War der 17. Juni 1953 eine Erhebung oder eine Revolution?

Besondere Vorkommnisse in der Zeit des kalten Krieges

Re: War der 17. Juni 1953 eine Erhebung oder eine Revolution?

Beitragvon Volker Zottmann » 31. Oktober 2015, 09:52

Dein Zitat @beethoven, In diesem Sinne - Altern ist ein hochinteressanter Vorgang: Man denkt und denkt und denkt - plötzlich kann man sich an nichts mehr erinnern. Ephraim Kishon
...mag ja bei manchem passen, es gibt auch Menschen, da war das mit 11 schon so, dass sie sich nicht erinnern konnten.
Es gibt aber Dinge im Leben, die so gravierend sind, dass man sich noch viel eher, als erst mit 11, erinnern kann. Außerdem ist es eine Gabe, sich fast alles zu merken, die nicht jedem gegeben ist.
Meine Schwester weiß z.B. fast nichts mehr aus ihrer Schulzeit. Ich dagegen kann Dir fast jede Schulstunde erzählen. Wenn ich doch dieses Talent nur komplett zum Lernen verwendet hätte....
Ich war genau 10 Jahre alt, als Ulbrichts unsägliche Mauer gebaut wurde. An all die Aufregung in der Bevölkerung, an das misstrauische Klima, kann ich mich noch heute erinnern. Ich habe jedoch noch einen Bezug zu diesem Datum, meine Oma verstarb unmittelbar vor dem Mauerbau.
Du solltest aber, nur weil Du Dich an nichts erinnerst, dies nicht an Deinen Mitmenschen festmachen und denen ebenso verminderte Wahrnehmung unterstellen.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: War der 17. Juni 1953 eine Erhebung oder eine Revolution?

Beitragvon augenzeuge » 31. Oktober 2015, 10:14

Beethoven hat geschrieben:Ohne jemanden zu nahe treten zu wollen, dass ist Schwachsinn, wenn jemand behauptet, dass er sich gut daran erinnern kann und zu jener zeit 11 Jahre alt war.


Wenn du denkst du denkst, dann denkst du nur du denkst. [grins]

Glaubst du echt, ein Kind, was gravierende Einschneidungen im Leben, Unruhen, Aufstände, Krieg erlebt hat, muss älter als 11 sein, damit es sich später daran erinnern kann?
Ich habe mit zig Leuten gesprochen, die mir exakte Dinge in Einzelheiten aus dem Alter ab 5-7 Jahre geschildert haben, Ende des Krieges. Ebenfalls 1953....

Denk ein wenig besser nach.... [hallo]

AZ
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Re: War der 17. Juni 1953 eine Erhebung oder eine Revolution?

Beitragvon Volker Zottmann » 31. Oktober 2015, 11:09

1954 Weihnachtszeit,da war ich nicht mal 4 (Erst im April 1955), da gibt es Begebenheiten, da weiß ich jedes kleinste Detail:
Bei Karstadt rein, die erste Tür die sich mittels Lichtschranke, in Meterhöhe, öffnete und drinnen meine allererste Rolltreppenfahrt
Mein Cousin hatte mit 11 die Aufgabe mit mir zu spielen. Also immer wieder die Hand vor die Lichtschranke und die Türen waren auf.
Nie im leben bin ich wieder so lange Karussell gefahren, wie diesen Tag mit der Rolltreppe.
Dann wurde noch ein Bild von uns mit dem Weihnachtsmann gemacht. Hab ich heute noch. Doch daran, wie es entstand fehlt jede Erinnerung.

Gruß Volker
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Re: War der 17. Juni 1953 eine Erhebung oder eine Revolution?

Beitragvon Kumpel » 31. Oktober 2015, 11:32

Nun Beethoven,

deine Verwunderung zeigt mir , wie wenig du von den Facetten des Lebens in der DDR weißt.
Wenn ich dir nun sage , daß der andere Bruder zwei mal wegen §213 ein saß und nach mehreren Jahren Haft frei gekauft wurde wirst du mir wohl nicht glauben.
Diese Art Familiengeschichten gab es eben auch in der DDR inclusive Sippenhaft für die Angehörigen.
Kumpel
 

Re: War der 17. Juni 1953 eine Erhebung oder eine Revolution?

Beitragvon Spartacus » 31. Oktober 2015, 14:49

Kumpel hat geschrieben:Nun Beethoven,

deine Verwunderung zeigt mir , wie wenig du von den Facetten des Lebens in der DDR weißt.
Wenn ich dir nun sage , daß der andere Bruder zwei mal wegen §213 ein saß und nach mehreren Jahren Haft frei gekauft wurde wirst du mir wohl nicht glauben.
Diese Art Familiengeschichten gab es eben auch in der DDR inclusive Sippenhaft für die Angehörigen.


Das glaube ich dir sofort Kumpel, denn mein Bruder stand auch an der Grenze, als ich zur selben Zeit
politisch inhaftiert war. Er linientreu, ich das genaue Gegenteil, so was hat es doch oft gegeben.

LG

Sparta


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Re: War der 17. Juni 1953 eine Erhebung oder eine Revolution?

Beitragvon Edelknabe » 31. Oktober 2015, 17:32

Siehe Jörg mit:

"Gab es überhaupt bei euch politische Gespräche? Wie alt warst du da?"
Textauszug ende

Was sollte das speziell gewesen sein"politische Gespräche" um sagen wir die 60er Jahre herum? Nenne mir mal bitte paar Beispiele und ja, Mauerbau, da war ich um die 8 Jahre jung.Dazu null Erinnerung, also im Sommer war ich in den Schulferien (die zwei Monate)stets auf dem Land nahe Leipzig, da war Kilometerlang herumstromern angesagt, jeden Tag.

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Re: War der 17. Juni 1953 eine Erhebung oder eine Revolution?

Beitragvon Olaf Sch. » 31. Oktober 2015, 17:37

Politische Gespräche? Meine Oma sachte imma wenn was schief lief: "verdammter Russendreck!" [laugh]
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Re: War der 17. Juni 1953 eine Erhebung oder eine Revolution?

Beitragvon Wosch » 31. Oktober 2015, 19:32

Edelknabe hat geschrieben:Siehe unser Wolfgang mit:

"Von den damaligen Erwachsenen wurden wir Kinder in dieser Zeit zum Stillschweigen in der Öffentlichkeit "vergattert", wenn es darum ging was zu Hause erzählt wurde und zumindestens ich hatte das mit meinen 11/12 Jahren schon verstanden."
Textauszug ende

Auch so ein wunderbarer Käse denn Wolfgang, wenn sich deine Eltern im Umfeld des Tages sinngemäß das Maul über die Kommunisten/die Russen zerrissen haben werden Sie wohl gerade den Sohnemann mit eingeschlossen haben. Ein Elfjähriger" köstlich, verstand sinngemäß schon den politischen Kram noch köstlicher". Dazu Muttern noch ...wars Lehrerin oder Direktorin? Und redet dann im Beisein des Sohnemannes mit eigenem Mann richtig Klartext....wem willst du das denn....vergiss es besser.

