vergessene Katastrophen ?

vergessene Katastrophen ?

Beitragvon Gerd Böhmer » 8. Dezember 2023, 16:14

Hallo,

Heute vor 35 Jahren erhttps://de.wikipedia.org/wiki/Flugzeugabsturz_in_Remscheid, am 08. Dezember 1988 ereignete sich der folgenreiche Flugzeugabsturz im Stadtgebiet von Remscheid.
Etwas mehr als drei Monate zuvor das Unglück auf der Flugshow in Ramstein am 28. August 1988 https://de.wikipedia.org/wiki/Flugtagungl%C3%BCck_von_Ramstein, "das durchstossene Herz".
MfG Gerd Böhmer,
Reichsbahninspektor aD
http://www.gerdboehmer-berlinereisenbahnarchiv.de
Benutzeravatar
Gerd Böhmer
 
Beiträge: 2033
Registriert: 30. August 2018, 19:43

Re: vergessene Katastrophen ?

Beitragvon Edelknabe » 8. Dezember 2023, 17:58

Interessant so Gerd, denn Remscheid sagt mir Null, Garnichts. Dagegen Rammstein schon. Muss irgendwie untergegangen sein, in der "bleiernen Zeit der DDR".

Rainer Maria
Benutzeravatar
Edelknabe
Grenztruppen
Grenztruppen
 
Beiträge: 16736
Bilder: 57
Registriert: 2. Mai 2010, 09:07

Re: vergessene Katastrophen ?

Beitragvon pentium » 8. Dezember 2023, 18:04

Wir hatten ja auch unsere eigenen Katastrophen...
Absturz einer MiG-21 in Cottbus 1975
https://de.wikipedia.org/wiki/Absturz_e ... ttbus_1975

Eine MiG-21 SPS der Luftstreitkräfte der NVA stürzte auf einem vom Flugplatz Cottbus-Nord ausgehenden Werkstattflug im Landeanflug in ein Wohngebäude. Sechs Bewohnerinnen sowie der Pilot kamen ums Leben.
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
Anton Günther

Freundeskreis Schloss Hubertusburg e. V.
http://www.freundeskreis-hubertusburg.de
Benutzeravatar
pentium
 
Beiträge: 45571
Bilder: 133
Registriert: 9. Juli 2012, 16:12
Wohnort: Sachsen/Erzgebirge

Re: vergessene Katastrophen ?

Beitragvon Edelknabe » 8. Dezember 2023, 18:30

Sagte mir auch nix Pentium. War in 1975 richtig frisch verliebt, dazu noch sexuell so gut drauf, da ging alles Andere im Alltag vollkommen unter. Wurde dann 1976 geheiratet, brauchte dazu nix, garnix zu tun. Aber das schrieb ich schonmal. Was...MiG in Neubaublock? Wo, was....?

Rainer Maria
Benutzeravatar
Edelknabe
Grenztruppen
Grenztruppen
 
Beiträge: 16736
Bilder: 57
Registriert: 2. Mai 2010, 09:07

Re: vergessene Katastrophen ?

Beitragvon pentium » 8. Dezember 2023, 18:43

Edelknabe hat geschrieben:Sagte mir auch nix Pentium. War in 1975 richtig frisch verliebt, dazu noch sexuell so gut drauf, da ging alles Andere im Alltag vollkommen unter. Wurde dann 1976 geheiratet, brauchte dazu nix, garnix zu tun. Aber das schrieb ich schonmal. Was...MiG in Neubaublock? Wo, was....?

Rainer Maria


Hast du überhaupt was mitbekommen, also was so außerhalb deiner damaligen rosaroten Filterblase passiert ist?
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
Anton Günther

Freundeskreis Schloss Hubertusburg e. V.
http://www.freundeskreis-hubertusburg.de
Benutzeravatar
pentium
 
Beiträge: 45571
Bilder: 133
Registriert: 9. Juli 2012, 16:12
Wohnort: Sachsen/Erzgebirge

Re: vergessene Katastrophen ?

Beitragvon Edelknabe » 8. Dezember 2023, 18:51

Na klar Mann. Habe damals rund um die Uhr gearbeitet, sinngemäß Kohle ohne Ende gemacht, für die junge Familie. Alles Andere war uninteressant. Was hast du denn gemacht? Und erzähle mir hier nicht du warst damals schon "mit der NVA verheiratet?"

