Die vergessene Kolonialgeschichte und....

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Beitragvon pentium » 3. Februar 2014, 20:39

Namibia, Windhoek: Schöne Bescherung! Das Reiterdenkmal ist verschwunden. Abgesägt und weggehievt fast buchstäblich in einer Nacht- und Nebel-Aktion am 25. Dezember.
Kritik kommt nicht nur von den deutschstämmigen Bürgern.

Auch die in Verbindung stehenden Artikel lesen:
http://www.namibiana.de/namibia-informa ... toert.html

Hier die Geschichte des Denkmals
Das Reiterdenkmal in Windhoek (Namibia) - Die Geschichte eines deutschen Kolonialdenkmals

http://www.freiburg-postkolonial.de/Sei ... l-1912.htm

Ich finde es seltsam das man eine Baufirma aus Nordkorea damit beauftragt hat. Und das man in den deutschen Medien darüber nicht berichtet hat. Gut es war Weihnachten!

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Re: Die vergessene Kolonialgeschichte und....

Beitragvon HPA » 4. Februar 2014, 10:24

Hier kann man sich auch einlesen: http://www.az.com.na/
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Re: Die vergessene Kolonialgeschichte und....

Beitragvon augenzeuge » 4. Februar 2014, 16:36

HPA hat geschrieben:Hier kann man sich auch einlesen: http://www.az.com.na/


Toll! Schon die Adresse gefällt mir.... [grins]
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Re: Die vergessene Kolonialgeschichte und....

Beitragvon pentium » 13. Februar 2014, 21:24

Großfriedrichsburg

Im Jahre 1682 sandte der Große Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg die erste Expedition zur Gründung einer afrikanischen Kolonie aus. Sie wurde dem Kammerjunker Major Otto Friedrich von der Gröben (1657-1728) unterstellt und bestand aus den Schiffen "Churprinz" mit 32 Geschützen und 60 Seeleuten unter Kapitän de Voß und "Mohrian" mit 12 Geschützen und 40 Seeleuten unter Kapitän Blond. Zur Besatzung der Kolonie "wurden mitgenommen die Ingenieure Walter und Leugeben, der Fähnrich von Selbing, 1 Sergant, 2 Korporale, 2 Spielleute und 40 "guthe gesunde Musquetiere von denen in Preußen stehenden Regimentern zu Fuße".

Es gelang dem Großen Kurfürsten aber nicht seine "krämerhafter kurzsichtigen Königsberger Kaufleute" zur Aufnahme eines überseeischen Handels zu bewegen. Des weiteren bereiteten die See- und Kolonialmächte der Zeit England, Frankreich und Holland auch gewaltsame Widerstände, so verriegelten die die Engländer und Holländer die Nordsee, was sich entscheidend auswirkte. Bis zu seinem Tode kämpfte der Große Kurfürst für seine See- und Kolonialinteressen. Die letzte Parole, die er ausgab, lautete: "London und Amsterdam!" Nach seinem Tod fand sich niemand, der das Doppelwerk Kriegsflotte und Kolonien verstand fortzuführen. Sein Sohn, der sparsame Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I., verkaufte die afrikanischen Besitzungen 1717 für "7200 Dukaten und 12 Mohren" an die Holländer, damit war die Geschichte aber noch nicht zu Ende:

Schon 1716 entschloss sich der letzte deutsche Vertreter in Groß-Friedrichsburg, Generaldirektor Dubois den Schutz der Festung dem Afrikaner Jan Cunny zu übertragen und in die Heimat zurückzukehren. Der hielt sich treu seinem dem König von Preußen geleisteten Eid. Als die Holländer mit einer Flotte vor der Festung erschienen, da verweigerte er die Übergabe mit der Bemerkung, er führe die Verwaltung im Namen des Königs in Preußen und wolle dies nur an preußische Schiffe bewerkstelligen. Hierauf griffen die Holländer die Festung an, doch wurden sie blutig zurückgeschlagen. Die Geschichte berichtet weiter, dass der Kampf noch Jahre angedauerte und den Holländern viele Menschen und viel Geld gekostet habe. Erst 1724 oder 1725 gelang es Jan Cunny zu vertreiben und der "unter Mitnahme der brandenburgischen Flagge im Urwald untertauchte". Die Holländer nannten nun die Feste "Hollandia", kümmerten sich bald danach nicht weiter um sie und überließen sie ihrem Schicksal.

1884 besuchte das deutsches Kriegsschiff, die Korvette "Sophie", also rund 200 Jahre nach der Gründung der Kolonie, die Gegend von Groß-Friedrichsburg. Der Kommandant des Schiffes und mehrere Offiziere ließen sich von den Einheimischen in der historischen Gegend führen, wo die Geschichte über Generationen weitergegeben war. Unter Schutt und Pflanzen fand man noch 6 alte Geschützrohre, eines davon nahm S.M.S. Sophie mit in die Heimat, wo es in der Ruhmeshalle zu Berlin ausgestellt wurde.

http://de.wikipedia.org/wiki/Gro%C3%9F_ ... Kolonie%29

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Re: Die vergessene Kolonialgeschichte und....

Beitragvon pentium » 11. August 2014, 17:14

Deutsche Südseekolonien

Pickelhaube und Kokosnuss

Neupommern, Bismarck-Archipel, Neubrandenburg: Die Namen der Inseln sind so unbekannt wie die Geschichte der deutschen Südsee-Kolonialherrschaft. Nur ein paar Jahrzehnte währt dieses Abenteuer in einer entlegenen Weltgegend.

Es sind Händler, die sich als erste Deutsche in der Südsee niederlassen. Zum Beispiel Walfänger - Waltran wird im 19. Jahrhundert für die Kerzenherstellung benötigt. Ohne viel Federlesens reklamieren etwa ab dem Jahr 1860 verwegene Handelskapitäne Inseln für sich, die noch keine anderen Kolonialmächte besetzt haben. Ein Deutsches Reich gibt es noch nicht - und darum fragen die Geschäftsleute auch nicht lange.

Die Kolonien werden nachträglich anerkannt

Dieser Zustand dauert bis 1885 an. Dann einigen sich Deutschland und Großbritannien darauf, den Ostteil von Neuguinea unter sich aufzuteilen. Ein Teil fällt an die deutsche Neuguinea-Kompagnie und wird als "Schutzgebiet" des Reiches auf den Namen Kaiser-Wilhelms-Land getauft. Erst 1899 wird daraus offiziell die Kolonie Deutsch-Neuguinea. Dazu gehören auch die meisten Inselgruppen Melanesiens und Mikronesiens, die Deutschland von den Spaniern abkauft - insgesamt eine Fläche, die mehr als zehn Mal so groß ist wie das Deutsche Reich.

Sonderfall Samoa

Um Samoa liefert sich Deutschland einen Wettstreit mit Briten und Amerikanern. Der Grund ist ein Bestseller: Otto Ehlers' "Samoa - Perle der Südsee". Das Buch wird sogar im Reichstag zitiert - und Samoa in Folge dessen deutsche Kolonie. Die Bewohner gelten als "edle Wilde", denen Eisenketten und Prügelstrafen erspart bleiben. Der Gouverneur Wilhelm Solf verfügt sogar, dass die Deutschen auf Samoa als "Fremde" bezeichnet werden. Bis heute genießt Solf auf Samoa einen hervorragenden Ruf.

Anders Gustav Boeder auf Ponapeh, der Hauptinsel Mikronesiens. Er hält nicht viel davon, die naturverbundenen Bräuche der Südseebewohner zu respektieren, wie es die meisten anderen Gouverneure tun. Seine Versuche, den Einheimischen Zucht und Ordnung beizubringen, zahlen sich jedoch nicht aus: 1910 verüben Inselbewohner ein Massaker an den Herrschern. Wer es überlebt, verschanzt sich in der Hauptstadt Kolonia. Erst nach Wochen trifft Unterstützung aus Deutschland ein. Das ist die einzige militärische Aktion in dieser Region geblieben: Kurze Zeit später bricht der Erste Weltkrieg aus und beendet die Episode der deutschen Südseekolonien.

quelle:
http://www.br.de/radio/bayern2/sendunge ... h-100.html

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Re: Die vergessene Kolonialgeschichte und....

