Vor 40 Jahren wurde Ulbricht entmachtet

Vor 40 Jahren wurde Ulbricht entmachtet

Beitragvon Dieter1945 » 3. Mai 2011, 08:19

Am 3. Mai 1971 endete in der DDR die Ära Walter Ulbricht. Formal bat er "aus gesundheitlichen Gründen" um seine Ablösung als SED Chef. Tatsächlich hatte sein Nachfolger Erich Honecker bereits im Juli 1970 mit dem damaligen KPdSU-Chef Leonid Breschnew den Machtwechsel eingefädelt. Moskau hatte zunehmend distanziert auf Alleingänge Ulbrichts reagiert. Der wachsende Unmut in der DDR über die schlechte Versorgung gab dann den willkommenen Anlass, Ulbricht als vermeintlich Verantwortlichen zu entmachten. Bis zu seinem Tod zwei Jahre später behielt er aber - weitgehend einflusslos - das Amt des Staatsratsvorsitzenden.

Quelle: Lübecker Nachrichten
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Re: Vor 40 Jahren wurde Ulbricht entmachtet

Beitragvon Edelknabe » 3. Mai 2011, 19:10

Ich erinnere mich Dieter...der Lautsprecherübertragung zu den Weltfestspielen in Berlin(war vor Ort mit einem Singeclub) und die Stimme sagte so sinngemäß, das unser Staatsratsvorsitzender gerade gestorben sei und mit seinem letzten Willen bekräftigt habe, das die Spiele der Jugend weitergehen sollen, so, als wäre nichts geschehen.
Das war unser Walter, ein Freund der Jugend und des Sportes und wenn ich mal die Augen für immer zumache, dann sollen meine Töchter mit ihren Männern sowie meine Enkel tanzen und auf keinen Fall ihren Lebensmut verlieren, denn das Leben ist viel zu schön, als das noch groß um den Alten getrauert wird.

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Re: Vor 40 Jahren wurde Ulbricht entmachtet

Beitragvon Berliner » 3. Mai 2011, 21:57

Hallo Dieter, vielen Dank. [rose]

Es kam neulich eine Sendung mit Herbert Haeber, wo die Entmachtung Ulbrichts diskutiert wurde.

Herbert Haeber war daran beteiligt, indem er den Brief an Breschnew mit Schreibmaschine persoenlich erfasste.

Gibt es DW im Internet eine Kopie dieses Briefes zu sehen ? [ich auch]

Danke, [hallo]
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Re: Vor 40 Jahren wurde Ulbricht entmachtet

Beitragvon FSK-Veteran » 22. Februar 2012, 17:02

Edelknabe hat geschrieben:Ich erinnere mich Dieter...der Lautsprecherübertragung zu den Weltfestspielen in Berlin(war vor Ort mit einem Singeclub) und die Stimme sagte so sinngemäß, das unser Staatsratsvorsitzender gerade gestorben sei und mit seinem letzten Willen bekräftigt habe, das die Spiele der Jugend weitergehen sollen, so, als wäre nichts geschehen.
Das war unser Walter, ein Freund der Jugend und des Sportes und wenn ich mal die Augen für immer zumache, dann sollen meine Töchter mit ihren Männern sowie meine Enkel tanzen und auf keinen Fall ihren Lebensmut verlieren, denn das Leben ist viel zu schön, als das noch groß um den Alten getrauert wird.

Rainer-Maria


Wer gerne den Ort besuchen möchte, an dem u.a. Leonid Breshnew oder eben auch Walter Ulbricht seine Zeit verbrachte (und wo er dann auch verstarb), fährt hierher:
http://www.doellnsee.de

Dort ist auch Geschichte des Hauses als Gästehaus der DDR-Regierung nachzulesen. Walter Ulbricht verstarb nach meinen Informationen auf dem Steg der Außen-Sauna: mit Blick auf den See.

http://www.doellnsee.de/pages/unser-hotel/das-haus.php
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Re: Vor 40 Jahren wurde Ulbricht entmachtet

