Historischer Moment

Historischer Moment

Beitragvon Interessierter » 25. Mai 2021, 11:01

Vor 50 (51) Jahren fand das deutsch-deutsche Treffen in Kassel statt

Bild
Auf gute Gespräche: DDR-Ministerpräsident Stoph (links) und Bundeskanzler Brandt im Schlosshotel.
© dpa


Es war ein historischer Moment: Vor genau 50 Jahren fand in Kassel das deutsch-deutsche Treffen zwischen DDR-Ministerpräsident Stoph bei Bundeskanzler Brandt statt.

Am 21.05.1970 fand das deutsch-deutsche Treffen in Kassel statt.
DDR-Ministerpräsident Stoph und Bundeskanzler Brandt trafen aufeinander.
In Kassel fanden wegen des Treffens Demonstrationen statt.

Kassel – Drei Worte, die gut 100 Jahre zuvor Aachener Bürger dem gefangenen Franzosen-Kaiser Napoleon III. nachgerufen hatten, fehlen im Frühjahr 1970 in keinem Bericht über die neue deutsche Ostpolitik: „Ab nach Kassel“. Oberbürgermeister Karl Branner (SPD) hatte die Chancen für seine Stadt schnell erkannt, als das erste deutsch-deutsche Treffen zwischen DDR-Ministerpräsident Willi Stoph und Bundeskanzler Willy Brandt nach Erfurt vergeben wurde. Ihm war klar: Auch ein Gegenbesuch kann nur in einer grenznahen Stadt stattfinden.

Branner mobilisierte die nordhessische Lobby in Bonn, die Bundesminister Lauritz Lauritzen und Gerhard Jahn sowie Staatssekretär Holger Börner (alle SPD). Als sich Brandts Kanzleramtsminister Horst Ehmke schließlich bei Branner mit den Worten meldet „Ihr seid jetzt dran“, müssen viele Pläne nur noch aus der Schublade geholt werden.

Bild
Aufgeheizte Stimmung: Ein großes Polizeiaufgebot sichert die Wagenkolonne von Brandt und Stoph auf der Wilhelmshöher Allee in Höhe des Bahnhofs.
© Werner Lengemann


Viele weitere Details hier:
https://www.hna.de/kassel/kassel-deutsc ... 71187.html
Interessierter
 

Re: Historischer Moment

Beitragvon Volker Zottmann » 25. Mai 2021, 13:54

Und wir damaligen NVA-Soldaten wurden dumm gehalten. Dazu nur Ostfernsehen. Monate später kam dann Hans Schnitzler, der ältere Bruder des Sudelede von Schnitzler in unseren Baustellenwald und erzählte uns alles so passgerecht, dass wirklich alle zufrieden waren. Die Oberen ebenso wie wir, die mal den Nachmittag nicht arbeiten brauchten. Haben uns im Gras niedergelassen und Schnitzler quasseln lassen....

Gruß Volker
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Re: Historischer Moment

Beitragvon Edelknabe » 25. Mai 2021, 17:37

Hattest du in dem Jahr beschlossen Junganwärter in der SED zu werden Zottmanns Volker? Eben jung, naiv, im guten Glauben und noch geschwängert von des Schnitzlers Bruder Erzählungen?

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Re: Historischer Moment

Beitragvon Gerd Böhmer » 25. Mai 2021, 17:52

Hallo,

Danke für die Erinnerung. Dem Treffen ging ja das Treffen in Erfurt am 19. März 1970 voraus. Ich selbst habe beide Ereignisse damals sehr intensiv auf meinem kleinen Kofferradio verfolgt. Es gibt auch sehr umfangreiche Berichte über die Sonderzüge beider Delegationen zu den Treffen, siehe unter https://www.drehscheibe-online.de/foren/read.php?017,9153019.
MfG Gerd Böhmer,
Reichsbahninspektor aD
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Re: Historischer Moment

Beitragvon Volker Zottmann » 25. Mai 2021, 18:06

Edelknabe hat geschrieben:Hattest du in dem Jahr beschlossen Junganwärter in der SED zu werden Zottmanns Volker? Eben jung, naiv, im guten Glauben und noch geschwängert von des Schnitzlers Bruder Erzählungen?

