Die Alliierten, wahre Freundschaft oder?

Re: Die Russen als Besatzer und die Deutschen als Besetzte

Beitragvon Janko » 29. Juli 2012, 13:17

Ich weis nicht wie man immer zu solchen Themenüberschriften kommt

"Die Russen als Besatzer......., wie sind denn die Russen überhaupt hierher gekommen ??
Ja und so ein "Besatzer", der.......benimmt sich dann auch evtl. mal wie ein "Besatzer" ?
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Re: Die Russen als Besatzer und die Deutschen als Besetzte

Beitragvon Habicht-3 » 29. Juli 2012, 15:35

Das mit den DDR-Tischlern und den Särgen ist doch ein Märchen...denke ich mal, oder gibts da richtige handfeste zählbare Beweise?


DAs waren Zinksärge. Es geisterte mal die Zahl von mehr als 100 Zinksärge im Raum, die auf einmal geordert worden sein sollen. Hier wird mal wieder gnadenlos übertrieben.
Ja, es gab schon einige Dinge, die nicht unserer heutigen Norm entsprachen, aber die mal wieder überall zu lesenden Räuberpistolen sind mal wieder an den Haaren herbeigerdet.

...Und ja, lieber Interessierter, dazu gibts Beweise. Schau mal in Militärarchive. Einige Dinge wurden auch durch Deutsche Behörden geregelt. Deine zitierten Quellen jedoch taugen eher wenig.
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Re: Die Russen als Besatzer und die Deutschen als Besetzte

Beitragvon Interessierter » 29. Juli 2012, 18:31

Es ist ja eigentlich überhaupt nicht wichtig ob Holz- oder Zinksärge, entscheidend ist doch nur, daß viele junge Soldaten ums Leben kamen.
Wieso eigentlich wird hier als Argument der lange Überführungsweg in die SU angeführt, wenn doch reichlich russische Soldaten in der DDR beerdigt wurden.

Siehe hier:

Der Anbau ist in sich durch einen Zaun in zwei Bereiche geteilt. In Ebene eins diesseits des Zauns befinden sich die Gräber zwischen 1952 und 1955 verstorbener Soldaten, fast ausschließlich niederer Dienstgrade. Es handelt sich dabei um Urnengräber. Vorzufinden sind vor allem liegende Grabmale aus unbehandeltem rotem Granit mit herausgearbeiteten (also nicht eingravierten) Namen und Rängen in kyrillischer Schrift sowie Lebensdaten und einem Sowjetstern. Die Grabmale haben entweder Quadrat- (kleiner) oder Rechteckform (größer). Aus dem Jahr 1954 datieren allein knapp 100 Gräber junger Soldaten. Historiker schätzen, dass in der DDR während der Besatzungszeit jährlich zwischen 3000 und 4000 Sowjetsoldaten zu Friedenszeiten ihr Leben verloren.

Diesseits des Zaunes in Ebene zwei erstrecken sich Gräber zwischen 1959 und 1973 verstorbener Sowjetsoldaten bis an den Heiderand. Auch hier dominieren die niederen Dienstgrade sowie ein Durchschnittsalter von etwa 21 Jahren. Des Weiteren findet sich am Waldrand ein weiterer Hain mit Kindergräbern aus den Jahren 1960 bis 1987. Überdies befinden sich hier etwa 50 Gräber von Zivilangestellten des Militärs aus den 1960er-Jahren, darunter medizinisches Personal und Lehrer. Auf dem Nordflügel wurden insgesamt etwa 600 Menschen beerdigt, davon 400 Soldaten und 200 Zivilisten.

http://de.wikipedia.org/wiki/Sowjetisch ... of_Dresden

Zitat Habicht-3:
Das waren Zinksärge. Es geisterte mal die Zahl von mehr als 100 Zinksärge im Raum, die auf einmal geordert worden sein sollen. Hier wird mal wieder gnadenlos übertrieben.
Deine zitierten Quellen jedoch taugen eher wenig.


Ich denke es wird ein Mix aus Erd-, Feuerbestattungen oder auch Überführungen in die SU gewesen sein. Ich wundere mich nur, wenn Du schon Quellen anzweifelst, warum Du dann den Inhalt anderslautender Quellen nicht einstellst? Ich lasse mich gerne überzeugen.

