Aufbau Ost und West nach 1945

Aufbau Ost und West nach 1945

Beitragvon Berliner » 31. Mai 2010, 04:05

hier ein Clip aus dem DEFA-Film "Aufbau Ost 1946".

Dieser Fred dient der Aufbauphase im Osten und Westen nach dem zweiten Weltkrieg [ich auch]

Berliner [hallo]



Quelle: DEFA-Film Aufbau Ost 1946
Nichts auf dieser Welt kann die Beharrlichkeit ersetzen.
Talent kann es nicht - nichts ist verbreiteter als erfolglose Maenner mit Talent.
Genie kann es nicht - unbelohntes Genie ist nahezu ein Sprichwort.
Ausbildung kann es nicht - Die Welt ist voll von ausgebildeten Obdachlosen.


Beharrlichkeit und Ausdauer alleine sind allmaechtig.


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Re: Aufbau Ost und West nach 1945

Beitragvon karl143 » 31. Mai 2010, 09:21

Gleich zu Beginn der Satz: " Aus Freude am militärischen Schauspiel....."

das muß nun die DDR gerade verbreiten. Es ist mal wieder so ein Film der die Welt auf den Kopf stellt.
karl143
 

Re: Aufbau Ost und West nach 1945

Beitragvon Berliner » 31. Mai 2010, 18:10

karl143 hat geschrieben:Gleich zu Beginn der Satz: " Aus Freude am militärischen Schauspiel....."

das muß nun die DDR gerade verbreiten. Es ist mal wieder so ein Film der die Welt auf den Kopf stellt.


Hallo Karl, [knuddel]

da ich Dokufilme aus der DDR von der gesamten Zeit zwischen 1945 - 1989 habe (der Augenzeuge, z.B.) ist es mir auch moeglich eine Wandlung zu beobachten.

Wobei am Anfang vieles was spaeter in der DDR m.E. falsch war genau in diesen Filmen angeprangert wird, verlieren im Verlauf der Jahre die Berichte mehr und mehr ihre Unschuld und daher einen grossen Teil der Wahrheit.

Das ist zumindest meine Einschaetzung aus meiner limitierten Erfahrung.

Duane [hallo]
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Re: Aufbau Ost und West nach 1945

Beitragvon Alpha4550 » 2. Juni 2010, 21:09

Da der wirtschaftliche Aufbau in West und Ost unterschiedlich verlief, wurde ja 1961 der Bau der Mauer erforderlich.Tatsächlich wären insbesondere die qualifizierten Kräfte von Ost nach West gewechselt.Interessanterweise ist der Mauerbau dafür verantwortlich, dass wir jetzt relativ viele ausländische Arbeitskräfte haben. Als das Wirtschaftswunder im Westen auf Hochtouren lief, konnte der enorme Bedarf an Arbeitskräften durch Flüchtlinge gedeckt werden. Als dann die Mauer stand, hatten auch wir ein Problem. Es standen nicht mehr genügend Arbeitskräfte zur Verfügung. Also hat man im Ausland(vorrangig Türkei) Arbeitskräfte angeworben.

Auch eine Anstellung im öffentlichen Dienst war damals nicht so attraktiv. Die Löhne waren damals im Verhältnis zur Wirtschaft eher bescheiden.Ende der 60er hattte der Zoll deutlich mehr freie Stellen als Bewerber. Was haben sich die Zeiten doch geändert.

Gruß

Alpha4550 [hallo]
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Re: Aufbau Ost und West nach 1945