Rainer-Maria also ich denke eher, du träumst dir da heute was zusammen. Liegt ja auch schon paar Jahrzehnte zurück.Genauer über 62 Jahre. Ich überlegte gerade, was ich 1964 als Elfjähriger .....und leider fällt mir dazu nichts weltbewegendes ein.





Du bist mir doch sicher nicht böse, lieber @"Dummschwätzer", wenn mir zu Deinem "köstlich-köstlich" nichts "köstlicheres" einfällt als "dämlich-dämlich" und das in Bezug auf Deine "Köstlichkeiten".
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Re: War der 17. Juni 1953 eine Erhebung oder eine Revolution?

Beitragvon Volker Zottmann » 31. Oktober 2015, 19:43

Wer den zweiten Beitrag von AZ in 2010 liest (Seite 1)... 17. Juni 2010, 21:00

Der sagt alles zum Thema. Seit dem dreht sich alles im Kreis. [flash]

Gruß Volker
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Re: War der 17. Juni 1953 eine Erhebung oder eine Revolution?

Beitragvon pentium » 31. Oktober 2015, 19:51

Volker Zottmann hat geschrieben:Wer den zweiten Beitrag von AZ in 2010 liest (Seite 1)... 17. Juni 2010, 21:00

Der sagt alles zum Thema. Seit dem dreht sich alles im Kreis. [flash]

Gruß Volker


Es gibt eben Themen, die werden künstlich am Laufen gehalten oder es wird immer wieder eine neue Murmeltierrunde eröffnet. Wir sollten das Thema bis zum, sagen wir 15. Juni 2016 schlafen schicken...

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Re: War der 17. Juni 1953 eine Erhebung oder eine Revolution?

Beitragvon Edelknabe » 31. Oktober 2015, 19:56

Hast es raus gelassen Wolfgang, ich dachte echt, da kommt nichts mehr. Nun ist uns wohler, und das ist gut so.

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Re: War der 17. Juni 1953 eine Erhebung oder eine Revolution?

Beitragvon Wosch » 31. Oktober 2015, 20:12

Beethoven hat geschrieben:
".................... Ohne jemanden zu nahe treten zu wollen, dass ist Schwachsinn, wenn jemand behauptet, dass er sich gut daran erinnern kann und zu jener zeit 11 Jahre alt war.............."



Nein allerliebster Berufsoffizier a.D., Du kannst mir damit eh nicht zu nahe treten, denn Ich fühle mich mit meinem Erinnerungsvermögen im Gegensatz zu Deinem noch relativ gut ausgestattet.
So zum Beispiel kann ich mich auch noch als 11jähriger daran erinnern, daß man einen Bäckermeister, einen Glasermeister und einen Rundfunkmechaniker (letzterer war der Vater eines Klassenkameraden) mit fingierten Urteilen für Jahre ins Zuchthaus steckte um ihre Betriebe als HO, bzw. PGH übernehmen zu können. Der Vater des Klassenkameraden verstarb übrigens in der sozialistischen Haft.
Natürlich hatte man der staunenden Masse damals nicht die Wahrheit erzählt und die angeblich 40 Schweine, die der Bäcker mit geklautem Russen-Brot gefüttert haben sollte, wurden nie auf den Tisch des Hauses gelegt.
Es hatte sich auch Keiner getraut danach zu fragen. "Gemunkelt" hatte aber die ganze Stadt darüber.

Nun kannst Du Dich wieder über meinen "Schwachsinn" ergötzen und etwas abstreiten von dem Du aus geburtstechnischen und praktischen Gründen überhaupt kein eigenes Wissen hast.
Wosch.
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Re: War der 17. Juni 1953 eine Erhebung oder eine Revolution?

Beitragvon augenzeuge » 31. Oktober 2015, 21:28

Edelknabe hat geschrieben:Siehe Jörg mit:

"Gab es überhaupt bei euch politische Gespräche? Wie alt warst du da?"
Textauszug ende

Was sollte das speziell gewesen sein"politische Gespräche" um sagen wir die 60er Jahre herum? Nenne mir mal bitte paar Beispiele und ja, Mauerbau, da war ich um die 8 Jahre jung.Dazu null Erinnerung, also im Sommer war ich in den Schulferien (die zwei Monate)stets auf dem Land nahe Leipzig, da war Kilometerlang herumstromern angesagt, jeden Tag.

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Konnte man in der DDR leben und absolut politisch uninteressiert sein? Mir ein Rätsel. Gerade aufgrund der besonderen Situation der 2 deutschen Staaten, Berlin-West, Fluchtbewegung.
Da kannte man doch sicher Leute, die rüber sind. Oder die wirtschaftliche Lage der DDR, die Zukunft, die Wehrpflicht. Die Erlebnisse der Erwachsenen im Job.
Willst du mir sagen, du hast dich für nichts davon interessiert?
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Re: War der 17. Juni 1953 eine Erhebung oder eine Revolution?

Beitragvon Edelknabe » 31. Oktober 2015, 21:50

Jörg mit:

"Konnte man in der DDR leben und absolut politisch uninteressiert sein? Mir ein Rätsel. Gerade aufgrund der besonderen Situation der 2 deutschen Staaten, Berlin-West, Fluchtbewegung.
Da kannte man doch sicher Leute, die rüber sind. Oder die wirtschaftliche Lage der DDR, die Zukunft, die Wehrpflicht. Die Erlebnisse der Erwachsenen im Job.
Willst du mir sagen, du hast dich für nichts davon interessiert?"
Textauszug ende

Ausgangspunkt hier war die Zeit der recht jungen Kindheit/Jugend, mehr nicht. Ich schrieb das schon ....politisch wurde da nix zweideutiges diskutiert gar erinnere ich mich das Eltern meinten...."aber darüber Junge musst du das Maul halten noch anderer Kram der mich als Jungen irgendwie in irgend welche Gewissenskonflikte gestürzt hätte"

Mein Vater, ab 1941(Ende 44-49 in Gefangenschaft) in der Sowjetunion als Wehrmachtssoldat dabei erzählte jeden Sonntag nach dem Essen seine erlebten Geschichten(darüber stehen hier und im AForum X Texte), da war nix Politisches dran außer das ich junges Kerlchen an seinen Lippen hing, auch schon mal ein Hakenkreuz an die Schultafel, auf die Treppe malte.