Eine der Ursachen der Todesfälle bei jungen Soldaten ist unter anderem sicher die Dedowschtschina !

Näheres dazu findet man hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Dedowschtschina
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Re: Die Russen als Besatzer und die Deutschen als Besetzte

Beitragvon vega » 29. Juli 2012, 18:37

Janko hat geschrieben:Ich weis nicht wie man immer zu solchen Themenüberschriften kommt

"Die Russen als Besatzer......., wie sind denn die Russen überhaupt hierher gekommen ??
Ja und so ein "Besatzer", der.......benimmt sich dann auch evtl. mal wie ein "Besatzer" ?


soll das den Umgang der "Staatsmacht" auf russischer Seite mit diesen jungen Menschen rechtfertigen?
Zuletzt geändert von vega am 29. Juli 2012, 19:03, insgesamt 1-mal geändert.
vega
 

Re: Die Russen als Besatzer und die Deutschen als Besetzte

Beitragvon ex-maja64 » 29. Juli 2012, 18:45

Was schrieb ich??

ex-maja64 hat geschrieben:Gerade aus den 70ern sind mir noch einige Fahnenfluchten aus der dortigen Einheit in Erinnerung.


...und was steht in dem von dir eingestellten Link??

Wiki hat geschrieben:Im August 1973 wurden die letzten beiden Soldaten auf dem Garnisonfriedhof bestattet
.



Ich bezog mich auf Selbsterlebtes von mir, ich benötige dazu keine Links aus dem www. [grin]
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Re: Die Russen als Besatzer und die Deutschen als Besetzte

Beitragvon Edelknabe » 29. Juli 2012, 18:51

Ich brauche dafür keine Studie Interessierter, ich nehme lieber gute 15 Jahre intensives meines Arbeitsleben in den Kasernen der GSSD rund um Leipzig, um mir heute ein gutes Urteil über die längst vergangenen Zeiten zu erlauben. Und das schrieb ich auch schonmal sinngemäß, da war auch herzliches Lachen, viel menschliche Wärme,Kultur, Sonnen auf der Wiese, schöne Offiziersfrauen, viel Gemeinsames und Freude über ganz simple Sachen im Kasernenalltag und gut, Arschlöcher gabs auch aber die gab und gibt es bei jeder Armee der Welt.

Dein Riesen-Problem ist das pausenlose permanende Herausziehen der Nur-Negativen Seiten...so auch im Falle der Soldaten der Sowjets in der DDR. Und das nein, das kann ich einfach nicht zulassen, mein geschriebenes Wort drauf und ich denke, andere Schreiber hier ebenfalls nicht.Das Leben besteht nunmal nicht nur aus Tränen, Herzleid und Ausweglosigkeit bis hin zum Sprung von der Brücke oder der Flucht aus der Kaserne.

Rainer-Maria und na klar Interessierter,ganz normale Leute sterben, auch über längere Zeiträume,(1945-1993) auch Kinder und Zivile und Lehrer. Leipzig zum Beispiel hatte ein Hospital.Und dort sah ich mit eigenen Augen auch sehr kranke Menschen, auch junge Soldaten. Sollte ich jetzt sarkastisch werden und fragen, ob bei den Amis, Engländern und Franzosen in ihrer Besatzungszeit in Westdeutschland nie einer ernsthaft erkrankte und gar verstarb? Ich bitte dich, das wirst du doch wieder ernsthaft nicht wollen?
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Re: Die Russen als Besatzer und die Deutschen als Besetzte

Beitragvon vega » 29. Juli 2012, 19:08

Edelknabe hat geschrieben:Ich brauche dafür keine Studie Interessierter, ich nehme lieber gute 15 Jahre intensives meines Arbeitsleben in den Kasernen der GSSD rund um Leipzig, um mir heute ein gutes Urteil über die längst vergangenen Zeiten zu erlauben. Und das schrieb ich auch schonmal sinngemäß, da war auch herzliches Lachen, viel menschliche Wärme,Kultur, Sonnen auf der Wiese, schöne Offiziersfrauen, viel Gemeinsames und Freude über ganz simple Sachen im Kasernenalltag und gut, Arschlöcher gabs auch aber die gab und gibt es bei jeder Armee der Welt.