Beitragvon Turmwache » 6. Juni 2010, 16:58

...Delta

hier nochmal zu dem Patentklau der US-Truppen auf dem Gebiet der späteren SBZ-DDR in Wolfen, ich mußte lange suchen, wußte aber davon noch aus DDR-zeiten bzw meiner Literatur zur Fotografie, meinem Hobby.Von den V-Waffen und Braun ist ja genug bekannt und zu den Dingen aus Rathenow und der sowjetischen Aktion habe ich ja schon geschrieben.
Nur war es ja grundsätzlich so, was in der DDR gedruckt oder in anderer Weise öffentlich erschien eben DDR-Propaganda sein konnte, und jetzt nach 20 Jahren bewahrheiten sich doch viele Dinge , ich habe noch mehr dazu, auch in Büchern die international anerkannt waren von FOTOKINOVERLAG Leipzig, komme ich noch später zu, weil ich kann zur Zeit nicht scannen.
Für mich , da mein Vater ja nach 61 zurückkam war es sehr schwierig im Unterricht, ich sollte immer nichts sagen, mein Vater hatte wohl Angst wegen seines Aufenthaltes in dem Rückkehrerlager - anderweitig wurde hier ja schon darüber geschrieben.
Ich habe nur 1 x kurz vor meiner Jugendweihe davon erzählt bekommen.
Jedenfalls habe ich mir im Fach Staatsbürgerkunde und Geschichte während der Schulzeit und der Prüfung Zensuren vermasselt.
Die DDR gibt es seit 20 Jahren nicht mehr und jeglichen Schachzug des "Westens" unter dem Mantel "Kalter Krieg" zu verstecken passt nicht, meistens sind es wirtschaftliche Interessen einzelner westlicher Unternehmen gewesen, die auf Kosten der DDR- Arbeiter , Bauern und Wissenschaftler richtig gut verdient haben und der Bundesdeutsche Michel war durch seine Presse sicherlich nicht informiert wieviel Produkte im Westen hergestellt wurden.
Auch zur westdeutschen Pressezensur müssten wir einen eigenen Thread aufmachen. [wink]

Ich vermisse hier rechts außen die Geldfratze wie im anderen Forum.
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Re: Aufbau Ost und West nach 1945

Beitragvon Turmwache » 6. Juni 2010, 17:01

Turmwache hat geschrieben:...Delta

hier nochmal zu dem Patentklau der US-Truppen auf dem Gebiet der späteren SBZ-DDR in Wolfen, ich mußte lange suchen, wußte aber davon noch aus DDR-zeiten bzw meiner Literatur zur Fotografie, meinem Hobby.Von den V-Waffen und Braun ist ja genug bekannt und zu den Dingen aus Rathenow und der sowjetischen Aktion habe ich ja schon geschrieben.
Nur war es ja grundsätzlich so, was in der DDR gedruckt oder in anderer Weise öffentlich erschien eben DDR-Propaganda sein konnte, und jetzt nach 20 Jahren bewahrheiten sich doch viele Dinge , ich habe noch mehr dazu, auch in Büchern die international anerkannt waren von FOTOKINOVERLAG Leipzig, komme ich noch später zu, weil ich kann zur Zeit nicht scannen.
Für mich , da mein Vater ja nach 61 zurückkam war es sehr schwierig im Unterricht, ich sollte immer nichts sagen, mein Vater hatte wohl Angst wegen seines Aufenthaltes in dem Rückkehrerlager - anderweitig wurde hier ja schon darüber geschrieben.
Ich habe nur 1 x kurz vor meiner Jugendweihe davon erzählt bekommen.
Jedenfalls habe ich mir im Fach Staatsbürgerkunde und Geschichte während der Schulzeit und der Prüfung Zensuren vermasselt.
Die DDR gibt es seit 20 Jahren nicht mehr und jeglichen Schachzug des "Westens" unter dem Mantel "Kalter Krieg" zu verstecken passt nicht, meistens sind es wirtschaftliche Interessen einzelner westlicher Unternehmen gewesen, die auf Kosten der DDR- Arbeiter , Bauern und Wissenschaftler richtig gut verdient haben und der Bundesdeutsche Michel war durch seine Presse sicherlich nicht informiert wieviel Produkte im Westen OSTEN muß es heißen hergestellt wurden.
Auch zur westdeutschen Pressezensur müssten wir einen eigenen Thread aufmachen. [wink]

Ich vermisse hier rechts außen die Geldfratze wie im anderen Forum.
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Re: Aufbau Ost und West nach 1945

Beitragvon manudave » 7. Juni 2010, 11:36

Am Aufbau beteiligt wurde u.a. Konrad Adenauer.
Er wurde bereits 1933 von den Nazis als Bürgermeister von Köln aus dem Amt gejagt.
Nach dem Krieg stand er auf der "Weißen Liste" der Amerikaner auf Platz eins - diese enthielt Hitlergegner und demokratisch gesinnte Politiker. Diese Listen wurden weit vor Kriegsende bereits angelegt.
Die Amerikaner setzten ihn wieder ein. Ende vom Lied war, dass die Engländer - in deren Zone Köln lag - ihn wegen Unfähigkeit und mangelnder Pflichterfüllung absägten.