Was anderes? Ne, mein Vater war Drei Schichtenarbeiter, meine Mutter von 6.00Uhr bis 16.30 Uhr arbeiten, da war sonst alles ganz normal.

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Re: War der 17. Juni 1953 eine Erhebung oder eine Revolution?

Beitragvon pentium » 31. Oktober 2015, 22:49

[quote=]

"Konnte man in der DDR leben und absolut politisch uninteressiert sein? [/quote]

Diese Frage müsste man eigentlich in einem Extrathread behandeln...?

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*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
Anton Günther

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Re: War der 17. Juni 1953 eine Erhebung oder eine Revolution?

Beitragvon augenzeuge » 1. November 2015, 10:09

pentium hat geschrieben:[quote=]

"Konnte man in der DDR leben und absolut politisch uninteressiert sein?


Diese Frage müsste man eigentlich in einem Extrathread behandeln...?

pentium[/quote]

Gern. Ich begründe dann in einem Beitrag, warum man das, zumindest als dort Aufwachsender, nicht sein konnte. [flash]
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Re: War der 17. Juni 1953 eine Erhebung oder eine Revolution?

Beitragvon Interessierter » 3. November 2015, 16:17

Der Aufstand im Bezirk Schwerin

Im Norden der DDR gelang es der Staatsmacht so gut wie sonst nirgendwo im Land, den Aufstand des 17. Juni einzudämmen. Hier hatten Ordnungskräfte, Stasi und Partei den Vorteil, dass sie früher als die Bevölkerung von den Ereignissen in Berlin und in den Bezirken im Süden erfuhren und sich so auf mögliche Proteste vorbereiten konnten. Auch die sowjetische Armee war gewarnt und stand frühzeitig bereit, um Unruhen rasch zu beenden. Aber dennoch kam es im Bezirk Schwerin im Juni 1953 zu Erhebungen. Demonstrationen und Streiks sind bekannt aus Barnim, Boizenburg, Crivitz, Gadebusch, Grabow, Güstrow, Karstädt, Lübz, Ludwigslust, Muchow, Neese, Parchim, Pöllitz, Schwaan, Schwerin, Wittenberge und Zülow. Die meisten dieser Aktionen wurden jedoch schnell wieder beendet.

Detaillierte Berichte der Stasi über Widerstand in Schwerin

In den Unterlagen der Stasi sind jedoch detaillierte Berichte über die Stimmung der Bevölkerung erhalten. Auch Berichte über kleinere Widerstandshandlungen finden sich in den Akten. Grund dafür ist eine Anweisung des Leiters der Bezirksverwaltung des MfS in Schwerin, Major Folk, vom 11. März 1953 an alle Diensteinheiten. Sie begann mit der Feststellung, dass in der letzten Zeit "Agenten des imperialistischen Geheimdienstes ihre feindliche Tätigkeit gegenüber der DDR" verstärken würden. Deshalb wurden die Kreisverwaltungen und Abteilungen der Staatssicherheit aufgefordert, Maßnahmen zur Sicherung aller wichtigen Industrieobjekte, Kraftwerke und Eisenbahnanlagen sowie Waffen- und Munitionslager in den Polizeieinheiten einzuleiten.

Darüber hinaus wies Folk die Diensteinheiten an, alle Fälle der Verbreitung von antifaschistischen Flugblättern unter der Bevölkerung sofort sorgfältig zu untersuchen. Die Kreisverwaltungen Gadebusch, Hagenow, Ludwigslust und Perleberg sollten ihr Augenmerk auf die Sicherung der Demarkationslinie zur Bundesrepublik verstärken. Das angegebene Ziel lautete, die Einschleusung von "Agenten, Diversanten und Terroristen durch die imperialistischen Geheimdienste und feindlichen Agentenzentralen" zu verhindern. Der letzte Absatz dieser Anweisung enthielt die Forderung, "Spitzenmeldungen" über alle feindlichen Erscheinungen, Störungsversuche und Terrorakte täglich an die Bezirksverwaltung Schwerin weiterzugeben.

"Spitzenmeldungen müssen sofort auch über die kleinste feindliche Tätigkeit im Kreis durchgegeben werden. Festnahmen durch die Volkspolizei sind täglich in diesen Meldungen mit zu erfassen. Für den Kreis Schwerin wird die Abteilung VII zur täglichen Meldung um 18.30 Uhr verantwortlich gemacht."


Quelle: BStU, MfS, BV Schwerin, BdL, Dok. 400027
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Re: War der 17. Juni 1953 eine Erhebung oder eine Revolution?

Beitragvon Interessierter » 8. November 2015, 09:04

Schwerin - Aktion "Bollwerk" zum Jahrestag des Aufstandes

Ein Jahr nach dem Volksaufstand, am 11. Juni 1954, befahl der Chef der Bezirksverwaltung für Staatssicherheit Schwerin den Einsatzplan "Aktion Bollwerk". In ihm war festgelegt, wie alle Diensteinheiten vor und während des 17. Juni 1954 mögliche Unruhen oder Proteste zum Jahrestag des Volksaufstandes verhindern sollten.

Die Aktion "Bollwerk" begann am 10. Juni 1954 um 8.00 Uhr. Es wurde ein Einsatzstab gebildet, dem u.a. der Leiter der Abteilung Spionageabwehr im Bezirk Schwerin, Hauptmann Gerhard Neiber angehörte. Neiber wurde später einer der Stellvertreters Mielkes. Parallel dazu gab es auch in allen Kreisdienststellen für Staatssicherheit Einsatzgruppen. Die Kreisverwaltungen Perleberg und Hagenow wurden jeweils durch eine zusätzliche Einsatzgruppe verstärkt. Sie sollten ihre Arbeit in den "Schwerpunktbetrieben" VEB Zellwolle Wittenberge, VEB Textima, RAW Wittenberge, Ölmühle Wittenberge, Elbewerft und Fliesenwerk in Boizenburg aufnehmen.

Verbessert werden sollte auch die Arbeit mit den Geheimen Informatoren (GI) bzw. Geheimen Mitarbeitern (GM), um geplante Aktionen des Gegners aufzuklären. Insbesondere die Kreise Güstrow und Ludwigslust, wo es am 17. Juni 1953 zu Arbeitsniederlegungen gekommen war, müssten unter ständige Kontrolle gehalten werden. Die Dienststellen des Staatssicherheitsdienstes in den Kreisen Perleberg und Hagenow "verstärken ihre Arbeit in den Großbetrieben und besetzen die diversionsgefährdeten Stellen in den Betrieben mit GI (konspirativ)." Ständiger Kontakt sollte auch mit den Politabteilungen der Betriebe gehalten werden sowie mit den Spitzeln auf dem Lande.

