
brachte. Es gab bei uns ein wöchentliches
Pressegespräch, bei dem wir an Hand des
täglichen Rapports die jeweilige polizeiliche
Lage freimütig schilderten. Doch es
fehlte auch nicht an Vertuschungsversuchen
und Frisiertem. Kurz vor einer Frühjahrsmesse
ereignete sich z. B. in Leipzig
ein Mord, von dem fast die ganze Stadt
wußte. Der Chefredakteur der LVZ sprach
indes nur von einer „schweren Straftat“.
Die Leipziger Kripo lud gelegentlich Zeitungsreporter
ein, an einem nächtlichen
Einsatz ihrer Diensthabenden Gruppe teilzunehmen,
über dessen Verlauf dann in
den Blättern berichtet wurde.
Aus meiner langjährigen Erfahrung muß
ich sagen: Die DDR war keine Insel der
Seligen. In den Anfangsjahren wurden
oft unverhältnismäßig hohe Strafen verhängt,
die man später zum größten Teil
korrigierte. Aber ihr „Nachhall“ beflügelt
bis heute die Phantasie der reaktionären
Presse.
Walter Ulbricht sagte bei der Einführung
des neuen Strafgesetzbuches ausdrücklich:
„Nicht jedes dumme Gerede ist gleich
eine Staatsverleumdung.“ Zu Jahrestagen
der DDR wurden wiederholt weitreichende
Amnestien beschlossen, was die
Haftzeiten vieler Gefangener wesentlich
verkürzte. Die Abteilungen Inneres der
Räte der Kreise sorgten dafür, daß jedem
Entlassenen eine Unterkunft mit bescheidener
Möblierung und eine Arbeitsstelle
gesichert wurden.
Kriminalitätsvorbeugung und -bekämpfung
galten in der DDR als gesamtgesellschaftliche
Aufgabe. Geringfügige Delikte
bekannter Täter wurden den Konfliktkommissionen
in den Betrieben oder den
Schiedskommissionen in den Wohngebieten
zur Verhandlung übergeben. Wo es sich
anbot, nahm die Kripo Auswertungen in
den jeweiligen Kollektiven vor. Eng war
die Verbindung zu den Abteilungen Volksbildung
und den Schulen. Nicht alles lief
perfekt, aber das Anliegen war zutiefst
humanistisch.
Mag am Schluß ein Ausspruch Bismarcks
aus dem Jahre 1866 stehen. Nach dem
gewonnenen Krieg Preußens gegen das
Königreich Hannover sagte er zu Graf Otto
zu Stolberg-Wernigerode: „Wenn schon in
diesem Krieg kein Blut geflossen ist, dann
soll wenigstens Tinte fließen.“ Und diese
„Tinte“ ergießt sich vor dem 20. Jahrestag
der Annexion der DDR durch die BRD
mehr denn je.
Aus dem beschlagnahmten Vermögen des
Königs von Hannover bildete Bismarck
einen Fonds für Intrigen aller Art. Er ging
als „Reptilienfonds“ in die Geschichte ein.
Vergleiche zur heutigen Zeit und zu den
„verblühten Landschaften“ mag der Leser
selbst anstellen. Klaus Pinkau, Leipzig
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: Viel weniger Kriminalitaet in der DDR ?

Beitragvon Berliner » 16. August 2010, 02:24

Hallo Uwe, [knuddel]

ABV hat geschrieben:Na gut, dass ein paar Mitglieder der RAF tatsächlich in der DDR untertauchen konnten, ist nun wieder eine ganz andere Geschichte.


[laugh]

Danke, habe gut gelacht. [hallo]
Duane
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Re: Viel weniger Kriminalitaet in der DDR ?

Beitragvon Merkur » 27. März 2011, 13:06

ABV hat geschrieben:Die Voraussetzungen für bestimmte Formen der Kriminalität waren in der DDR ganz einfach anders, als in den westlichen Ländern. Die Häufigkeit beispielsweise bei Diebstahlsdelikten, hatte ihre Ursache tatsächlich in den chronischen Mangelerscheinungen im Handel.


Hinsichtlich der ersten Aussage stimme ich Dir zu. Die Voraussetzungen für bestimmmte Erscheinungsformen und Arten der Kriminalität waren in der DDR andere als in der BRD. Bekanntlich gab es in der DDR für bestimmte Erscheinungsformen keinen oder nur geringen Nährboden. Hier denke ich insbesondere die Kriminalität im Zusammenhang mit Betäubungsmitteln und der Fälschung von Zahlungsmitteln. Letzteres wurde auch in Einzelfällen in der DDR praktiziert. Da gab es Tüftler, die mit ihren Mittel und Ideenreichtum tatsächlich Geld fälschten.

