Vor 40 Jahren wurde Ulbricht entmachtet

Re: Vor 40 Jahren wurde Ulbricht entmachtet

Beitragvon Habicht-3 » 11. Juni 2012, 15:57

Alfred, warum wurde denn allen Jugendlichen bei den obligatorischen KZ-Besichtigungsfahrten stets vorenthalten, dass die KZs weiterbetrieben wurden?
Kann es sein, dass man da verdrängte, vertuschte?


Weil man sich dafür schämte? Weil das eben nicht in das DDR-Bild passte?

Wenn Du eine Rede anlässlich einer Feier hälst, erwähnst Du sicher auch nicht, das Du eventuell bei vielen Feiern zuvor die Bude vollgekübelt hast. Das "DU" ist hier allgemein zu verstehen. Auch wenns kein schönes Beispiel ist, aber man erkennt, was ich meine.
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Re: Vor 40 Jahren wurde Ulbricht entmachtet

Beitragvon Volker Zottmann » 11. Juni 2012, 16:06

Habicht-3 hat geschrieben:
Alfred, warum wurde denn allen Jugendlichen bei den obligatorischen KZ-Besichtigungsfahrten stets vorenthalten, dass die KZs weiterbetrieben wurden?
Kann es sein, dass man da verdrängte, vertuschte?


Weil man sich dafür schämte? Weil das eben nicht in das DDR-Bild passte?

Wenn Du eine Rede anlässlich einer Feier hälst, erwähnst Du sicher auch nicht, das Du eventuell bei vielen Feiern zuvor die Bude vollgekübelt hast. Das "DU" ist hier allgemein zu verstehen. Auch wenns kein schönes Beispiel ist, aber man erkennt, was ich meine.



... und so betrieb die DDR von Anbeginn Geschichtsverklärung...
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Re: Vor 40 Jahren wurde Ulbricht entmachtet

Beitragvon Habicht-3 » 11. Juni 2012, 16:13

... und so betrieb die DDR von Anbeginn Geschichtsverklärung...


Wenn ich es nicht erwähne, ist es doch keine Verklärung. Dann ist es maximal Schweigen.

Verklärung ist beispielweise, das man die DDR gleichrangig neben Staaten wie Afghansistan oder Syrien stellt.
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Re: Vor 40 Jahren wurde Ulbricht entmachtet

Beitragvon Volker Zottmann » 11. Juni 2012, 16:33

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Re: Vor 40 Jahren wurde Ulbricht entmachtet

Beitragvon SkinnyTrucky » 11. Juni 2012, 16:49

Wosch hat geschrieben:Ich will mal damit anfangen indem ich zugebe zwei solcher Fälle zu kennen.


Ich hab nur Vermutungen, das mein einer Opa dran glauben musste....man sprach nie drüber, mir bleibt also nur die Vermutung, das er im Krieg sein Leben lassen musste, bzw wahrscheinlicher eher danach....wäre er normal gestorben oder im Krieg gefallen, hätte man es auch so gesagt aber immer wurde abgeblockt, ich lief förmlich gegen eine Mauer an wenn ich mal danach gefragt hatte....ich weiss aber auf jeden Fall, das er aktiv am Krieg dran teilgenommen hatte, eine Marineuniform hing unter anderen auf dem Dachboden in einem Schrank bei meiner Oma....ein Cousin und ich hatten uns mal die Mütze stibitzt und damit gespielt....wir bekamen danach riesigen Ärger....

....übrigens weiss ich auch garnicht, wann mein Opa gestorben ist....mir fehlt auch gänzlich eine Erinnerung an einen Grabstein obwohl ich andere und jüngere Gräber wohl vor mir sehe....

....und naja, er hatte damals einen der grössten Bauernhöfe im Ort aber gesprochen wurde über ihn echt nichts, vielleicht war er ja ein Kriegsverbrecher und musste büssen und die Familie schämte sich dafür, denn ich denke, wenn er unschuldig gewesen wäre, dann hätt man wohl mal was drüber erzählt....