Der Einsatzplan zeigt, wie verzweifelt die Stasi einen zweiten 17. Juni verhindern wollte. Mögliche Probleme sollten im Keim erstickt werden. Dafür zog die Stasi sämtliche Register einer Geheimpolizei. So erhielten die Dienststellen der Kreise eine Aufstellung jener Personen, die über "den 17. Juni" Äußerungen gemacht hätten. Besondere Aufmerksamkeit sollten die Mitarbeiter den "faschistischen Elementen" in den Betrieben schenken, besonders bei Bau-Union und VEB Projektierung. Anzeichen von provokatorischen Forderungen, auftretende Gerüchte seien sorgfältig zu untersuchen. Rädelsführer, Urheber und Organisatoren solcher Provokationen seien sofort festzunehmen. Dafür war die Abteilung III der Bezirksverwaltung Schwerin verantwortlich.

http://www.bstu.bund.de/DE/Wissen/DDRGe ... 2bodyText4

Das belegt eindeutig, dass dieses Regime und sein Geheimdienst schon damals wussten, dass sie vom Volk nicht gewollt waren. Nur mit diktatorischen Mitteln - ohne freie Wahlen und mit Zwang und Unterdrückung - konnten sie sich die Jahrzehnte an der Macht halten.Nicht zu vergessen, auch durch seine willfährigen Diener in den unterschiedlichsten Organen der DDR, die teilweise heute gerne versuchen, diesen Unrechtsstaat schönzureden.
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Re: War der 17. Juni 1953 eine Erhebung oder eine Revolution?

Beitragvon Interessierter » 12. November 2015, 17:21

Stimmungsberichte aus der Bevölkerung

Unter anderem diese Anweisung führte dazu, dass die Diensteinheiten am 17. Juni und danach Meldungen mit einem genauen Bild der Stimmung in der Bevölkerung ablieferten. Sie zeigen, wie die Menschen auf die Ereignisse des Volksaufstands reagierten. In Berichten über die Stimmung in der Bevölkerung heißt es unter anderem aus Diskussionen der Belegschaft der Investbank Schwerin am 20. Juni 1953:

"Wenn ich einen Fehler mache, der für meinen Betrieb nachteilige Folgen hat, was geschieht dann mit mir. Ich werde mindestens entlassen, eventuell strafrechtlich verfolgt. Wenn aber eine Regierung Fehler macht, die so einschneidende Folgen haben, daß Tausende eingesperrt und mit hohen Strafen bedacht werden, daß viele zum Selbstmord getrieben werden, daß innerhalb von fünf Monaten fast eine Viertelmillion Einwohner die Republik verlassen und daß laufend Schwierigkeiten in der Versorgung der Bevölkerung mit den lebensnotwendigsten Gütern entstehen, so sind diese Folgen so schwerwiegend, daß man von der Regierung verlangen kann, daß sie zurücktritt und daß die für die Fehler Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden."

Quelle: BStU, MfS, BV Schwerin, AIM 271/53


Aus Berichten über die Situation unter VP-Angehörigen der Dienststelle Glöwen nach Verhängung des Ausnahmezustandes geht hervor:

"Als am 17. Juni 1953 in der Dienststelle Glöwen der Befehl der Alarmbereitschaft Stufe bekannt wurde, entfachte sich eine lebhafte Diskussion. Es wurden allerhand Gerüchte verbreitet, wie z.B. daß in Berlin auf die Arbeiter geschossen würde. Da im Moment nichts genaues unter den Unterführern und Mannschaften bekannt war, herrschte eine sehr schlechte Stimmung. Man diskutierte, darüber, daß einige Genossen gegen die Arbeiter niemals die Waffe erheben würden." Ein Unteroffizier zeigte auf fünf Schuss Karabiner-Munition mit der Bemerkung, "daß der diese dazu gebrauche, um sich davon einen Schuß selbst durch den Kopf zu jagen, falls er auf Arbeiter schießen sollte."

Quelle: BStU, MfS, BV Schwerin, AIM 290/53


Der Bericht eines "Geheimen Informanten" vom 20. Juni 1953 gibt einen guten Einblick in die Stimmung der Arbeiter. Er zeigt, wie sehr sich die Menschen über Ausnahmezustand und gewaltsame Beendigung der Streiks empörten. Wenig Verständnis brachten die Arbeiter auch für die Rhetorik der Partei auf. Im Westen gelten die Arbeiter als Verführte, die im Grunde gar nichts dafür könnten, wenn sie das kapitalistische System unterstützten. Wenn aber im Osten die Arbeiter Reformen forderten, würden sie beschossen.

"Im VEB Textima, Zentrallager, HO, Wittenberge äußerten sich zwei Lagerarbeiter, daß man im VEB Zellwolle Wittenberge streiken wollte. Auf den Straßen hört man allgemein Gespräche, wo man der Meinung ist, es müßte gestreikt werden. Das Eingreifen der Staatsmacht und der Roten Armee in die Demonstrationen in Berlin wird von großen Teilen der Bevölkerung verurteilt. In der Gastwirtschaft in Groß Leppin, Kreis Perleberg, saßen drei Bauern am Biertisch und sagten, die Streikenden müßten noch eine Tracht Prügel dazu bekommen, wenn sie den Streik nicht fortsetzen würden."

Quelle: BStU, MfS, BV Schwerin, AIM 267/53


"Die Verhängung des Ausnahmezustandes über Schwerin wird nicht als Schutz der Bevölkerung, sondern als Handlung gegen die Bevölkerung aufgenommen. Über das Erscheinen sowjetischer Panzer in Schwerin ist die Bevölkerung nicht beruhigt, sondern empört ... Dass man auf Arbeiter schießt, wird man in Arbeiterkreisen nicht verstehen."

Quelle: BStU,MfS, BV Schwerin, AIM 272/53

"Viele Menschen sehen einen Widerspruch in der Tatsache, dass einerseits die Regierung die westberliner Arbeiter als verführt, missbraucht aber gutwillig, d.h. also praktisch unschuldig bezeichnet, dass andererseits gegen diese von der Regierung als unschuldig bezeichneten Arbeiter die bewaffnete Macht des Staates der Arbeiter und Bauern mit Gewalt vorging und auch von der Waffe Gebrauch machte."

