Die ehemalige Großkantine „Ahornblatt“ auf historischem Boden

Die ehemalige Großkantine „Ahornblatt“ auf historischem Boden

Beitragvon Interessierter » 27. Oktober 2021, 11:01

2. Oktober 2021

Als würde eine Schere Papier schneiden, so fraß sich die Abbruchzange des Baggers im Sommer 2000 durch das dünne Dach des Ahornblatts. Von dem Gebäude, das seinen Namen durch die fünf emporsteigenden Spitzen erhielt, blieb innerhalb weniger Wochen nur Schutt übrig. „Das war eine richtige Hinrichtung. […] Es wurde auf die brutalste, einfachste Weise abgerissen“[1], erinnert sich der frühere Baustadtrat Thomas Flierl. Für Antonia Kapretz, damals Studentin in Berlin, die sich mit einer Initiative monatelang für den Erhalt der ehemaligen Großkantine eingesetzt hatte, war der Abriss eine erschütternde Erfahrung: „Als das richtig losging, konnte ich mir das nicht antun [...], weil es einfach so bösartig war und so negativ. Und wenn man sich anguckt, was da heute steht, dann denkt man sich: Dafür?“

Warum der Abriss einer leerstehenden Kantine für solche Reaktionen sorgte, lässt sich damit erklären, dass die in den 1970ern errichtete Großraumgaststätte für viel mehr stand. Die Kontroverse ums Ahornblatt gilt bis heute als stellvertretend für eine Debatte, die die Berliner Stadtgesellschaft in den 1990ern austrug. Die zentrale Frage lautete: Wie sollte die wiedervereinigte Stadt aussehen?

Die interessante mit Fotos unterlegte Doku findet man hier:
https://zeitgeschichte-online.de/node/58526
Interessierter
 

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