Rainer Maria
Benutzeravatar
Edelknabe
Grenztruppen
Grenztruppen
 
Beiträge: 16736
Bilder: 57
Registriert: 2. Mai 2010, 09:07

Re: vergessene Katastrophen ?

Beitragvon pentium » 8. Dezember 2023, 19:04

Edelknabe hat geschrieben:Na klar Mann. Habe damals rund um die Uhr gearbeitet, sinngemäß Kohle ohne Ende gemacht, für die junge Familie. Alles Andere war uninteressant. Was hast du denn gemacht? Und erzähle mir hier nicht du warst damals schon "mit der NVA verheiratet?"

Rainer Maria


Ja klar 1975...hast du Kohle ohne Ende gemacht. Aber gut....Thema sind ja Katastrophen.
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
Anton Günther

Freundeskreis Schloss Hubertusburg e. V.
http://www.freundeskreis-hubertusburg.de
Benutzeravatar
pentium
 
Beiträge: 45571
Bilder: 133
Registriert: 9. Juli 2012, 16:12
Wohnort: Sachsen/Erzgebirge

Re: vergessene Katastrophen ?

Beitragvon Edelknabe » 8. Dezember 2023, 19:14

Irgend wie verstehe ich das nicht? Kann denn das Keiner nachvollziehen? Wenn du jung bist ist nur die Kohle, das Geld der Antrieb. Dann der Sex, dann der Rest. Und richtige Kohle zu DDR Zeiten, die kam auch noch dazu. Denn es musste ja täglich vier Öfen geheizt werden. Zumal, die Winter vom Damals, da waren die Winter vom Heute ein sinngemäßer Witz. Hast du dich damals nur mit deinem Studium oder eurer Kommune beschäftigt du Flitzpipe, in der Leipziger Lange Strasse oder was hast du da eigentlich gemacht, bei dieser deiner dämlichen (und entschuldige) Fragestellung vom Heute?

Rainer Maria
Benutzeravatar
Edelknabe
Grenztruppen
Grenztruppen
 
Beiträge: 16736
Bilder: 57
Registriert: 2. Mai 2010, 09:07

Re: vergessene Katastrophen ?

Beitragvon pentium » 8. Dezember 2023, 19:23

Edelknabe hat geschrieben:Irgend wie verstehe ich das nicht? Kann denn das Keiner nachvollziehen? Wenn du jung bist ist nur die Kohle, das Geld der Antrieb. Dann der Sex, dann der Rest. Und richtige Kohle zu DDR Zeiten, die kam auch noch dazu. Denn es musste ja täglich vier Öfen geheizt werden. Zumal, die Winter vom Damals, da waren die Winter vom Heute ein sinngemäßer Witz. Hast du dich damals nur mit deinem Studium oder eurer Kommune beschäftigt du Flitzpipe, in der Leipziger Lange Strasse oder was hast du da eigentlich gemacht, bei dieser deiner dämlichen (und entschuldige) Fragestellung vom Heute?

Rainer Maria


Es geht um Katastrophen und selber Flitzpiepe....Davon abgesehen, wie soll ich mir das vorstellen, bis du da Schwanzgesteuert durch deinen Alltag getaumelt, da kannst du nicht viel Kohle gemacht haben und wozu? Dazu noch 1975....wann hast du ausgelernt?
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
Anton Günther

Freundeskreis Schloss Hubertusburg e. V.
http://www.freundeskreis-hubertusburg.de
Benutzeravatar
pentium
 
Beiträge: 45571
Bilder: 133
Registriert: 9. Juli 2012, 16:12
Wohnort: Sachsen/Erzgebirge

Re: vergessene Katastrophen ?

Beitragvon Edelknabe » 8. Dezember 2023, 19:29

Ausgelernt? Also bestimmt nicht 1975. Denn da war ich schon in den Kasernen der GSSD, der Freunde zugange. Und Feierabends in die Eigenheime bei den "Bar auf die Hand zahlenden."

Rainer Maria
Benutzeravatar
Edelknabe
Grenztruppen
Grenztruppen
 
Beiträge: 16736
Bilder: 57
Registriert: 2. Mai 2010, 09:07

Re: vergessene Katastrophen ?

Beitragvon Spartacus » 8. Dezember 2023, 19:39

pentium hat geschrieben:
Edelknabe hat geschrieben:Sagte mir auch nix Pentium. War in 1975 richtig frisch verliebt, dazu noch sexuell so gut drauf, da ging alles Andere im Alltag vollkommen unter. Wurde dann 1976 geheiratet, brauchte dazu nix, garnix zu tun. Aber das schrieb ich schonmal. Was...MiG in Neubaublock? Wo, was....?

