Die Alliierten, wahre Freundschaft oder?

Re: Die Russen als Besatzer und die Deutschen als Besetzte

Beitragvon Interessierter » 12. August 2014, 09:54

@karnak:
Wieso schreibst Du eigentlich immer den gleichen Unsinn ? Niemand hat hier versucht die Verbrechen der Wehrmacht schönzureden !!

Diese schrecklichen Verbrechen der Wehrmacht können zivilisierte Menschen nicht zu Bestien werden lassen, um dann gleiche oder ähnliche Verbrechen zu verüben.
Deine sich wiederholenden Versuche sind wohl wieder einmal Deinem " Ärger " zuzuordnen, den Du jedesmal verspürst, wenn etwas negatives über das SED - Regime und deren Freunde geschrieben wird.

Dann kommt eben so ein Versuch dabei heraus, begangene Verbrechen der " Roten Armee " zu erklären, um dann auch noch Verständnis zu erwarten. Nein mein lieber Kristian, da machst Du Dir es wieder einmal zu einfach.

Die Verbrechen der Wehrmacht und der Roten Armee sind völlig unabhängig voneinander, ohne Einschränkungen und Erklärungsversuche zu verurteilen !

Richtig ist lediglich wie ich schon am 7.8. schrieb, dass ohne Einmarsch der Deutschen, die Russen wahrscheinlich nicht in Deutschland einmarschiert wären.

Dazu schrieb ich übrigens dieses im Thread " Wenn Ulbricht geblieben wäre ":


Interessant auch die Meinung der Bevölkerung, die zu der Zeit überwiegend die Greueltaten der Besatzer selbst erlebt hatten. Auch die Aussagen dieser Zeitzeugen widersprechen eindeutig dem hier von einigen Usern in einem anderen Thread vorgebrachten Versuch, für die Verbrechen der sowjetischen Besatzer
mit Hinweis auf Untaten der deutschen Wehrmacht Verständnis aufzubringen.

Dazu auch dieses Zitat aus dem Beitrag:

Dabei ist wichtig, daß zahlreiche Funktionäre der SED und linke Intellektuelle, die anfänglich bereit waren, die unmenschlichen Ausschreitungen zu entschuldigen, in späteren Jahren, als eine intensivere Bekanntschaft mit den sowjetischen Verhältnissen möglich war, ihre Meinung über diese Tatsachen änderten und sie als Zeichen der kulturellen Rückständigkeit der Sowjetunion begriffen.


Wie man hier im Forum lesen kann, haben selbst nach mehreren Jahrzehnten ehemalige Anhänger dieser Diktatur es heute noch nicht begriffen. [denken]

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Re: Die Russen als Besatzer und die Deutschen als Besetzte

Beitragvon Wosch » 12. August 2014, 14:01

karnak hat geschrieben:Und eins hat Beethoven noch vergessen, was Deutsche bei ihrem Einmarsch in die SU noch so veranstaltet haben, die Einsatzkommandos der SS aber auch durchaus Truppenteile der Wehrmacht, Massenerschiesungen von Zivilisten, das Plündern und Schleifen ganzer Dörfer, den Kommisarbefehl und dessen Umsetzung, die Rückführung von Arbeitssklaven ins deutsche Reich und deren Vernichtung durch Arbeit,das Prinzip verbrannte Erde beim Rückzug. Was das in den Köpfen der Leute ausgelöst hat deren Land man überfallen hat und nicht umgedreht, wer das nicht begreift, dann weiß ich auch nicht mehr was ich sagen soll. Das alles ist keine Entschuldigung für die darauf folgenden Verbrechen, erklärt aber vieles und Ursachen und Wirkungen zu verwechseln, zu verdrehen, nicht zu erwähnen, ich halte das für einen Skandal, für einen widerlichen Versuch die Verbrechen dieses Deutschland sauber waschen zu wollen, zumindest harmloser erscheinen lassen zu wollen. Und eigentlich will man ja das Böse an sich bei den vermeintlichen Kommunisten damit beweisen. Leider kann ich Euch dieses Denken nicht beweisen.



Nun steht hier als Thread-`Überschrift für Jedermann deutlich lesbar "Die Russen als Besatzer und die Deutschen als Besetzte", ich verstehe deshalb wirklich nicht daß man, wenn man über die damaligen Gegebenheiten Zeugnis ablegt, sofort mit den "Verbrechen" der Deutschen in der damaligen SU konfrontiert oder besser gesagt "belehrt" wird, als ob man das in Abrede gestellt hätte, bzw. das überhaupt nicht wüßte.
Diese Art von Argumentation geht am Thema vorbei und kann nur dem Zweck dienen, sich trotzt mangels eigener themenbezogener Erfahrung am "Gespräch" zu beteiligen und dabei dem ehemaligen kommunistischen Klassenfreund für all seine genauso schlimmen Verbrechen an der wehrlosen und unschuldigen Zivilbevölkerung, im Nachhinein eine gewisse Absolution zu erteilen.
@Karnak, Du kannst das hier noch so oft "wiederkäuen", deswegen werden die Verbrechen an Leib und Leben, begangen durch die Angehörigen der Roten Armee, in keinster Weise abgeschwächt.
Wenn hier Einer nichts begreift dann bist Du das doch denn hier geht es nicht um "Ursachen" , sondern um das was sich nach der Eroberung deutscher Landstriche durch die Russen real"abgespielt" hatte. Der eigentliche "Skandal" ist letztendlich Dein Vorwurf daß hier versucht wird die "deutschen" Verbrechen "sauber" waschen zu wollen und das ist "widerlich" denn ich bin mir nicht bewußt daß das hier von wem auch immer praktiziert wurde.
Als 1957 Geborener täte es Dir gut zu Gesicht stehen die Berichte ehemaliger Zeitzeugen ernster zu nehmen und sich nicht so sehr auf das von den roten "Lügenbaronen" übernommene "Befreier-Bild" festlegen. Am Angebot diesbezüglicher Literatur und Berichten mangelt es nicht. Mit der "Maus" umgehen kannst
Du ja, also versuch´s mal.