Quelle: BStU, MfS, BV Schwerin, AIM 271/53


Aus einem Bericht des Kreisverbandes der CDU Perleberg:

"Alle sprachen von der Schuld der Regierung ... Es wird erst anders werden, wenn die politische Atmosphäre von den Lügen befreit wird."

Quelle: BStU, MfS, BV Schwerin, AOP 15/54
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Re: War der 17. Juni 1953 eine Erhebung oder eine Revolution?

Beitragvon Interessierter » 16. November 2015, 12:23

Die Reaktion der Staatsmacht auf den Aufstand

Auch die Reaktion der Staatsmacht auf die Unruhen im Bezirk Schwerin ist in den Stasi-Unterlagen dokumentiert. Aus einem am 22. Juni 1953 ausgestellten Haftbefehl des Kreisgerichtes Schwerin geht hervor, dass ein Zimmermann der Bau-Union Crivitz am 20. Juni an einer "provokatorischen Zusammenrottung" beteiligt gewesen sei und VP-Angehörige mit Schimpfworten beleidigt hätte. Der Haftbefehl wurde begründet mit einem Verbrechen gemäß Artikel 6 der Verfassung und Kontrollratsdirektive 38, III A mit Androhung einer Strafe von zwei Jahren Freiheitsentzug. Im Vernehmungsprotokoll findet sich die Aussage des Zimmermannes.

"Am 20.06.1953 gegen 21.15 Uhr als ich Grünfutterholen zurück kam, sah ich auf dem Marktplatz in Crivitz zwei VP-Angehörige, die eine Person festnehmen wollten. Es hatte sich eine Menge von Personen eingefunden und ich gesellte mich zu diesen. Als der VP-Angehörige die Menge aufforderte, auseinander zu gehen, da zu der gegenwärtigen Zeit Ansammlungen verboten sind, erwiderte ich und verschiedene andere Personen: Wir werden wohl noch gehen können, wo wir wollen. Als der VP-Angehörige sagte, dann muß eben das Überfallkommando benachrichtigt werden, sagte ich darauf. dann kann es also heute Abend noch eine Keilerei geben."

Quelle: BStU, MfS, BV Schwerin, AU 62/53


Die Untersuchungsabteilung der Bezirksverwaltung Schwerin musste wenige Tage später im Entlassungsbeschluss aber feststellen, dass die "eingeleitete Untersuchung keinen Schuldbeweis erbrachte, daß erstens der Bericht der VP übertrieben war, und die von der VP angeführten Zeugen die Beschuldigungen nicht bestätigten."

Gegen einen 16-jährigen Traktoristenlehrling der Maschinen-Traktoren-Station (MTS) Glöwen lag am 25. Juni 1953 ein Haftbeschluss mit folgender Begründung vor:

"A. beschriftete auf der Toilette der MTS Glöwen sechs Broschüren mit Hetzlosungen, um so die Arbeiter aufzufordern, sich gegen die Regierung der DDR zu stellen sowie gegen die Rote Armee aufzulehnen."

Quelle: BStU, MfS, BV Schwerin, AU 72/53


Bild
Beschriftetes Deckblatt einer Broschüre zum FDJ-Studienjahr Quelle: BStU, MfS, BV Schwerin, AU 72/53, Seite 32

Das Vernehmungsprotokoll der Stasi-Dienststelle in Perleberg enthielt Aussagen, die dem Beschuldigten von Stasi-Mitarbeitern augenscheinlich in den Mund gelegt oder aufgezwungen wurden. Jede dieser Aussagen wurde zu Anklagepunkten gemacht:

Vernehmer: "Welchen Charakter trugen diese Hetzlosungen?"

Beschuldigter: "In diesem Losungen wurde von mir eine starke Hetze gegen die Regierung der DDR sowie der Roten Armee geführt. Brachte hierin zum Ausdruck, daß sich die Arbeiter zusammen schließen sollen und gegen die Regierung der DDR und die Roten Armee vorgehen sollten."

Vernehmer: "Zu welchem Zweck fertigten sie diese Hetzlosungen an?"

Beschuldigter: "Durch die von mir angefertigten Hetzlosungen wollte ich die Arbeiter der MTS Glöwen auffordern, sich gegen die Regierung der DDR sowie gegen die Rote Armee aufzulehnen, weil ich die schlechte Stimmung der Kollegen kannte und somit diese ausnutzen wollte."

Quelle: BStU, MfS, BV Schwerin, AU 72/53

Aus einem am 25. Juli 1953 ausgestellten Haftbeschluss der Kreisdienststelle für Staatssicherheit Güstrow geht hervor, dass ein 23-jähriger Arbeiter aus Güstrow auf seiner Arbeitsstelle "Zersetzungsarbeit" betrieben und am 24. Juli eine Hetzschrift angebracht hätte. Diese Schrift richtete sich angeblich gegen die Regierungen der DDR und der UdSSR. Das Urteil des Bezirksgerichts Schwerin findet sich in den Stasi-Unterlagen.

Bild
Hetzschrift: ‘Dickbauch, Spitzbart und Brille, das ist nicht des Volkes Wille. Nieder mit der Regierung und der UdSSR.’ Quelle: BStU, MfS, BV Schwerin, AU 74/53 , Seite 282

http://www.bstu.bund.de/DE/Wissen/DDRGe ... 2bodyText3
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Re: War der 17. Juni 1953 eine Erhebung oder eine Revolution?

Beitragvon Interessierter » 19. November 2015, 11:10

Der Volksaufstand in Gera

Nach Erfurt war Gera die größte Stadt Thüringens. 1953 lebten hier etwa 98.000 Menschen. Am frühen Morgen des 17. Juni legten als erste die Arbeiter des VEB Roto-Record die Arbeit nieder. Sie wählten ein Streikkomitee, fertigten einen Resolutionsentwurf an und forderten die anderen Betriebe auf, ebenfalls zu streiken. Daraufhin schlossen sich alle größeren Geraer Betriebe diesem Streik an. Ein überbetriebliches Komitee wurde gebildet. Zehntausende Einwohner Geras strömten in die Innenstadt und belagerten Zentren der Macht wie das Rathaus, den Rat des Bezirks oder die Bezirks- und Kreisleitung der SED. Einheiten der Kasernierten Volkspolizei und sowjetisches Militär rückten schnell in die Stadt ein, es kam zu handgreiflichen Auseinandersetzungen. Dutzende Polizisten wurden entwaffnet und ihrer Uniformen entledigt. Die erbeuteten Waffen zerschlugen die Aufständischen zumeist auf Bordsteinkanten. Auch Polizeiwagen wurden zerstört. Immer wieder fielen auch Schüsse aus den Waffen der Sicherheitskräfte.