Dein Riesen-Problem ist das pausenlose permanende Herausziehen der Nur-Negativen Seiten...so auch im Falle der Soldaten der Sowjets in der DDR. Und das nein, das kann ich einfach nicht zulassen, mein geschriebenes Wort drauf und ich denke, andere Schreiber hier ebenfalls nicht.Das Leben besteht nunmal nicht nur aus Tränen, Herzleid und Ausweglosigkeit bis hin zum Sprung von der Brücke oder der Flucht aus der Kaserne.

Rainer-Maria und na klar Interessierter,ganz normale Leute sterben, auch über längere Zeiträume,(1945-1993) auch Kinder und Zivile und Lehrer. Leipzig zum Beispiel hatte ein Hospital.Und dort sah ich mit eigenen Augen auch sehr kranke Menschen, auch junge Soldaten. Sollte ich jetzt sarkastisch werden und fragen, ob bei den Amis, Engländern und Franzosen in ihrer Besatzungszeit in Westdeutschland nie einer ernsthaft erkrankte und gar verstarb? Ich bitte dich, das wirst du doch wieder ernsthaft nicht wollen?


....denen der billige "Pöbel" in Form von jungen wehpflichtigen Männern die Koffer tragen durfte......wie Leibeigene....und das in einem Staat, der sich vorgeblich den Arbeitern und Bauern und sonstigen einfachen Leuten als Erstes verpflichtet fühlete....und die jungen Männer, die sonst behandelt wurden, Vieh hatte es da noch gut gegen in der Zeit......man kann die Vergangenheit auch verklären...nur selbst belügen sollte man sich nicht
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Re: Die Russen als Besatzer und die Deutschen als Besetzte

Beitragvon Habicht-3 » 29. Juli 2012, 19:15

Die Russen habens in der Mehrzahl heute schlechter.
Es gab, wie beschrieben auch schlechte Dinge, aber eben auch nicht nur.
Und das die Proleten wieder Koffer der Geldverbrenner tragen, das ist eben heute Fakt.
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Re: Die Russen als Besatzer und die Deutschen als Besetzte

Beitragvon Sirius » 29. Juli 2012, 19:20

Janko hat geschrieben:Ich weis nicht wie man immer zu solchen Themenüberschriften kommt

"Die Russen als Besatzer......., wie sind denn die Russen überhaupt hierher gekommen ??
Ja und so ein "Besatzer", der.......benimmt sich dann auch evtl. mal wie ein "Besatzer" ?


Janko,

ich verstehe nicht, was Dich an der Bezeichnung "Besatzer" stört. Das war doch mindestens in der Anfangszeit ein Fakt - für viele auch länger - genauso wie das auch bei US-amerikanischen, französischen, britischen u.s.w. Soldaten der Fall war. Oder heute bei Bundeswehrsoldaten in Afghanistan oder US-Soldaten im Irak bis zum letzten Jahr. Die Bezeichnung "Freunde" ist dagegen doch, mit Verlaub, ideologischer "Müll" - wenn z.B. Karsai oder die von den USA eingesetzte Regierung im Irak von "unseren Freunden" spricht.
Zuletzt geändert von Sirius am 29. Juli 2012, 19:33, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die Russen als Besatzer und die Deutschen als Besetzte

Beitragvon Edelknabe » 29. Juli 2012, 19:25

Vega du kleines....entschuldige, ich verkneife es mir lieber, habe heute gerade mal meinen guten Tag.Was hast du denn erlebt Schlauberger, das du von "wie Vieh behandelt" sprichts? Hast du überhaupt was erlebt in deinem Leben Oberschlaukopf?

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Re: Die Russen als Besatzer und die Deutschen als Besetzte

Beitragvon Sirius » 29. Juli 2012, 19:32

Edelknabe hat geschrieben:Sollte ich jetzt sarkastisch werden und fragen, ob bei den Amis, Engländern und Franzosen in ihrer Besatzungszeit in Westdeutschland nie einer ernsthaft erkrankte und gar verstarb? Ich bitte dich, das wirst du doch wieder ernsthaft nicht wollen?