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Re: Die Russen als Besatzer und die Deutschen als Besetzte

Beitragvon karnak » 12. August 2014, 14:23

Interessierter hat geschrieben:Deine sich wiederholenden Versuche sind wohl wieder einmal Deinem " Ärger " zuzuordnen, den Du jedesmal verspürst, wenn etwas negatives über das SED - Regime und deren Freunde geschrieben wird.

Dann kommt eben so ein Versuch dabei heraus, begangene Verbrechen der " Roten Armee " zu erklären, um dann auch noch Verständnis zu erwarten. Nein mein lieber Kristian, da machst Du Dir es wieder einmal zu einfach.

Die Verbrechen der Wehrmacht und der Roten Armee sind völlig unabhängig voneinander, ohne Einschränkungen und Erklärungsversuche zu verurteilen !

Richtig ist lediglich wie ich schon am 7.8. schrieb, dass ohne Einmarsch der Deutschen, die Russen wahrscheinlich nicht in Deutschland einmarschiert wären.

Dazu schrieb ich übrigens dieses im Thread " Wenn Ulbricht geblieben wäre ":


Interessant auch die Meinung der Bevölkerung, die zu der Zeit überwiegend die Greueltaten der Besatzer selbst erlebt hatten. Auch die Aussagen dieser Zeitzeugen widersprechen eindeutig dem hier von einigen Usern in einem anderen Thread vorgebrachten Versuch, für die Verbrechen der sowjetischen Besatzer
mit Hinweis auf Untaten der deutschen Wehrmacht Verständnis aufzubringen.

Dazu auch dieses Zitat aus dem Beitrag:

Dabei ist wichtig, daß zahlreiche Funktionäre der SED und linke Intellektuelle, die anfänglich bereit waren, die unmenschlichen Ausschreitungen zu entschuldigen, in späteren Jahren, als eine intensivere Bekanntschaft mit den sowjetischen Verhältnissen möglich war, ihre Meinung über diese Tatsachen änderten und sie als Zeichen der kulturellen Rückständigkeit der Sowjetunion begriffen.


Wie man hier im Forum lesen kann, haben selbst nach mehreren Jahrzehnten ehemalige Anhänger dieser Diktatur es heute noch nicht begriffen. [denken]

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[flash] Nee Nee mein Lieber, meinen Ärger"verspüre" ich nur wenn ich Absichten erkenne die mich verstimmen.Ansonsten kannst Du die DDR,"das SED-Regime und deren Freunde" wegen mir in der Luft zerreisen wenn die Argumentationen schlüssig und historisch exakt sind, man Zusammenhänge,Ursachen und Wirkungen in der richtigen Reihenfolge benennt und entsprechend bewertet und zwar ohne ideologisches Brett vor dem Kopf.Zumindest erwarte ich das von einem Geschichtsforum, wir sind hier schließlich nicht bei der Bild-Zeitung. Das Brett, dass man zwar geschickt tarnt, ich mich aber trotzdem an diesem stoße.
Zum 2.Weltkrieg habe ich nun alles gesagt und dann kommst Du mir gleich wieder mit dem"Zeichen der kulturellen Rückständigkeit der Sowjetunion" bei dem ich"Ärger verspüre". Was soll denn das für ein Satz, für eine Aussage und was für ein Beweis für was sein? Doch wohl,dass die Gründer und Führer dieser Sowjetunion dieses Land und dieses Volk,besser Völker zu Barbaren gemacht haben und zwar innerhalb von 30 Jahren. Obwohl die paar hundert Jahre vorher die Zarendynastie dieses Land,dieses Volk zu einer Hochkultur menschlichen Zusammenlebens geführt haben, das ist doch wohl ein Witz. Das ist doch eine völlige Ausblendung historischer Zusammenhänge, ein offensichtlicher Versuch klarzustellen, wer auf dieser Welt die Guten waren und sind und wer die Bösen waren und sind,die Sowjetunion als den"Hort des Bösen" definiert,ohne wenn und aber und in aller Eindeutigkeit. Solches"Betonkopfdenken", da verspüre ich allerdings ein Haufen Ärger. [grin] Und dieser Ärger den ich verspüre hat nicht das Geringste damit zu tun die gute alte DDR und den vermeintlichen Sozialismus verteidigen zu wollen. Dieser alte Käse ist für mich EIGENTLICH längst gegessen.
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Re: Die Russen als Besatzer und die Deutschen als Besetzte

Beitragvon karnak » 12. August 2014, 14:36

Wosch hat geschrieben:

Nun steht hier als Thread-`Überschrift für Jedermann deutlich lesbar "Die Russen als Besatzer und die Deutschen als Besetzte", ich verstehe deshalb wirklich nicht daß man, wenn man über die damaligen Gegebenheiten Zeugnis ablegt, sofort mit den "Verbrechen" der Deutschen in der damaligen SU konfrontiert oder besser gesagt "belehrt" wird, als ob man das in Abrede gestellt hätte, bzw. das überhaupt nicht wüßte.
Diese Art von Argumentation geht am Thema vorbei und kann nur dem Zweck dienen, sich trotzt mangels eigener themenbezogener Erfahrung am "Gespräch" zu beteiligen und dabei dem ehemaligen kommunistischen Klassenfreund für all seine genauso schlimmen Verbrechen an der wehrlosen und unschuldigen Zivilbevölkerung, im Nachhinein eine gewisse Absolution zu erteilen.
@Karnak, Du kannst das hier noch so oft "wiederkäuen", deswegen werden die Verbrechen an Leib und Leben, begangen durch die Angehörigen der Roten Armee, in keinster Weise abgeschwächt.
Wenn hier Einer nichts begreift dann bist Du das doch denn hier geht es nicht um "Ursachen" , sondern um das was sich nach der Eroberung deutscher Landstriche durch die Russen real"abgespielt" hatte. Der eigentliche "Skandal" ist letztendlich Dein Vorwurf daß hier versucht wird die "deutschen" Verbrechen "sauber" waschen zu wollen und das ist "widerlich" denn ich bin mir nicht bewußt daß das hier von wem auch immer praktiziert wurde.
Als 1957 Geborener täte es Dir gut zu Gesicht stehen die Berichte ehemaliger Zeitzeugen ernster zu nehmen und sich nicht so sehr auf das von den roten "Lügenbaronen" übernommene "Befreier-Bild" festlegen. Am Angebot diesbezüglicher Literatur und Berichten mangelt es nicht. Mit der "Maus" umgehen kannst
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[grin] Ich denke schon, dass Du weißt um was es mir geht.Nicht um am"Gespräch beteiligt zu sein" und schon gar nicht um irgendjemand "Absolution zu erteilen". Allerdings auch nicht um das zwingende Bedürfnis einem von vornherein feststehenden Schuldigen am Unglück der Welt zu benennen und ausschließlich dafür Beweise zu suchen und zu sammeln, in der allergrößten Not Dinge zu verdrehen, Reihenfolgen durcheinander zubringen oder sich was dazu spinnen, eben mit dem ausschließlichen, feststehenden Ziel, dabei"verspüre ich meinen Ärger", egal beim wem, bei welchen Thema und bei welcher weltanschaulichen Ausrichtung.
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Re: Die Russen als Besatzer und die Deutschen als Besetzte