....mir bleiben nur Vermutungen....wissen tu ich dazu nichts.....

groetjes uit Brembate

Mara
Wenn es heute noch Menschen gibt, die die DDR verklären wollen, kann das nur damit zusammenhängen, dass träumen schöner ist als denken.... (Burkhart Veigel) Bild
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Re: Vor 40 Jahren wurde Ulbricht entmachtet

Beitragvon Affi976 » 11. Juni 2012, 17:43

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@all,
diese Bücher geben einen umfangreichen Überblick über die Geschehnisse dieser Zeit. Ob nun größter Massenmörder oder nicht, dürfte wohl in Anbetracht des überhaupt geschehenen völlig egal sein.
Fakt ist, es ist passiert und das viele Tausendmal und auch noch zu 99% zu Unrecht und das reicht m.E. schon aus!
VG Affi
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Re: Vor 40 Jahren wurde Ulbricht entmachtet

Beitragvon Alfred » 11. Juni 2012, 17:43

Volker Zottmann hat geschrieben:Nachdem die Lager in DDR Hände kamen und aufgelöst wurden fanden noch massenhaft Schauprozesse (siehe Hilde Benjamin) statt. Viele mit Todesurteilen.
Sicher waren da auch Kriegsverbrecher drunter. Aber eben auch unliebsame Personen, denen man sich so entledigte.
Übrigens bewirkten die Prozesse im Volk doch ein kollektives Abducken. (Das wurde mir überliefert, denn ich selbst lag da noch im Korbkinderwagen)
Ab nun wusste auch der letzte DDR-Bürger, dass "Maulhalten" das eigene Leben verlängert. Auch das war mit eine der Lebensleistungen Ulbrichts.

Alfred riet mir, erst zu denken und dann zu schreiben. Wo er recht hat hat er recht.
Ich recherchiere ja auch etwas. Meine Zahlen entstammen zum Teil der Aufarbeitung in der Schumacherstiftung.
Wenn ein Viertel aller Lagerinsassen an Unterernährung und Haftqualen stirbt, ist es für mich auch Mord. Egal wie es ein Jurist bewertet.
Alfred, warum wurde denn allen Jugendlichen bei den obligatorischen KZ-Besichtigungsfahrten stets vorenthalten, dass die KZs weiterbetrieben wurden?
Kann es sein, dass man da verdrängte, vertuschte?

Gruß Volker



Hallo,

Du beziehst dich ja auf H. Bejamin und meinst ja eigentlich die Waldheim - Prozesse.
Ich schreibe dies aus dem Gedächtnis.
Es gab in diesen Zusammenhang Prozesse gegen über 3.000 Peronen mit 24 vollstreckten Todesurteilen.

Welches der Todesurteile war denn aus DEINER Sicht nicht korrekt ?
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Re: Vor 40 Jahren wurde Ulbricht entmachtet

Beitragvon Volker Zottmann » 11. Juni 2012, 17:52

Urteile, die schon vor Prozessbeginn gefällt wurden, mein lieber Alfred können nie gerecht sein.
da wurde doch im Viertelstundentakt abgeurteilt.. Abarige Ansichten finde ich, stellen hier manche zur Schau!
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Re: Vor 40 Jahren wurde Ulbricht entmachtet

Beitragvon Alfred » 11. Juni 2012, 17:59

Volker Zottmann hat geschrieben:Urteile, die schon vor Prozessbeginn gefällt wurden, mein lieber Alfred können nie gerecht sein.
da wurde doch im Viertelstundentakt abgeurteilt.. Abarige Ansichten finde ich, stellen hier manche zur Schau!