Rainer Maria


Hast du überhaupt was mitbekommen, also was so außerhalb deiner damaligen rosaroten Filterblase passiert ist?


Gut diese Katastrophen wurden ja schon erfolgreich von der STASI vertuscht. Vieles, was ich heute weiß, wusste damals niemand in meinem Umfeld und ich natürlich auch nicht. [mundzu]

Sparta


Ich bin stolz darauf, kein Smartdingsbums zu besitzen.
Nicht Deutschland schafft sich ab, sondern Deutschland schaltet sich ab.
Habeck und Baerbock in die Produktion. Die Grünen sind eine fortschrittsfeindliche Sekte.



Benutzeravatar
Spartacus
 
Beiträge: 25950
Bilder: 0
Registriert: 28. März 2013, 19:01
Wohnort: Bayern

Re: vergessene Katastrophen ?

Beitragvon pentium » 8. Dezember 2023, 19:47

Spartacus hat geschrieben:
pentium hat geschrieben:
Edelknabe hat geschrieben:Sagte mir auch nix Pentium. War in 1975 richtig frisch verliebt, dazu noch sexuell so gut drauf, da ging alles Andere im Alltag vollkommen unter. Wurde dann 1976 geheiratet, brauchte dazu nix, garnix zu tun. Aber das schrieb ich schonmal. Was...MiG in Neubaublock? Wo, was....?

Rainer Maria


Hast du überhaupt was mitbekommen, also was so außerhalb deiner damaligen rosaroten Filterblase passiert ist?


Gut diese Katastrophen wurden ja schon erfolgreich von der STASI vertuscht. Vieles, was ich heute weiß, wusste damals niemand in meinem Umfeld und ich natürlich auch nicht. [mundzu]

Sparta


Wenn eine MIG im Wohnhaus steckt, gibt es nicht viel zu vertuschen...
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
Anton Günther

Freundeskreis Schloss Hubertusburg e. V.
http://www.freundeskreis-hubertusburg.de
Benutzeravatar
pentium
 
Beiträge: 45571
Bilder: 133
Registriert: 9. Juli 2012, 16:12
Wohnort: Sachsen/Erzgebirge

Re: vergessene Katastrophen ?

Beitragvon Gerd Böhmer » 9. Dezember 2023, 11:35

Mahlzeit,

Danke für die Rückmeldungen, ich habe ja die Fernsehserie "vergessene Katastrophen" verfolgt und wohl auch den richtigen Betreff für das Thema gewählt.
MfG Gerd Böhmer,
Reichsbahninspektor aD
http://www.gerdboehmer-berlinereisenbahnarchiv.de
Benutzeravatar
Gerd Böhmer
 
Beiträge: 2033
Registriert: 30. August 2018, 19:43

Re: vergessene Katastrophen ?

Beitragvon pentium » 9. Dezember 2023, 12:08

Gerd Böhmer hat geschrieben:Mahlzeit,

Danke für die Rückmeldungen, ich habe ja die Fernsehserie "vergessene Katastrophen" verfolgt und wohl auch den richtigen Betreff für das Thema gewählt.


Alles gut...
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
Anton Günther

Freundeskreis Schloss Hubertusburg e. V.
http://www.freundeskreis-hubertusburg.de
Benutzeravatar
pentium
 
Beiträge: 45571
Bilder: 133
Registriert: 9. Juli 2012, 16:12
Wohnort: Sachsen/Erzgebirge

Re: vergessene Katastrophen ?

Beitragvon Edelknabe » 9. Dezember 2023, 18:18

Habe irgendwo früher schonmal das Foto von der MiG im Fenster von dem Cottbuser Wohnblock gesehen. Also was so ein Bauwerk abkonnte Hut ab. Denn der wird da mit mindestens Einhundert Kilometer in der Stunde eingeschlagen sein. Und schade um die Toten, ohne Frage. Und klar so wie Sparta richtig schrieb, so etwas stand bestimmt nicht in der Zeitung. Über Cottbus hinaus hielt sich die Mundpropaganda bestimmt in Grenzen.

Rainer Maria
Benutzeravatar
Edelknabe
Grenztruppen
Grenztruppen
 
Beiträge: 16736
Bilder: 57
Registriert: 2. Mai 2010, 09:07

Re: vergessene Katastrophen ?