Beitragvon Wosch » 12. August 2014, 15:09

karnak hat geschrieben:
Wosch hat geschrieben:

Nun steht hier als Thread-`Überschrift für Jedermann deutlich lesbar "Die Russen als Besatzer und die Deutschen als Besetzte", ich verstehe deshalb wirklich nicht daß man, wenn man über die damaligen Gegebenheiten Zeugnis ablegt, sofort mit den "Verbrechen" der Deutschen in der damaligen SU konfrontiert oder besser gesagt "belehrt" wird, als ob man das in Abrede gestellt hätte, bzw. das überhaupt nicht wüßte.
Diese Art von Argumentation geht am Thema vorbei und kann nur dem Zweck dienen, sich trotzt mangels eigener themenbezogener Erfahrung am "Gespräch" zu beteiligen und dabei dem ehemaligen kommunistischen Klassenfreund für all seine genauso schlimmen Verbrechen an der wehrlosen und unschuldigen Zivilbevölkerung, im Nachhinein eine gewisse Absolution zu erteilen.
@Karnak, Du kannst das hier noch so oft "wiederkäuen", deswegen werden die Verbrechen an Leib und Leben, begangen durch die Angehörigen der Roten Armee, in keinster Weise abgeschwächt.
Wenn hier Einer nichts begreift dann bist Du das doch denn hier geht es nicht um "Ursachen" , sondern um das was sich nach der Eroberung deutscher Landstriche durch die Russen real"abgespielt" hatte. Der eigentliche "Skandal" ist letztendlich Dein Vorwurf daß hier versucht wird die "deutschen" Verbrechen "sauber" waschen zu wollen und das ist "widerlich" denn ich bin mir nicht bewußt daß das hier von wem auch immer praktiziert wurde.
Als 1957 Geborener täte es Dir gut zu Gesicht stehen die Berichte ehemaliger Zeitzeugen ernster zu nehmen und sich nicht so sehr auf das von den roten "Lügenbaronen" übernommene "Befreier-Bild" festlegen. Am Angebot diesbezüglicher Literatur und Berichten mangelt es nicht. Mit der "Maus" umgehen kannst
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[grin] Ich denke schon, dass Du weißt um was es mir geht.Nicht um am"Gespräch beteiligt zu sein" und schon gar nicht um irgendjemand "Absolution zu erteilen". Allerdings auch nicht um das zwingende Bedürfnis einem von vornherein feststehenden Schuldigen am Unglück der Welt zu benennen und ausschließlich dafür Beweise zu suchen und zu sammeln, in der allergrößten Not Dinge zu verdrehen, Reihenfolgen durcheinander zubringen oder sich was dazu spinnen, eben mit dem ausschließlichen, feststehenden Ziel, dabei"verspüre ich meinen Ärger", egal beim wem, bei welchen Thema und bei welcher weltanschaulichen Ausrichtung.



Lieber @Karnak, Du mußt mir mit meinen fast 72 Jährchen auf dem Buckel doch nicht erklären wie ich Dein Geschriebenes zu verstehen haben muß. Ich kann doch lesen und wenn ich sehe wie Du gerade jetzt wieder auf meinen Beitrag geantwortet hast, fehlt mir ehrlich gesagt der Glaube daran daß Du "mental" überhaupt in der Lage bist Dich mit "angelerntem" Pseudo-Wissen sachlich auseinander zu setzen.
Vielleicht solltest Du erst einmal einen Kampf gegen Deinen immer wieder angeführten eigenen "Ärger" kämpfen damit Du "frei" wirst von dem Zwang Dich und Dein Geschriebenes so oft zu rechtfertigen.
Um noch einmal konkret auf Dich und Deinen Vorwurf einzugehen, wer hatte hier denn eigentlich die "Verbrechen" der Russen versucht schlimmer aussehen zu lassen, indem er Die der Wehrmacht unterschlug?? Wie war hier doch das Thema, Russen oder Deutsche???

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Re: Die Russen als Besatzer und die Deutschen als Besetzte

Beitragvon augenzeuge » 12. August 2014, 15:37

Beethoven hat geschrieben:[quote="augenzeuge]
Ok, Beethoven, dann nur eine Frage dazu. Mit netten Worten....ohne Blut.... [wink]
Warum verhielten sich die anderen Alliierten in der Sache ganz anders? Sicher gab es von denen auch dieses Verhalten im Einzelfall, aber bei weitem nicht im Rahmen der Sowjets.
Das siehst du doch auch so, oder?
AZ[/quote]

Darauf kann ich natürlich nur mit einer privaten Spekulation antworten.

Die westlichen Alliierten kamen zu 100 % aus sehr zivilisierten Ländern, mit hohen moralischen Ansprüchen.
Gruß
[/quote][/quote][/quote]


Dem kann ich zustimmen. Und das war mit der UdSSR leider nicht so.

Die Rechnung, wie sie hier von einigen gemacht wird, mehr Opfer gleich mehr Hass mag bedingt stimmen, aber ich kann davon nicht die höhere Vergewaltigungsrate ableiten. Ich bin der Meinung, das es zu den gleichen Vorfällen gekommen wäre, wenn die Opferzahlen denen der Westalliierten entsprochen hätten.