Beitragvon Interessierter » 22. Februar 2012, 18:46

Wenig bekannt dürfte auch diese Rede sein, die bewußt lange unveröffentlich blieb:

Unveröffentlichte Rede
Wie Ulbricht die DDR reformieren wollte


Mehr Management-Initiative, mehr Effizienz: Was klingt wie ein Rezept der freien Marktwirtschaft, forderte Walter Ulbricht vor 40 Jahren in einer visionären Rede für die DDR. Doch veröffentlicht wurde sie nie. Klaus Taubert zitiert erstmals daraus und beschreibt, wie 13 Verschwörer den Staatschef danach abservierten.

mehr hier:
http://einestages.spiegel.de/static/aut ... ollte.html
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Re: Vor 40 Jahren wurde Ulbricht entmachtet

Beitragvon Volker Zottmann » 6. Juni 2012, 19:49

Hallo Interessierter, seit 21. Mai bin ich hier, aber erst heute auf Deinen eingestellten Artikel gestoßen. Vielen Dank. Offenbart mir neue Sichtweisen.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Vor 40 Jahren wurde Ulbricht entmachtet

Beitragvon Interessierter » 7. Juni 2012, 08:52

Ja Volker, es ist schon erstaunlich wie Honecker und seine egoistischen, verblendeten Konsorten somit auch zu " Totengräbern " der DDR wurden und somit unfreiwillig und aus meiner Sicht glücklicherweise zur Wiedervereinigung unseres Vaterlandes beitrugen.

[grins]
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Re: Vor 40 Jahren wurde Ulbricht entmachtet

Beitragvon Edelknabe » 7. Juni 2012, 11:46

Ich sage doch schon immer, der Walter war ein Stein auf Steinsetzer mit seiner Mauer, oder war er nicht eher ein Holzwurm, solide, zielstrebig, voller Ideen, fest wie Kaltleim, sportlich dazu, der war so wie ich, also wenn er was anpackte, dann zog er es auch durch, ein solider Diktator eben. So wie seine Mauer so wuchs meine Datsche, die Berliner oder Potsdamer würden Laube dazu sagen doch dann kam Erich, der Dachdecker und meinte:"Verkauft sofort die Besandete nach dem Westen an unsere Brüder und Schwestern ins Saarland und den kümmerlichen Rest von dieser BRD, dagegen die unbesandete Dachpappe lasst hier denn sie reicht vollkommen aus für unsere Ansprüche".

Eine fatale Entscheidung denn über kurz oder lang regnete es rein in den Sozialismus, Schüsseln und Wannen wurden untergestellt ähnlich der Leipziger Gründerzeithäuser doch die waren im nu voll, das Maß war somit dann sinngemäß ebenfalls voll.

Rainer-Maria nur meine Datsche steht heute noch...mittlerweile ein neuer Besitzer aber fester solider Grund, gut gemauert wie die Mauer vom Walter damals nur hätte er einmal in Berlin gelbe Klinker für den Sockel genommen und den Putz noch strukturiert sowie das Dach geschiefert, das Ding würde heute noch unter Denkmalsschutz stehen. Obwohl, dem Adolf seine Betonplatten liegen heute auch noch....versteh ich nicht ganz, warum man dann die Mauer vom Walter....?
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Re: Vor 40 Jahren wurde Ulbricht entmachtet

Beitragvon augenzeuge » 7. Juni 2012, 12:01

Edelknabe hat geschrieben:Ich sage doch schon immer, der Walter war ein Stein auf Steinsetzer mit seiner Mauer, oder war er nicht eher ein Holzwurm, solide, zielstrebig, voller Ideen....


Stimmt!
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Re: Vor 40 Jahren wurde Ulbricht entmachtet

Beitragvon dein1945 » 7. Juni 2012, 12:05

Edelknabe hat geschrieben:Ich sage doch schon immer, der Walter war ein Stein auf Steinsetzer mit seiner Mauer, oder war er nicht eher ein Holzwurm, solide, zielstrebig, voller Ideen, fest wie Kaltleim, sportlich dazu, der war so wie ich, also wenn er was anpackte, dann zog er es auch durch, ein solider Diktator eben. So wie seine Mauer so wuchs meine Datsche, die Berliner oder Potsdamer würden Laube dazu sagen doch dann kam Erich, der Dachdecker und meinte:"Verkauft sofort die Besandete nach dem Westen an unsere Brüder und Schwestern ins Saarland und den kümmerlichen Rest von dieser BRD, dagegen die unbesandete Dachpappe lasst hier denn sie reicht vollkommen aus für unsere Ansprüche".