Beitragvon augenzeuge » 11. August 2014, 18:27

Danke, Pentium, viele Infos davon waren mir völlig unbekannt. Wurde das eigentlich im DDR-Geschichtsunterricht behandelt...?
AZ
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Re: Die vergessene Kolonialgeschichte und....

Beitragvon pentium » 11. August 2014, 18:34

augenzeuge hat geschrieben:Danke, Pentium, viele Infos davon waren mir völlig unbekannt. Wurde das eigentlich im DDR-Geschichtsunterricht behandelt...?
AZ


Ich könnte mich nicht erinnern, AZ. Und wenn dann nur am Rande und sehr, sehr kurz.

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Re: Die vergessene Kolonialgeschichte und....

Beitragvon augenzeuge » 11. August 2014, 18:42

pentium hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:Danke, Pentium, viele Infos davon waren mir völlig unbekannt. Wurde das eigentlich im DDR-Geschichtsunterricht behandelt...?
AZ


Ich könnte mich nicht erinnern, AZ. Und wenn dann nur am Rande und sehr, sehr kurz.

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Thoth wird uns sicher weiterhelfen....wenn er will.
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Re: Die vergessene Kolonialgeschichte und....

Beitragvon pentium » 29. August 2014, 13:35

Deutsch-Ostafrika

Ein Privatmann erwarb die größte deutsche Kolonie

Auf eigene Faust machte Carl Peters 1885 das heutige Tansania und Ruanda zu deutschem Besitz. Trotz großer Opfer in Aufständen kämpften viele Afrikaner im Ersten Weltkrieg auf der Seite des Kaisers.

Zitat:
Als im Januar 1919 die Welt neu geordnet wird, überrascht im Versailler Vertrag eine bizarre Klausel: "Der Schädel des Sultans Mkwawa, der aus Deutsch-Ostafrika weggenommen und nach Deutschland gebracht wurde, wird der britischen Regierung übergeben", heißt es in Artikel 246. Der stolze Häuptling aus dem heutigen Tansania hatte den deutschen Kolonialherren mit seiner Guerillataktik lange Widerstand geleistet und der Kaiserlichen Schutztruppe im August 1891 eine empfindliche Niederlage beigebracht: Als 2000 Wahehe-Krieger unter Anführung Mkwawas aus dem Gebüsch stürmten, löschten sie eine ganze Militäreinheit aus. Zeitungen in der Heimat erbosten sich über die "Hiobsbotschaft aus Ostafrika".

Aber der helle Stern des Stammesfürsten geht in den Folgejahren langsam unter. Krank, verfolgt und verlassen bereitet Mkwawa seinem Leben 1898 per Kopfschuss ein Ende. Als kurz darauf der Feldwebel Johann Merkl die Leiche findet, trennt er den Schädel ab – als Beweis, dass der aufsässige Wahehe-Kämpfer tatsächlich tot ist. "Endlich! Endlich!", begeistert sich darauf Magdalene von Prince, die Ehefrau von Merkls Vorgesetztem, in ihrem Tagebuch. "Aus vollem dankbaren Herzen möchte ich es hinausjubeln in alle Welt, die Freudenbotschaft: Mkwawa ist tot!"

Der Schädel wird nach Deutschland gebracht – und verschwindet. Erst 1953 macht sich der damalige Gouverneur von Tanganjika, Sir Edward Twining, in Archiven und Museen auf die Suche nach menschlichen Überresten aus Ostafrika, die ein Schussloch aufweisen. Im Bremer Überlandmuseum wird er fündig. Mkwawa kehrt nach über einem halben Jahrhundert heim.

"Noch für die heutige Generation ist Mkwawa ein furchtloser Held, der bis zu seinem Tod die Kolonialverwaltung bekämpfte", sagt die Historikerin Flower Menase vom Nationalmuseum in Daressalam. "Im Geschichtsunterricht wird er als starker Führer porträtiert, der über ausgeklügelte Kampftechniken, eine starke Armee und Waffen verfügte und sich den deutschen Herrschern nicht beugen wollte."

Denkmäler an der Kaiserallee

Die aber bleiben noch weitere 20 Jahre im Land und ziehen erst nach der Kapitulation von Paul von Lettow-Vorbeck am 25. November 1918 aus Ostafrika ab. Der kriegserfahrene Kommandeur der deutschen Schutztruppe hatte im Busch als einer der Letzten von der Niederlage des Deutschen Reiches erfahren. Aber was ist geblieben von drei Jahrzehnten deutscher Kolonialzeit? "Gutes und Schlechtes", bringt es Amandus Kwekason, der seit 22 Jahren am Nationalmuseum als Hauptkurator tätig ist, auf den Punkt.

Noch heute in Betrieb sind die Gleise der Bahnstrecken "Central Line" von Dar nach Kigoma am Lake Tanganjika und "Tanga Line" im Norden von Tanga nach Arusha – auch wenn sie vielerorts wegen ihres hohen Alters schwächeln. "Die Deutschen haben Krankenhäuser gebaut, die Infrastruktur im Allgemeinen entwickelt, ein Bildungssystem eingerichtet und die Landwirtschaft angekurbelt, unter anderem durch die Einführung von Sisal, Baumwolle und Tabak", erklärt Kwekason.

Gleichzeitig errichteten sie prächtige Kolonialgebäude etwa auf der damaligen "Kaiserallee" in Daressalam, die teilweise auch heute noch dort stehen. "Von den derzeit 25 denkmalgeschützten Gebäuden der Stadt sind die meisten aus der deutschen Zeit", sagt die Architektin Annika Seifert von der TU Berlin, die seit vier Jahren in Tansania lebt und den Schutz historischer Strukturen vorantreibt. "Aber es ist schon heikel, sich hier als Deutsche für den Erhalt von deutschen Kolonialgebäuden einzusetzen. Ich tue das als Architektin, weil es die ältesten Gebäude in der Region sind – und interessiere mich natürlich auch für jede andere historische Stadtsubstanz."

Nicht nur Steine, sondern auch menschliche Überreste blieben unter der afrikanischen Erde zurück: Zahlreiche Soldatengräber sowie ein angrenzender Zivilfriedhof etwas außerhalb des Stadtzentrums erinnern an all die Sergeants, Feldwebel, Zolldirektoren, Regierungsräte und Bahnmeister, die hier "fern von der Heimat" ruhen, wie es auf manchen Gedenktafeln heißt.

Die "Graf Goetzen" von der Meyer-Werft

Auch ein Schiff ist noch da: Die "Graf Goetzen", die heute unter dem Namen Liemba über den Tanganjikasee bis nach Sambia schippert. Über die turbulente Geschichte des 67 Meter langen Dampfers aus der Meyer-Werft sind schon mehrere Bücher veröffentlicht worden. Paul von Lettow-Vorbeck hatte die "Graf Goetzen" zunächst für Truppentransporte und Versorgungsfahrten benutzt. Nachdem sie im Juni 1916 von belgischen Wasserflugzeugen bombardiert wurde, befahl der General, sie zu versenken – dick mit Fett gegen Rost eingeschmiert, um sie später wieder heben zu können. Nach dem Ersten Weltkrieg setzten die Briten das Schiff instand und tauften es auf seinen neuen Namen.

Bei Gesprächen mit Tansaniern wird aber klar, dass den Deutschen vor allem die Einführung einer Landessprache hoch angerechnet wird. Vorher verständigten sich die weit über 100 verschiedenen Ethnien in fast ebenso vielen Sprachen. Da die Deutschen Kisuaheli konsequent als Verwaltungs- und Amtssprache auch in den staatlichen Schulen verwendeten, setzte es sich schließlich durch.

