Deutsch-Südwestafrikakarte_dswa.jpg
Eine kleine Übersicht
Bezeichnung im 19. Jahrhundert: Bucht von Angra Pequena und Hinterland
Heutiger Landesname: Namibia
Jahr der Besitzergreifung: 1884 durch Heinrich Vogelsang
Gesamtbevölkerung: 1897: 2628 Europäer, davon 1221 Deutsche 1904: 200.000 Einheimische, 4 800 Europäer davon ca. 2 500 Deutsche
Bewohner: Zahlreichste Bewohner sind die Hereros, ein Bantustamm, nach Schinz geschätzte 86 000 Menschen (andere Schätzungen sprechen von 35 000 - 45 000 Hereros). Sie bewohnen das innere Hochland nördlich vom Swakop, nordwärts bis jenseits Waterberg, ostwärts bis zum 18. Grad östlicher Länge von Greenwich, 80-90000 km².
Die Bergdamara (nach Missionar Viehe geschätzte 35 000), durchaus verschieden von den "Hottentotten", kommen südlich von der Etoshapfanne in ganz Deutsch-Südwestafrika vor und leben in kleinen Abteilungen zwischen den Herero und "Hottentotten". Die "Hottentotten" (ca. 10 000) oder Nama finden sich in Groß-Namaland und einem Teil des Kaokofeldes. Die Ovambo (ca. 60 000), ein Bantustamm im Ambolande, zwischen dem 18. Grad südlicher Breite und dem Kunene. Die Buschmänner, einige Tausend an Zahl, führen in der Kalahari und in dem Gebiet zwischen der Etoshapfanne und Damaraland ein ungebundenes Leben. Die Bastards, stärkste Niederlassung bei Rehoboth (sämtlich Christen), sind Mischlinge von Europäern und "Hottentotten" (nach Wagner 2000 Menschen). Die weiße Bevölkerung beträgt nach der Zählung vom 1. Januar 1897 2 628 Personen, davon 1 221 Deutsche.
"Hottentotten" ist eine zeitgenössische Bezeichnung für das Volk der Nama. Holländische Siedler gaben ihnen, ihrer eigentümlichen Sprache wegen, den Namen "Hottentotten" (Stotterer). Sie selbst bezeichnen sich als Khoi-Khoi (die wahren Menschen) oder als Nama - nach ihrem Siedlungsgebiet Namaqualand, das wiederum nach einem Herrscher aus grauer Vorzeit benannt ist.
Fläche: 835.100 km² (Deutsch-Südwestafrika ist ungefähr 1,5 mal so groß wie das Deutsche Reich von 1914)
Währung: Mark und Pfennig
Eisenbahnkilometer 1914: 2104 km
Hauptwaren, Handel und Verkehr: Die Schiffsverbindung mit Deutschland bewerkstelligt seit 1898 die Woermann-Linie am 25. jeden Monats. Die Schiffsverbindung zwischen Kapstadt und Walfischbai übernimmt der Küstendampfer "Leutwein", Abfahrt alle 5 Wochen. Verkehrsmittel im Innern für Personen und Frachten ist der Ochsenwagen; mit 10 bis 20 Ochsen bespannt, diese legen täglich, beladen mit 30 bis 50 Zentnern, 18 bis 35 km zurück.
Der Bau einer schmalspurigen Feldbahn von Swakopmund nach Windhoek wurde von der Regierung im Jahre 1897 in Angriff genommen.
Eingeführt werden fast alle Gegenstände des europäischen Marktes, insbesondere Getränke, Tabak, Kaffee, Konserven, Mehl, Reis, Bekleidungs- und Schmucksachen. Einfuhr 1897: 887 325 Mark.
Ausgeführt werden Viehhäute, Hörner, Straußenfedern, Harze, Gerbstoffe, Guano (Cap Cross), rohe Felle. Ausfuhr 1897: 1 246 749 Mark.
Bewässerung und Bodengestalt: In seiner ganzen Ausdehnung ist Deutsch-Südwestafrika eine bis zu 1 200 m anfangs sanft, dann meist steil ansteigende Terrassen-Landschaft, die sich ca. 300 km vom Meere entfernt landeinwärts zu senken beginnt. Die Breite des wüsten Küstengürtels beträgt mehrere Tagesreisen, doch bilden die größeren Flüsse Oasen. Als Hafenplätze werden benutzt die Lüderitzbucht (Angra Pequena), der Sandwichhafen, die englische Walfischbai an der Mündung des Kuisseb, und Swakopmund an der Mündung des Swakop. Im Innern befinden sich vereinzelt und unregelmäßig verteilt zahlreiche Gebirgszüge, Kuppen und Bergreihen, die um mehrere 100 m über das Durchschnittsniveau der Landoberfläche emporragen (Gneis und Granit).
Im Süden das 2000 m hohe Karasgebirge, zwischen Rehoboth und Windhoek das Auasgebirge (2130 m hoch), weiter nördlich der Omatakoberg (2680 m hoch). Nach Osten fällt das Plateau zu der im Innern 500 m tiefer gelegenen Kalaharisteppe ab. Die der Küste vorgelagerten Guanoinseln (zwischen 24° 37' und 28° S), sowie das Territorium der Walfischbai sind im Besitz der britischen Kapkolonie
Sämtliche vorhandenen Flüsse können zu Verkehrszwecken nicht benutzt werden. Nur der Orange und Kunene, sowie der sich in den Ngamisee ergießende Okavango haben das ganze Jahr hindurch fließendes Wasser, die übrigen sich in den Atlantischen Ocean ergießenden Flüsse liegen während des größten Teils des Jahres trocken und bilden selbst zur Regenzeit selten ununterbrochene Wasseradern (Swakop, Kuisseb). Quellen finden sich in größerer Zahl im Hererolande; hier ist auch die Regenmenge bedeutender als in Groß-Namaland.
Klima: Das Klima ist im Sommer heiß, aber trocken und gesund. Der Winter ist durchaus gemäßigt und Nachtfröste sind im Innern nicht selten. Der Küstenstrich ist gleichmäßig kühl und hat bis 50 km landeinwärts nur Nebelniederschläge. Vorherrschende Winde aus südlicher Richtung, in der wärmeren Jahreshälfte (Oktober - März) auch Winde aus nördlicher Richtung, welche die Hauptregenzeit von Januar bis März verursachen.
Verwaltungsbezirke: An der Spitze steht der Gouverneur. Das Schutzgebiet gliedert sich in die 6 Bezirke: Keetmannshoop, Windhoek, Otyimbingwe, Gibeon, Swakopmund und Outyo. Diesen sind eine Anzahl von Ortspolizeibehörden unterstellt. Die Bergbehörde befindet sich in Windhoek.
Stationen (von N nach S und W nach 0 geordnet: Offizierstationen:
Grootfontein in Damaraland, Franzfontein, Outyo, Omaruru, Okahandya, Swakopmund, Otyimbingwe, Windhoek,(Iobabis, Gibeon, Keetmannshoop.
Unteroffizierstationen:
Otavifontein, Cap Cross, Okombahe, Gr. Barmen, Haigamkhab, Ururas, Rehoboth, Grootfontein im Namalande, Koes, Lüderitzbucht, Uhabis, Warmbad, Ukamas, Marienthal, Khabus, Haaseuer.
Quelle: deutsche-schutzgebiete
mfg
pentium
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.