Die These, dass die chronischen Mangelerscheinungen allein als Ursache für die Häufigkeit der Diebstahlsdelikte zu sehen sind, teile ich nicht. Das Thema ist aus kriminologischer Sicht wesentlich komplexer und hatte seine Ursache wahrlich nicht in nur diesem einem Punkt. Ich sehe die Ursachen der Kriminalität, insbesondere auch der Häufigkeitskriminalität, als Komplex gesellschaftlicher und individueller Erscheinungen materieller, ideologischer und individuell-bewusstseinsmäßiger Natur. Die Häufigkeitskriminalität, insbesondere die Diebstähle, bildeten in ihrer Gesamtheit innerhalb der DDR den Hauptanteil der Vergehen. Sie konzentrierten sich in Großstädten und Ballungsgebieten bzw. waren saisonbedingt.
M. E. hatte die Häufigkeit der Diebstahlshandlungen auch ganz wesentliche Ursachen in den oftmals vorhandenen begünstigenden Bedingungen.
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Re: Viel weniger Kriminalitaet in der DDR ?

Beitragvon Affi976 » 27. März 2011, 17:44

mal eine Frage an:

@Merkur, ABV und S51,
wie war`s denn überhaupt mit Scheckbetrug oder gar Banküberfälle oder anderen Finanzdelikten???????
Was haben sich die Typen denn gedacht, wo oder wie sie unentdeckt bleiben können?
Was haben sie mit dem erbeuteten Geld gemacht?
Wie hoch war die Strafe?
Es gab ja auch Frauengefängnisse, z.B. in Berlin-Köpenick oder Hoheneck.
Wie war denn die Quote bei Frauen in diesem Delikt??
Und, wie war`s mit Wiedergutmachung, mußte das Geld zurückgezahlt werden oder mußte es abgearbeitet werden??
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Re: Viel weniger Kriminalitaet in der DDR ?

Beitragvon Merkur » 28. März 2011, 17:19

Betrugs- und Finanzdelikte, Untreue, Spekulationen usw. gab es auch. In diesem Metier waren natürlich auch Frauen zu Hause und dabei ging es manchmal um richtige Summen. Was haben sie sich dabei gedacht ? Natürlich wollten sie sich bereichern und oftmals war es so, dass die Tätigkeit der Finanzkontroll- und Revisionsorgane nur unzureichend war. Mal ein Beispiel:
Drei Hauptkassiererinnen der HO hatten die Aufgabe, die Kassenabrechnung gegenüber der Bank vorzunehmen. Die erste Täterin begann bewusst, Additionsfehler in der Zusammenführung der Kassenplatzabrechnung zu verursachen und sich den Differenzbetrag anzueignen (über drei Jahre). Nach drei Jahren bemerkten ihre zwei Kolleginnen diese Diebstähle. Von diesem Zeitpunkt an wurden die Manipulationen von allen drei Hauptkassiererinnen über einen Zeitraum von sechs Jahren begangen. Insgesamt wurde in neun Jahren ein Schaden von insgesamt ca. 150.000 Mark verursacht. Die Täterinnen wussten, dass durch die Inventurkontrolle nie die Abrechnungen nachgerechnet wurden. Sie besaßen uneingeschränktes Vertrauen.
Weitere solche Beispiele gäbe es viele. Natürlich musste man darauf reagieren. So schuf sich neben dem MfS auch das AG I der Kriminalpolizei inoffizielle Kräfte in den Betrieben und den Revisions- und Kontrollorganen. Sie hatten die Aufgabe, dort latente Straftaten aufzudecken. Dadurch kam einiges ans Tageslicht.

In Berlin gab es in den 80er Jahren einige große Fälle von Diebstahl, Manipulationen usw. Zu sieben Untersuchungskomplexen betrug der festgestellte Schaden ca. 795.000 Mark. Hier erfolgte eine Wiedergutmachung durch Beschlagnahme von Sparbüchern und Fahrzeugen. Dadurch konnten 453.000 Mark wiedergutgemacht werden.

Überfälle auf Geldinstitute gab es relativ wenige. In Berlin gab es einen Täter, von der von sich behaupten kann, einen Postraub perfekt geplant zu haben. Aber der eine Postraub war ihm nicht genug und so kam man auch ihm auf die Spur.
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: Viel weniger Kriminalitaet in der DDR ?