Und ist auch etwas von der Sprache der Kolonialmacht geblieben? "Ich weiß von zwei deutschen Worten, die wir regelmäßig benutzen", sagt Kwekason. "Das eine ist 'Shule' (ohne c). Das andere ist das Schimpfwort 'Schwein', obwohl die meisten Tansanier nicht wissen, was es eigentlich bedeutet."

Vermutlich betitelten die Deutschen ihre afrikanischen Zwangsarbeiter so. "Auch heute noch werden Deutsche in Tansania zwar als sehr effizient, aber auch als hart und teilweise rassistisch betrachtet", betont der Historiker.

"Um die Kanaillen einzuschüchtern"

Kein Wunder, denn die deutsche Kolonialgeschichte in Ostafrika war zwar kurz, aber ungemein brutal. An unrühmlichen Episoden mangelt es zu keiner Zeit. Schon der Anfang war grotesk: Die Gründung der Kronkolonie geht auf einen Privatmann zurück, der weder im Auftrag von Reichskanzler Otto von Bismarck noch Kaiser Wilhelms II. unterwegs war. Der Historiker Carl Peters agierte auf eigene Faust, träumte er doch wild entschlossen von einem deutschen Kolonialreich auf dem Schwarzen Kontinent – und einer daraus resultierenden "entschlossenen Bereicherung des eigenen Volkes" auf Kosten der "schwächeren, geringeren" Afrikaner.

Also suchte er Häuptlinge auf, ließ bei der Ankunft zunächst Schüsse abfeuern, "um die Kanaillen einzuschüchtern", packte flaschenweise Alkohol aus und legte ihnen anschließend auf Deutsch verfasste Schriftstücke vor, in denen sie als Gegenleistung für den "Schutz vor Feinden" den Verzicht auf ganze Gebiete erklärten. Peters hochprozentige Überredungskunst wirkte. Die meisten setzten freiwillig drei Kreuze unter die Verträge, obwohl sie keine Ahnung hatten, worum es überhaupt ging. Eher zögerlichen Stammesfürsten half der Deutsche mit Waffengewalt auf die Sprünge.

"Die Geschichte Tansanias ist unvollständig ohne den Namen Carl Peters", erklärt Historikerin Flower Menase. "Er bestach Häuptlinge, damit sie seine betrügerischen Verträge unterzeichneten – so wird es an den Schulen gelehrt." Dabei hätten diese gedacht, den weißen Mann als Freund gewonnen zu haben. "Peters hat das Vertrauen und die Loyalität der Menschen missbraucht", beklagt die Expertin.

Auch in Deutschland war der schmächtige Mann mit dem Schnauzbart unbeliebt. Nicht zuletzt bei Bismarck, der die "Schutzbriefe", die Peters ihm stolz vorlegte, als "ein Stück Papier mit Neger-Kreuzen drunter" abtat. Erst als Peters drohte, König Leopold von Belgien die Gebiete anzutragen, lenkte der Reichskanzler ein.

Damit hatte der spätere Reichskommissar Peters die nötige Unterstützung, um mit seiner Deutsch-Ostafrikanischen Gesellschaft (DOAG) die Kolonialgebiete weiter auszudehnen – und die Bewohner willkürlich auszubeuten. Am Ende umfasst das von Deutschland kontrollierte Gebiet nicht nur Tanganjika, sondern auch das heutige Burundi, Ruanda sowie einen Teil Mosambiks...]

http://www.welt.de/geschichte/article12 ... lonie.html

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Re: Die vergessene Kolonialgeschichte und....

Beitragvon SCORN » 29. August 2014, 13:45

augenzeuge hat geschrieben:Danke, Pentium, viele Infos davon waren mir völlig unbekannt. Wurde das eigentlich im DDR-Geschichtsunterricht behandelt...?
AZ


hing wohl von den ambitionen des geschichtslehrers ab. ich hatte einen der sehr aussfuehrlich darauf einging und auch die entsprechende literatur zum thema empfahl!
SCORN
 

Re: Die vergessene Kolonialgeschichte und....

Beitragvon augenzeuge » 29. August 2014, 13:47

SCORN hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:Danke, Pentium, viele Infos davon waren mir völlig unbekannt. Wurde das eigentlich im DDR-Geschichtsunterricht behandelt...?
AZ


hing wohl von den ambitionen des geschichtslehrers ab. ich hatte einen der sehr aussfuehrlich darauf einging und auch die entsprechende literatur zum thema empfahl!


Nur mal aus Interesse, was gab es zu dem Thema in der DDR für aufschlussreiche Literatur?
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Re: Die vergessene Kolonialgeschichte und....

Beitragvon pentium » 18. Oktober 2014, 15:08

18. Oktober 1890
Curt von François, Offizier der Schutztruppe in Deutsch-Südwestafrika, legt den Grundstein für die Stadt Windhoek, die in der Folge Otjimbingwe als Hauptstadt der deutschen Kolonie ablösen wird.

Curt Karl Bruno von François (* 2. Oktober 1852 in Luxemburg; † 28. Dezember 1931 in Königs Wusterhausen war Offizier der deutschen Schutztruppe in der ehemaligen Kolonie Deutsch-Südwestafrika, dem heutigen Namibia. Curt von François gründete am 18. Oktober 1890 die namibische Hauptstadt Windhoek (Windhuk).

Zitat:
In Togo erreichte ihn 1889 die Anfrage, ob er bereit wäre, im Auftrage der Deutschen Kolonialgesellschaft in Deutsch-Südwestafrika eine Schutztruppe zur Absicherung der deutschen Interessen aufzubauen und zu leiten. Zwischen Oktober 1888 und Juli 1889 war es zu einer Vertreibung des deutschen Kommissariates und einer Unterbrechung der Hoheitsausübung in Okahandja gekommen.[2]:S. 229 Er nahm dieses Angebot an und begab sich nach Teneriffa, wo er Anfang Juni 1889 auf die dort angelandete, unter Führung seines jüngeren Bruders Hugo von François stehende Schutztruppe traf.
Sie bestand aus 21 Soldaten, acht Aktiven aus der Kaiserlichen Armee und 13 Freiwilligen. François übernahm diese Truppe und landete mit ihr am 24. Juni 1889[3] in dem unter britischer Hoheit stehenden Hafen von Walvis Bay. Von dort führte Hauptmann von François seine Soldaten in Fußmärschen nach Otjimbingwe und richtete hier am 8. Juli 1889 sein Hauptquartier ein. Otjimbingwe war seinerzeit der Sitz des ersten Reichskommissars von Deutsch-Südwestafrika, Ernst Heinrich Göring.

Als erste militärische Maßnahme ließ François im August 1889 am Swakop in der Nähe von Tsaobis eine befestigte Station (die sogenannte „Wilhelmsfeste“) zur Kontrolle des dortigen Handelswegs errichten. Sodann begab er sich mit seiner Schutztruppe, ohne Zustimmung des Kommissars,[2]:S. 229 zu einer fast zweijährigen Erkundungstour durch den Osten und Norden des noch weitgehend unerforschten Landes. Nach seiner Rückkehr 1890 fand er nicht nur die angeforderten 50 Mann Verstärkung in Otjimbingwe vor, sondern auch einen bereits abberufenen und daher im Aufbruch befindlichen Göring.

Als sein Nachfolger übernahm François auch dessen Aufgabe. In der Position des Reichskommissar erneuerte er im Mai 1890 den bereits im Oktober 1885 geschlossenen, aber kurz danach widerrufenen Schutzvertrag mit Maharero, dem Oberhäuptling der Herero, und erreichte bei dieser Gelegenheit auch dessen Zustimmung, sich in der zur Zeit unbewohnten Siedlung Windhoek niederlassen und eine befestigte Station errichten zu dürfen.