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Gruß Volker
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Re: Historischer Moment

Beitragvon augenzeuge » 25. Mai 2021, 18:10

Volker Zottmann hat geschrieben:
Edelknabe hat geschrieben:Hattest du in dem Jahr beschlossen Junganwärter in der SED zu werden Zottmanns Volker? Eben jung, naiv, im guten Glauben und noch geschwängert von des Schnitzlers Bruder Erzählungen?

Rainer Maria

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Gruß Volker


Also bitte, wer 10 Jahre auf der POS war.....

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Re: Historischer Moment

Beitragvon Edelknabe » 25. Mai 2021, 18:15

Sag mal Jörg bist du jetzt der Fünfte in deren Forenbande? So Zottmanns Volker, uns Akku und Kumpel plus HPA und ....eh das geht doch garnicht, biste jetzt der Schleimi vom Dienst?

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Re: Historischer Moment

Beitragvon augenzeuge » 25. Mai 2021, 18:17

Edelknabe hat geschrieben:Sag mal Jörg bist du jetzt der Fünfte in deren Forenbande? So Zottmanns Volker, uns Akku und Kumpel plus HPA und ....eh das geht doch garnicht, biste jetzt der Schleimi vom Dienst?

Rainer Maria


Nee, absolut nicht. Das war ein Ordnungsruf. Diese Frage zu stellen...... [hallo]
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Re: Historischer Moment

Beitragvon Volker Zottmann » 25. Mai 2021, 21:13

Edelknabe, bist Du eigentlich noch klar im Oberstübchen?
Jeder schreibt wohl zuerst für sich. Uns, dem Forum, Bandenbildung zu unterstellen, würde unter meiner Führung zum sofortigen Rausschmiss führen.
Nun freu Dich, dass ich weiter ohne Funktion bin. Deine Einfältigkeit uns so etwas zu unterstellen, zeugt von Deiner Schlichtheit.

Gruß Volker
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Re: Historischer Moment

Beitragvon Beethoven » 26. Mai 2021, 08:25

Volker Zottmann hat geschrieben:Und wir damaligen NVA-Soldaten wurden dumm gehalten. Dazu nur Ostfernsehen.

Gruß Volker


Dumm geblieben sind nur die NVA Soldaten, die nicht Zeitung lasen oder Radio hörten, wenn es um den Besuch des W. Stoph in der BRD ging.

Natürlich wird in den Medien des jeweiligen Staates unterschiedlich berichtet und kommentiert. Immerhin war es die Zeit des kalten Krieges. Aber dass Stoph die BRD besuchte, was so unternommen wurde und was gesprochen wurde (außer natürlich wenn es "hinter geschlossenen Türen" war, konnte man schon erfahren.

https://www.nd-archiv.de/artikel/728291 ... tigen.html

und ff.

Freundlichst
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Das Gesetz ändert sich, die Gesinnung nicht.
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Re: Historischer Moment

Beitragvon Volker Zottmann » 26. Mai 2021, 16:05

Beethoven hat geschrieben:
Volker Zottmann hat geschrieben:Und wir damaligen NVA-Soldaten wurden dumm gehalten. Dazu nur Ostfernsehen.

Gruß Volker


Dumm geblieben sind nur die NVA Soldaten, die nicht Zeitung lasen oder Radio hörten, wenn es um den Besuch des W. Stoph in der BRD ging.

Natürlich wird in den Medien des jeweiligen Staates unterschiedlich berichtet und kommentiert. Immerhin war es die Zeit des kalten Krieges. Aber dass Stoph die BRD besuchte, was so unternommen wurde und was gesprochen wurde (außer natürlich wenn es "hinter geschlossenen Türen" war, konnte man schon erfahren.

https://www.nd-archiv.de/artikel/728291 ... tigen.html

und ff.