Eine fatale Entscheidung denn über kurz oder lang regnete es rein in den Sozialismus, Schüsseln und Wannen wurden untergestellt ähnlich der Leipziger Gründerzeithäuser doch die waren im nu voll, das Maß war somit dann sinngemäß ebenfalls voll.

Rainer-Maria nur meine Datsche steht heute noch...mittlerweile ein neuer Besitzer aber fester solider Grund, gut gemauert wie die Mauer vom Walter damals nur hätte er einmal in Berlin gelbe Klinker für den Sockel genommen und den Putz noch strukturiert sowie das Dach geschiefert, das Ding würde heute noch unter Denkmalsschutz stehen. Obwohl, dem Adolf seine Betonplatten liegen heute auch noch....versteh ich nicht ganz, warum man dann die Mauer vom Walter....?


Rainer,
weil das Volk rief "Die Mauer muß weg", kannst Du ja nicht wissen, warst doch immer auf Arbeit [laugh]

Schönen Tag aus Berlin
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Re: Vor 40 Jahren wurde Ulbricht entmachtet

Beitragvon Interessierter » 7. Juni 2012, 15:08

Genauso kalt und skrupellos wie Ulbricht herrschte wurde er auch abserviert.

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Re: Vor 40 Jahren wurde Ulbricht entmachtet

Beitragvon Hamiota » 10. Juni 2012, 09:53

Mal eine Frage zu Ulbrichts Vergangenheit. Man munkelte dass bevor er sein Interesse für die proletarische Weltrevolution entdeckte, er ein Stadt bekannter Zuhälter in Leipzig`s Rotlichtmilieu gewesen sein soll? Vielleicht gibt es ja Leipziger hier im Forum die davon gehört haben? Alles in allem war die DDR Führungsriege nichts anderes als kleinkarrierte Spießbürgertruppe aus allen Teilen Deutschlands(Honecker aus dem Saarland, Hofmann aus Mannheim) mit sehr begrenztem Horizont und teils zwilichtiger Vergangenheit(Ulbricht Zuhälter, G. Mittag SS-Mann)!
Der größte Schuft im ganzen Land, das ist und bleibt der Denunziant

„Die sogenannten ‘whataboutists’ stellen das bisher nicht in Frage Gestellte infrage und bringen Widersprüche, Doppelstandards und Heuchelei ans Tageslicht. […], es ist die Herausforderung, kritisch über die (manchmal schmerzhafte) Wahrheit unserer Stellung in der Welt kritisch nachzudenken." (Christian Christensen, Professor für Journalismus in Stockholm)
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Re: Vor 40 Jahren wurde Ulbricht entmachtet

Beitragvon Volker Zottmann » 10. Juni 2012, 10:13

Hamiota,
in Mecklenburg auf dem Zeltplatz waren wir jedes Jahr mi Leipzigern zusammen. Uns wurde erzählt, dass Ulbrichts Mutter einen Puff betrieb. Doch der das erzählte, war auch zu jung, um dort Gast gewesen zu sein. Auf jeden Fall eine schöne Legende, die auch ich öfters zum Besten gab, aber wissen tat niemand mehr was genaues...

Volker
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Re: Vor 40 Jahren wurde Ulbricht entmachtet

Beitragvon Edelknabe » 10. Juni 2012, 11:18

"Kalt und skrupelos herrschte der Walter U." mensch Interessierter, das klingt für den Schüler von heute wie aus einem seiner Alptraum- Filme, wo der Tyrann nur so die Köpfe rollen läst, wo bluttriefende Schwerter die Linse bespritzen oder sonstwas für parnoides Zeugs was er sich da reinzieht gezeigt wird.