Fazit:

Wer Köln nicht regieren kann, wird halt Bundeskanzler.
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Re: Aufbau Ost und West nach 1945

Beitragvon Turmwache » 7. Juni 2010, 12:47

Alpha4550 hat geschrieben:Da der wirtschaftliche Aufbau in West und Ost unterschiedlich verlief, wurde ja 1961 der Bau der Mauer erforderlich.Tatsächlich wären insbesondere die qualifizierten Kräfte von Ost nach West gewechselt.Interessanterweise ist der Mauerbau dafür verantwortlich, dass wir jetzt relativ viele ausländische Arbeitskräfte haben. Als das Wirtschaftswunder im Westen auf Hochtouren lief, konnte der enorme Bedarf an Arbeitskräften durch Flüchtlinge gedeckt werden. Als dann die Mauer stand, hatten auch wir ein Problem. Es standen nicht mehr genügend Arbeitskräfte zur Verfügung. Also hat man im Ausland(vorrangig Türkei) Arbeitskräfte angeworben.

Auch eine Anstellung im öffentlichen Dienst war damals nicht so attraktiv. Die Löhne waren damals im Verhältnis zur Wirtschaft eher bescheiden.Ende der 60er hattte der Zoll deutlich mehr freie Stellen als Bewerber. Was haben sich die Zeiten doch geändert.

Gruß

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....ob nun Greencard oder wie zur Zeit des "Wirtschaftswunders" "Gastarbeiter" eine bessere Bildung hätte dem abgeholfen und eigene AK aus dem Arbeitslosenheer könnten qualifizierte Arbeit erledigen.
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Re: Aufbau Ost und West nach 1945

Beitragvon Edelknabe » 8. November 2011, 07:00

21.Mai 1965 Ministerpräsident Zinn(SPD) gibt in Wiesbaden einen Beschluß des hessischen Kabinetts bekannt, die 1947 in Gemeineigentum überführten " Hessischen Berg-und Hüttenwerke AG" Wetzlar an den Flick-Konzern zurückzuverkaufen. Der Kriegsverbrecher Flick war seinerzeit mit 17 Mill. DM entschädigt worden. Inzwischen gab Hessen 82 Mill. DM für die Modernisierung der Werke aus, so das der Komplex dem Land rund 100 Mill. DM gekostet hat. Flick erhält ihn für nur 22,5 Mill. DM.

Quelle: WAS WAR WANN? Deutscher Geschichtskalender 1965

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Re: Aufbau Ost und West nach 1945

Beitragvon Edelknabe » 9. November 2011, 07:17

23.Oktober 1963 In Schwedt beginnt zwischen sieben Betrieben und mehreren Taktstraßen ein komplexer sozialistischer Wettbewerb für die Fertigstellung der Reforminganlage, deren Probebetrieb am 1.April 1964 beginnen soll. In der Anlage wird das Rohbenzin so weit veredelt, daß es als Verkaufsprodukt in die Vorratstanks gepumpt werden kann. Für alle Beteiligten wird ein einheitlicher Prämienfonds in Höhe von 60000 DM eingerichtet.

Quelle: was war wann? Deutscher Geschichtskalender 1963

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Re: Aufbau Ost und West nach 1945

Beitragvon Edelknabe » 9. November 2011, 19:41

23. Januar 1964 In der neuerbauten Aluminiumhütte in Lauta (Kreis Hoyerswerda) wird die erste Tonne Leichtmetall gewonnen. Das Werk ist nach sowjetischen Dokumentationen erbaut worden; eine polnische Facharbeiterdeligation aus Skawnia hilft den Hüttenwerkern, bereits während des Probebetriebes an den 64 Elektrolyseöfen hohe Schmelzleistungen zu erbringen. Bei einer Betriebskapatzität von jährlich 11500 Tonnen erhöht sich die Aluminiumproduktion der DDR um 30 Prozent.

28.Februar 1964 In der neuerbauten Aluminiumhütte in Lauta (Kreis Hoyerswerda) werden alle 64 Elektrolyseöfen in Betrieb genommen. Damit ist der Staatsplantermin um mehr als einen Monat unterboten.

Quelle: was war wann? Deutscher Geschichtskalender 1964

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Re: Aufbau Ost und West nach 1945

Beitragvon manudave » 10. November 2011, 07:55

Edelknabe hat geschrieben:23.Oktober 1963 In Schwedt beginnt zwischen sieben Betrieben und mehreren Taktstraßen ein komplexer sozialistischer Wettbewerb für die Fertigstellung der Reforminganlage, deren Probebetrieb am 1.April 1964 beginnen soll. In der Anlage wird das Rohbenzin so weit veredelt, daß es als Verkaufsprodukt in die Vorratstanks gepumpt werden kann. Für alle Beteiligten wird ein einheitlicher Prämienfonds in Höhe von 60000 DM eingerichtet.