Samuel Maharero, der Sohn und Nachfolger des kurz nach dem Vertragsschluss verstorbenen Maharero, versuchte zwar, diesen Vertrag erneut für nichtig zu erklären, scheiterte damit jedoch an dem energischen Beharren des neuen Landeshauptmanns François. Am 18. Oktober 1890 wurde der Grundstein für die „Alte Feste“ und damit für die Stadt Windhoek gelegt. Zwar hatte Windhoek schon unter Jonker Afrikaner (ǀHara-mûb oder ǀHôa-ǀaramab[Khi 1]) seit 1840 mit einer durchaus beachtlichen Einwohnerzahl von rund 30.000 Bewohnern bestanden, war aber danach mehrfach überfallen und zerstört worden und hatte als Ort aufgehört zu existieren. Ein heute noch in Windhoek stehendes Denkmal von Curt von François erinnert an dieses Ereignis...

quelle: Wiki

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Re: Die vergessene Kolonialgeschichte und....

Beitragvon pentium » 17. Mai 2015, 12:44

17. Mai 1885
Kaiser Wilhelm I. stellt der deutschen Neuguinea-Kompagnie einen „Schutzbrief“ über die Hoheitsrechte für Kaiser-Wilhelms-Land und den Bismarck-Archipel aus. Später entsteht hieraus die Kolonie Deutsch-Neuguinea.

Die Neuguinea-Kompagnie (auch Neuguinea-Compagnie) war eine 1882 in Berlin durch Bankiers und Großfinanziers als Neuguinea-Konsortium gegründete Gesellschaft. Ihr Ziel war der Erwerb von Kolonialbesitz in der Südsee, insbesondere Neuguinea, dem Bismarck-Archipel und den Salomonen.

Im Frühling 1885 wurde das Neuguinea-Konsortium durch Hansemann umbenannt in Neuguinea-Kompagnie, die durch weitere Finanziers wie Guido Henckel von Donnersmarck, Christian Kraft zu Hohenlohe-Öhringen und Adolph Woermann unterstützt wurde.
Nach einem Anschluss der Hamburger Firma Robertson & Hernsheim an die Kompagnie bekam diese am 17. Mai 1885 mit dem kaiserlichen „Schutzbrief“ die Hoheitsrechte für den Nordosten Neuguineas (genannt Kaiser-Wilhelms-Land) und den Bismarck-Archipel übertragen. Am 13. Dezember 1886 kamen die Nord-Salomonen (Bougainville, Choiseul, Isabella u. a.) dazu. Die Überschreibung der landeshoheitlichen Rechte bedeutete, dass die Neuguinea-Kompagnie autonome Selbstverwaltungsrechte innehatte und das ihr vom Deutschen Reich zuerkannte Land in Besitz nehmen konnte, sowie eigenständig mit den Einheimischen Verträge über Land abschließen konnte. Das Recht, Beziehungen mit fremden Mächten zu regeln, blieb allerdings der kaiserlichen Regierung vorbehalten. Höchste Verwaltungsinstanz für die Gebiete hatte der Landeshauptmann inne.

Wegen drohender Insolvenz der Neuguinea-Kompagnie war das Deutsche Reich gezwungen, am 7. Oktober 1898 die Hoheitsrechte für die Kolonie Kaiser-Wilhelm-Land zurückzukaufen. Ab dem Jahr 1899 verwaltete das Kaiserreich die Kolonien als Teil von Deutsch-Neuguinea. An Stelle des früheren Landeshauptmanns trat der kaiserliche Gouverneur, der dann seinen Sitz in Herbertshöhe im Bismarck-Archipel hatte, wodurch Friedrich-Wilhelm-Hafen seine Stellung als Verwaltungshauptstadt verlor.

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Re: Die vergessene Kolonialgeschichte und....

Beitragvon Edelknabe » 17. Mai 2015, 16:25

Siehe unser Jörg mit:

"Nur mal aus Interesse, was gab es zu dem Thema in der DDR für aufschlussreiche Literatur?"
AZ
Textauszug ende

Ich meine so bei mir ne ganze Menge(müsste mal raussuchen, in meiner Büchersammlung) aber siehe Geschichtsunterricht, da muss ich im Gegensatz zu Scorn passen, da wurde Kolonialmäßig nichts erwähnt. Die Literatur der DDR befasste sich übrigens recht ausführlich mit Eroberungen, Landnahmen, Expeditionen bis hin zum Kongo und dem Kautschuk anderswo, geht weiter über Seefahrer; Nordpolforscher und Entdecker und es war es Freude für junge Leser, da drinnen abzutauchen.

Nur der Rainer stand schon immer auf Burgen Jörg,also Zugbrücke hoch hieß immer Sicherheit....so wie in der DDR...HAAAAAAAAAAAAAa Heute wird die Burg Europa gerade über ....man könnte überrennen dazu sagen, oder besser erobert, und zwar mit dem Kinderbauch. Die Mongolen waren ja schon mal nahe dran,richtig brutal und kämpferisch, ihr Werk wird somit etwas verändert fortgesetzt. Und ne Jörg, das ist wahrlich nicht mehr zum lachen.

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Re: Die vergessene Kolonialgeschichte und....

Beitragvon pentium » 17. Mai 2015, 16:33

Edelknabe hat geschrieben:Siehe unser Jörg mit:

"Nur mal aus Interesse, was gab es zu dem Thema in der DDR für aufschlussreiche Literatur?"
AZ
Textauszug ende

Ich meine so bei mir ne ganze Menge(müsste mal raussuchen, in meiner Büchersammlung) aber siehe Geschichtsunterricht, da muss ich im Gegensatz zu Scorn passen, da wurde Kolonialmäßig nichts erwähnt. Die Literatur der DDR befasste sich übrigens recht ausführlich mit Eroberungen, Landnahmen, Expeditionen bis hin zum Kongo und dem Kautschuk anderswo, geht weiter über Seefahrer; Nordpolforscher und Entdecker und es war es Freude für junge Leser, da drinnen abzutauchen.

Nur der Rainer stand schon immer auf Burgen Jörg,also Zugbrücke hoch hieß immer Sicherheit....so wie in der DDR...HAAAAAAAAAAAAAa Heute wird die Burg Europa gerade über ....man könnte überrennen dazu sagen, oder besser erobert, und zwar mit dem Kinderbauch. Die Mongolen waren ja schon mal nahe dran,richtig brutal und kämpferisch, ihr Werk wird somit etwas verändert fortgesetzt. Und ne Jörg, das ist wahrlich nicht mehr zum lachen.

Rainer-Maria


Und was hat dein Posting so mit dem Thema zu tun, Rainer-Maria? Mal davon abgesehen, dass du wieder einmal nach Büchern suchen willst!

mfg
pentium
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
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Re: Die vergessene Kolonialgeschichte und....

Beitragvon pentium » 20. Mai 2015, 21:24

Neues aus Namibia! Aufbauhilfe durch die deutsche Botschaft...

Historische Kleinbahn erstrahlt wieder in neuem Glanz

„Vor ein paar Jahren war dies ein Zugwrack - heute ist es wieder ein Zug.“ Mit diesen Worten beschrieb Jeremy Silvester, Projektmanager bei der Museumsvereinigung von Namibia, die restaurierte Kleinbahn von 1904, die bei der Alten Feste in Windhoek stand. Die Lokomotive und die Anhänger wurden über einen Zeitraum von drei Jahren am Institut für Minenkunde und Technologie (NIMT) in Arandis restauriert; die Finanzierung wurde von der Deutschen Botschaft übernommen. Gestern wurde die restaurierte Einheit der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Kleinbahn besteht aus der Lokomotive und einem Kohlewaggon, die vom Dampflokführer Hans-Peter Petersen (links) und verschiedenen NIMT-Studenten restauriert wurden. Auch der Passagier-, Güter- und Rinderwaggon erstrahlen in neuem Glanz. Laut NIMT-Direktor Eckhart Mueller wird der Zug vorläufig im NIMT-Zentrum in Arandis ausgestellt, wo ihn sich Interessierte anschauen können. Später soll der Zug wieder nach Windhoek zur Alten Feste gebracht werden.

quelle: Allgemeine Zeitung

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Re: Die vergessene Kolonialgeschichte und....