AZ
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Re: Die Russen als Besatzer und die Deutschen als Besetzte

Beitragvon Interessierter » 12. August 2014, 15:59

Auf die kulturelle Rückständigkeit bin nicht ich gekommen, wie Du mir versuchst unterzujubeln, sondern damals nach einigen Jahren die Funktionäre der SED und linke Intellektuelle, ich zitiere aus dem eingestellten Link von " Horch und Guck ":

Dabei ist wichtig, daß zahlreiche Funktionäre der SED und linke Intellektuelle, die anfänglich bereit waren, die unmenschlichen Ausschreitungen zu entschuldigen, in späteren Jahren, als eine intensivere Bekanntschaft mit den sowjetischen Verhältnissen möglich war, ihre Meinung über diese Tatsachen änderten und sie als Zeichen der kulturellen Rückständigkeit der Sowjetunion begriffen.


Das nur einmal, um bei der Wahrheit zu bleiben mein lieber Kristian.

Dessen ungeachtet willst Du doch wohl nicht vonn einem zivilisierten Umgang mit den eigenen Bürgern in der Sowjetunion/ Russland sprechen, aufgrund der Millionen ermordeter Bürger oder Millionen Menschen die man verhungern ließ ?

Es gab doch auch nicht in den sogenannten " Bruderstaaten ", einschließlich der DDR, einen zivisilierten Umgang mit den Bürgern. Überall wurden die Menschenrechte mit Füßen getreten. Menschen die ausreisen wollten hinterrücks erschossen, Bürger die eine andere Meinung hatten, verschwanden in Zuchthäusern und starben dort oftmals unter ungeklärten Umständen.

Du hast Dich damals in den Dienst eines Regimes gestellt, deren Vorbild und grosser Bruder die Sowjetunion war und konntest oder wolltest das alles nicht erkennen? Versuche daher heute bitte nicht diesem Volk und seinem Verhalten von damals eine zivisilierte Identität zu verpassen.

Selbst heute noch werden regimekritische Journalisten ermordet und unliebsame Oppositionelle verschwinden unter fadenscheinigen Gründen jahrelang in Arbeitslagern. Was glaubst Du eigentlich warum es noch heute heißt: " In Russland zählt ein Menschenleben gar nichts " ?

Einen erneuten Vergleich oder Vorhalt mit " Nazideutschland " kannst Du Dir schenken. Auch diese Schergen pflegten einen nicht zivilisierten Umgang nicht nur mit eigenen Bürgern, sondern mit Menschen aller Nationen.

Ich war zu der Zeit teilweise noch gar nicht geboren oder Kleinkind, aber trotzdem schäme ich mich für dieses damalige Verhalten von uns Deutschen.

Wo bleibt eigentlich dieses Schambekenntnis von ehemaligen Dienern und Anhängern des SED - Regimes, die in Foren sich damit hervortun,
Unrecht und Verbrechen zu bestreiten oder kleinzureden ?


Achso, es waren ja keine Verbrechen oder Unrecht, denn Schuld hatten ja immer die Faschisten und der Klassenfeind im Westen. Genau wie Du es an diesem Beispiel mit den Verbrechen der Sowjetarmee wieder demonstrierst und noch wahrheitswidrig behauptest, es würde versucht Wehrmachtsverbrechen schönzureden.

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Re: Die Russen als Besatzer und die Deutschen als Besetzte

Beitragvon SkinnyTrucky » 14. August 2014, 13:58

Interessierter hat geschrieben:Achso, es waren ja keine Verbrechen oder Unrecht, denn Schuld hatten ja immer die Faschisten und der Klassenfeind im Westen.


Ja genau Wilfried....hättet ihr überheblichen Wessies euch nich so gesträubt und den Grund für den Mauerbau geliefert, dann wär die Welt heute eine viel bessere und alle hätten über alle Backen gestrahlt wie die Leute heute in Nordkorea....der Klassenkampf wär dann nich so aufwendig gewesen, der Aufbau des Sozialismus hätte gefunzt und alle wären glücklich.... [super]


groetjes

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Re: Die Russen als Besatzer und die Deutschen als Besetzte

Beitragvon Interessierter » 9. September 2014, 14:57

Sowjetische Besatzung Nachbarschaft mit Sprengkraft

Hunderttausende Sowjetsoldaten waren bis zur Wiedervereinigung in der DDR stationiert - und lebten in einer Parallelwelt, abgeschirmt von der Bevölkerung. Einer ihrer größten und geheimen Stützpunkte war Jüterbog bei Berlin. Fotograf Beat Hauser wagte sich nach dem Abzug der Truppen in die Sperrzone.

Der junge Rekrut ignoriert das Hinweisschild. Er ignoriert auch die Befehle, die aus der Wechselsprechanlage kommen. Der Soldat am Steuer des T64-Kampfpanzers hält geradeaus auf die Bahngleise zu. Unaufhaltsam überrollt er alles, was im Weg ist. Dann plötzlich gibt es einen Ruck. Der Panzer bleibt im Gleisbett stecken.

Minuten später rast ein Schnellzug heran. Die Zugführer des D716 von Leipzig nach Stralsund entdecken auf Höhe des Bahnhofs Forst Zinna etwas Großes auf den Schienen. Zu spät. Um 17.47 Uhr an diesem 19. Januar 1988 kracht der D-Zug auf den mehr als 40 Tonnen schweren Koloss aus Stahl. Die beiden Zugführer und vier Reisende sterben. Die zweiköpfige Panzerbesatzung überlebt, sie rettet sich mit einem Sprung aus dem Fahrzeug.

Der Unfall Anfang 1988 war nur eine von vielen dramatischen Begegnungen der ostdeutschen Zivilbevölkerung mit Angehörigen der sowjetischen Streitkräfte in 40 Jahren DDR. Nicht alle verliefen so tragisch. Doch als im Herbst 1990 feststand, dass die Westgruppe der sowjetischen Truppen das wiedervereinte Deutschland verlassen würde, war die Erleichterung groß.