Quelle: was war wann? Deutscher Geschichtskalender 1963

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Befrag mal einen Bewohner von Schwedt dazu, wie die solche "Errungenschaften" gesundheitlich über die vielen Jahre hinweg erlebt haben. [sick]
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Re: Aufbau Ost und West nach 1945

Beitragvon Edelknabe » 10. November 2011, 08:13

Kleiner Gegentip David. Lies bitte einmal Günter Wallraff "Ganz unten" oder Max von der Grün "Irrlicht und Feuer" über die Bergbauproblematik im Westdeutschland der 60ziger Jahre.
Bis nachher mein junger Freund, mir fehlt jetzt etwas die Zeit durch den Opaenkelinentag...fang schonmal an.

Rainer-Maria und allen im Forum einen guten Tag mit Arbeit oder eben ohne, vollkommen egal.
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Re: Aufbau Ost und West nach 1945

Beitragvon manudave » 10. November 2011, 08:21

Du Umweltbelastung muss man sicher dort auch nicht gutheißen. Aber irgendwie hat das Methode, gleich das Gegenbeispiel aus dem Westen anzubringen.
Allerdings konnte man dort dagegen protestieren ohne Gefahr zu laufen als politischer Gegner eingebuchtet oder bespitzelt zu werden.
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Re: Aufbau Ost und West nach 1945

Beitragvon Edelknabe » 10. November 2011, 10:25

Das ist ja das Gute David, also der Westen war eben auch nicht mit Persil reingewaschen und bumms...Gegenbeispiel rein in den Text. Das hat auch schon Methode hier im Forum, so ähnlich wie früher im Sandkasten..."so klein David und ätsch, meine Feuerwehr ist schöner...jetzt klein Hannes...nein mein Matchbox sieht besser aus...jetzt der Udo...ihr Blöden mit euren doofen Autos schaut mal hier auf mein Sigurdheft...und jetzt der Rainer...ihr seit ja alle bescheuert und seht mal hier die Nackte im Filmspiegel...or die iss aber toll und alle Hände gehen in die eigene Hose rein....und herzhaft gelacht David.
Warst bestimmt auch so Einer was?
Aber mal den Morgenspass beiseite, es steckte eben hinter jeder neuen wirtschaftlichen Errungenschaft in dieser DDR oder genauso im Westen auch das Negative im Arbeitsprozess. Arbeit bedeutet eben nicht nur wirtschaftlichen Fortschritt, das bedeutet auch körperlichen Verschleiss und Proteste im Westen und Gewerkschaft und freie Kritik hin und her obwohl der Osten da in seinen Kollektiven auch nur nicht anders heranging mein Freund, denn da wurde schon das Maul aufgemacht, also Arbeit hat zwei Seiten um das mal auf den Punkt zu bringen.
Schau doch mal heute, was nützt mir denn die beste Kritik wenn ich alleine dastehe und der Rest neben mir kuscht,zieht den Schwanz ein nur weil er Angst um seinen Arbeitsplatz hat?
Ich kann zwar klagen bis vor den europäischen Gerichtshof und gewinnen aber dann gewinne ich nur für mich alleine und nicht für die Masse der Kollegen.
Was für ein erbärmlicher Sieg? Was für ein Rückschritt in der Klassenkampfmaterie denn du bist doch nicht der Meinung, das der Mann im Nadelstreifen sich mit Bruno Kowalskie, den Maschinenarbeiter auf eine gesellschaftliche Stufe stellt?

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Re: Aufbau Ost und West nach 1945

Beitragvon Edelknabe » 15. November 2011, 07:36

14. u. 15.11.1966 Aus dem Tagebau-Neuaufschluss Welzow-Süd im Kreis Spremberg rollt am 14.11 der erste Kohlezug zum Kombinat Schwarze Pumpe, das künftig einen großen Teil seines Braunkohlebedarfs von dort beziehen wird. die Jahresförderung des neuen Tagebaus, der zu den größten in Europa gehört, soll bis 1972 auf 30 Mill. Tonnen steigen. Damit wäre sie fast so hoch wie die aller Braunkohlenwerke der Niederlausitz vor dem II. Weltkrieg.
Am 15.11. wird im Kombinat Schwarze Pumpe der Bau einer Fabrik zur Produktion von Sonderbriketts für die Druckvergasung abgeschlossen. Sie ist die dritte im Kombinat und erreicht eine Tagesleistung von 4480 Tonnen.