Für mich keine Antwort.
Welche der vollstreckten Urteile waren denn nun falsch ? Konkret . War das Urtiel falsch oder nur die höhe der Strafe ?
Du solltest dich vielleicht mal mit einigen Grundsätzen beschäftigen, die damals galten. Da hatten die Besatzungsmächte mehr oder weniger das SAGEN.
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Re: Vor 40 Jahren wurde Ulbricht entmachtet

Beitragvon Volker Zottmann » 11. Juni 2012, 18:04

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Re: Vor 40 Jahren wurde Ulbricht entmachtet

Beitragvon Icke46 » 11. Juni 2012, 18:14

Meiner Meinung nach redet ihr beide aneinander vorbei:

Was Volker meint, ist, dass die Waldheimer Prozesse nicht nach rechtsstaatlichen Prinzipien abliefen, und das sollte eigentlich heutzutage unstrittig sein.

Der andere Punkt ist, ob oder wieviele Unschuldige in diesen Prozessen verurteilt wurden.

Ich habe so auf die Schnelle auch nur die Zahlen aus der wikipedia zu den Prozessen parat: Es gab 3442 Angeklagte, 3324 wurden verurteilt. Zahlreiche Verurteilte wurden nach 1990 rehabilitiert. Und das ist für mich die eigentlich spannende Frage, die Zahl, die hinter dem Wort "zahlreich" steckt. Zumindest sagt mir die Formulierung, dass nicht alle rehabilitiert wurden.

Vielleicht kann ja jemand entsprechende Zahlen beisteuern?

Gruss

icke
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Re: Vor 40 Jahren wurde Ulbricht entmachtet

Beitragvon Alfred » 11. Juni 2012, 18:50

icke46 hat geschrieben:Meiner Meinung nach redet ihr beide aneinander vorbei:

Was Volker meint, ist, dass die Waldheimer Prozesse nicht nach rechtsstaatlichen Prinzipien abliefen, und das sollte eigentlich heutzutage unstrittig sein.

Der andere Punkt ist, ob oder wieviele Unschuldige in diesen Prozessen verurteilt wurden.

Ich habe so auf die Schnelle auch nur die Zahlen aus der wikipedia zu den Prozessen parat: Es gab 3442 Angeklagte, 3324 wurden verurteilt. Zahlreiche Verurteilte wurden nach 1990 rehabilitiert. Und das ist für mich die eigentlich spannende Frage, die Zahl, die hinter dem Wort "zahlreich" steckt. Zumindest sagt mir die Formulierung, dass nicht alle rehabilitiert wurden.

Vielleicht kann ja jemand entsprechende Zahlen beisteuern?

Gruss

icke



Icke,

ich bringe dies mal auf das HEUTE.

Nach 1990 wurden DDR - Bürger , die für Geheimdienste aus der BRD und andere NATO - Staaten tätig waren und in der DDR verurteilt wurden von der BRD rehabilitiert.

Wie geht dies ? Sprich selbst die Urteile der DDR waren falsch, politisch oder wie man die nun nennen mag. Dies haben selbst einige Verantwortliche der BRD nicht verstanden.
Zuletzt geändert von Alfred am 11. Juni 2012, 19:04, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Vor 40 Jahren wurde Ulbricht entmachtet

Beitragvon Icke46 » 11. Juni 2012, 19:04

Hallo, Alfred,

nun machst Du aber ohne Not eine andere Baustelle auf. Zunächst mal ging es ganz konkret um die Waldheimer Prozesse, und da wäre eine belastbare Zahl der Rehabilierten schon interessant - und würde womöglich sogar Deine Argumentation stützen.

Nur als Beispiel mit aus der Luft gegriffenen Zahlen: Wenn zum Beispiel von den 3324 Verurteilten nach 1990 2500 rehabiliert wurden, heisst es für mich im Umkehrschluss, dass die anderen zwar nicht in einem rechtsstaatlichen Verfahren, aber dennoch rechtmäßig verurteilt wurden.

Zu den von Dir uns Spiel gebrachten Urteilen wegen "geheimdienstlicher Agententätigkeit" (so war wohl der Begriff) kann ich nichts sagen. Meine persönliche Meinung ist allerdings, das nach dem Ende der Teilung eigentlich die Urteile beider Seiten in diesem Zusammenhang obsolet geworden sind.