Beitragvon augenzeuge » 28. März 2011, 21:02

Hallo Merkur,

wie sah der Straftatbestand bei den Ausländern in der DDR aus. Gab es da überhaupt etwas Erwähnenswertes?

Ist es richtig, dass die Mocambiquaner nicht nach Westberlin reisen durften, aber teilweise Valuta verdienten?

AZ
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Re: Viel weniger Kriminalitaet in der DDR ?

Beitragvon Affi976 » 28. März 2011, 21:22

@Merkur,
vielen Dank für Deine Ausführungen, sind für mich sehr interessant. Wenn Dir noch mehr, auch an Fällen einfällt, nur her damit [wink] .
Nun hab ich auf Vox eine Reportage über Polizisten gesehen, die im Dienst getötet wurden.
Ich rede nicht vom Verkehrsunfall, sondern von erschossenen Polizisten. In einem Jahr, an ein und demselben Tag im Ruhrgebiet sogar gleich 3 Beamte von ein und demselben Täter erschossen.
Da kommt natürlich gleich meine nächste Frage, wenn wir Dich schonmal an der Angel haben!
Wie war das zu DDR-Zeiten?
Gabs da Polizistenmorde? Wenn ja, was blühte den überführten Tätern für eine Strafe?............Wie ist man im Strafvollzug mit ihnen umgegangen?
Kannst Du uns autenthische Fälle nennen? Nur wenn das rechtlich OK ist!
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Re: Viel weniger Kriminalitaet in der DDR ?

Beitragvon Merkur » 29. März 2011, 17:31

augenzeuge hat geschrieben:Hallo Merkur,

wie sah der Straftatbestand bei den Ausländern in der DDR aus. Gab es da überhaupt etwas Erwähnenswertes?

Ist es richtig, dass die Mocambiquaner nicht nach Westberlin reisen durften, aber teilweise Valuta verdienten?

AZ


Hallo AZ,

die Fragen zu den Mocambiquanern kann ich nicht beantworten. Ich weiß es nicht.
Es gab natürlich auch Ausländer, die gegen die Gesetze der DDR verstoßen haben. Nicht umsonst gab es auf bezirklicher Ebene in den Dezernaten II Strukturen, die sich der Kriminalität der in der DDR aufhältigen Ausländer beschäftigt haben.
Die Straftaten waren oft Spekulationshandlungen mit Textilen, Quarzuhren usw.
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: Viel weniger Kriminalitaet in der DDR ?

Beitragvon Merkur » 29. März 2011, 17:42

Affi976 hat geschrieben: Wie war das zu DDR-Zeiten?
Gabs da Polizistenmorde? Wenn ja, was blühte den überführten Tätern für eine Strafe?............Wie ist man im Strafvollzug mit ihnen umgegangen?
Kannst Du uns autenthische Fälle nennen? Nur wenn das rechtlich OK ist!
VG Affi


Ja, die gab es auch. Spontan fallen mir sechs solcher Fälle ein. Es sind Polizisten von Straftätern erschossen,erstochen und überfahren worden. Ein Polizist wurde zu Ende der 40er Jahre von Mitgliedern einer kriminellen Bande erschossen (die Täter wurden zum Tode verurteilt), zwei Polizisten wurden bei einer Fahndung nach einem Deserteur der GSSD erschossen (der Desserteur kam bei einer Schießerei dann ums Leben) und ein Polizist wurde nach einem Gefängnisausbruch erschossen (Verurteilung der Täter zu lebenslanger Haft/abgesessen bis zur Wende).
Zwei Polizistenmorde aus den 70er und 80er Jahren sind bis heute nicht geklärt. Näheres bei Bedarf per persönlicher Nachricht.
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: Viel weniger Kriminalitaet in der DDR ?

Beitragvon Affi976 » 29. März 2011, 17:55

Zitat Merkur:...Näheres bei Bedarf per persönlicher Nachricht.

@Merkur,
vielen Dank, machen wir!
Ich bin wirklich platt und entsetzt.
Von einem Hundeführerpolizisten, der von einem GSSD-Soldaten, bei der Entdeckung durch seinen Hund, erschossen wurde, weiss ich auch. Den Fall, den ich meine, der ist in den 80iger Jahren hier in der Umgebung passiert und hatte in der hiesigen Bevölkerung zu großen entsetzen geführt. Für den GSSD-Soldaten war es allerdings das ENDE!
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Kriminalität in der DDR

Beitragvon Spartacus » 4. Mai 2014, 13:38

Hatten wir das Thema schon?