Rainer-Maria der Ende der Jahrtausendwende einmal mit seiner Firma einen größeren Kundenauftrag in Schwarze Pumpe realisiert hatte. Nur wie die Anlage hieß ist mir heute entfallen.
Geschlafen haben wir anfangs in einem Dorf(Privat), da ging es hinter den Häusern gleich bergab in den Tagebau, eine himmlische Ruhe herrschte dort, fast wie Friedhofsruhe.
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Re: Aufbau Ost und West nach 1945

Beitragvon Edelknabe » 1. Dezember 2011, 11:25

1.12.1966 Im Zementwerk Rüdersdorf IV wird vier Wochen vorfristig am ersten von vier Drehrohröfen der Dauerbetrieb aufgenommen. Schon während des Probebetriebes wurden die projektierten Kennziffern mit 40000 Tonnen Klinkern überboten.

Ein neues Rohmilchzuckerwerk mit einer jährlichen Produktion von 370 dt nimmt in Grimmen den Betrieb auf. Milchzucker wird vorwiegend als Füllstoff für Medikamente benötigt; die DDR exportiert ihn in 57 Länder.

Quelle: was war wann? Deutscher Geschichtskalender 1966

Rainer-Maria der heute noch die gelben DDR-Klinker bewundert, die in einer unserer Grundstücksmauern den Sockelbereich verschönern. Was für eine ...nein, nein, nicht deutsche Wertarbeit, eher "Meine Hand für mein sozialistisches Wertprodukt".
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Re: Aufbau Ost und West nach 1945

Beitragvon pentium » 6. Juli 2013, 12:06

Achtung Ur-Alt-Thema!

Ein Thema das man eigentlich gründlich entstaubt fortführen müsste, wobei ich in dem Versuch der Widerbelebung dieses Themas, mehr den Städtebau sehe, weniger die Erfolgsmeldungen meines werten Vorschreibers.

Hier ein kleines Beispiel aus meiner jetzigen Heimatstadt.
http://www.chemnitztour.de/chemnitz_arc ... -1959.html

Man beachte den Pavillon der Deutsch-Sowjetischen Freundschaft (Sowjetpavillon).

mfg
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*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
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Re: Aufbau Ost und West nach 1945

Beitragvon Volker Zottmann » 6. Juli 2013, 14:15

Edelknabe hat geschrieben:1.12.1966 Im Zementwerk Rüdersdorf IV wird vier Wochen vorfristig am ersten von vier Drehrohröfen der Dauerbetrieb aufgenommen. Schon während des Probebetriebes wurden die projektierten Kennziffern mit 40000 Tonnen Klinkern überboten.

Ein neues Rohmilchzuckerwerk mit einer jährlichen Produktion von 370 dt nimmt in Grimmen den Betrieb auf. Milchzucker wird vorwiegend als Füllstoff für Medikamente benötigt; die DDR exportiert ihn in 57 Länder.

Quelle: was war wann? Deutscher Geschichtskalender 1966

Rainer-Maria der heute noch die gelben DDR-Klinker bewundert, die in einer unserer Grundstücksmauern den Sockelbereich verschönern. Was für eine ...nein, nein, nicht deutsche Wertarbeit, eher "Meine Hand für mein sozialistisches Wertprodukt".


Ob diese Erfolgsmeldungen stimmten, kann heute ohnehin keiner mehr überprüfen.
Dem bauenden Edelknaben müsste aber klar gewesen sein, dass 40000 Tonnen Klinker im Zementwerk, die durch den Drehrohrofen gingen nun wirklich absolut nichts mit Mauerklinkern zu tun haben. das sind 2 Paar Schuhe.

Gruß Volker
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Re: Aufbau Ost und West nach 1945

Beitragvon Interessierter » 6. Juli 2013, 15:52

Pentium, wie ist denn die städtebauliche Entwicklung in Chemnitz in den 2 Jahrzehnten nach der Wende gediehen ? Kannst Du dazu auch etwas beitragen, auch wenn es ein " paar Tage " an 1945 vorbeischrammt ?