Mehr als einmal soll es zu Handgreiflichkeiten im Streit um das knappe DDR-Warenangebot gekommen sein. Etwa, als an eine "deutsche Mutter pro Kind nur ein Paar Schuhe abgegeben werden durfte", wie Stadtchronist Henrik Schulze in seinem Buch über die "Geschichte der Garnison Jüterbog" berichtet, "und daneben die russische Frau ohne Rücksicht auf Form und Größen alle Schuhe aus einem Regal in ihren Korb wischte.“ Die Warenzuteilung erfolgte entsprechend der Einwohnerzahl - nicht mitgerechnet wurden dabei die vielen Offiziersfamilien und Zivilangestellten der Sowjetarmee, die gern auch ihre Verwandten in der UdSSR versorgten oder einfach Güter zum Tauschen benötigten.

Weit bedrohlicher wurde der ungeliebte Nachbar allerdings, wenn er sich seiner eigentlichen Aufgabe widmete: Der Simulation des militärischen Ernstfalls. So berichtete 1980 ein Düngemittelfahrer davon, wie er auf einem Feld zum Ziel von Scheinangriffen eines sowjetischen Kampfhubschraubers wurde: "Als die Maschine erneut aus Richtung Gölsdorf anflog, wollte ich mich nicht so einfach 'abschießen' lassen. Da meine Ladung Kalk inzwischen auf dem Acker verteilt war, konnte ich mit dem leeren Fahrzeug besser manövrieren. Also schlug ich bei 50 bis 60 km/h mehr oder weniger scharfe Haken auf dem Acker. Es war deutlich zu sehen, wie die Mi-24 ihren Anflug in meiner Richtung korrigierte…"

Wer sich für mehr als nur diese Auszüge interessiert, findet den ganzen längeren Beitrag und 31 Fotos hier:

http://www.spiegel.de/einestages/sowjet ... 46718.html
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Re: Die Russen als Besatzer und die Deutschen als Besetzte

Beitragvon SkinnyTrucky » 9. September 2014, 17:42

Interessierter hat geschrieben:Weit bedrohlicher wurde der ungeliebte Nachbar allerdings, wenn er sich seiner eigentlichen Aufgabe widmete: Der Simulation des militärischen Ernstfalls. So berichtete 1980 ein Düngemittelfahrer davon, wie er auf einem Feld zum Ziel von Scheinangriffen eines sowjetischen Kampfhubschraubers wurde


Das ist mir mit meinem Cousin mal passiert, war'n aber nich die Russen, war'n die volkseigenen Soldaten mit einem normalen Hubschrauber....

....wir fuhren mit den Mopeds grad an der Radarstation Altensalzwedel vorbei, da sahen wir dort einen Hubschrauber losfliegen und es schien, das er wegfliegt aber auf einmal drehte er um und ging zum Scheinangriff auf uns über und zog das Teil erst wieder kurz über unseren Köpfen hoch....man hatten wir Schiss....

....danach drehte er hinter uns wieder und versuchte das noch einmal aber da war'n wir schon in der Nähe von Altensalzwedel und er brach den erneuten Sturzflug ab und kreiste dann über den Ort um uns zu suchen, wir aber versteckten uns in einem Buswartehäuschen....kurz darauf verschwand er....die Piloten hatten sicher ihren Spass gehabt an diesem Sonntag....nich nur Russen können übermütig sein....

....wir fuhren erst wieder weiter als die Luft sprichwörtlich rein war....


groetjes

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Re: Die Russen als Besatzer und die Deutschen als Besetzte

Beitragvon Volker Zottmann » 9. September 2014, 17:42

Wilfried, nicht jeder hatte das "Vergnügen", 3 mal unbeschadet bei Angriffen und Unfällen davon gekommen zu sein.
Mir gelang das ohne eigenes Zutun schon bis ich etwa 13 oder 14 war.

1958 überflog unser Schulklasse ein russischer Militärflieger auf dem Ochsenkopf bei Quedlinburg und der klinkte 4 Zusatztanks aus. Einer schlug unmittelbar neben uns Kindern auf. Einer rauschte dicht vorbei und landete in den Sandsteinklippen. Die 2 letzten flogen hunderte Meter weiter und einer explodierte und brannte aus.

1959 flogen Granatsplitter, die beim Luftsackschießen über der Ostsee niedergehen sollten, ungebremst auf dem Zeltplatz Rerik /Meschendorf ein und zerschlugen in den Sommerferien Urlauberzelte. Da war ich Augenzeuge, unser Zelt aber blieb heil.

Anfang der 1960er Jahre wollte ich per Rad zum Opa. 300 oder 400m parallel war russisches Sperrgebiet , eben auch eins mit den besagten Panzerwegen. Irgendwelche russischen Kontrollposten haben sich wohl gelangweilt und zum Jux mal ihre Kalschnikow quer übers Grüntal gehalten und zu mir gezielt. Die Salven schlugen unmittelbar vor und unter mir in eine Böschung.

Wer nun glaubt, es hätte Untersuchungen gegeben.... Nein.
Im 1. Fall wurde schon im Rat des Kreises abgeblockt. Gar die Kommandantur einschalten? Fehlanzeige.
Im 2. Fall wurde während der Hauptsaison der Zeltplatz geschlossen! Und weitergeschossen!
Im 3. Fall passierte gar nichts.

Schön empfand ich, dass diese drei Episoden mit im Buch "Durch meine Brille" Teil 2 aufgenommen und veröffentlicht wurden. www.amazon.de/Durch-meine-Brille-Band.../dp/393857917X


Mir war es übrigens "vergönnt", die unhaltbaren Zustände in Jüterbog/Altes Lager 1971 persönlich zu sehen. Das menschenunwürdige Zusammenpferchen der untersten Dienstgrade waren Verbrechen an den sowjetischen Soldaten. Und heute regt man sich über Käfighaltung auf...

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Die Russen als Besatzer und die Deutschen als Besetzte

Beitragvon Interessierter » 10. September 2014, 07:22

Abzug der Sowjet-Armee aus Berlin - Do swidanija, DDR

Noch einmal ein Blick auf die Oder, ein kurzes Winken, und schon flogen ein paar Münzen zum Zugfenster hinaus. Geld ins Wasser zu werfen soll bekanntlich Glück bringen. Auf die jungen Männer, die sich gerade von Deutschland verabschiedeten, wartete ein neues Leben, Hunderte Kilometer südlich von Moskau. Sie waren die letzten russischen Soldaten, die an diesem Sommertag im Jahr 1994 von Berlin-Karlshorst aus in ihre Heimat zurückkehrten - und ich begleitete sie mit meiner Kamera.