Beitragvon pentium » 12. Juni 2015, 17:10

Vergessene Kolonialgeschichte? Nicht ganz...

General Paul von Lettow-Vorbeck befehligte die deutschen Truppen in der Kolonie Deutsch-Ostafrika und galt als einer der militärischen Helden des Ersten Weltkriegs.

DF 2014!

Rechts und links der Namibia-Allee im beschaulichen Stadtteil Hannover-Badenstedt liegen verklinkerte Eigenheime in der Sonne, dazwischen Garagen und mehrstöckige Wohnhäuser. Doch die Idylle trügt.
"80 Jahre haben wir die Lettow-Vorbeck-Allee und länger, und warum muss das jetzt umbenannt werden? Ich find’ das albern. Andere Völker haben so viel Mord und Kram gemacht, die meisten Menschen wissen nicht mal, wer von Lettow-Vorbeck war."
Die Wut ist immer noch groß bei den Anwohnerinnen der Namibia-Allee. Ende letzten Jahres wurden die neuen Straßenschilder angebracht. Die alten hängen noch. Darauf ist der Name des preußischen Generals Paul von Lettow-Vorbeck rot durchgestrichen.

"Wir wohnen hier 40 Jahre und das hat uns nie interessiert. Also, so’n Quatsch. Wir müssen alle Papiere ändern lassen – finden Sie das gut?! Wir haben einen behinderten Sohn, wir müssen alle Ämter, alles muss geändert werden, das ist Schwachsinn, Irrsinn."

Gegenwärtig tragen noch Straßen in acht Städten der Bundesrepublik den Namen des kolonialen Feldherrn.

http://www.deutschlandfunk.de/lettow-vo ... _id=282109

Aus dem Jahre 2013
Lettow-Vorbeck-Straße wird nicht umbenannt

Die Entscheidung fiel denkbar knapp aus: 21 Stadträte und Oberbürgermeister Jörg Schmidt stimmten am Dienstagabend über die von der Stadtverwaltung vorgeschlagene Umbenennung der Lettow-Vorbeck-Straße ab, bei elf Ja- und elf Nein-Stimmen ergab sich gemäß Gemeindeordnung keine Mehrheit für den Vorschlag. Damit behält der Name Paul von Lettow-Vorbeck in Radolfzell seine wegweisende Funktion.

http://www.suedkurier.de/region/kreis-k ... 55,5968072

Wie oft sind wir geschritten
auf schmalem Negerpfad,
wohl durch der Wüste Mitten,
wenn früh der Morgen naht.
Wie lauschten wir dem Klange,
dem altvertrauten Sange
der Träger und Askari:
Heia, heia, Safari.

mfg
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Re: Die vergessene Kolonialgeschichte und....

Beitragvon pentium » 4. August 2015, 19:47

Deutsch-Südwestafrika

karte_dswa.jpg


Eine kleine Übersicht

Bezeichnung im 19. Jahrhundert: Bucht von Angra Pequena und Hinterland
Heutiger Landesname: Namibia
Jahr der Besitzergreifung: 1884 durch Heinrich Vogelsang
Gesamtbevölkerung: 1897: 2628 Europäer, davon 1221 Deutsche 1904: 200.000 Einheimische, 4 800 Europäer davon ca. 2 500 Deutsche

Bewohner: Zahlreichste Bewohner sind die Hereros, ein Bantustamm, nach Schinz geschätzte 86 000 Menschen (andere Schätzungen sprechen von 35 000 - 45 000 Hereros). Sie bewohnen das innere Hochland nördlich vom Swakop, nordwärts bis jenseits Waterberg, ostwärts bis zum 18. Grad östlicher Länge von Greenwich, 80-90000 km².
Die Bergdamara (nach Missionar Viehe geschätzte 35 000), durchaus verschieden von den "Hottentotten", kommen südlich von der Etoshapfanne in ganz Deutsch-Südwestafrika vor und leben in kleinen Abteilungen zwischen den Herero und "Hottentotten". Die "Hottentotten" (ca. 10 000) oder Nama finden sich in Groß-Namaland und einem Teil des Kaokofeldes. Die Ovambo (ca. 60 000), ein Bantustamm im Ambolande, zwischen dem 18. Grad südlicher Breite und dem Kunene. Die Buschmänner, einige Tausend an Zahl, führen in der Kalahari und in dem Gebiet zwischen der Etoshapfanne und Damaraland ein ungebundenes Leben. Die Bastards, stärkste Niederlassung bei Rehoboth (sämtlich Christen), sind Mischlinge von Europäern und "Hottentotten" (nach Wagner 2000 Menschen). Die weiße Bevölkerung beträgt nach der Zählung vom 1. Januar 1897 2 628 Personen, davon 1 221 Deutsche.

"Hottentotten" ist eine zeitgenössische Bezeichnung für das Volk der Nama. Holländische Siedler gaben ihnen, ihrer eigentümlichen Sprache wegen, den Namen "Hottentotten" (Stotterer). Sie selbst bezeichnen sich als Khoi-Khoi (die wahren Menschen) oder als Nama - nach ihrem Siedlungsgebiet Namaqualand, das wiederum nach einem Herrscher aus grauer Vorzeit benannt ist.

Fläche: 835.100 km² (Deutsch-Südwestafrika ist ungefähr 1,5 mal so groß wie das Deutsche Reich von 1914)
Währung: Mark und Pfennig
Eisenbahnkilometer 1914: 2104 km

Hauptwaren, Handel und Verkehr: Die Schiffsverbindung mit Deutschland bewerkstelligt seit 1898 die Woermann-Linie am 25. jeden Monats. Die Schiffsverbindung zwischen Kapstadt und Walfischbai übernimmt der Küstendampfer "Leutwein", Abfahrt alle 5 Wochen. Verkehrsmittel im Innern für Personen und Frachten ist der Ochsenwagen; mit 10 bis 20 Ochsen bespannt, diese legen täglich, beladen mit 30 bis 50 Zentnern, 18 bis 35 km zurück.
Der Bau einer schmalspurigen Feldbahn von Swakopmund nach Windhoek wurde von der Regierung im Jahre 1897 in Angriff genommen.
Eingeführt werden fast alle Gegenstände des europäischen Marktes, insbesondere Getränke, Tabak, Kaffee, Konserven, Mehl, Reis, Bekleidungs- und Schmucksachen. Einfuhr 1897: 887 325 Mark.
Ausgeführt werden Viehhäute, Hörner, Straußenfedern, Harze, Gerbstoffe, Guano (Cap Cross), rohe Felle. Ausfuhr 1897: 1 246 749 Mark.

Bewässerung und Bodengestalt: In seiner ganzen Ausdehnung ist Deutsch-Südwestafrika eine bis zu 1 200 m anfangs sanft, dann meist steil ansteigende Terrassen-Landschaft, die sich ca. 300 km vom Meere entfernt landeinwärts zu senken beginnt. Die Breite des wüsten Küstengürtels beträgt mehrere Tagesreisen, doch bilden die größeren Flüsse Oasen. Als Hafenplätze werden benutzt die Lüderitzbucht (Angra Pequena), der Sandwichhafen, die englische Walfischbai an der Mündung des Kuisseb, und Swakopmund an der Mündung des Swakop. Im Innern befinden sich vereinzelt und unregelmäßig verteilt zahlreiche Gebirgszüge, Kuppen und Bergreihen, die um mehrere 100 m über das Durchschnittsniveau der Landoberfläche emporragen (Gneis und Granit).