Zur Abschreckung stellten sowjetische Soldaten am Nachmittag schließlich drei gefechtsbereite Geschütze in der Stadt auf. Die Bevölkerung zeigte sich zunächst beeindruckt, hoffte jedoch auf das Eintreffen der schlagkräftigen Wismut-Kumpel. Die standen im Ruf, nicht lange zu zögern und ihrem Unmut auch handgreiflich Luft zu machen. Ein Bericht des Volkspolizei-Gebietskommandos Wismut fasst die Hoffnung der Bevölkerung zusammen: "Wenn die Wismut kommt, dann schlagen wir den ganzen Kram zum Klumpen, dann geht es erst richtig los."

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Fernschreiben der Bezirksverwaltung Gera an die Zentrale in Berlin vom 18. Juni 1953. Quelle: BStU, MfS, BV Gera, AS 20/74, Bd. 1, Seite 104

Einfahrt der Wismut-Kumpel in Gera

Tatsächlich waren bereits 40 Fahrzeuge der Wismut in Thüringen unterwegs. Zunächst hatten die Kumpel Karl-Marx-Stadt zum Ziel, wo sie demonstrieren wollten. Weil sowjetische Soldaten die Kolonne jedoch an der Bezirksgrenze an der Weiterfahrt gehindert hatten, machten sich die Kumpel kurzerhand auf den Weg in Richtung Gera. Unterwegs forderten sie immer wieder Arbeiter und andere Kumpel auf, ebenfalls zu streiken und zu demonstrieren. Von einer Straßensperre der KVP am Stadtrand von Gera ließ sich die Truppe nicht lange aufhalten. Gegen 16.00 Uhr fuhr die Kolonne unter dem Jubel der Bevölkerung in die Stadt ein.

Auf dem Marktplatz versuchten gerade Einheiten der KVP, eine Demonstration aufzulösen. In dieser Situation erreichten die Wismut-Kumpel den Platz. Sie gingen sofort zum Angriff auf die Volkspolizisten über. Einen vollbesetzten Mannschaftswagen der Polizei kippten sie um, es gab mehrere Verletzte. Im entstehenden Handgemenge konnten die Kumpel die meisten Polizisten etnwaffnen und zum Rückzug zwingen. Auch diese erbeuteten Waffen wurden zerstört, einen Teil behielten die Kumpel wohl jedoch. Im Anschluss kam es zu weiteren Ausschreitungen in Gera, an denen sich 300 bis 400 Wismut-Kumpel beteiligten. Es kam zu schweren Zerstörungen. Auch nachdem um 17.00 Uhr der Ausnahmezustand über Gera verhängt wurde, ließen die Wismut-Angehörigen noch keine Ruhe einkehren.

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Sowjetische Panzer auf dem Geraer Holzmarkt. Entschlossene Frauen verhinderten durch Sitzblockaden das weitere Vorrücken der Panzer. Quelle: BStU, MfS, BV Gera, AS 20/74, Bd. 1, Seite 71

Abzug der Wismut-Kumpel und Aufruhr im Umland

Gegen 18.30 Uhr kam es zu Schießereien auf dem Platz der Republik, bei denen offensichtlich auch Wismut-Kumpel aus erbeuteten Waffen zurückschossen. Dort hatten etwa 200 Kumpel zwei sowjetische Soldaten umstellt. Die sowjetische Armee nahm dies zum Anlass, Gera hermetisch abzuriegeln. Erst in den späten Abendstunden zog allmählich Ruhe in der Stadt ein. Die Wismut-Kumpel hatten jedoch Geschmack am Aufruhr gefunden und fuhren nicht sofort in ihre Unterkünfte zurück. In Weida, einer Kleinstadt mit etwa 12.000 Einwohnern in der Nähe von Gera, beteiligten sie sich an weiteren Aktionen. Zunächst demolierten sie mehrere HO-Gaststätten.

Gegen 19.00 Uhr griffen etwa 800 Demonstranten, viele von ihnen Wismut-Angehörige, das Polizeirevier an. Als sich die darin verschanzten Polizisten weigerten, sich zu ergeben, drohte die Menge damit, das Gebäude in die Luft zu jagen. Gegen 22.00 Uhr kam es zu Schusswechseln, die sich zu regelrechten Gefechten auswuchsen. Offenbar benutzten Wismut-Kumpel in Gera erbeutete Waffen. Auch hier beendete erst der Einsatz von sowjetischem Militär den Aufstand. Es waren jedoch noch weitere Wismut-Kumpel in der Region unterwegs, weitere Kämpfe entbrannten etwa in Ronneburg oder in Berga. Insgesamt rollten an diesem Abend 52 LKW und Busse der Wismut durch Ostthüringen, um Demonstrationen zu unterstützen oder selbst Proteste anzuzetteln.

http://www.bstu.bund.de/DE/Wissen/DDRGe ... _node.html

Diese Demonstrationen hatten sich 1953 rasend schnell vom Arbeiteraufstand zum Volksaufstand entwickelt, auch wenn manche ehemaligen Diener dieser Diktatur, es auch gerne heute noch bestreiten. Auch 1989 ging es rasend schnell von den Forderungen nach Veränderungen in der DDR zu den Rufen nach einem vereinten Deutschland über.

Die mutigen Bürger ließen sich weder damals noch heute unterdrücken. Ohne die Panzer der Sowjets wären die SED - Schergen schon damals davongejagt worden.
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Re: War der 17. Juni 1953 eine Erhebung oder eine Revolution?

Beitragvon Interessierter » 21. November 2015, 09:38

Das Schicksal eines Wismut-Kumpels

Auch einige der an den Aufständen beteiligen Wismut-Angehörigen erhielten lange Strafen. Einer der Kumpel hatte am 17. Juni das Beseitigen von Straßensperren organisiert. In einer verbalen Auseinandersetzung mit einem sowjetischen Soldaten vertrat er dabei die Meinung, dass sich die Rote Armee nicht in innerdeutsche Angelegenheiten einzumischen habe. Der drohenden Festnahme konnte an diesem Tag noch entkommen. Doch aufgrund einer Denunziation wurde er am 18. Juni verhaftet. Nach Verhören durch die Staatssicherheit wurde er am 20. Juni 1953 an die sowjetische Besatzungsmacht übergeben. Ein sowjetisches Militärgericht verurteilte den Mann, einen Vater zweier kleiner Kinder, am 29. Juni 1953 gemäß Paragraph 58 des Strafgesetzbuches der Russischen Sozialistischen Förderativen Sowjetrepublik (RSFSR) zu 25 Jahren Lagerhaft. Das Urteil stellt lapidar fest:

"...war mit der in der DDR bestehenden Ordnung unzufrieden und trat am 17. Juni 1953 in Gera mit der Forderung auf, die demokratische Ordnung zu stürzen. Danach organisierte er eine Gruppe von Personen, mit der er einen Überfall auf die Haftanstalt zur Befreiung der Häftlinge durchführte."