40 Jahre lang waren die Truppen im Land gewesen, und knapp vier Jahre lang hatte ich ihren schrittweisen Abzug aus Berlin und Brandenburg auf zahlreichen Schwarzweiß-Aufnahmen dokumentiert. Insgesamt mehr als 500.000 Soldaten und Offiziere traten mit ihren Familien die Heimreise an, nachdem sie militärtechnische Anlagen abgebaut und zusammen mit Panzern, Waffen und Munition für den Rücktransport nach Russland verladen hatten. Wo einst im Stechschritt exerziert und giftige Munition verschossen worden war, blieben nach dem Abzug öde Landschaften zurück. Auf riesigen, menschenleeren Arealen stand man plötzlich vor heruntergelassenen Schlagbäumen, die keine Funktion mehr erfüllten.

Von dem Berliner Fotografen Arno Fischer, dessen Assistent ich gewesen war, hatte ich von dem Projekt erfahren. Wir waren vier Fotografen und teilten die Arbeit unter uns auf, jeder von uns hatte eine andere Bildsprache. Mich interessierte vor allem das Dokumentarische, Essayistische. Ich wollte das Geschehen unvoreingenommen beobachten und nicht bewerten.

Der vollständige Bericht und 19 Fotos hier:
http://www.spiegel.de/einestages/russis ... 90560.html
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Waffenbrueder DDR Dokumentation

Beitragvon SkinnyTrucky » 5. November 2014, 21:11

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Re: Die Russen als Besatzer und die Deutschen als Besetzte

Beitragvon Interessierter » 27. Mai 2015, 20:30

Der düstere Freund

Rund eine halbe Million sowjetische Soldaten und Zivilisten waren in der DDR stationiert. Trotz aller Verbrüderungsrhetorik blieben sie Besatzer.

Am Montag, dem 14. Februar 1983, wird die Volkspolizei von Frankfurt (Oder) zu einem Leichenfund an einem Bahndamm gerufen. Ein Zug hatte dort, trotz Notbremsung, eine Person überrollt, die reglos auf den Gleisen lag. Kurze Zeit später treffen die Kriminalpolizei, der Militärstaatsanwalt der Nationalen Volksarmee und eine Amtsärztin an der Unglücksstelle ein. Der Tote liegt auf dem Schienenstrang, sein Kopf und ein Arm sind abgetrennt. Die Identität des Mannes lässt sich nur anhand des in die Uniform eingenähten Namens feststellen. Es handelt sich um einen Soldaten der sowjetischen Streitkräfte, um den zwanzig Jahre alten Michail A. Der Gefreite stand kurz vor seiner ehrenvollen Entlassung.

Unmittelbar darauf trifft auch ein Militärstaatsanwalt der Sowjetarmee ein. Er teilt den Anwesenden in barschem Ton mit, dass seine Behörde die Leiche in Verwahrung nehme. Auf seine Anweisung hin werden alle Untersuchungen eingestellt. Die DDR-Behörden parieren und stufen den Tod des Soldaten ohne weitere Nachforschungen als Selbstmord ein; der Fall kommt zu den Akten.

Die Frage, ob weitere Personen beteiligt waren – immerhin hatte der Lokführer Militärpersonen in der Nähe wahrgenommen –, bleibt ebenso ohne Antwort wie die Möglichkeit ausgeblendet, dass es sich um einen Unfall oder gar um einen Mord handeln könnte. Weshalb – zum Beispiel – war die Nase des Toten zerschlagen, sein Gesicht aber unverletzt? Weshalb wurde sein Koppel trotz des unversehrten Unterkörpers fünfzehn Meter entfernt gefunden? Weshalb war die Naht seiner Hose am Gurt eingerissen, gerade so, als hätte man den Körper geschleift? Hatte der Tod des Soldaten womöglich mit der gefürchteten Dedowschtschina zu tun, eines von der Führung der Streitkräfte geduldeten brutalen Unterwerfungsrituals? Das wären nur einige Fragen gewesen, welche die Behörden der DDR im Interesse einer unabhängigen Aufklärung und Strafverfolgung hätten stellen müssen.

Der Fall ist in mehrfacher Hinsicht symptomatisch: Er dokumentiert die kategorischen Machtansprüche, die seitens der sowjetischen Besatzer nahezu über fünf Jahrzehnte im Alltag erhoben wurden. Ebenso selbstverständlich wurden sie von deutscher Seite akzeptiert. Dabei hielt man die aus der unmittelbaren Nachkriegszeit überkommenen Abgrenzungen und Tabus zwischen Besatzern und Besetzten aufrecht. Der tote Muschik hatte keine Bedeutung – sein Leben und Sterben, seine Rechte und seine Würde spielten für niemanden am Ort eine Rolle.

Weiter geht es hier:
http://www.zeit.de/2008/16/A-Besatzer

Interessant auch - wie weiter zu lesen ist - dass man im 40. Jahr nach der " Befreiung " den Deserteur und Verteidigungsminister Keßler, der als 21-Jähriger, kurz nach dem Überfall der Wehrmacht auf die Sowjetunion, zur Roten Armee desertiert war, beauftragt Moskau eine Rechnung für seine Truppen zu präsentieren.
Interessierter
 

Re: Die Russen als Besatzer und die Deutschen als Besetzte

Beitragvon bbf » 27. Mai 2015, 20:56

@interessierter: "....der gefürchteten Dedowschtschina zu tun, eines von der Führung der Streitkräfte geduldeten brutalen Unterwerfungsrituals...."