Im Süden das 2000 m hohe Karasgebirge, zwischen Rehoboth und Windhoek das Auasgebirge (2130 m hoch), weiter nördlich der Omatakoberg (2680 m hoch). Nach Osten fällt das Plateau zu der im Innern 500 m tiefer gelegenen Kalaharisteppe ab. Die der Küste vorgelagerten Guanoinseln (zwischen 24° 37' und 28° S), sowie das Territorium der Walfischbai sind im Besitz der britischen Kapkolonie
Sämtliche vorhandenen Flüsse können zu Verkehrszwecken nicht benutzt werden. Nur der Orange und Kunene, sowie der sich in den Ngamisee ergießende Okavango haben das ganze Jahr hindurch fließendes Wasser, die übrigen sich in den Atlantischen Ocean ergießenden Flüsse liegen während des größten Teils des Jahres trocken und bilden selbst zur Regenzeit selten ununterbrochene Wasseradern (Swakop, Kuisseb). Quellen finden sich in größerer Zahl im Hererolande; hier ist auch die Regenmenge bedeutender als in Groß-Namaland.

Klima: Das Klima ist im Sommer heiß, aber trocken und gesund. Der Winter ist durchaus gemäßigt und Nachtfröste sind im Innern nicht selten. Der Küstenstrich ist gleichmäßig kühl und hat bis 50 km landeinwärts nur Nebelniederschläge. Vorherrschende Winde aus südlicher Richtung, in der wärmeren Jahreshälfte (Oktober - März) auch Winde aus nördlicher Richtung, welche die Hauptregenzeit von Januar bis März verursachen.

Verwaltungsbezirke: An der Spitze steht der Gouverneur. Das Schutzgebiet gliedert sich in die 6 Bezirke: Keetmannshoop, Windhoek, Otyimbingwe, Gibeon, Swakopmund und Outyo. Diesen sind eine Anzahl von Ortspolizeibehörden unterstellt. Die Bergbehörde befindet sich in Windhoek.
Stationen (von N nach S und W nach 0 geordnet: Offizierstationen:
Grootfontein in Damaraland, Franzfontein, Outyo, Omaruru, Okahandya, Swakopmund, Otyimbingwe, Windhoek,(Iobabis, Gibeon, Keetmannshoop.
Unteroffizierstationen:
Otavifontein, Cap Cross, Okombahe, Gr. Barmen, Haigamkhab, Ururas, Rehoboth, Grootfontein im Namalande, Koes, Lüderitzbucht, Uhabis, Warmbad, Ukamas, Marienthal, Khabus, Haaseuer.

Quelle: deutsche-schutzgebiete

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Re: Die vergessene Kolonialgeschichte und....

Beitragvon pentium » 4. August 2015, 20:09

Deutsch-Südwestafrika

Geschichte

Ursprünglich war das Land von Buschmännern und Bergdamaras bewohnt. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts erfolgte von Nordosten her über den Okawangofluß die Einwanderung der Hereros und kurz darauf von Süden her über den Oranje in mehreren Zügen die der Hottentottenstämme. Der Name "Hottentotten" ist eine zeitgenössische Bezeichnung für das Volk der Nama. Holländische Siedler gaben ihnen, ihrer eigentümlichen Sprache wegen, den Namen "Hottentotten" (Stotterer). Sie selbst bezeichnen sich als Khoi-Khoi (die wahren Menschen) oder als Nama - nach ihrem Siedlungsgebiet Namaqualand, das wiederum nach einem Herrscher aus grauer Vorzeit benannt ist. Zu Begin des 19. Jahrhunderts folgten die Afrikaner-, Bersabaer- und Witboi-Hottentotten. Den kriegerischen Stämmen der Einwanderer gelang es schnell die ursprünglichen Bewohner des Landes zu unterjochen und teilweise auszurotten. Zwischen den Hereros und den "Hottentotten" kam es zu jahrzehntelangen Kriegen. Anfangs waren die Hereros im Vorteil, als aber Ende der 60er Jahre des 19. Jahrhunderts Hendrik Witbooi die Führung übernahm, konnten die "Hottentotten" das Gleichgewicht einigermaßen wieder herstellen.

12. März 1878
Die Walfischbai und das Land 15 Meilen im Umkreis werden für britischen Besitz erklärt. 1880 ziehen sich die Engländer wieder zurück und behaupten nur die Walfischbai. Im gleichen Jahre sucht Bismarck bei der Londoner Regierung um Schutz für die Rheinische Mission in Südwestafrika gegen die "Hottentotten" und Hereros nach. Das Gesuch wird in London abgelehnt.

1882
Der Bremer Kaufmann Lüderitz ersucht die deutsche Regierung um Schutz für die von ihm zu erwerbenden Gebiete um Angra Pequena. Noch bevor dieses Gesuch bei dem Auswärtigen Amt eingeht, fragt Bismarck in London an, ob England Anspruch auf jene Gebiete erhebe. Er erhält eine ausweichende Antwort.

1883
Heinrich Vogelsang landet in Angra Pequena und erwirbt dort für Lüderitz käuflich Land. Im Oktober desselben Jahres kommt Lüderitz persönlich nach Südwestafrika.

Januar 1884
Das deutsche Kanonenboot "Nautilus" unter Vizeadmiral Aschenhorn besucht die Küste Südwestafrikas mit dem Auftrag, die Lüderitzschen Erwerbungen zu besichtigen.

8. April 1884
Adolf Lüderitz reicht dem Auswärtigen Amt ein Gesuch um Schutzgewährung für seine Erwerbungen in Südwestafrika ein.

24. April 1884
Die Besitzungen des Kaufmanns Lüderitz nördlich vom Oranjefluss in Südwestafrika "werden unter deutschen Schutz gestellt". Bismarck teilt dieses telegrafisch dem deutschen Konsul in Kapstadt und brieflich dem deutschen Botschafter in London mit.

7. August 1884
Von dem Kapitän zur See Herbig wird in Anwesenheit von Offizieren und Mannschaften der Korvette S.M.S. Elisabeth in Angra Pequena, das zunächst nur aus drei der Firma Lüderitz gehörenden Blockhäusern besteht, die deutsche Flagge gehisst. Das Gebiet erstreckt sich von dem Nordufer des Oranjeflusses bis zu 26 Grad rechte auf und beschränkt die Tätigkeit der Gesellschaft auf ihren eigenen Farmbetrieb. Die Geschichte dieser ersten kolonialen Siedlungsgesellschaft ist bezeichnend für das geringe Interesse der Deutschen; um 200 000 Mark Kapital zusammenzubringen, brauchte es zwei Jahre Zeit.

1886
Von einer Expedition an den Oranje kehrt Adolf Lüderitz nicht zurück und gilt seither als verschollen.

1890
Hauptmann von Francois bildet die erste Schutztruppeneinheit mit 20 Soldaten.

8. August 1892
Verleihung von Land-, Bergbau- und Eisenbahnberechtigungen im Damaraland an den Rechtsanwalt Dr. Scharlach und den Kaufmann C. Wichmann zu Hamburg. Diese so genannte Damaralandkonzession wird am 12. September mit Genehmigung der Reichsregierung an die zu diesem Zweck in London mit einem Anfangskapital von 300 000 Mark gegründete South Westafrican Company Limited weiter übertragen. In dem Konzessionsgebiet liegen die Kupfergruben von Otavi. Das Protokoll wird seitens der Kolonialabteilung des Auswärtigen Amtes von Dr. Kayser und von Schelling und seitens der englischen Gesellschaft von George Wilson und Dr. Scharlach am 14. November unterzeichnet. Das Kapital wird im Jahre 1902 auf 20 Millionen Mark erhöht. 1906 baut die Gesellschaft die Otavibahn, welche 1910 von der Regierung übernommen wird.

quelle: dito

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Re: Die vergessene Kolonialgeschichte und....

Beitragvon pentium » 4. August 2015, 21:13

Deutsch-Südwestafrika
Geschichte


1893/94
Aufstand der "Hottentotten" unter Hendrik Witbooi.