Freundlichst


Mit dumm gehalten meinte ich, dass uns sämtliche Kommentare des Westens vorenthalten wurden.
Desweiteren Beethoven, ist es wieder Unsinn, den Du ablässt! Zeitung? Welche denn? Wir bekamen nur die Junge Welt und die Volksarmee. Und Radio? Ich schrieb es schon: In unserer Einheit waren private Radios verboten. Volkseigene gab es nicht eins! Wir hatten nur Fernseher mit Petschaft versehen, die den Kanalwähler blockierten. 18 Monate war es uns nur im Urlaub möglich, überhaupt einem Radio zu lauschen.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Historischer Moment

Beitragvon Edelknabe » 26. Mai 2021, 16:56

Entschuldige Zottmanns Volker aber damals, auf der Baustelle (Neubauten, Kesselhaus und bestimmt nen Schornstein)in Neiden war wohl vollkommen Musikstille? Ich nehme weiterhin mal an das da Monteure, zum Bsp. von irgendeinem Spezialbau zusammen mit euch Baupionieren tätig waren und die werden sich doch nun nicht vom Offizier der NVA ihr Kofferadio (Musik und ab und an mal Nachrichten)verboten lassen haben. Willst du uns gar hier verscheisern Mann?

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Re: Historischer Moment

Beitragvon Volker Zottmann » 26. Mai 2021, 17:10

Nein Edelknabe, ich will Dich nicht verscheisern, auch nicht verscheißern!
Soll ich Dich besser, Deinem neuen Fimmel angepasst, jetzt mit Marias Reiner ansprechen?
Monteure gab es dort nicht.
Das Kesselhaus war fertig. Nur den Schornstein bauten noch 2 Maurer einer Fremdfirma binnen 3 Monaten.
Die Kasernenblöcke bauten die Baupioniere völlig allein.
In der gesamten Truppe waren Radios strikt verboten! Du bist aber nicht verpflichtet das zu glauben!
Musikstille war höchstens die halbe Dienstzeit. Denn meistens waren wir bei sogenannten "Bauübungen verpflichtet, Schichten von 12 bis 36 Stunden am Stück zu leisten.
Immer dann aber wurden wir unentwegt von unserem Funkwagen beschallt. 4 Lautsprecher auf dem LO und der stand mitten auf der Baustelle. Gedudelt wurde nur Ostmusik! Damals immer Frank Schöbel, gefühlt 70% oder mehr. "Wie ein Stern" hat einen noch des Nachts verfolgt.

Also: Musik ja, aber von oben "verlesen" und nur Osthits. Radio? NEIN! Das ist Folter mit der Dauer! Probiere es mal aus....

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Historischer Moment

Beitragvon steffen52 » 26. Mai 2021, 17:15

Volker Zottmann hat geschrieben:Und wir damaligen NVA-Soldaten wurden dumm gehalten. Dazu nur Ostfernsehen. Monate später kam dann Hans Schnitzler, der ältere Bruder des Sudelede von Schnitzler in unseren Baustellenwald und erzählte uns alles so passgerecht, dass wirklich alle zufrieden waren. Die Oberen ebenso wie wir, die mal den Nachmittag nicht arbeiten brauchten. Haben uns im Gras niedergelassen und Schnitzler quasseln lassen....