Beitragvon andr.k » 9. Dezember 2023, 18:50

Zwei weitere Flugvorkommnisse:

Am 24.09.1984 kam es gegen 13.45 Uhr während der Gefechtsausbildung eines Fliegergeschwaders der GSSD, Standort FINOW (Kreis EBERSWALDE), zum Absturz eines Flugzeuges vom Typ MiG-25. Das Flugzeug explodierte ca. 1,5 km nördlich einer Fla-Raketenabteilung der LSK/LV- der NVA im Kreis Senftenberg. Dabei fand der Flugzeugführer den Tod. Beim Absturz wurde kein Fremdschaden verursacht.

Am 25.04.1987 kam es gegen 13.10 Uhr in der Nähe der Ortschaft ZEHNA, 9 km südwestlich der Kreisstadt GÜSTROW, Bezirk SCHWERIN, zum Absturz eines sowjetischen Kampfflugzeuges vom Typ MiG-29 auf freiem Feld. Dabei geriet das Flugzeug in Brand. Der Flugzeugführer konnte sich katapultieren und leicht verletzt mit dem Fallschirm retten. Es entstand kein Fremdschaden. Der Brand wurde durch die Freiwillige Feuerwehr gelöscht.
Man lebt ruhiger, wenn man nicht alles sagt, was man weiß, nicht alles glaubt, was man hört und über den Rest einfach nur lächelt.
andr.k
 
Beiträge: 4265
Bilder: 0
Registriert: 31. Oktober 2011, 21:56

Re: vergessene Katastrophen ?