12. April 1893
Hauptmann Hugo von Francois führt mit seinen gemischten Truppen in den Witbooikämpfen einen Präventivschlag gegen Hornkranz und lost damit einen vermeidbaren Kolonialkrieg aus.

27. August 1894
Major Leutwein beginnt mit seinen gemischten Truppen den Sturm auf das Lager Hendrik Witboois in der Naukluft. Hendrik Witbooi ergibt sich am 15. September 1894 und gibt Leutwein das Versprechen, den "...Deutschen künftig Heeresfolge gegen innere und äußere Feinde zu leisten...". Hendrik Witbooi steht über 10 Jahre und in 6 Feldzügen zu seinem Wort.

25. Juli 1895
Major Leutwein wird Landeshauptmann.

1895
Die Postbeförderung wird nach Versuchen mit Pferden, Reitochsen und Dromedaren endgültig mit Ochsenkarren durchgeführt.

1896
Der Ort Tsaochabmündung (Ort an der Mündung des Tsaochab) oder Tsaochabmund wird endgültig in Swakopmund, aus ersterem Wort entstanden, umbenannt. Seit 1903 schreibt man Windhuk statt Windhoek.

1896
Aufstand der "Khauashottentotten" und der Osthereros.

1897
Erhebung eines kleinen Unterstammes der "Hottentotten" (Afrikaner) im Südosten von Deutsch-Südwestafrika.

1897
Nachdem zunächst die gewöhnlichen deutschen Briefmarken in Deutsch-Südwestafrika verwendet werden, erhalten die Wertzeichen den schwarzen Aufdruck "Deutsch-Süd-Westafrika", der 1898 in "Deutsch-Südwestafrika" geändert wird. 1900 werden die Kolonialmarken mit dem Schiff eingeführt. 1914 wird anlässlich der Windhuker Landesausstellung der erste und einzige Kolonialsonderstempel benutzt.

1897
Die Rinderpest, von Südafrika eingeschleppt, wütet im Lande. Rund 60% des Viehbestandes der Einheimischen und 30% der Weißen gehen verloren. Händler und Spekulanten kaufen Farmland auf, wofür die Reichsregierung in Berlin auch den Ankauf von Hereroland erlaubt. Im Lande herrscht große Teuerung; u. a. steigen die Preise für Rindfleisch auf das Dreifache (45 Pfennig für 500g). Wer seine Schulden nicht zurückzahlen kann, verliert erst das Vieh und dann das Land. Besonders die Hereros leiden unter dieser Politik.

17. März 1898
Aufstand der "Swartbooihottentotten", die sich im Kaokofeld ergeben.

16. Jan. 1899
Gründung des "Windhoeker Anzeiger", der ersten der in den deutschen Kolonien erscheinenden Zeitungen.

16. Januar 1899
Da Deutsch-Südwestafrika keine Telegrafenlinien hat und Telegramme von der Heimat in die Kolonie und umgekehrt auf indirekten, sehr umständlichen Wegen befördert werden müssen, schließt die Reichsregierung mit der Eastern and South African Telegraph Company in London einen Mietvertrag auf 20 Jahre ab. Von dem Hauptkabel Mossamedes (Angola)-Kapstadt soll ein T-Stück eingeschaltet und in Swakopmund gelandet werden. Der Kapitän des englischen Kabeldampfers bringt das Kabel, angeblich versehentlich, im englischen Walfischbai an Land.

13. April 1899
In Swakopmund wird die erste Telegrafendienststelle mit internationalem Dienst eröffnet. Von da ab beginnt der Bau umfangreicher Telegrafenlinien in der Kolonie. Auch Heliographenlinien sind vor dem großen Aufstande 1904 eingerichtet worden.

1. Juni 1899
Erste landwirtschaftliche Ausstellung in Windhuk.

20. Juni/ 1. Juli 1902
Die erste deutsch-südwestafrikanische Eisenbahn von Swakopmund nach Windhuk durch die dort 100 km breite Sandwüste (Namib) wird eröffnet. (382 km lang; bis 1637 m ü. M.) Der Bahnbau war durch Eisenbahntruppen aus der Heimat begonnen worden.

1903
Nördlich der Mündung des Swakop wird aus Betonkörpern und Steinschüttung eine 370 m lange Mole erbaut, die aber nach zehn Jahren bereits versandet ist. 1911 wird ein neuer Molenbau von 650 m ) Länge begonnen. 1914 sind 240 m fertig gestellt. (Baufirma Grün & Bilfinger.)

quelle: deutsche-schutzgebiete

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Re: Die vergessene Kolonialgeschichte und....

Beitragvon pentium » 16. November 2023, 12:47

Wofür Steinmeier in Tansania um Verzeihung bat

Von 1905 bis 1907 fand im Süden Deutsch-Ostafrikas der erfolglose Maji-Maji-Aufstand statt

Ende Juli 1905 brach im Süden Deutsch-Ostafrikas plötzlich und für die Verwaltung der Kolonie völlig überraschend der sogenannte Maji-Maji-Aufstand aus. Mehrere Stammeshäuptlinge hatten sich gegen die deutsche Kolonialmacht zusammengetan und riefen die Bevölkerung zum Kampf gegen Steuern und „Fronarbeiten“ auf. Den Männern, die zu den Waffen griffen, wurde ein Zaubertrank namens „Maji-Maji“ (Wasser, Wasser) verabreicht, der ihnen Unverwundbarkeit verschaffen sollte. Dem sich im Süden der Kolonie immer mehr ausbreitenden Ansturm der Rebellen war die schwache Schutztruppe, die oftmals in arge Bedrängnis geriet, nicht gewachsen. Sie wurde durch alte ausgediente Askari und durch Neueinstellungen verstärkt.

Außerdem entsandte Deutschland die Kriegsschiffe „Bussard“, „Thetis“ und „Seeadler“ sowie eine Kompanie Marineinfanterie, deren Matrosen und Soldaten die Besatzungen der Küstenorte ablösten. Immer wieder kam es zu schweren Gefechten, und erst Mitte des Jahres 1906 gelang es, die Situation in den Griff zu bekommen und die Ruhe wiederherzustellen, sodass der Aufstand in allen Gebieten als niedergeschlagen angesehen werden konnte.

Die Verluste der Schutztruppe waren vergleichsweise gering. Sie betrugen vier Deutsche und 73 Askari. Außerdem waren zehn Deutsche und 98 Askari verwundet worden, und weitere 70 Askari wurden vermisst, von denen wohl einige gefallen, andere ermordet und wieder andere zum Gegner übergelaufen waren. Die Zahl der Opfer unter den Eingeborenen lässt sich nur schwer ermitteln, doch dürften die genannten 300.000 Toten erheblich zu hoch gegriffen sein.

Umstrittene Opferzahl
Gouverneur Gustav Adolf Graf von Götzen schrieb in seinem 1907 erstatteten Jahresbericht über die Entwicklung Deutsch-Ostafrikas: „Die Folgen des Maji-Maji-Aufstandes in wirtschaftlicher Beziehung begannen erst nach seiner Unterdrückung sich ernstlich fühlbar zu machen“, und es folgten die nachdenklichen Sätze: „Was dem Aufstand folgte, war für die Eingeborenen schlimmer als die offenen Kämpfe. Im ersten Taumel der Kriegserregung hatten sie in den Erträgnissen der letzten reichen Ernte gepraßt und hatten geschlachtet, was sie an Vieh für sich retten konnten. Als dann der Rückschlag erfolgte, ihre verborgenen Vorräte entdeckt wurden und, soweit sie nicht für Expeditionszwecke zu verwenden waren, zerstört werden mußten und jeder Anbau den Besiegten unmöglich wurde, trieb die Sorge um die Zukunft die meisten zur Unterwerfung. Dazu kam strichweise eine nur geringe Ernte und Nahrungsmangel ... Von denen, die Krieg und Hunger verschont hatten, fiel eine große Zahl entkräftet jeder Krankheit zur Beute. Wurmleiden traten seuchenartig auf und breiteten sich, durch die Arbeiter verschleppt, auch in vorher gesunden Gegenden aus. Den schlecht genährten Müttern versagte die Milch, so daß in manchen Gegenden eine enorme Kindersterblichkeit eintrat – kurz, die ersten Monate dieses Jahres sehen in den aufständischen Gebieten ein unsagbar trauriges Bild.“

Mit der Beendigung des Aufstandes begann für die Leiter der betroffenen Bezirke dann mühsame Arbeit, denn was der Krieg zerstört hatte, musste neu aufgebaut werden. In weiten Gebieten hatte der Aufstand die alten Sultane hinweggerafft, neue mussten an ihre Stelle gesetzt werden. Die verstreuten Eingeborenen mussten in ihre Landschaften zurückgeführt werden, wo sie zur Anlage neuer Dörfer und zur Bestellung der verwilderten Felder angehalten wurden. Schließlich ging es vor allem darum, den Notstand zu beenden, wobei sich die örtlichen Kolonialbehörden als besonders tätig erwiesen. So wurden etwa Hungerleidende gespeist oder auch zu Notarbeiten herangezogen.