Bereits am 1. Juli musste er seinen Weg nach Sibirien antreten. Hier hatte er in verschiedenen Lagern Zwangsarbeit zu verrichten. Anfang Oktober 1955 informierten hochrangige sowjetische Offiziere die deutschen Gefangenen von ihrer Amnestierung und der bevorstehenden Entlassung in die Heimat. Auch dem Wismut-Kumpel wurde mehrfach versichert, dass er als freier Mann zu seiner Familie zurückkehren werde. Tatsächlich fand er sich jedoch am 17. Dezember 1955 im Gefängnis Bautzen wieder. Auch eine im April 1956 von Staatssicherheits-Mitarbeitern in Aussicht gestellte baldige Entlassung erfolgte nicht. Daraufhin wandte sich der Gefangene schließlich im Januar 1957 mit einem ausführlichen Schreiben an den Generalstaatsanwalt der DDR. Er bat um Klärung, wenigstens aber um Erklärung seines Falles. Er äußerte in dem Schreiben aber auch Zweifel an der rechtlichen Zulässigkeit seiner weiteren Inhaftierung. Im Antwortschreiben unterstellte die Generalstaatsanwaltschaft dem Gefangenen boshafte Hetze und bemerkte herablassend:

"Wenn Ihnen in der Sowjetunion irrtümlicherweise Ihre bevorstehende Entlassung zu Ihrer Familie versichert wurde, ist dieser Fehler durch die weitere Inhaftnahme korrigiert. Es ist an der Zeit, dass Sie als Teilnehmer des Putsches im Juni 1953 nun endlich die Lehren daraus ziehen und die Vergleiche mit der Entlassung von 'Kriegsverurteilten' unterlassen."


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Stasi-Vermerk zur Haftstrafe des Wismut-Kumpels

Währenddessen hatte der Präsident der DDR, Wilhelm Pieck, mit einem Gnadenerlass die Haftstrafe des Wismut-Kumpels von 25 auf zehn Jahre reduziert. Zwischen 1958 und 1960 richtete die in Bremen lebende Tante des Häftlings drei Gnadengesuche an den Generalstaatsanwalt, in denen sie auf die außerordentlich schwierige Situation der Familie hinwies. Aber erst Ende November 1960 erfolgte aufgrund eines Gnadenaktes des neu gebildeten DDR-Staatsrates die Entlassung des Kumpels auf Bewährung.

http://www.bstu.bund.de/DE/Wissen/DDRGe ... 0bodyText4

Schon erstaunlich, die Einlassung eines Geheimdienstes zur Haftdauer [denken]
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Re: War der 17. Juni 1953 eine Erhebung oder eine Revolution?

Beitragvon Interessierter » 23. November 2015, 18:43

Der Sturm auf die SED-Bezirksleitung Halle

"Um 12.20 Uhr standen zirka 1.000 Menschen vor der Bezirksleitung. Losungen wurden gerufen und die Propaganda-Transparente auf dem Marx-Engels-Platz heruntergerissen. Werner Bruschke, der Vorsitzende des Rates des Bezirkes Halle, rief die im Gebäude anwesenden Genossinnen zu sich und riet ihnen, "sie möchten, wenn irgend möglich, versuchen, das Haus durch den Hintereingang zu verlassen". Kaum hatte er es ausgesprochen, da setzte auf dem Hof der Bezirksleitung großer Tumult ein, und in der untersten Etage klirrten die Fensterscheiben. Eine Mitarbeiterin der Bezirksleitung "kam die Treppe hoch gerannt und berichtete, dass Banditen die Türen einschlagen[...]". Der Ratsvorsitzende Bruschke lief in das Treppenhaus, um mit den Leuten zu reden. Die anderen SED-Funktionäre verschwanden völlig ratlos und verängstigt in ihren Zimmern und schlossen sich ein.

Den jungen Männern (Arbeitern, Studenten und Schülern), die an der Spitze der Demonstranten in die Bezirksleitung eindrangen, gelang es sehr schnell, das Gittertor zum Hof aufzuhebeln. Danach war es für sie nur noch eine Kleinigkeit, durch die nicht vergitterten Fenster in das Haus einzusteigen und die Zimmertüren von innen aufzubrechen. Schließlich öffneten sie von innen die große Eingangstür und 300 bis 400 Demonstranten strömten in das Gebäude. Die Aufständischen rissen die Propagandatafeln und die Bilder der SED-Führer von den Wänden und warfen sie aus den Fenstern. Sie drangen, ohne auf Widerstand zu stoßen, bis in die zweite Etage vor, denn die wenigen Angehörigen des Wachschutzes der SED-Bezirksleitung hatten sich ebenfalls in Dienstzimmern eingeschlossen. Angst und vielleicht auch Vernunft hielten diese Wachleute davon ab, ihre Pistolen gegen die Demonstranten einzusetzen.

Die Türen im ersten und zweiten Stock des Hauses, hinter denen die SED-Mitarbeiter angstvoll ausharrten, ließen sich von außen nur schwer aufbrechen und wurden deshalb bald in Ruhe gelassen. Dafür fiel den Hausbesetzern die Vertriebsabteilung für Parteiliteratur in die Hände. Unter dem Jubel der Massen wurden Parteiprogramme der SED, Stalin- und Ulbricht-Biographien sowie die "Geschichte der UdSSR (Abriss)" in großer Zahl aus den Fenstern geworfen. Nach zehn Minuten erlahmte der Eifer der Demonstranten. Die Mehrzahl verließ die SED-Bezirksleitung wieder, formierte sich zu einem Marschblock und zog gemächlich durch die Ludwig-Wucherer-Straße in Richtung Rat des Bezirkes davon. Die SED-Mitarbeiter kamen vorsichtig aus ihren Zimmern heraus und fast alle "jungen Genossinnen" verließen nun die Bezirksleitung fluchtartig durch die Hintertür. Niemand dachte jedoch daran, diese Hintertür wieder zu verschließen.

Weiter hier:
http://www.bstu.bund.de/DE/Wissen/DDRGe ... uf-bv.html
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Re: War der 17. Juni 1953 eine Erhebung oder eine Revolution?

Beitragvon Interessierter » 26. November 2015, 12:10

WIR WOLLEN FREIE MENSCHEN SEIN !