Walter Ulbricht mein Freund, ein Freund der Jugend und der Körperkultur, der turnte sogar mal was vor da hatte er null Probleme damit und in den 60er Jahren entstand unheimlich viel neues in dieser DDR, da war eine Aufbauphase die im Sozialismus seines gleichen suchte. Und dann kommst du mit "Kalt und skrupellos????" Manchmal denke ich wirklich, man kann es aber auch übertreiben und nur den Kümmel im Käse Sozialismus suchen.

Rainer-Maria immer freundlich und höflich...aber eben nur am Tisch zu den Treffen
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Re: Vor 40 Jahren wurde Ulbricht entmachtet

Beitragvon Volker Zottmann » 10. Juni 2012, 11:49

Edelknabe, Kümmel Käse? Übertreiben da welche?

Ulbricht bot in der DDR das Bild was Du beschreibst, dennoch vergisst Du, dass auch er ein Massenmörder war!
Rechne mal allein die weggesäuberten Sozialdemokraten, die er unter die Erde brachte. Und alle die, die danach an ihren Haftfolgen starben.
Nicht zu vergessen, wie viele Menschen er in Lager schickte, wie viele von denen nie wiederkehrten. Reichen da 1000 oder gar 10000?
Was hast Du nur für ein verklärtes Geschichtsverständnis?

Gruß Volker
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Re: Vor 40 Jahren wurde Ulbricht entmachtet

Beitragvon Edelknabe » 11. Juni 2012, 05:41

"Wie viele er in die Lager schickte, der Massenmörder Walter Ulbricht.?" Äh Volker,entschuldige mal zum frühen Morgen, verwechselst du da nicht den Walter mit dem Stalin, eigtl. Dshugaschwili, Josif W.,?
Ich mag ja nicht der Hellste in der Schule gewesen und heute auch noch bißchen sozialistisch angehaucht sein aber der Walter....und die Lager oder besser Gulags auf ostdeutschem Boden, das gibt Stoff für die Spurensucher hier im Forum.

Rainer-Maria mensch Walter, was machen sie nur mit dir?
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Re: Vor 40 Jahren wurde Ulbricht entmachtet

Beitragvon Volker Zottmann » 11. Juni 2012, 10:33

Hallo Rainer-Maria, das verwechselst Du was! Der Stalin war der mit Millionen Opfern! Bei Genossen Walter Ulbricht waren es schon entschieden weniger, wobei das aber dem einzelnen zu Tode Gekommenen sicher Wurst wäre.
Wenn Du dich bilden möchtest, so such Dir mal im Internet alles zu Helmut Bärwald raus.
Etwas, nur eins, stelle ich hier schon mal ein:
Bärwald schreibt:

Ulbricht war einer der größten Massenmörder und Verbrecher in der deutschen Geschichte. Schon während seiner Emigration in Moskau von 1933 bis 1945 hat er Hunderte seiner deutschen kommunistischen Genossen den sowjetischen Gulags und dem Tod ausgeliefert. Nach 1945 war er in der SBZ/”DDR” maßgeblich an der Verhaftung von 340.000 Menschen und an dem Massenmord von 90.000 Menschen beteiligt. Allein für die Verhaftung von 5.000 Sozialdemokraten, wovon 400 in der Haft und über 1.000 an den Haftfolgen umgekommen sind, war er verantwortlich.

Die verbrecherische zweite Diktatur in diesem Jahrhundert auf deutschem Boden geht auf sein Konto. Ulbricht war kein Staatsmann, sondern ein von Moskau bestellter Polit-Gangster übelsten Ausmaßes.