Gruss

icke
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Re: Vor 40 Jahren wurde Ulbricht entmachtet

Beitragvon Volker Zottmann » 11. Juni 2012, 19:12

Ablenken ist Taktik!
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Re: Vor 40 Jahren wurde Ulbricht entmachtet

Beitragvon Alfred » 11. Juni 2012, 19:28

icke46 hat geschrieben:Hallo, Alfred,

nun machst Du aber ohne Not eine andere Baustelle auf. Zunächst mal ging es ganz konkret um die Waldheimer Prozesse, und da wäre eine belastbare Zahl der Rehabilierten schon interessant - und würde womöglich sogar Deine Argumentation stützen.

Nur als Beispiel mit aus der Luft gegriffenen Zahlen: Wenn zum Beispiel von den 3324 Verurteilten nach 1990 2500 rehabiliert wurden, heisst es für mich im Umkehrschluss, dass die anderen zwar nicht in einem rechtsstaatlichen Verfahren, aber dennoch rechtmäßig verurteilt wurden.

Zu den von Dir uns Spiel gebrachten Urteilen wegen "geheimdienstlicher Agententätigkeit" (so war wohl der Begriff) kann ich nichts sagen. Meine persönliche Meinung ist allerdings, das nach dem Ende der Teilung eigentlich die Urteile beider Seiten in diesem Zusammenhang obsolet geworden sind.

Gruss

icke


Icke,

es gab nach 1990 auch Urteile, wo festgestellt wurde, dass die Urteile der DDR in Ordnung waren. Jetzt wurde aber bemängelt, dass die Strafe zu hoch ausgefallen war.

Ein Richter begründet seine Strafe, aber er begründet nicht, warum seine Strafe nicht geringer ausgefallen ist.
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Re: Vor 40 Jahren wurde Ulbricht entmachtet

Beitragvon Alfred » 11. Juni 2012, 19:36

Volker Zottmann hat geschrieben:Ablenken ist Taktik!


Andere haben keine Ahnung, so ist dies im Leben.
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Re: Vor 40 Jahren wurde Ulbricht entmachtet

Beitragvon Thomas 1948 » 11. Juni 2012, 19:38

wo ist mein text
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Re: Vor 40 Jahren wurde Ulbricht entmachtet

Beitragvon Volker Zottmann » 11. Juni 2012, 19:38

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Re: Vor 40 Jahren wurde Ulbricht entmachtet

Beitragvon augenzeuge » 11. Juni 2012, 21:10

Habicht-3 hat geschrieben:
... und so betrieb die DDR von Anbeginn Geschichtsverklärung...


Wenn ich es nicht erwähne, ist es doch keine Verklärung. Dann ist es maximal Schweigen.


Nein, Habicht. Wenn ich die Wahrheit verschweige, den anderen wohl wissend in die Irre damit führe, kann man das mit Lügen gleichsetzen. Vor allem dann, wenn ich mit den Lügen Politik mache. Schweigen ist nicht immer Gold...
AZ
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Re: Vor 40 Jahren wurde Ulbricht entmachtet

Beitragvon Thomas 1948 » 13. Juni 2012, 20:43

nabend, komme noch mal zum Beruf von Walter Ulbricht zurück, mein Text ist ja leider verschwunden.
In der Schule lernte ich Wilhelm Pick war Kunsttischler und Walter Ulbricht war Tischler.
in einer alten Roten Fahne vor 1933 fand ich alle Mitglieder mit ihren Berufen der Reichstagsfraktion der KPD, dort steht das Genosse Ulbricht ein Holzarbeiter war..
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Re: Vor 40 Jahren wurde Ulbricht entmachtet