Gruß Volker

Also Volker, das muss bei Dir nur so gewesen sein. Also wir haben zu meiner Zeit in der Rhön schön Westradio gehört und wenn die Genossen Offiziere zu späterer Stunde nicht mehr Vorort waren, auch mal im Fernsehraum, trotz das
da am Kanalwähler eine Sperre eingebaut war, schon mal Westfernsehen geschaut, ein Kamerad hat immer Schmiere gestanden, nicht das der OvD uns überraschte. Für mich war es ja sowieso kein Problem, bin ja fast jeden
Abend ,verbotener Weise, zu meiner Freundin gegangen oder besser durch den Zaun gekrochen. Obwohl mich da die Nachrichten so gut wie nicht interessiert haben, gab schönere Dinge die von Interesse waren!! [laugh]
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Re: Historischer Moment

Beitragvon augenzeuge » 26. Mai 2021, 18:31

Volker Zottmann hat geschrieben:nur Osthits. Radio? NEIN! Das ist Folter mit der Dauer! Probiere es mal aus....
Gruß Volker


Der Sache nimmt sich bestimmt der Werner gern an.
https://www.youtube.com/watch?v=tKEcTGM7VAs
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Re: Historischer Moment

Beitragvon pentium » 26. Mai 2021, 19:25

steffen52 hat geschrieben:ein Kamerad hat immer Schmiere gestanden
Gruß steffen52


Kamerad? Waren die nicht alle bei Stalingrad geblieben....
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
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Re: Historischer Moment

Beitragvon augenzeuge » 26. Mai 2021, 21:13

Westradio, West TV, mit der Banane in der Hand! [mad]
Und weil er die Nachrichten nicht verstand, begab sich der Bezirksbefruchter zur Freundin. Die Geschichte der DDR Grenztruppen muss neu geschrieben werden. [flash]

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Re: Historischer Moment

Beitragvon Volker Zottmann » 26. Mai 2021, 21:27

steffen52 hat geschrieben:
Volker Zottmann hat geschrieben:Und wir damaligen NVA-Soldaten wurden dumm gehalten. Dazu nur Ostfernsehen. Monate später kam dann Hans Schnitzler, der ältere Bruder des Sudelede von Schnitzler in unseren Baustellenwald und erzählte uns alles so passgerecht, dass wirklich alle zufrieden waren. Die Oberen ebenso wie wir, die mal den Nachmittag nicht arbeiten brauchten. Haben uns im Gras niedergelassen und Schnitzler quasseln lassen....

Gruß Volker

Also Volker, das muss bei Dir nur so gewesen sein. Also wir haben zu meiner Zeit in der Rhön schön Westradio gehört und wenn die Genossen Offiziere zu späterer Stunde nicht mehr Vorort waren, auch mal im Fernsehraum, trotz das
da am Kanalwähler eine Sperre eingebaut war, schon mal Westfernsehen geschaut, ein Kamerad hat immer Schmiere gestanden, nicht das der OvD uns überraschte. Für mich war es ja sowieso kein Problem, bin ja fast jeden
Abend ,verbotener Weise, zu meiner Freundin gegangen oder besser durch den Zaun gekrochen. Obwohl mich da die Nachrichten so gut wie nicht interessiert haben, gab schönere Dinge die von Interesse waren!! [laugh]
Gruß steffen52



Die Petschaft an unserem Fernseher war auch länger als sie sein sollte.
Hat manchmal zum Umschalten gereicht. Und einmal hat ein OvD kurz mit Westen gesehen, ohne es zu merken. Oder er hat sich dumm gestellt.... Ich weiß es nicht. Das waren aber seltenste Ausnahmen!

Steffen, ich kann nur von meinem 450-Mann Haufen auf einer Baustelle mit Notausstattung reden. Andere Erfahrungen habe ich nicht. Es fanden aber bis fast zum letzten Tag regelmäßig und unregelmäßig Schikane-Razzien statt. Irgendwas wurde immer gesucht und gefunden. Radios brachte keiner mit (außer Stab vielleicht). Denn wer hatte Lust sein Kofferradio konfiszieren zu lassen? Meins habe ich mühsam von Lehrlingsgehältern zusammengespart. Hat weit über 300.- Mark gekostet. Das war mir zu wertvoll. Und so dachten die Meisten.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Historischer Moment