Hat mich der Rainer drauf gebracht:

Zitat:

Dann schwindet das Gefühl der Sicherheit im Alltag (das zum Beispiel war im Sozialismus hundert pro gegeben, dieser soziale Frieden), erstens durch Kriminalität


Folgendes findet man dazu im Netz:

So lag die Belastungsziffer pro Jahr durchschnittlich bei 750 Straftaten pro 100000 Einwohner:


http://www.kriminalfaelle.de/_storys/story01.html

Nehmen wir hier konkret das Jahr 1983 mit 735 Straftaten auf 1 Million Einwohner. Das wären also insgesamt bei
17 Millionen Einwohnern 12.495 Straftäter gewesen.

Alleine in Bautzen waren aber zu meiner Zeit gut 2.000 Gefangene, von denen meiner Meinung nach nur der geringste
Teil politisch inhaftiert war. In Bützow und Brandenburg wird es wohl auch nicht sehr viel weniger gewesen sein, so das
mal in den drei "großen" B schon mal runde 6.000 einsaßen. Ziehen wir davon mal 1.000 politische ab, so kommen wir
also schon mal auf 5.000 Verbrecher.

Und tja, wie viele Gefängnisse gab es eigentlich in der DDR?

Dazu lässt sich leider nichts konkretes finden, aber ich denke mal, das die angegebenen Zahlen geschönt wurden und
Kriminalität in der DDR schon ein Thema war. Nur wurde nicht so darüber berichtet, bzw. wahrscheinlich überhaupt nicht,
denn das passte ja nicht zur DDR.

Oder habt ihr mal damals in der Zeitung gelesen, das nach einem Mörder gesucht wird? Oder einer Diebesbande?

LG

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Re: Kriminalität in der DDR

Beitragvon pentium » 4. Mai 2014, 13:45

Schau mal in Kriminalität in Ost und West nach Sparta!
Dort findet sich bestimmt ein passendes Thema.

mfg
pentium
PS In Gedanken über das andere Deutschland. Wenn nichts passendes dort ist, könnte man ja den Thread dahin verschieben.
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Re: Kriminalität in der DDR

Beitragvon augenzeuge » 4. Mai 2014, 15:13

Spartacus hat geschrieben:
So lag die Belastungsziffer pro Jahr durchschnittlich bei 750 Straftaten pro 100000 Einwohner:


Nehmen wir hier konkret das Jahr 1983 mit 735 Straftaten auf 1 Million Einwohner. Das wären also insgesamt bei
17 Millionen Einwohnern 12.495 Straftäter gewesen.
Sparta


Stop, Rechenfehler.... [grins]

750 Straftaten auf 100.000 Einwohner, nicht 1.000.000!! Macht 124.950 Straftäter bzw. Straftaten.

AZ
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Re: Kriminalität in der DDR

Beitragvon Spartacus » 4. Mai 2014, 15:25

Verdammt, das kommt davon, wenn man die Brille nicht aufsetzt.

Aber dann würde es schon hinkommen, mit den Insassen in den Gefängnissen.

LG

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Re: Kriminalität in der DDR

Beitragvon pentium » 4. Mai 2014, 15:30

Außerdem hatte die DDR 1983 keine 17 Mio. Einwohner.
Hier mal die Zahl für 1985 15,424 Mio.

http://pdwb.de/deu50-00.htm

mfg
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Re: Kriminalität in der DDR

Beitragvon pentium » 4. Mai 2014, 16:28

Thema gefunden!
Viel weniger Kriminalitaet in der DDR ?
viewtopic.php?f=16&t=890

mfg
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Re: Viel weniger Kriminalitaet in der DDR ?

Beitragvon Interessierter » 5. Mai 2014, 14:48

1977 - Bilderraub in der DDR um für 14 Bürger eine Ausreise zu erpressen

Mit einem spektakulären Millionenraub im Potsdamer Schloß Sanssouci wollte ein Westdeutscher die DDR erpressen -- Beute gegen Braut.

Es war kurz nach 22 Uhr, am 29. Januar dieses Jahres. Ein weißer Mercedes, besetzt mit zwei Heimkehrern vom Bundesligaspiel Hertha BSC gegen den MSV Duisburg, rollt auf einen Parkplatz an der Transitstrecke Berlin-Helmstedt. Auf dem Rücksitz liegt breit die Fahne des West-Berliner Fußballklubs.

Wie Schemen stehen plötzlich zwei dunkelhaarige Männer am Wagen, verstauen im Kofferraum und unter dem blau-weißen Tuch in Decken eingeschlagene Gegenstände. Ohne Hast verläßt wenig später der Wagen den rund 50 Kilometer von der Raststätte Michendorf gelegenen Platz. Noch vor Mitternacht ist er im Westen.