Eine Partei, wie die PDS, die solche Verbrecher und Massenmörder wie Ulbricht würdigt und huldigt, muß sich den Vorwurf gefallen lassen, daß sie die unter der SED-Diktatur begangenen Verbrechen und Morde für richtig hält und sich und alle ihre Mitglieder damit identifizieren.

gez. Helmut Bärwald
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Re: Vor 40 Jahren wurde Ulbricht entmachtet

Beitragvon Alfred » 11. Juni 2012, 11:22

Volker Zottmann hat geschrieben:Hallo Rainer-Maria, das verwechselst Du was! Der Stalin war der mit Millionen Opfern! Bei Genossen Walter Ulbricht waren es schon entschieden weniger, wobei das aber dem einzelnen zu Tode Gekommenen sicher Wurst wäre.
Wenn Du dich bilden möchtest, so such Dir mal im Internet alles zu Helmut Bärwald raus.
Etwas, nur eins, stelle ich hier schon mal ein:
Bärwald schreibt:

Ulbricht war einer der größten Massenmörder und Verbrecher in der deutschen Geschichte. Schon während seiner Emigration in Moskau von 1933 bis 1945 hat er Hunderte seiner deutschen kommunistischen Genossen den sowjetischen Gulags und dem Tod ausgeliefert. Nach 1945 war er in der SBZ/”DDR” maßgeblich an der Verhaftung von 340.000 Menschen und an dem Massenmord von 90.000 Menschen beteiligt. Allein für die Verhaftung von 5.000 Sozialdemokraten, wovon 400 in der Haft und über 1.000 an den Haftfolgen umgekommen sind, war er verantwortlich.

Die verbrecherische zweite Diktatur in diesem Jahrhundert auf deutschem Boden geht auf sein Konto. Ulbricht war kein Staatsmann, sondern ein von Moskau bestellter Polit-Gangster übelsten Ausmaße

Eine Partei, wie die PDS, die solche Verbrecher und Massenmörder wie Ulbricht würdigt und huldigt, muß sich den Vorwurf gefallen lassen, daß sie die unter der SED-Diktatur begangenen Verbrechen und Morde für richtig hält und sich und alle ihre Mitglieder damit identifizieren.

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Da muss man ja die Geschichte neu schreiben.
Ulbricht ab 1933 in Moskau ? Erster Fehler.

Hier noch einges zu Bärwald: http://de.wikipedia.org/wiki/Helmut_B%C3%A4rwald
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Re: Vor 40 Jahren wurde Ulbricht entmachtet

Beitragvon Volker Zottmann » 11. Juni 2012, 12:15

Alfred hat diesbezüglich recht, Ulbricht war zuvor noch in Paris und Prag und ab 1938 in Moskau.
Alles andere ist aber wohl schwer widerlegbar. Ach ja, der 17. Juni 1953 wurde noch mit seinen Opfern vergessen...
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Re: Vor 40 Jahren wurde Ulbricht entmachtet

Beitragvon karnak » 11. Juni 2012, 12:25

Hamiota!
Nimm es mir nicht übel.Diese Geschichten,daß ist doch kleinkarierter Mist.Und wenn die Mutter von Ulbricht einen Puff betrieben hat,was hat den Ulbricht damit zutun.Und wenn er selbst Zuhälter war,na und,was hat das mit seinem späteren Leben zu tun.Ich stell mir übrigens Walter Ulbricht als Zuhälter vor,so wie er aussah und körperlich gebaut war,eine lustige Vorstellung.Entschuldigung gleich an alle,die in dieser Hinsicht keinen Spaß verstehen. Das Rotlichtgewerbe setzt jedes Jahr Milliarden um,was ist den eigentlich mit den"Edeldeutschen" die das Geld jeden Tag dort hinbringen.Der alte Strauss soll ja da auch kein Kostverächter gewesen sein,oder ein paar von unseren Fußballhelden.
Wir könnten uns auch über alte Nazis und NSDAP-Mitglieder unterhalten die in der Bundesrepublik-Alt zu höchsten Ämtern gekommen sind.Lotte Ulbricht soll in der Schweiz gelebt haben.Ich kannte viele DDR-Bürger die ihre Seele für die Richtigkeit verwettet hätten.Nach der Wende zeigte sich ,daß das alles dummes Zeug war.Was soll solch ein Kram zur Aufarbeitung deutsch-deutscher Geschichte bringen,außer weitere Teilung in den Köpfen,zumindest die Alte am Leben erhalten.
Es gibt da ein schönes Lied von den"Ärzten"dazu,kennst Du vieleicht.Zu Gerüchten meine ich.
Ich kann zu solchen Geschichten nur eines sagen:"Man merkt die Absicht und ist verstimmt".
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Re: Vor 40 Jahren wurde Ulbricht entmachtet

Beitragvon Alfred » 11. Juni 2012, 12:27

In welchen Zeitraum soll es denn die 90.000 Morde und 340.000 Verhaftungen gegeben haben ?