Beitragvon Gerd Böhmer » 9. Dezember 2023, 20:40

Nabend,
---
Ostercappeln 02. August 1982 - Panzer rammt den Nordexpress
geschrieben von: Rolf Koestner im historischen Forum von Drehscheibe-OnlineDie Nacht von Sonntag, dem 01. August 1982, auf Montag, dem 02. August 1982.
Gegen 1.00 Uhr hat der D 15233, ein Entlastungszug zum D 233 „Nord-Express“, Paris - Kopenhagen, Osnabrück Hbf verlassen und strebt wenige Minuten später bei Ostercappeln seinem nächsten Halt in Bremen entgegen. Im Zug befinden sich neben heimkehrenden Urlaubern auch etliche Bundeswehrsoldaten auf der Rückfahrt aus dem Wochenendurlaub zu ihren Einheiten im Norden. Plötzlich ein Ruck, durch das Abteil fliegende Gepäckstücke, ein entsetzliches Kreischen und splitterndes Fensterglas, als sich der Wagen auf die Seite legt und Funken sprühend über das Gleisbett rutscht. So ein Augenzeugenbericht am nächsten Tag in der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Was war passiert ?
Gegen Mitternacht hatten zwei 23 und 24 Jahre alte Soldaten der in Osnabrück stationierten britischen Streitkräfte auf dem Gelände der „Mercer-Kaserne“ am Limberg einen der stets startbereiten, 15 Tonnen schweren Schützenpanzer bestiegen, hatten damit einen vier Meter hohen Zaun und einen tiefen Graben überwunden und das Osnabrücker Stadtgebiet in nördliche Richtung verlassen. Mehrere Fahrzeuge der britischen Militärpolizei und neun Streifenwagen der deutschen Polizei nahmen die Verfolgung auf und versuchten die Amok fahrenden Soldaten aufzuhalten, was ihnen aber nicht gelang, da der Panzer an den errichteten Straßensperren jeweils auf Wiesen und Felder auswich. Glücklicherweise kam es wie durch ein Wunder zu keiner Kollision mit unbeteiligten Verkehrsteilnehmern, auch nicht auf der Autobahn A 1, die von dem 50 km/h schnellen Schützenpanzer abschnittsweise befahren wurde. Auf Zurufe der Militärpolizisten während der Amokfahrt reagierte die Panzerbesatzung nicht. Zuletzt wurde der Panzer nach einer Verfolgungsfahrt von über 40 Kilometer von einer Streifenwagenbesatzung um 01.05 Uhr östlich von Ostercappeln gesichtet. Da rumpelte das Kettenfahrzeug bereits über die Gleise der „Rollbahn“ Bremen – Osnabrück. Kurze Zeit später meldete die Streifenwagenbesatzung einen in der Dunkelheit gesichteten stehenden Zug. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich das Unglück bereits ereignet.
Der von der Lok 110 149 geführte D 15233, mit der als Wagen mitgeführten 112 268, hatte den Schützenpanzer bei einer Geschwindigkeit von 130 km/h frontal gerammt und noch 300 Meter weit mitgeschleift. Beide Loks und alle fünf Wagen des Zuges sprangen aus den Schienen, wobei der zweite Waggon, ein Abteilwagen, umkippte. In diesem Wagen gab es die meisten Verletzten. Dieser Wagen ragte nun in das Profil des Gegengleises. Sämtlicher Zugverkehr auf der Strecke wurde sofort eingestellt. Glücklicherweise hatte ein planmässiger Gegenzug (vermutlich der Schlaf- und Liegewagenzug D 234, Hamburg - Paris) vier Minuten zuvor die Unfallstelle passiert. Nicht auszudenken, wenn dieser in den umgestürzten Wagen gerast wäre. Zum Glück blieb auch der dritte Wagen, ein Silberling, aufrecht stehen. Die 23 Verletzten, darunter auch die beiden Lokführer (davon einer schwer), wurden auf Krankenhäuser in Ostercappeln und Osnabrück verteilt, welche die meisten allerdings nach ambulanter Behandlung wieder verlassen konnten, während die anderen Reisenden mit Bussen und einem Sonderzug weiterbefördert wurden. Die beiden britischen Soldaten waren sofort tot.
Die Unfallstelle bot einen grausigen Anblick: Umgeknickte Fahrleitungsmasten, zwei beschädigte Lokomotiven, aufgeschlitzte Wagen und ein völlig zerfetzter Schützenpanzer (Wert von 425.000 DM), dazu Bücher und Kleidungsstücke der Reisenden. Insgesamt wurde der Schaden mit 2,5 Millionen DM angegeben. Während der Aufräumarbeiten wurde der Fernverkehr über Löhne - Minden - Nienburg umgeleitet. Von den Reisenden gelobt wurde das Verhalten der im Zug befindlichen Bundeswehrsoldaten, die mit Ruhe und Umsicht eine Panik unter den Reisenden verhinderten, indem sie Fenster einschlugen und eingeschlossene Fahrgäste aus dem umgestürzten Waggon zogen.
Über das Motiv der beiden Soldaten lagen am 03. August 1982 noch keine abschließenden Erkenntnisse vor, es wurde allerdings Alkoholgenuss nicht ausgeschlossen. Seitens der Armeeführung und des britischen Verteidigungsministerium wurde geäußert, dass man von diesem traurigen Vorfall sehr betroffen sei.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung vom 03. August 1982
---
Die Raketenkatastrophe von Dannenwalde bezeichnet eine Explosion in einem Munitionslager der in der DDR stationierten sowjetischen Truppen am 14. August 1977 bei Dannenwalde. Dabei wurden Hunderte von BM-21-Raketen gezündet, die in der näheren Umgebung niedergingen. Die genauen Umstände werden immer noch geheim gehalten, und die Anzahl der Todesopfer ist bis heute nicht bekannt; man schätzt 50 bis 300 Getötete, die alle den sowjetischen Streitkräften angehörten, siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Raketenkatastrophe_von_Dannenwalde.
---
19. Januar 1988 - Unfall Forst-Zinna
Die Lok 211 006 verunglückte in den frühen Abendstunden des Tages in Forst-Zinna (zwischen Jüterbog und Luckenwalde) vor dem D 716 von Leipzig über Berlin nach Stralsund als ein Panzer der Sowjetarmee auf freier Strecke die Gleise überqueren wollte und dabei wegen eines Motorschadens auf den Gleisen liegengeblieben war. Die Besatzung des Panzers flüchtete zunächst, konnte aber später gestellt werden. Der Lokführer des Schnellzuges fand bei diesem Unglück des Tod und mehrere Reisende wurden schwer verletzt, siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Eisenbahnunfall_von_Forst_Zinna
Nach diesem Zugunglück reagierte die Bevölkerung der DDR unter dem Einfluss von Glasnost und Perestroika mit dem ihr eigenen Humor ...
---
@ spartacus, viele Ereignisse konnten nicht verheimlicht werden, auf beiden Seiten nicht, dabei will ich es aber auch belassen,
MfG Gerd Böhmer,
Reichsbahninspektor aD
http://www.gerdboehmer-berlinereisenbahnarchiv.de
Benutzeravatar
Gerd Böhmer
 
Beiträge: 2033
Registriert: 30. August 2018, 19:43


Zurück zu Geschichte BRD/DDR

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 1 Gast