Von den vier Haupt-Besatzungsmächten in Deutschland dürften nicht nur die einfachen sowjetischen Soldaten mit Sicherheit die schlechtesten Bedingungen gehabt haben. Das hat nichts mit Verächtlichmachung der alten Zeiten zu tun. Sowohl was den Sold, die Unterbringung/Unterkünfte, Verpflegung, die Abschottung von der deutschen Bevölkerung oder auch den Umgang mit einfachen Soldaten betrifft. Die US-Soldaten lebten insbesondere in den fünfziger, sechziger und siebziger Jahren sehr gut in Deutschland, was auch mit dem damals starken US-Dollar zusammenhing. Das galt auch für die Wehrpflichtigen - bis Anfang der siebziger Jahre war die US-Armee eine Wehrpflichtarmee. Bei den britischen Berufssoldaten und den französischen Wehrpflichtigen war der Sold schon nicht mehr so gut, ganz zu schweigen von den sowjetischen Wehrpflichtigen. Wie viel Sold hatten die im Monat? Umgerechnet 20 Mark?
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Re: Die Russen als Besatzer und die Deutschen als Besetzte

Beitragvon Edelknabe » 29. Juli 2012, 19:41

Na bitte Sirius, da kommen wir doch den Punkten schon näher, wohin wir eigentlich hinwollen. Um einfach mal die Zeitmaschine zu nehmen und zurück zu fahren und nicht nur heute irgendwelches auch dummes Zeugs nachzuplappern, was da alles schon zusammengetragen wurde.Aber ich muss ins Bett, morgen gehts von meiner Seite weiter, und zwar "mit dem Druck", damit die Oberschlauen hier mal bißchen nachvollziehen können, was der doch so alles bei einem einfachen Soldaten bewirken kann.

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Re: Die Russen als Besatzer und die Deutschen als Besetzte

Beitragvon Interessierter » 29. Juli 2012, 19:46

@Edelknabe:

Wenn Du meinst hier von menschlicher Wärme in den Kasernen zu sprechen, so galt das aber ganz sicher nicht für die jungen Soldaten und ich empfinde es als Verhöhnung bei den nachstehenden Fakten:

Dedowschtschina (russisch дедовщина, „Herrschaft der Großväter“) bezeichnet die in den russischen Streitkräften bis heute teilweise übliche Schikane von Dienstälteren an Wehrpflichtigen. Dabei handelt es sich nicht um klassische Initiationsriten, wie sie häufig bei der Aufnahme in geschlossene Gemeinschaften üblich sind (vgl. Bizutage), sondern um kontinuierliche Praktiken über einen längeren Zeitraum hinweg. Die Schikanen erreichen nicht selten menschenunwürdiges Ausmaß (Knochenbrüche, Körperverletzungen mit Todesfolge). Sie ist Ursache des häufigen unerlaubten Entfernens von der Truppe in der russischen Armee. Das Phänomen der Dedowschtschina lässt sich bis in die Zarenzeit zurückverfolgen. Bei der in der DDR stationierten Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland wurde das mit der Dedowschtschina zusammenhängende Entfernen von der Truppe mit drakonischen Strafen belegt. Die Flüchtigen wurden häufig mit Hunden verfolgt. Viele kamen bei den verzweifelten Fluchtversuchen ums Leben.

Jedes Jahr werden Soldaten als Invaliden aufgrund von Misshandlungen, Vergewaltigungen und psychischen Peinigungen aus der russischen Armee entlassen. Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums gab es im Jahr 2010 bis Anfang September mehr als 1700 Dedowschtschina-Opfer[1]. Im Jahr 2005 starben 16 Soldaten an den Folgen von Misshandlungen in russischen Kasernen, 276 begingen nach Quälereien und Erniedrigungen durch Vorgesetzte Suizid[2], andere Quellen sprechen von über 500 Opfern[3]. Ungeklärt ist, weshalb manchen Opfern vor der Überstellung zur Beerdigung innere Organe entfernt wurden. Angehörige vermuten, dass diese in den Organhandel gelangen

Aber toll was Du alles so in den Kasernen erlebt hast, das hat ja vielleicht dann auch seine Gründe gehabt.
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Re: Die Russen als Besatzer und die Deutschen als Besetzte

Beitragvon vega » 29. Juli 2012, 19:50

Edelknabe hat geschrieben:Vega du kleines....entschuldige, ich verkneife es mir lieber, habe heute gerade mal meinen guten Tag.Was hast du denn erlebt Schlauberger, das du von "wie Vieh behandelt" sprichts? Hast du überhaupt was erlebt in deinem Leben Oberschlaukopf?