Beitragvon SanGefr » 21. August 2012, 21:21

Nur allein die Hinrichtung Hagedorn´s, der, wenn auch mehrfacher Mörder, geht schon auf das Konto Ulbrichts. Er, als Staatsratsvorsitzender, hatte die Möglichkeit, das Recht und sogar die Pflicht, das Todesurteil gegen den kranken Hagedorn aufzuheben und ihn in eine Psychatrie einzuweisen; auch dann, wenn das Rechtsempfinden der Bürger anders ist. Die Zulassung der Vollstreckung des Todesurteils an einer kranken Person war, möglicherweise auch nach DDR-Recht, nicht zulässig und somit hat er sich m. E. nach des Mordes schuldig oder zumindest mitschuldig gemacht. Das das Rechtsempfinden des gemeinen DDR-Bürgers anders aussah und die liebe Volksseele nach der Vollstreckung zufrieden war, kann ich gut nachvollziehen; es ist aber trotz alledem kein Grund, einen kranken Menschen abzuschlachten.
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Re: Vor 40 Jahren wurde Ulbricht entmachtet

Beitragvon Volker Zottmann » 21. August 2012, 22:16

@SanGefr, Ich bin hier schon öfter wegen meiner Behauptungen oder Thesen angefeindet worden.
Was hätte man von Ulbricht erwarten sollen, einem Mann, der sich Kommunist nannte und tausende Sozialdemokraten auf dem Gewissen hat. Der war skrupellos in jeder Beziehung, da halfen auch keine Fotos vom volksnahen Vorsitzenden der munter Tischtennis spielt.

Gruß Volker
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Re: Vor 40 Jahren wurde Ulbricht entmachtet

Beitragvon Janko » 22. August 2012, 02:41

@SanGefr.........Todesurteil gegen den kranken Hagedorn

Das H. krank war ist doch jetzt rein spekulativ ?....oder ziehst du deine Erkenntnisse aus der "Ungeheurlichkeit" der Tat selbst ?
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Re: Vor 40 Jahren wurde Ulbricht entmachtet

Beitragvon Merkur » 22. August 2012, 04:27

[quote="Janko"]

Das H. krank war ist doch jetzt rein spekulativ ?....

Im forensisch-psychiatrischen Gutachten vom 20.01.1972 heißt es, dass die Motivation des Handelns eindeutig in der sadistischen Triebstruktur liegt und eine Geisteskrankheit bei Hagedorn ausgeschlossen ist. Die Einsichts- und Steuerungsfähigkeit im Zusammenhang mi den Tötungshandlungen wurde als gegeben beurteilt und er für sein Handeln als strafrechtlich voll verantwortlich eingeschätzt. Der entscheidende Satz lautete:
"Hagedorn war fähig, sich willentlich in sadistische Erregung hineinzusteigern und diese zu steuern".
Ansonsten lauteten die Befunde u. a.:
- starkes Geltungsstreben
- flache Gefühlsreaktionen
- extrem Gemütslos
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: Vor 40 Jahren wurde Ulbricht entmachtet

Beitragvon SanGefr » 10. Oktober 2012, 19:45

Das Hagedorn voll zurechnungsfähig und für seine Taten voll verantwortlich war, halte ich für äußerst unwahrscheinlich. Welche Ärzte/Psychologen haben denn Hagedorn untersucht und diesen Befund erstellt? Waren die wirklich unabhängig und objektiv oder doch von Ulbrichts Gnaden? Das waren diejenigen, die sich nicht getraut haben Ulbricht zu widersprechen; denn: wer Ulbricht zum Feind hatte, braucht keine anderen Feinde mehr. Der hat schon dafür gesorgt, dass ein ärztliches Attest nach seinem Willen erstellt wird. Zugegeben: Wer Ulbricht damals widersprach, war nicht zu beneiden.
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Re: Vor 40 Jahren wurde Ulbricht entmachtet

Beitragvon Edelknabe » 11. Oktober 2012, 07:11

San Gefr und was wäre nun die Alternative gewesen, für dich zum Beispiel mit dem Hagedorn? So wie beim Gäfgen...oder wie der Mensch gleich noch 3000 Euros Entschädigung? Dann vielleicht Ferienlager für Hagedorn mit deinen Enkeln zur Kur oder so?