Ich habe darüber einiges gelesen. Ein grauenhaftes Ritual, bei dem man die Duldung durch die Vorgesetzten nicht versteht. Das liegt aber m.E. auf einer Linie mit der "normalen" Behandlung der Wehrdienstleistenden durch die Vorgesetzten bzw. deren gesamte Situation in den russischen bzw. damals sowjetischen Streitkräften.
bbf
 

Re: Die Russen als Besatzer und die Deutschen als Besetzte

Beitragvon Edelknabe » 28. Mai 2015, 07:55

Siehe bbf mit:

"Das liegt aber m.E. auf einer Linie mit der "normalen" Behandlung der Wehrdienstleistenden durch die Vorgesetzten bzw. deren gesamte Situation in den russischen bzw. damals sowjetischen Streitkräften."
Textauszug ende

Warst du dabei bbf, und das jeden Tag, in deren Kasernen? In der DDR. Du liest einfach zuviel "Gruselkram". Der Rainer war arbeitsmäßig dabei, darüber schrieb ich hier irgend wo in drei Dutzend Texten. Anfang der 70er bis in die 80er Jahre.Von früh kurz vor 7.00 bis manchmal weit nach 16.00 Uhr. Ich habe zum Beispiel in den ganzen Jahren nicht einen Offizier gesehen, der gegen einen Soldaten die Hand erhoben hätte.

Nur einmal, da ging es richtig zur Sache.War auch ne recht faire Schlägerei Offizier/Soldat.Keiner mischte sich ein. Mal sehen, ob ich die Geschichte noch finde?

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Re: Die Russen als Besatzer und die Deutschen als Besetzte

Beitragvon karnak » 28. Mai 2015, 08:21

Interessierter hat geschrieben:
Interessant auch - wie weiter zu lesen ist - dass man im 40. Jahr nach der " Befreiung " den Deserteur und Verteidigungsminister Keßler, der als 21-Jähriger, kurz nach dem Überfall der Wehrmacht auf die Sowjetunion, zur Roten Armee desertiert war, beauftragt Moskau eine Rechnung für seine Truppen zu präsentieren.

Es war ohne Frage so,dass trotz aller offizieller freundschaftlicher Verbundenheit immer eine gewisses Distanz gewahrt wurde.Im speziellen von sowjetischer Seite, wirkliche Kontakte in persönlicher Dimension waren unerwünscht. Warum das nun unbedingt so sein sollte, so richtig kann und konnte ich mir die Frage auch nie beantworten.
Gleichzeitig reizt mich dieser,dämlicher weise dick geschriebene Satz und die Anführungszeichen bei dem Wort Befreiung, wenn wir das Thema auch schon hatten.
Wie ehrenrührig soll es denn sein bei der glorreichen deutschen Wehrmacht an dem Raubkrieg nicht teilzunehmen und zu desertieren? Will man damit sagen der Deserteur und Vaterlandsverräter hat später seinen verdienten Lohn eingestrichen?
Merkwürdigerweise ist man aber begeistert von jedem fahnenflüchtigem DDR- Grenzer oder NVA Soldaten,der hatte die Zeichen der Zeit erkannt und hat entsprechend seinem Gewissen richtig gehandelt und wie konnte so einer wie ich einfach weiter machen,wie die anderen Millionen Wehrmachtssoldaten bis 45. Wie gesagt,ist schon komisch irgendwie.
Die Geschichte mit der Schikanierei in militärischen Organisationen und die klammheimliche Duldung durch Vorgesetzte zum Zwecke der Selbsterziehung,es ist keine Besonderheit dieser Armee. Das gab es bei der NVA,auch hier hat man mir merkwürdigerweise an anderer Stelle begeistert erklärt wie nützlich das alles für die Selbsterziehung war. Und zwar von denen die es selbst ertragen um es im entsprechenden Diensthalbjahr ausüben zu können. Wie primitiv kann man eigentlich noch sein?
Und auch in der wehrpflichtigen Armee BW gab es diese Erscheinungen. Man soll also nicht den Eindruck erwecken es war eine unrühmliche Besonderheit der Russen.
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Re: Die Russen als Besatzer und die Deutschen als Besetzte

Beitragvon Nostalgiker » 28. Mai 2015, 08:28

Wer heutzutage in dieser abfälligen Form über Deserteure der Wehrmacht spricht/denkt/schreibt offenbart damit gewollt oder ungewollt einen tiefen Einblick in seine ideologischen Denkmuster.


Thoth
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Re: Die Russen als Besatzer und die Deutschen als Besetzte

Beitragvon augenzeuge » 28. Mai 2015, 08:32

Edelknabe hat geschrieben:Siehe bbf mit:

"Das liegt aber m.E. auf einer Linie mit der "normalen" Behandlung der Wehrdienstleistenden durch die Vorgesetzten bzw. deren gesamte Situation in den russischen bzw. damals sowjetischen Streitkräften."
Textauszug ende


Sorry, ich kanns nicht mehr sehen. Ein Klick auf den Button Zitieren, dann sieht es so aus:

[ quote="Edelknabe" ]Siehe bbf mit:

"Das liegt aber m.E.
Und einen guten Tag allen ins Forum[ quote]


Aussehen tuts so:
Edelknabe hat geschrieben:Siehe bbf mit:

"Das liegt aber m.E.
Und einen guten Tag allen ins Forum


Alles was nach der Klammer Edelknabe und vor der Klammer /quote steht erscheint als Zitat.

Möchte ich es ändern, dann korrigiere ich nur diese Wörter/Sätze. Und darunter schreibe ich einfach meine Antwort. Ist das echt so schwer? [angst]
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Re: Die Russen als Besatzer und die Deutschen als Besetzte

Beitragvon Kumpel » 28. Mai 2015, 08:42

Interessierter hat geschrieben:
Interessant auch - wie weiter zu lesen ist - dass man im 40. Jahr nach der " Befreiung " den Deserteur und Verteidigungsminister Keßler, der als 21-Jähriger, kurz nach dem Überfall der Wehrmacht auf die Sowjetunion, zur Roten Armee desertiert war, beauftragt Moskau eine Rechnung für seine Truppen zu präsentieren.



Viel interessanter als die Bewertung von Deserteuren der Wehrmacht oder der NVA finde ich die Idee der Genossen den "Freunden" eine Rechnung für ihre Präsenz in der DDR präsentieren zu wollen.
Wie wäre das denn weiter gegangen? Schließlich hatten die Genossen und somit auch Keßler ihre Posten letztendlich der Anwesenheit genau dieser Truppen zu verdanken.
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Re: Die Russen als Besatzer und die Deutschen als Besetzte

Beitragvon karnak » 28. Mai 2015, 08:58

Kumpel hat geschrieben:Wie wäre das denn weiter gegangen? Schließlich hatten die Genossen und somit auch Keßler ihre Posten letztendlich der Anwesenheit genau dieser Truppen zu verdanken.