" Der Interessierte "
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Re: Aufbau Ost und West nach 1945

Beitragvon pentium » 6. Juli 2013, 16:13

Sicher kann ich das @Interessierter. Ich fange mal so auf die Schnelle mit der Zentralhaltestelle an. Weil mir Bilder dazu fehlen ein Link zu einer netten Seite über die Straßenbahn in Chemnitz, dort sind Fotos über die Entwicklung dieses zentralen Ortes der Stadt. Mal sehen was mir sonst noch einfällt. Ist eigentlich schon wieder ein neues Thema.

http://www.verkehrskombinat.de/buba/vor ... /kmszh.htm

mfg
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*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
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Re: Aufbau Ost und West nach 1945

Beitragvon Volker Zottmann » 7. Juli 2013, 09:34

Städtebaulich ist in den letzten 23 Jahren eine Menge passiert. Nehmt nur mal alle Versorgungsleitungen, die hier vergraben wurden. Dann wurden 2 Betriebe komplett weggebaggert und mit Geschäften und Wohnungen neu belebt. Das gefällt mir.
Wobei ich aber sagen muss, dass es dem Harzgerödern nicht gelingt, den letzten Schliff und Chic anzubringen. Ob nun nach Baumaßnahmen Borde schief sitzen , oder Blumenrabatten, wie anderen ortsangelegt, fehlen, egal. Es fehlt immer was fürs Auge.

Und wer heute noch über die Infrastruktur meckert, hat allenfalls teilweise recht, Beträchtliches wurde schon geleistet.
Um den gesamten Harz liegen nun neue Autobahnen, auch wenn die nördliche "nur" eine Bundesstraße ist. Es war eben ein anderer Fördertopf. Die B6 ist aber wie eine Autobahn neu entstanden. Es gehörten nur noch blaue Schilder dran. Viele Kreisverkehre sind entstanden. Viele Anbindungsstraßen und Gewerbegebiete.
Ich sehe aber auch, dass gerade bei den Kreiseln hier im Osten Millionen Euros verplempert werden, die sinnvoller ausgegeben werden könnten.
Nicht jeder Kreisel brauchte Bordsteinkanten und aufwendigste Innenkreise. Da toben sich Architekten auf Steuerzahlerkosten aus und keine Bauaufsicht mahnt zur Sparsamkeit. Ihr eigenes Geld würden die doch auch nicht verbrennen! In Spanien und Frankreich sieht man, was ich meine.
Die bauen dort großzügiger aber dennoch billiger.

Gruß Volker
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Re: Aufbau Ost und West nach 1945

Beitragvon augenzeuge » 7. Juli 2013, 17:14

Ein trauriges Beispiel der Stadt Landsberg im Saalekreis.

Die L143, die Hauptverkehrsstraße des Ortes, wurde nach der Wende im Gegensatz zu anderen Gemeinden nicht instand gesetzt. Man sparte das Geld für die Neugestaltung des Felsenbades. Mittlerweile ist die Landesstraße immer noch mit Schlaglöchern ausgestattet. Selbst der Anschluß der Häuser an das Abwassernetz führte zwar zum Aufreißen der Straße, danach war das Geld für die Instandsetzung alle, es wurde nur die Löcher einfachst geschlossen. Immerhin kann man noch 30 kmh fahren, 2 LKW kommen kaum aneinander vorbei.... [mad]

Angeblich kann der Bürgermeister nichts tun, es ist ja eine Landesstraße.

24 Jahre nach der Wende passiert immer noch nichts mit dieser Straße.....aber man plant die Überdachung des kleinen Felsenbades für Millionen, die man nicht hat. Über die hierfür erforderlichen Energiemaßnahmen hat man sich noch keine Gedanken gemacht. Der Bürgermeister wird nicht ohne Grund wiedergewählt. Er hat die nach Aussage der Bürger die Macht, den ansässigen Handwerksbetrieben Aufträge zuzuschieben oder zu verweigern, er kann alles bestimmen. "Wessis" sollen keinen Auftrag bekommen.

Ein Beispiel von Vielen.....

AZ
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„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
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Re: Aufbau Ost und West nach 1945

Beitragvon Hausfreund » 7. Juli 2013, 17:56

augenzeuge hat geschrieben:Ein trauriges Beispiel [...]

Wer kennt das nicht: Teure Prestigeprojekte und riesige Behördenpaläste, aber auf den DDR-mäßigen Hauptstraßen (mit vielen tausend Fahrzeugen pro Tag) alle 10 Meter ein "Löchlein". Es wird Zeit, daß es wieder schneit. :-) mfG
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Re: Aufbau Ost und West nach 1945

Beitragvon pentium » 7. Juli 2013, 21:01

Um noch mal auf Chemnitz zu kommen. Ich habe mal zwei Links eingestellt um die Entwicklung der Stadt nach 1945 zu verdeutlichen.

http://www.chemnitzgeschichte.de/index. ... seite.html

http://www.archimaera.de/2011/lebensdau ... index_html

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