Beitragvon Volker Zottmann » 26. Mai 2021, 21:44

Ich will mal was anmerken:
Bereits 2010 habe ich eine umfangreiche Korrespondenz mit dem Opersänger Peter Tannhoff geführt, der erst nach seinem Raketentruppenwehrdienst und seiner Flucht aus der DDR im Westen werden konnte, was er immer schon wollte.
Aufarbeitend schrieb er das Buch "Sprutz".
In seiner Einheit waren wieder ganz andere Umstände als bei uns oder bei Steffe52 an der Grenze. Fakt ist aber, dass auch er bitterste Erniedrigungen erleiden musste.
Man kann, nur weil man Etwas selbst nicht ertragen musste, es dem Anderen aber nicht absprechen.

Egal, welche Einlassungen ich zur NVA-Zeit auch las, allen Schreibern ist eins gemeinsam, dass sie nämlich gerade wegen ihrer Aufarbeitung des eigenen Erlebten, alle ziemlich zum gleichen Schluss kommen, was die NVA und ihre Grundwehrdienstleistenden betraf...

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Historischer Moment

Beitragvon steffen52 » 26. Mai 2021, 21:58

Volker Zottmann hat geschrieben:
steffen52 hat geschrieben:
Volker Zottmann hat geschrieben:Und wir damaligen NVA-Soldaten wurden dumm gehalten. Dazu nur Ostfernsehen. Monate später kam dann Hans Schnitzler, der ältere Bruder des Sudelede von Schnitzler in unseren Baustellenwald und erzählte uns alles so passgerecht, dass wirklich alle zufrieden waren. Die Oberen ebenso wie wir, die mal den Nachmittag nicht arbeiten brauchten. Haben uns im Gras niedergelassen und Schnitzler quasseln lassen....

Gruß Volker

Also Volker, das muss bei Dir nur so gewesen sein. Also wir haben zu meiner Zeit in der Rhön schön Westradio gehört und wenn die Genossen Offiziere zu späterer Stunde nicht mehr Vorort waren, auch mal im Fernsehraum, trotz das
da am Kanalwähler eine Sperre eingebaut war, schon mal Westfernsehen geschaut, ein Kamerad hat immer Schmiere gestanden, nicht das der OvD uns überraschte. Für mich war es ja sowieso kein Problem, bin ja fast jeden
Abend ,verbotener Weise, zu meiner Freundin gegangen oder besser durch den Zaun gekrochen. Obwohl mich da die Nachrichten so gut wie nicht interessiert haben, gab schönere Dinge die von Interesse waren!! [laugh]
Gruß steffen52



Die Petschaft an unserem Fernseher war auch länger als sie sein sollte.
Hat manchmal zum Umschalten gereicht. Und einmal hat ein OvD kurz mit Westen gesehen, ohne es zu merken. Oder er hat sich dumm gestellt.... Ich weiß es nicht. Das waren aber seltenste Ausnahmen!

Steffen, ich kann nur von meinem 450-Mann Haufen auf einer Baustelle mit Notausstattung reden. Andere Erfahrungen habe ich nicht. Es fanden aber bis fast zum letzten Tag regelmäßig und unregelmäßig Schikane-Razzien statt. Irgendwas wurde immer gesucht und gefunden. Radios brachte keiner mit (außer Stab vielleicht). Denn wer hatte Lust sein Kofferradio konfiszieren zu lassen? Meins habe ich mühsam von Lehrlingsgehältern zusammengespart. Hat weit über 300.- Mark gekostet. Das war mir zu wertvoll. Und so dachten die Meisten.

Gruß Volker

Klar Volker kannst Du nur von Deiner damaligen Armeezeit reden und das spreche ich Dir ja auch nicht ab. Wollte nur schreiben wie verschieden es gewesen ist .Alles okay!
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Re: Historischer Moment

Beitragvon augenzeuge » 27. Mai 2021, 10:34

Steffen52, warum muss man bei dieser Antwort alle zitieren? [angst]

AZ
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„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
„Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten“.
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