Der 17. Juni 1953 - Fragen an ein historisches Datum

" Ist es so, dass morgen der 17. Juni ausbricht? ", fragte Erich Mielke am 31. August 1989.

Weiter mit dem interessanten Beitrag hier:
http://www.hgsoldat.de/st-2003-06-14.pdf
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Re: War der 17. Juni 1953 eine Erhebung oder eine Revolution?

Beitragvon Interessierter » 5. Dezember 2015, 10:35

Der Aufstand im Bezirk Karl-Marx-Stadt

Während in anderen Regionen Sachsen hunderte Betriebe beistreikt wurden, kam es im Bezirk Karl-Marx-Stadt am 17. Juni 1953 zu weitaus weniger Streiks und Demonstrationen. In einer Analyse vom 24. Juni 1953 beurteilte die Stasi die Lage im Bezirk Karl-Marx-Stadt entsprechend zufrieden.


"Im besonderen ist für den Bezirk Karl-Marx-Stadt charakteristisch, dass es im Wesentlichen ruhig blieb und es keine Ausschreitungen, Streikbewegungen oder Provokationen größerer Art gab. Es bildeten sich zwei Schwerpunkte heraus, einmal in Freiberg, wo ca. 1.300 streikende Bauarbeiter und zum anderen in Werdau, wo rund 1.500 streikende Metallarbeiter zu verzeichnen waren."

Quelle: BStU, MfS, BV Karl-Marx-Stadt, Abt. XX, Nr. 301, S. 1


Dabei war es bereits Ende Mai in der Stadt zu mehreren Streiks in größeren Betrieben gekommen, die bis zum 15. Juni immer wieder in unterschiedlicher Intensität aufflammten. So legte am 1. Juni im VEB NAGEMA ein Viertel der 1.600 Beschäftigten für acht Stunden die Arbeit nieder. Diesem Streik schlossen sich am 2. Juni 120 und am 3. Juni 150 Arbeiter des Schleifmaschinenwerks an, die für etwa zwei Stunden die Arbeit ruhen ließen. Am 17. Juni kam es schließlich in den Betrieben VEB Vereinigte Gießereien, VEB Textima, Büromaschinenwerk und im VEB Schleifmaschinenbau zu Streiks. Im Stadtgebiet verteilten Protestierende Flugblätter und brachten Parolen an Häuserwänden an, die zum Sturz der Regierung aufriefen. Weitere Forderungen der Streikbewegung waren neben der Rücknahme der Normenerhöhung freie Wahlen, eine Freilassung politischer Häftlinge und die Rückkehr sämtlicher noch in Gefangenschaft befindlicher Kriegsgefangener.

Die Streiks der vergangenen Wochen hatte die SED-Bezirksleitung in Karl-Marx-Stadt jedoch wachsam gemacht. Im Gegensatz zu den Funktionären anderer Städte hatte sie sich auf eventuelle Streiks und Unruhen vorbereitet und konnte größere Proteste schon im Ansatz vereiteln. In der Zeit vom 16. bis 25. Juni wurden im Bezirk Karl-Marx-Stadt 34 Personen festgenommen. Die Bürger der Stadt zeigten ihren Unmut deshalb erst zehn Tage später. Als die SED die Bevölkerung von Karl-Marx-Stadt zu einer Kundgebung auf den Marktplatz beorderte, kamen statt der üblichen 75.000 bis 100.000 lediglich 3.000 Teilnehmer. Als die SED-Funktionäre die Erschienenen aufforderte, sich in bereitliegende Listen einzutragen und so nachvollziehbar zu machen, wer ferngeblieben war, weigerten sich die Bürger.

Trotzdem zeigte sich die Bezirksverwaltung der Stasi in einer Analyse der Vorkommnisse zufrieden: "Alle vorgekommenen Streik-, Flugblatt- und Schmieraktionen blieben isoliert. Eine terroristische Tätigkeit, Sabotage größerer Art oder Demonstrationen fanden nicht statt."

Bild

http://www.bstu.bund.de/DE/Wissen/DDRGe ... _node.html

Auch dieses Dokument belegt wieder, dass es ein Volksaufstand war, in dem es eben um viel mehr ging, als nur um die Normen.
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Re: War der 17. Juni 1953 eine Erhebung oder eine Revolution?

Beitragvon augenzeuge » 5. Dezember 2015, 10:40

Staatssicherheit des Betriebes? Was es alles gab... [shocked]
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Re: War der 17. Juni 1953 eine Erhebung oder eine Revolution?

Beitragvon Volker Zottmann » 5. Dezember 2015, 11:24

augenzeuge hat geschrieben:Staatssicherheit des Betriebes? Was es alles gab... [shocked]
AZ


Warum nicht? ;
Mir fehlt zwar der Einblick, wie das 1953 lief, doch später gab es ja sogar V0 (Vaunuller) in den Betrieben, zumindest in ausgewählten. Die waren ständig mit eigenem Büro vor Ort, diese Verbindungsoffiziere.

Gruß Volker
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Re: War der 17. Juni 1953 eine Erhebung oder eine Revolution?

Beitragvon Nov65 » 5. Dezember 2015, 13:56

In den Herbstwochen '89 forderten wir, Neues Forum, die Beseitigung von Strukturen der FDJ, SED Kampfgruppen, MfS, FDGB aus unserem VEB. Wir kannten die einzelnen Vertreter dieser Gruppierungen.
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Re: War der 17. Juni 1953 eine Erhebung oder eine Revolution?

Beitragvon karnak » 5. Dezember 2015, 16:12

Volker Zottmann hat geschrieben:
Warum nicht? ;
Mir fehlt zwar der Einblick, wie das 1953 lief, doch später gab es ja sogar V0 (Vaunuller) in den Betrieben, zumindest in ausgewählten. Die waren ständig mit eigenem Büro vor Ort, diese Verbindungsoffiziere.

Gruß Volker

Diese "Vaunuller"gab es bei NVA und GT und zwar von der zuständigen Abteilung für Militärabwehr,also wie heute der MAD und in ausgewählten,sicherheitsrelevanten Betrieben gab es die für die Wirtschaft zuständigen,ähnlich den heutigen Sicherheitsbeauftragten mit sehr wahrscheinlicher Nähe zum VS.Alle diese "Varianten"der Sicherheit existieren und existierten erstmal offiziell und nicht im Geheimen.
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Re: War der 17. Juni 1953 eine Erhebung oder eine Revolution?

Beitragvon Nov65 » 5. Dezember 2015, 16:15

Ja, der MfS-Mann im VEB war allen bekannt.
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