Genauso wie Bundesregierungen,LETZTENDLICH,wenn auch durch freie Wahlen legitimiert, dem Militäreinsatz und anschließenden Friedenseinsatz der Allierten ihren "Posten zu verdanken haben". Ohne diese Einsatz wären sie kaum zu ihrem Posten gekommen,hätte uns der Führer weiter geführt.
Und dieser lustige Versuch von dem Kessler,sicher im Auftrag der DDR- Führung,wenn es diesen denn gegeben haben soll. Wenn man nun diese DDR nicht nur böswillig betrachtet,VIELLEICHT könnte es ja auch ein erstes Anzeichen gewesen sein ein paar Dinge zu ändern.
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Re: Die Russen als Besatzer und die Deutschen als Besetzte

Beitragvon HPA » 28. Mai 2015, 09:28

Ist bekannt, wie die Russen reagiert haben, als Kessler in Moskau vorstellig wurde?

Wahrscheinlich haben die sich totgelacht.
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Re: Die Russen als Besatzer und die Deutschen als Besetzte

Beitragvon pentium » 28. Mai 2015, 09:46

Was diese Rechnung betrifft muss man den gesammten Abschnitt lesen:

Zitat:
"Nun will man Moskau auch die Rechnung für seine Truppen präsentieren. Doch dazu muss erst einmal Inventur gemacht werden. Diese ebenso gefährliche wie undankbare Aufgabe wird Verteidigungsminister Heinz Keßler übertragen.

Mitte Januar 1988 befiehlt er eine Handvoll Ministeriale in seine Amtsräume, um mit ihnen streng geheim Recht und Unrecht der Besatzung zu bilanzieren. Allen ist bewusst, dass man brisantes Neuland betritt. Auch nach über vier Jahrzehnten haben die Experten keine Ahnung von der Wahrheit. »Ich muß offen sagen«, gesteht Armeegeneral Keßler der Runde, »ich habe mir dies viel leichter vorgestellt. Ich dachte, du nimmst das Abkommen und ergänzt, was zu analysieren ist. Ich bin schnell zu der Schlußfolgerung gekommen, daß ich dazu gar nicht in der Lage bin, weil Material fehlt, manches weiß man nur andeutungsweise, Fragmente. Es ist schwer, sich eine allgemeine Vorstellung zu verschaffen.«

Zitat Ende

Wenn man diese Aussagen liest, ist der Armeegeneral nie mit der Rechnung vorstellig geworden , meine Meinung!

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Re: Die Russen als Besatzer und die Deutschen als Besetzte

Beitragvon HPA » 28. Mai 2015, 09:56

Na immerhin hat man ja dann auch noch einige Milliarden gezahlt, damit die Russen abziehen.

Von den 7 Milliarden € Altschulden, welche Schröder seinem Kumpel Putin erliess, ganz abgesehen.
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Re: Die Russen als Besatzer und die Deutschen als Besetzte

Beitragvon pentium » 28. Mai 2015, 16:33

Beiträge zu Heinz Keßler bitte im neuen Thread einstellen! Heinz Keßler, Personen der Zeitgeschichte, Geschichtliche Themen! Hier nur noch
zum eigentlichen Thema posten!

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Re: Die Russen als Besatzer und die Deutschen als Besetzte

Beitragvon Edelknabe » 28. Mai 2015, 17:25

Entschuldige Jörg aber leck mich bitte mit deiner oben aufgeführten Diktatur, was das Zitieren hier im Forum betrifft. Ich denke somit nicht, das meine ganz persönliche Art des : Siehe der User So und So mit seinem Text(Textauszug oder gesamter zu zitierender Text) und dann mein Textauszug ende ....."hier ist der Textauszug zu Ende"so kompliziert zu lesen ist.

Denn "Textauszug ende" bedeutet logischerweise, das danach mein Text zur Beantwortung des TAuszug einsetzt.

Sollte das zu kompliziert sein geh ich auch gerne mal ne Weile in andere Foren. Denn mir geht schon der Volker auf den Keks, wenn der Exschornsteinmaurer mich immer wegen ner eben nicht ganz korrekt geschriebenen deutschen Rechtschreibung ständig anzuzählen genötigt fühlt. Also bitte jetzt nicht auch noch Du.Und Dankeschön fürs lesen.

Rainer-Maria

PS: Ich stellte heute Abend noch fest, das hier im Fred der ganze Kram mit die Freunde eigentlich schon behandelt wurde.
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Re: Die Russen als Besatzer und die Deutschen als Besetzte

Beitragvon Spartacus » 28. Mai 2015, 17:34

Ja lass mal richtig Dampf ab Rainer und wenn es dich beruhigt, von mir aus kannste schreiben
und zitieren, wie du willst.

LG

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Re: Die Russen als Besatzer und die Deutschen als Besetzte

Beitragvon augenzeuge » 28. Mai 2015, 18:09

Da will man jemanden helfen, dann ist die Hilfe eine Diktatur. Fällt mir grad nix ein....gar nix. [bloed]
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Re: Die Russen als Besatzer und die Deutschen als Besetzte

Beitragvon Edelknabe » 28. Mai 2015, 18:33

Danke trotzdem weil...war gut gemeint.

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Re: Die Russen als Besatzer und die Deutschen als Besetzte

Beitragvon steffen52-1 » 28. Mai 2015, 18:42

Thoth hat geschrieben:Wer heutzutage in dieser abfälligen Form über Deserteure der Wehrmacht spricht/denkt/schreibt offenbart damit gewollt oder ungewollt einen tiefen Einblick in seine ideologischen Denkmuster.


Thoth

Thoth, mal eine Frage: Wie verhält es sich aus Deiner Sicht mit Deserteure der NVA( Grenzer)? Wenn man sich darüber auslässt, wie ist dann den seine Ideologie? [ich auch]
Grüsse steffen52-1
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