Rainer-Maria



Für meine Aussagen muss ich ich mich nicht rechtfertigen....... es sei denn es gibt einen Prüfungsstation hier, wer wann was sagen darf.....

selbst wenn jemand nichts erlebt hat...genügen die Schilderungen hier nicht????? Oder muss man selbst bei den Russen dabei gewesen sein, um deren Situation zu beurteilen???...Die vielen Fluchten und Suicide sprechen doch wohl eine ganz eindeuteige Spache..

Was ansonsten deine "guten Tage" angeht......tue das Deier Ehefrau an, die steht vlt darauf... ... Persönliche Einschätzungen interessieren mich hier nicht, es geht doch wohl um eine bestimmte Sache in jedem Thread, oder?
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Re: Die Russen als Besatzer und die Deutschen als Besetzte

Beitragvon zonenhasser » 29. Juli 2012, 19:54

Janko hat geschrieben:Ja und so ein "Besatzer", der.......benimmt sich dann auch evtl. mal wie ein "Besatzer" ?


"Die Zahl der von sowjetischen Soldaten vergewaltigten deutschen Frauen wird von Catherine Merridale und Norman M. Naimark auf mehrere Hunderttausend geschätzt. Heinz Nawratil und Barbara Johr nennen unter Berufung auf den Statistiker Gerhard Reichling zwei Millionen durch Soldaten der Roten Armee vergewaltigte deutsche Frauen. Diese zwei Millionen Opfer setzten sich zusammen aus 1,4 Millionen betroffenen Frauen in den Vertreibungsgebieten Ostpreußen, Ostpommern, Ostbrandenburg und Schlesien, 500.000 in der sowjetischen Besatzungszone und 100.000 Frauen in Berlin. Bei 12 Prozent der vergewaltigten Frauen habe die erlittene sexuelle Gewalt zum Tod geführt."

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Re: Die Russen als Besatzer und die Deutschen als Besetzte

Beitragvon SCORN » 29. Juli 2012, 20:23

ich habe mehrere mir bekannte ehemalige Angehörige der GSSD kontaktiert und nachgefragt ob sie nicht Interesse hätten sich hier einzubringen. Für die Übersetzungen wäre gesorgt gewesen. Nachdem ich den Titel dieses Themas nannte und auch verschiedene Argumentationen aufzeigte wurde von allen abgewinkt!

Was mir aufällt ist das Leute welche nie in Kasernen der GSSD waren oder je mit Sowjetsoldaten zu tun hatten hier ziemlich überheblich die Erfahrungen von Zeitzeugen in Abrede stellen!

Ich will nichts schön reden, es gab Auswüchse und der Dienst in russischen/sowjetischen Streitkräften gehört zu den härtesten der Welt! Fakt ist aber auch das wie hier von einer Truppe reden welche ca. 400 000 Mann umfasste! Von drittklassigen Versorgungseinheiten bis zu Gardetruppenteilen und Speznaz Kräften! Hier alles über einen Kamm zu scheren, wie hier von einigen praktiziert, geht an der Realität vorbei! Für mich zählen persönliche Erfahrungen immer noch mehr wie noch so "schreckliche"
Tatsachen aus diversen Links!

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Re: Die Russen als Besatzer und die Deutschen als Besetzte