In großen Mengen verteilte man Saat und kaufte gelegentlich dort einen Teil der Ernte zu guten Preisen auf, wo sich das Bestreben gewissenloser Händler zeigte, welche die Notlage zu ihren Gunsten auszunutzen versuchten. In die verseuchten Gegenden entsandte man Ärzte, denen es wenigstens gelang, durch zahlreiche Impfungen eine Verbreitung der Pocken zu verhindern.

Frank-Walter Steinmeiers Motive
Einige der am Aufstand beteiligten Bezirke hatten keine dauerhaften Schäden an ihrer wirtschaftlichen Entwicklung genommen, andere hatten die erlittenen Schläge am Ende des Berichtsjahres 1906 nahezu überwunden, und wiederum andere benötigten noch einige Zeit, um sich vollständig zu erholen. Die Fürsorgemaßnahmen der Kolonialverwaltung nach dem Maji-Maji-Aufstand und die Weiterentwicklung der Kolonie in den folgenden acht Jahren stärkten jedoch das Vertrauen der Bevölkerung in die deutschen Behörden, und so kam es nach der Niederschlagung der Revolte auch zu keinen größeren Kampfhandlungen mehr in Deutsch-Ostafrika. Beim Ausbruch des Ersten Weltkrieges standen die Eingeborenen geschlossen an der Seite der Deutschen.

Zuletzt erhebt sich die Frage, warum im Zusammenhang mit den Herero- und Nama-Kriegen in Namibia auch mehr als ein Jahrhundert später immer noch Reparationszahlungen von den Nachkommen der damaligen Gegner gefordert werden, während diese für die Regierungen der anderen ehemaligen deutschen Kolonien keine Rolle spielen, ja solche Forderungen gar nicht erst auftauchen. So hat Tansania schon lange erklärt, dass es im Verhältnis zu Deutschland in die Zukunft schauen will und die Vergangenheit als abgeschlossen betrachtet. Und in Kamerun oder Togo wird heute die deutsche Kolonialzeit – im Vergleich mit der französischen Verwaltung nach 1920 – als eher „segensreich“ betrachtet. Warum also drängt Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier gerade jetzt bei seinem Besuch in Tansania auf ein Problem, das sich für die Gastgeber bisher gar nicht stellte? Es scheint ein weiterer Mosaikstein im endlosen „Schuldkult“ der Deutschen zu sein.

Wolfgang Reith

Dieser Artikel ist ein Beitrag aus der aktuellen PAZ.
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Re: Die vergessene Kolonialgeschichte und....

Beitragvon pentium » 20. Dezember 2023, 17:47

„Wir haben unsere Antwort gelöscht“ ARD gesteht nach Kritik an Namibia-Völkermord-Doku Falschaussage ein
https://www.focus.de/panorama/welt/das- ... 64339.html

Die Dokumentation „Deutsche Schuld“ über Namibia sorgte für viel Kritik, vor allem aus Namibia. Bemängelt wurden unter anderem historische Faktenfehler, Verzerrungen und schwere Auslassungen. Jetzt räumt die ARD eine Falschaussage ein.

„Deutsche Schuld – Namibia und der Völkermord“ dokumentiert die Reise der deutschen Journalistin und Moderatorin Aminata Belli nach Namibia. Sie macht ihr Ziel gleich zu Beginn des Films deutlich: über den begangenen Völkermord offen zu sprechen. Im Film verfolgt sie dieses Ziel sachlich“, so beschreibt die ARD eine Dokumentation, die am 25. September im NDR lief und für Aufsehen gesorgt hat.

Kritik an diesem Film, der den Eindruck erweckt, Namibia sei ein Unrechtsstaat, der sich nicht um die Aufarbeitung der Vergangenheit kümmert, kam unter anderem von afrikanischen Protagonisten, deutschen Ex-Botschaftern, Historikern und namibischen Politikern. Bemängelt wurden unter anderem historische Faktenfehler, Verzerrungen und Auslassungen. Die Darstellung der Situation in Namibia, einschließlich der Rolle der demokratisch gewählten Regierung, der Erinnerungskultur und der Landreform, wurde kritisiert.


ZDF muss Beitrag korrigieren : Kein Giftgas in Namibia
Nach der fehlerhaften Namibia-Dokumentation der ARD mit dem Titel „Deutsche Schuld – Namibia und der Völkermord“, die inzwischen aus der Mediathek entfernt wurde, muss nun das ZDF einen Film über Namibia korrigieren. Das ergibt sich aus einer Notiz des Senders zum Beitrag: „Die ursprüngliche Video-Fassung von ‚musstewissen Geschichte / Der Imperialismus‘ vom 25. Januar 2018 enthielt die Aussage, die deutschen Truppen ‚experimentieren schon mal mit Giftgas‘. Das ist falsch, der Halbsatz wurde aus dem Beitrag entfernt.“ Der Fehler war bisher niemandem aufgefallen, bis sich der Historiker Simon Akstinat von der „Bildungsstätte Geschichte“ in Berlin meldete.

Ein weiterer von dieser Zeitung kontaktierte Experte wies darauf hin, dass ein Giftgaseinsatz in dem Land mit Wüsten und Halbwüsten damals logistisch kaum möglich gewesen wäre. Auch andere Darstellungen im Video von „MrWissen2go Geschichte, Terra X“ verwirren. Klaus Hess, der 41 Jahre lang der Deutsch-Namibischen Gesellschaft als Präsident vorstand, nennt den Hinweis auf das Giftgas auf Anfrage „absoluten Unsinn“. Vom ZDF-Moderator erwähnte Postkarten, auf dem die Prügelstrafe gezeigt wird, sind ihm ebenfalls unbekannt. Derlei Postkarten könnten aus Portugiesisch-Mosambik stammen.
Des Weiteren fällt Hess auf: „Sklavenkarawanen mit Ketten oder Holzgabeln an den Hälsen, wie auf Zeichnungen im Video abgebildet, gab es nicht. Fotos von Menschen in Ketten sind nur von Herero bekannt, die nach der Schlacht am Waterberg 1904 gefangen genommen wurden und dann in Gefangenenlager gebracht wurden.“ Auch die Passage zu den ersten Schutzverträgen erscheint ungenau: „Die ersten Schutzverträge wurden von Herero- und Nama-Gruppen, teils auf ihre Hilfsersuchen, sowie auf Angebote der deutschen Verwaltung geschlossen, um sich die Unterstützung der Schutztruppe bei ihren Streitigkeiten und Kämpfen gegeneinander um die Weidegründe im Zentralbereich der Kolonie zu sichern. Das geschah ohne Zwang und nicht gegen ihren Willen.“ Möglicherweise stehen dem ZDF weitere Korrekturen bevor. Diese Zeitung hat den Sender dazu angefragt.

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*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
Anton Günther

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