Du schreibst ja nach 1945 ..

Da hätte es aber nach 1989/90 Prozesse ohne Ende gahagelt.

Wenn ich bedanke, dass Ulbricht rund 20 Jahre an der Macht war, wären dies 12 Morde und 46 Verhaftungen jeden Tag und dies immer inkl. Wochenende.....
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Re: Vor 40 Jahren wurde Ulbricht entmachtet

Beitragvon Volker Zottmann » 11. Juni 2012, 13:33

Ich setze voraus, dass Du weißt, welcher Zeitraum gemeint ist. SBZ und beginnende DDR. Er schrieb, Ulbrich hat mitgewirkt...
Alles was Du sonst anführst dient doch nur der versuchten Unglaubwürdigmachung meiner Person. Das ist mir aber gleichgültig.
Intelligente Leser wissen, welcher Zeitraum gemeint ist und können auch googlen.
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Re: Vor 40 Jahren wurde Ulbricht entmachtet

Beitragvon Habicht-3 » 11. Juni 2012, 13:45

Es mag sein, das man politisch nicht unbedingt zurückhaltend war. Aber die Opferangabe halte ich für so Real, als wenn Raumschiff Enterprise Flüchtlinge in Syrien ausfliegt. Wobei: Raumschiff Enterprise gabs wenigstens tatsächlich.

Ich höre hier auch immer wieder Geschichten vom 17.Juni 1953. Allerdings entweder von Leuten, die zu Jung zum Erleben sind, oder von Leuten, die hier nicht lebten.
In meiner Stadt decken sich Geheimdienstinfos mit Tageszeitungen (ich bin sehr oft im Archiv!) und den Erzählungen von dabeigewesenen Leuten. Es war hier nämlich nichts.
Das bedeutet aber nun nicht, dass alles Gold war bei uns.
Habicht-3
 

Re: Vor 40 Jahren wurde Ulbricht entmachtet

Beitragvon Alfred » 11. Juni 2012, 13:50

Volker Zottmann hat geschrieben:Ich setze voraus, dass Du weißt, welcher Zeitraum gemeint ist. SBZ und beginnende DDR. Er schrieb, Ulbrich hat mitgewirkt...
Alles was Du sonst anführst dient doch nur der versuchten Unglaubwürdigmachung meiner Person. Das ist mir aber gleichgültig.
Intelligente Leser wissen, welcher Zeitraum gemeint ist und können auch googlen.
Volker



Herr Zottmann,

da wäre ja der Zeitraum noch geringer. SBZ und beginnende DDR das wären ja dann nur ca. 5 - 8 Jahre.

Vielleicht hat Herr Bärwald auch nur falsche Infos von BND bekommen ?

Und sicher wären 90.000 Morde auch nicht aufgefallen.......

Was ist denn die Quelle auf die er sich bezieht ?

Nur weil einer was schreibt, muss dies noch lange nicht den Tatsachen entsprechen.
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Re: Vor 40 Jahren wurde Ulbricht entmachtet