Beitragvon Wosch » 29. Juli 2012, 20:26

Es ist immer wieder "erfrischend" wie das Thema mit den russischen Soldaten in der DDR abgehandelt wird. Bis 1959 habe ich mit meinen Eltern genau am roten Palisadenzaun der das russische Garnisionsgelände von der übrigen DDR abschottete gelebt, sprach seinerzeit fließend russisch und habe, glaube ich wenigstens, genug von der Art-und Weise mitbekommen wie man die Menschenwürde der einfachen Soldaten buchstäblich mit den Füßen getreten hatte. Hat denn schon mal Einer von Euch gesehen wie man einen Soldaten, der sich aus welchen Gründen auch immer außerhalb des Zaunes bewegte, von den Greifkommandos der Kommendantur auf offener Straße verprügelt und hinterher auf den Lastwagen geschmissen wurde? Ich habe das etliche Male erlebt und habe auch heute noch die lauten Flüche im Ohr die die so Behandelten ihren Peinigern bis zur Bewußtlosigkeit um die Ohren hauten. So manche Nacht wurden wir aus dem Schlaf gerissen und wurden Zeugen (wenn auch nur hinter der Gardine verborgen) von solchen Ereignissen. Der einfache "Muschik" tat uns nur leid, die Offizier hielten sich diese armen Kerle teilweise wie Leibeigene zu Zeiten des tiefsten Feudalismus. Ob das nach meiner Flucht anders ausgesehen hatte wage ich zu bezweifeln, aber wenn ich hier und im AF manchmal lesen mußte was es für "wunderschöne" Saufgelage mit Angehörigen der sowjetischen Streitkräfte gegeben hatte, dann konnte es sich bei den russischen Beteiligten nur um Offiziere gehandelt haben.
Alles Andere ist mir nicht nachvollziehbar, die "Kofferträger" durften hinterher gerade mal den Dreck wegmachen. So war das zumindestens bei uns in Ludwigslust!
Schönen Gruß aus Kassel. [hallo]
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Re: Die Russen als Besatzer und die Deutschen als Besetzte

Beitragvon vega » 29. Juli 2012, 20:34

SCORN hat geschrieben:ich habe mehrere mir bekannte ehemalige Angehörige der GSSD kontaktiert und nachgefragt ob sie nicht Interesse hätten sich hier einzubringen. Für die Übersetzungen wäre gesorgt gewesen. Nachdem ich den Titel dieses Themas nannte und auch verschiedene Argumentationen aufzeigte wurde von allen abgewinkt!

Was mir aufällt ist das Leute welche nie in Kasernen der GSSD waren oder je mit Sowjetsoldaten zu tun hatten hier ziemlich überheblich die Erfahrungen von Zeitzeugen in Abrede stellen!

Ich will nichts schön reden, es gab Auswüchse und der Dienst in russischen/sowjetischen Streitkräften gehört zu den härtesten der Welt! Fakt ist aber auch das wie hier von einer Truppe reden welche ca. 400 000 Mann umfasste! Von drittklassigen Versorgungseinheiten bis zu Gardetruppenteilen und Speznaz Kräften! Hier alles über einen Kamm zu scheren, wie hier von einigen praktiziert, geht an der Realität vorbei! Für mich zählen persönliche Erfahrungen immer noch mehr wie noch so "schreckliche"
Tatsachen aus diversen Links!

SCORN


genau...die hatten ein leben wie "gott in fenkreich", als anerkante und respektierte Vertreter ihrer Arbeiter und Bauernklasse.....mit Freizeit, Ausgang und allem was dazu gehörte...

Ihr soltest aufhören zu träumen hier.... erst Recht 20 Jahre nach der Revolution..
oder mal den hier hören, der kommt immer gut, was Revolution angeht.

http://www.youtube.com/watch?v=Xgcxd9wtXUE

aber das war ja nicht kondom damals, oder eher präservativ? loooool (von prae esse = davor sein)
vega
 

Re: Die Russen als Besatzer und die Deutschen als Besetzte

Beitragvon SCORN » 29. Juli 2012, 20:45

vega hat geschrieben:
genau...die hatten ein leben wie "gott in fenkreich", als anerkante und respektierte Vertreter ihrer Arbeiter und Bauernklasse.....mit Freizeit, Ausgang und allem was dazu gehörte...

Ihr soltest aufhören zu träumen hier.... erst Recht 20 Jahre nach der Revolution..
oder mal den hier hören, der kommt immer gut, was Revolution angeht.


genau so einen Beitrag meine ich! Danke für die prompte Bestätigung! [grins]
SCORN
 

Re: Die Russen als Besatzer und die Deutschen als Besetzte

Beitragvon vega » 29. Juli 2012, 20:47

vega hat geschrieben:
SCORN hat geschrieben:ich habe mehrere mir bekannte ehemalige Angehörige der GSSD kontaktiert und nachgefragt ob sie nicht Interesse hätten sich hier einzubringen. Für die Übersetzungen wäre gesorgt gewesen. Nachdem ich den Titel dieses Themas nannte und auch verschiedene Argumentationen aufzeigte wurde von allen abgewinkt!

