Herbst 1975: Anschlag im Hamburger Hauptbahnhof

Herbst 1975: Anschlag im Hamburger Hauptbahnhof

Beitragvon Interessierter » 18. Juli 2020, 07:42

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In einem Schließfach ähnlich den heutigen explodierte im Hamburger Hauptbahnhof 1975 die Bombe.

Sonnabend, 13. September 1975, 16.29 Uhr: Ein gewaltiger Knall erschüttert den Hamburger Hauptbahnhof, Metallsplitter fliegen durch die Luft. Menschen schreien, rufen um Hilfe, rennen panisch durch den den belebten Bahnhof. In Gepäckschließfach Nummer 172, direkt neben einer Bäckerei, ist eine Bombe explodiert. Elf Menschen werden verletzt.

Nur etwa zwei Minuten, bevor der Sprengsatz hochgeht, erhält die Hamburger Feuerwehr einen Anruf. Ein Unbekannter warnt: "Um 16.30 Uhr geht im Bahnhof 'ne Bombe hoch, Rache für Ralf Reinders. Rote Armee." Doch die Zeit ist zu kurz, die Bombe explodiert, bevor die Menschen aus dem Bahnhof gebracht werden können.

Wer steckte hinter den Anschlägen?


Schon kurz nach den Anschlägen gibt es Hinweise, dass der untergetauchte 19-jährige Hamburger Andreas Vogel für das Attentat verantwortlich sein könnte. Er soll zur linksextremen Szene zählen und bereits an einem ähnlichen Bombenanschlag in Bremen neun Monate zuvor beteiligt gewesen sein. Außerdem soll er der linksterroristischen "Bewegung 2. Juni" nahe stehen, zu der auch der von dem anonymen Anrufer genannte Ralf Reinders gehört, der wenige Tage zuvor verhaftet wurde. Doch ob Vogel tatsächlich den Bombenanschlag in Hamburg verübt hat, ist bis heute unklar. Zwar wird er im März 1976 verhaftet und im Oktober 1980 wegen Beteiligung an der Entführung des CDU-Politikers Peter Lorenz im Februar 1975 zu zehn Jahren Jugendstrafe verurteilt. Wegen der Bombenexplosion in Hamburg wird er aber nicht angeklagt.

Mehr hier:
https://www.ndr.de/geschichte/chronolog ... ag202.html
Interessierter
 

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