Beitragvon Volker Zottmann » 11. Juni 2012, 13:53

[mundzu]
Volker Zottmann
 

Re: Vor 40 Jahren wurde Ulbricht entmachtet

Beitragvon Volker Zottmann » 11. Juni 2012, 14:18

Lieber Habicht - 3,
hast Du nie von Sachsenhausen, Buchenwald oder 5-Eichen gehört? Wie die Lager nach 1945 gefüllt wurden?
Das waren sowjetische Internierungslager, wohin viele normale Unschuldige wegen Denunziation kamen, oft auch Sozialdemokraten, die gerade erst 1945 aus diesen Lagern befreit wurden.
Da haben bei der Zuführung "unsere" Größen sehr wohl mindestens den Steigbügelhalter gespielt und dann auch in Kauf genommen, dass Massen einfuhren, ohne Wiederkehr. Das kann keiner bestreiten.
Daher kommen die Zahlen. Da gibt es auch Zeitzeugen.
So hat in der Mitteldeutschen Zeitung ein Bäckermeister aus Gernrode/Harz in einem vielteiligen Bericht geschrieben, wie er anschließend bis Workuta verschleppt wurde, wie er gelitten hat. Und warum? Er war 17 und wegen Lappalien in Ungnade gefallen. Der Mann hat es überlebt und viele Jugendjahre verloren und durfte zu DDR-Zeiten nie darüber reden.
Dank der Wende haben wir davon erfahren.
Der Holocaust hat stattgefunden und wird nicht bestritten, aber warum leugnet man die nächsten deutschen Untaten? Das ist widerlich!

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Vor 40 Jahren wurde Ulbricht entmachtet

Beitragvon Alfred » 11. Juni 2012, 14:33

Herr Zottmann,

immer überlegen was man schreibt:

Diese Nachricht hast Du eingestellt:

"Nach 1945 war er in der SBZ/”DDR” maßgeblich an der Verhaftung von 340.000 Menschen und an dem Massenmord von 90.000 Menschen beteiligt".


Geht es jetzt um die entsprechenden Lager oder Massenmord ? Das Ulbricht an Massenmord von 90.000 Menschen beteiligt war hat bis heute noch keiner gebracht.
Auch sollte man nicht so tun als wären in den entsprecheden Lagern nur Unschuldige gewesen.
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Re: Vor 40 Jahren wurde Ulbricht entmachtet

Beitragvon Hamiota » 11. Juni 2012, 14:49

Volker Zottmann hat geschrieben:
Ulbricht war einer der größten Massenmörder und Verbrecher in der deutschen Geschichte.


Walter Ulbricht war wahrlich kein Sympathieträger und ich konnte ihn nie austehen oder gar reden hören!(Seinen Nachfolger auch nicht!),er war wohl eher ein kleiner Parteibürokrat, möglicherweise ein ex Lude, welcher durch die Umstände und Stalins Wille im Osten Deutschlands an die Macht kam. Er war auch ein Stalinist aber mehr von der kleinen Ausgabe und am Ende seiner Amts und auch Lebenszeit durchaus realistisch und Veränderungen gegenüber aufgeschlossen, gerade auch was die Wirtschaft betraf und die Deutsch-Deutschen Beziehungen. Übrigens einer der Gründe warum er entmachtet wurde. Wenn man sagt das während seiner Amtszeit viele aus politischen Gründen inhaftiert wurden und leider auch viele Umkamen so trifft es wohl den Punkt- Aber von Massenmorden, gleich im Anschluss an den WKII zu faseln ist falsch!

Wer sich hier hin stellt und dermaßen Blödsinn von Massenmorden daher schreibt betreibt Geschichtsfälschung, ob aus Unkenntnis oder Absicht spielt dabei keine Rolle. Die größten deutschen Massenmörder gewesen zu sein, diese Zweifelhafte Ehre gebürt anderern!
Durch solche schwachsinnige und maslos übertrieben Argumentation verliert man an Glaubwürdigkeit und spielt geradezu den DDR-Nostalgikern in die Hände!

Viele Grüße
Peter
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Re: Vor 40 Jahren wurde Ulbricht entmachtet

Beitragvon Wosch » 11. Juni 2012, 15:10

Hamiota hat geschrieben:
Volker Zottmann hat geschrieben:
Ulbricht war einer der größten Massenmörder und Verbrecher in der deutschen Geschichte.