Was mir aufällt ist das Leute welche nie in Kasernen der GSSD waren oder je mit Sowjetsoldaten zu tun hatten hier ziemlich überheblich die Erfahrungen von Zeitzeugen in Abrede stellen!

Ich will nichts schön reden, es gab Auswüchse und der Dienst in russischen/sowjetischen Streitkräften gehört zu den härtesten der Welt! Fakt ist aber auch das wie hier von einer Truppe reden welche ca. 400 000 Mann umfasste! Von drittklassigen Versorgungseinheiten bis zu Gardetruppenteilen und Speznaz Kräften! Hier alles über einen Kamm zu scheren, wie hier von einigen praktiziert, geht an der Realität vorbei! Für mich zählen persönliche Erfahrungen immer noch mehr wie noch so "schreckliche"
Tatsachen aus diversen Links!

SCORN


genau...die hatten ein leben wie "gott in frankreich", als anerkante und respektierte Vertreter ihrer Arbeiter und Bauernklasse.....mit Freizeit, Ausgang und allem was dazu gehörte...

Ihr soltest aufhören zu träumen hier.... erst Recht 20 Jahre nach der Revolution..
oder mal den hier hören, der kommt immer gut, was Revolution angeht.

http://www.youtube.com/watch?v=Xgcxd9wtXUE

aber das war ja nicht kondom damals, oder eher präservativ? loooool (von prae esse = davor sein)
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Re: Die Russen als Besatzer und die Deutschen als Besetzte

Beitragvon vega » 29. Juli 2012, 20:52

SCORN hat geschrieben:
vega hat geschrieben:
genau...die hatten ein leben wie "gott in fenkreich", als anerkante und respektierte Vertreter ihrer Arbeiter und Bauernklasse.....mit Freizeit, Ausgang und allem was dazu gehörte...

Ihr soltest aufhören zu träumen hier.... erst Recht 20 Jahre nach der Revolution..
oder mal den hier hören, der kommt immer gut, was Revolution angeht.


genau so einen Beitrag meine ich! Danke für die prompte Bestätigung! [grins]



Aber imme doch gerne zu Diensten......speziell für ehemalige Mitarbeiter des MfS.....die Krone der Schöpfung und genau das auf was man 50, ja hunndert Jahre gewartet hatte...Ihr habt uns erretet...Danke danke Danke.........

Ohne Euch wüsten wir ja nicht, was ein schönes Leben ist...

by the way...was ist denn ein schönes Leben anch Eurer Meinung? Als russischer Offizier das Gepäck vom wehrpflichtigen Pöbel nachgetragen zu bekommen?
vega
 

Re: Die Russen als Besatzer und die Deutschen als Besetzte

Beitragvon Janko » 30. Juli 2012, 06:12

@wosch.........von den Greifkommandos der Kommendantur auf offener Straße verprügelt und hinterher auf den Lastwagen geschmissen wurde



Das hab ich auch bei NVA-Soldaten erlebt !

Wer hat denn mit "Kolja" aus einem Topf gefrühstückt,....in Familien verkehrt oder sie in den unterschiedlichsten Situationen erlebt ?
Natürlich war das immer ein zeitlicher Ausschnitt.
Da hat es Dinge gegeben, die man sowieso nicht verstanden hat, aber auch Sachen die ich persönlich auch verurteile.

Nur wer schwingt sich denn hier zum Richter auf, möchte alles und jedes beurteilen ( erkennbar ist, daß Dinge manchmal auch nur unterbelichtet wahrgenommen und dann nachgeplappert werden, warum....? )
Erkenntnisse aus Zeitungsartikeln, sog. "Fachbüchern" und "Wiki" als eignes zu interpretieren ist äußerst "schmalbrüstig".
Schwarz / weiß-Darstellungen kann man machen, man kann auch im Nachgang den "Menschrechtler" raushängen lassen. Das wird aber kaum etwas am Zustand und Umgang innerhalb der russischen Armee etwas ändern.