Weiter hier:
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-41380401.html
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Re: Viel weniger Kriminalitaet in der DDR ?

Beitragvon SkinnyTrucky » 5. Mai 2014, 16:20

Merkur hat geschrieben:Betrugs- und Finanzdelikte, Untreue, Spekulationen usw. gab es auch.


Das stimmt....bei uns im Landkreis unterschlug eine Frau mal einen 6-stelligen Betrag und verbrannte sich nachdem sie wusste, das man ihr auf die Schliche ggekommen ist....

....in der Nähe des Wohnortes meiner Eltern konnte man im Wald noch die Stelle sich anschauen, wo sie sich verbrannte....ja, wir haben uns alle diese Stelle angeschaut....


Genaues zum Fall weiss ich aber nicht mehr....


groetjes

Mara
Wenn es heute noch Menschen gibt, die die DDR verklären wollen, kann das nur damit zusammenhängen, dass träumen schöner ist als denken.... (Burkhart Veigel) Bild
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Re: Kriminalität in der DDR

Beitragvon Spartacus » 5. Mai 2014, 17:13

Danke pentium, dann kann hier gelöscht werden.

LG

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Re: Viel weniger Kriminalitaet in der DDR ?

Beitragvon Volker Zottmann » 5. Mai 2014, 17:26

70er Jahre , ein halbstaatlicher Werkzeugladen....

Bei einer Inventur wunderten sich die Prüfer, dass der Inhaber so viele Elektrogeräte, selbst Bohrmaschinen hortete. Wo es doch nie was zu kaufen gab. Hier standen aber etliche Kartons in den Lagerregalen. Bei näherer Betrachtung enthielten die Kartons allesamt nur noch Briketts. Die Werkzeuge waren alle schon lange zuvor ganz privat verhökert worden.
Das gab damals einen Schauprozess und der Mann hat viele Jahre im Zuchthaus zugebracht.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Kriminalität in der DDR

Beitragvon augenzeuge » 5. Mai 2014, 18:01

Spartacus hat geschrieben:Danke pentium, dann kann hier gelöscht werden.

LG

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Re: Viel weniger Kriminalitaet in der DDR ?

Beitragvon Edelknabe » 5. Mai 2014, 18:36

Da habe ich doch was gefunden, zum Thema, als Vergleich: Leipziger Volkszeitung von heute.

Räuber erbeuten Handys und Geld

"Zwei Räuber haben in der Nacht zum Sonntag im Zentrum einen Mann geschlagen und ihm die Kopfhörer entrissen. Außerdem nahmen die Täter ihm Mobiltelefon und Geldbörse ab. Das Opfer konnte allerdings eine so gute Personenbeschreibung abgeben, dass die Räuber später von der Polizei gefasst werden konnten.Am Tag zuvor fielen an einer Strassenbahnhaltestelle in Altlindenau sieben Männer über einen 18-jährigen her. Sie schlugen und traten auf ihn ein, raubten sein Handy. Der junge Mann wurde bei dem Überfall leicht verletzt."

Gottseidank nur leicht verletzt, füge ich noch an. Frage: "Wie wäre also zu DDR-Zeiten mit derartigen Tätern verfahren wurden und ja, Handys gab es einfach zu der damaligen Zeit noch nicht...aber Geldbörsen. Logisch, die heutige "Beschaffungskriminalität wegen Drogensucht etc" war ein Fremdwort und hin zu Fall Zwei, dieser Bandenbildung(sieben Männer!!!!) wäre wohl die absolute Spitze der ganzen Sache gewesen?"

Was meint Ihr? Hätte man also die Täter/Räuber(Fall Eins) nur erfasst und am anderen Morgen wieder laufen gelassen...so nehme ich hier einmal....für das Heute gut an?
Und gemeinschaftliche Bandenbildung um Raubüberfälle zu vollziehen...was hätte das wohl gebracht, vom DDR-Strafmaß her?

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Re: Viel weniger Kriminalitaet in der DDR ?

Beitragvon Edelknabe » 7. Mai 2014, 06:55

Was issen nu mit dem Fred hier Jörg, Spartacus ua ? Habt wohl noch nix gefunden im Vergleich zur DDR, wo so sage und schreibe 7 Raubtäter ...ausgeschrieben sieben Männer nen Jugendlichen am hellichten Tage brutal um sein persönliches Habe gebracht haben? War wohl doch bissel sicherer...in dieser DDR, im Sozialismus damals auf der Strasse,an den Strassenbahnhaltestellen, so im Alltag...nich wahr...nu gebts schon zu?

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