Walter Ulbricht war wahrlich kein Sympathieträger und ich konnte ihn nie austehen oder gar reden hören!(Seinen Nachfolger auch nicht!),er war wohl eher ein kleiner Parteibürokrat, möglicherweise ein ex Lude, welcher durch die Umstände und Stalins Wille im Osten Deutschlands an die Macht kam. Er war auch ein Stalinist aber mehr von der kleinen Ausgabe und am Ende seiner Amts und auch Lebenszeit durchaus realistisch und Veränderungen gegenüber aufgeschlossen, gerade auch was die Wirtschaft betraf und die Deutsch-Deutschen Beziehungen. Übrigens einer der Gründe warum er entmachtet wurde. Wenn man sagt das während seiner Amtszeit viele aus politischen Gründen inhaftiert wurden und leider auch viele Umkamen so trifft es wohl den Punkt- Aber von Massenmorden, gleich im Anschluss an den WKII zu faseln ist falsch!

Wer sich hier hin stellt und dermaßen Blödsinn von Massenmorden daher schreibt betreibt Geschichtsfälschung, ob aus Unkenntnis oder Absicht spielt dabei keine Rolle. Die größten deutschen Massenmörder gewesen zu sein, diese Zweifelhafte Ehre gebürt anderern!
Durch solche schwachsinnige und maslos übertrieben Argumentation verliert man an Glaubwürdigkeit und spielt geradezu den DDR-Nostalgikern in die Hände!

Viele Grüße
Peter


Um durch solche "schwachsinnige und maßlos übertriebene Argumentation" nicht an "Glaubwürdigkeit" zu verlieren und damit den "DDR-Nostalgikern" in die Hände zu spielen, sollte man vielleicht einmal erkunden wieviele Menschen zur Zeit Ulbrichts wegen angeblich politisch motivierten Urteilen ihr Leben lassen mußten. Ich will mal damit anfangen indem ich zugebe zwei solcher Fälle zu kennen. Beim ersten handelte es sich um einen mir aus meiner Jugend Bekannten namens "Schulze" der 1951 nach Moskau verfrachtet wurde um in der Butyrka erschossen zu werden. Beim Zweiten handelte es sich um den Vater eines Schulkameraden, den man für 6 Jahre einsperrte weil er sich als selbstständiger Handwerksmeister nicht in die PGH pressen lassen wollte. ER starb in der Haft. Beide wurden nach der Wende rehabilitiert. So, ich kannte alleine schon zwei von "Ulbrichts" Opfern und denke es wird noch ein paar mehr gegeben haben. für mich stellt sich hier die Frage: Ab wieviele Opfer darf man Massenmörder genannt werden und welche Maßstäbe muß man bei dieser Frage anwenden?
Schönen Gruß aus Kassel. [hallo]
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Mecklenburger sind nicht nachtragend, aber vergessen tun sie auch nicht!
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Re: Vor 40 Jahren wurde Ulbricht entmachtet

Beitragvon Volker Zottmann » 11. Juni 2012, 15:45

Nachdem die Lager in DDR Hände kamen und aufgelöst wurden fanden noch massenhaft Schauprozesse (siehe Hilde Benjamin) statt. Viele mit Todesurteilen.
Sicher waren da auch Kriegsverbrecher drunter. Aber eben auch unliebsame Personen, denen man sich so entledigte.
Übrigens bewirkten die Prozesse im Volk doch ein kollektives Abducken. (Das wurde mir überliefert, denn ich selbst lag da noch im Korbkinderwagen)
Ab nun wusste auch der letzte DDR-Bürger, dass "Maulhalten" das eigene Leben verlängert. Auch das war mit eine der Lebensleistungen Ulbrichts.

Alfred riet mir, erst zu denken und dann zu schreiben. Wo er recht hat hat er recht.
Ich recherchiere ja auch etwas. Meine Zahlen entstammen zum Teil der Aufarbeitung in der Schumacherstiftung.
Wenn ein Viertel aller Lagerinsassen an Unterernährung und Haftqualen stirbt, ist es für mich auch Mord. Egal wie es ein Jurist bewertet.
Alfred, warum wurde denn allen Jugendlichen bei den obligatorischen KZ-Besichtigungsfahrten stets vorenthalten, dass die KZs weiterbetrieben wurden?
Kann es sein, dass man da verdrängte, vertuschte?

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

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