Rainer-Maria manchmal frage ich mich was hier los ist in manchen Köpfen. Man lässt mittlerweile jede geborene Katze leben...ist ja human, sind auch nur jeden Monat paar Tausend und die Tierheime werden nur übervoll aber das gute ist, die kleinen Tiere bringen wenigstens keinen um.So wie damals das Monster Hagedorn.
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Re: Vor 40 Jahren wurde Ulbricht entmachtet

Beitragvon Affi976 » 11. Oktober 2012, 08:47

Manche mögen eben lieber solche Zustände R.-M.
http://www.badische-zeitung.de/panorama ... 98973.html

Wen weiteres zum Leben eines Mörders interessiert...
http://de.wikipedia.org/wiki/Magnus_G%C3%A4fgen

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Re: Vor 40 Jahren wurde Ulbricht entmachtet

Beitragvon Volker Zottmann » 11. Oktober 2012, 09:00

Um mal aufs eigentliche Thema zurück zu finden:
Ich brauche kein Gutachten! Wer jemand Anderen umbringt, ist nie ganz klar im Oberstübchen. Hagedorn im Kleinen und Ulbricht im Großen; Beide sind über Leichen gegangen...
Hagedorn im sexuellen Wahn und der Walter Ulbricht in stalinistischer Manie für seinem Kommunismus.
Beide hätten auf keine öffentliche Straße gehört.

Gruß Volker
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Re: Vor 40 Jahren wurde Ulbricht entmachtet

Beitragvon Edelknabe » 11. Oktober 2012, 17:35

Mann Volker, du musst doch den Walter nicht so niedermachen. Der Mann hatte ein Ziel,den Aufbau des Sozialismus, ich meine sogar in dem seiner Amtszeit, der Aufbauphase in der DDR entstand sehr viel guter architektonischer Wohnungsbau. Affi ich meine mit dem Gäfgen, die könnten den doch umschulen zum Erzieher für Jungen und alle die Menschenkinder die meinen der schafft das, die können schonmal ihre Söhne vertrauensvoll in seine Obhut geben.

Rainer-Maria wir sind zwar OT aber das wird der Hit, ein Kindermörder wird bekehrt, das gabs noch nie...aber dann bestimmt im schönen Deutschelande der allgemeinen Naivität, Gutmenschendenken und wohl schon schleichender Verblödung.
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Re: Vor 40 Jahren wurde Ulbricht entmachtet

Beitragvon Rupert Hübelbauer » 12. Oktober 2012, 09:43

Edelknabe hat geschrieben:Rainer-Maria wir sind zwar OT aber das wird der Hit, ein Kindermörder wird bekehrt, das gabs noch nie...aber dann bestimmt im schönen Deutschelande der allgemeinen Naivität, Gutmenschendenken und wohl schon schleichender Verblödung.


Na geh Rainer, sei doch nicht so >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>> edel. [grin]

Weißt Du, als ich hier ankam, warst – aus welchen Gründen auch immer - Du es, der mir gewissermaßen die Stange hielt.
Das tat schon ein wenig gut. Ja so nachtragend bin ich, das vergesse ich nicht.
Trotzdem kann ich aber nicht, wenn ich Dinge anders sehe oder eine andere Meinung habe, demjenigen, der mir wohl gesonnen ist, diese meine subjektiven Anschauungen vorenthalten, um ihn vielleicht aus falscher Dankbarkeit zu schonen. Ich finde das ist - weil ehrlicher - auch besser, als wie wenn man sich letztendlich unproduktiv gegenseitig - was vormacht. Eine pluralistische Gesellschaft, in der - ohne den Respekt zu verlieren - verschiedene Überzeugungen Platz haben dürfen, stelle ich mir halt so vor.
Gebe aber zu, ich bin oft sehr direkt und undiplomatisch, sodass man manche Aussagen als Beleidigung auffassen könnte. Das tut mir leid. Es ist auch nicht meine Absicht.
Im Leben in meinem Umfeld bin ich eigentlich diplomatischer unterwegs. In der Netwelt ungewollt weniger, aber, denke, es geht nicht nur mir so.

mfG
rupert [hallo]
Rupert Hübelbauer
 

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