Oder ist das jetzt der Aufreger, wenn US-Soldaten bekifft rumschoßen...oder, oder........
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Re: Die Russen als Besatzer und die Deutschen als Besetzte

Beitragvon Edelknabe » 30. Juli 2012, 06:16

Mir fiel gestern Abend schon auf, wir hatten das Thema schon öfters und immer ging es hoch her. Vega, wenn ältere Männer sich unterhalten mach einfach hammm, soll heißen den Mund besser fest zu, ohne dir hier wieder was erklären zu wollen.

Aber mal weg vom guten Morgenspass, hin zum Thema und Sirius, ich meinte eher gestern Abend mit dem Vergleich der Amis bis Franzosen, das eben auch in der westlichen Besatzungsarmee Leutchen an ganz normalen Sachen gestorben sind, eben Kinder, Zivilangestellte und auch Soldaten, Offiziere, Offiziersfrauen usw.Ich meinte also nicht den Vergleich der Armeen untereinander.

Und ohne Frage, hier will doch gar keiner was schönreden wie Scorn schon richtig schreibt aber "eine Armee von schlimmer wie Schlachtviechern" laut sinngemäß unserem Nachplapperer Vega, wie sollte die denn hochmoderne und zum Teil sehr komplizierte Militärtechnik bedienen und im Ernstfall auch ins Ziel bringen.Man sollte wohl die Kirche schon im Dorf lassen und auch mal seinen Kopf zum Denken einsetzen.

Und ja Interessierter, da gab es eine EK-Bewegung und die gibt es wohl heute auch noch nur war sie eben nicht zu 100% Lebensgrundlage im Miteinander der einfachen Soldaten, beherrschte da gar noch Tag und Nacht jede Minute im Dienstalltag.Tausende junge Kerle auf engstem Raum zusammengefasst,so in den Kasernen mensch, das begreift doch jeder Dummkopf das sowas nicht ohne Probleme abgeht und abging.

Aber völlig sinnlos, hier überhaupt was erzählen zu wollen wenn man schon in der seltenen Lage war, zu DDR-Zeiten seinen Arbeiterfuss in Kasernen der GSSD gesetzt zu haben. Man sah eben in den Augen vieler User heute nur schwer schleppende Kofferträger, misshandelte Soldaten, Ohrfeigende Offiziere, brüllende Vorgesetzte, ängstliche sich wegduckende Soldaten die gar noch leicht nach Hunger ausahen und noch mehr solchen finsteren Alptraum.

Passt ja alles wunderschön ins heutige ideologische Weltbild, was unterhalten wir uns überhaupt. Formt euch euer schauriges schön gruseliges Bild und gut isses kann ich da nur sagen.

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Re: Die Russen als Besatzer und die Deutschen als Besetzte

Beitragvon Sirius » 30. Juli 2012, 06:54

Wosch hat geschrieben:Es ist immer wieder "erfrischend" wie das Thema mit den russischen Soldaten in der DDR abgehandelt wird. Bis 1959 habe ich mit meinen Eltern genau am roten Palisadenzaun der das russische Garnisionsgelände von der übrigen DDR abschottete gelebt, sprach seinerzeit fließend russisch und habe, glaube ich wenigstens, genug von der Art-und Weise mitbekommen wie man die Menschenwürde der einfachen Soldaten buchstäblich mit den Füßen getreten hatte. Hat denn schon mal Einer von Euch gesehen wie man einen Soldaten, der sich aus welchen Gründen auch immer außerhalb des Zaunes bewegte, von den Greifkommandos der Kommendantur auf offener Straße verprügelt und hinterher auf den Lastwagen geschmissen wurde? Ich habe das etliche Male erlebt und habe auch heute noch die lauten Flüche im Ohr die die so Behandelten ihren Peinigern bis zur Bewußtlosigkeit um die Ohren hauten. So manche Nacht wurden wir aus dem Schlaf gerissen und wurden Zeugen (wenn auch nur hinter der Gardine verborgen) von solchen Ereignissen. Der einfache "Muschik" tat uns nur leid, die Offizier hielten sich diese armen Kerle teilweise wie Leibeigene zu Zeiten des tiefsten Feudalismus. Ob das nach meiner Flucht anders ausgesehen hatte wage ich zu bezweifeln, aber wenn ich hier und im AF manchmal lesen mußte was es für "wunderschöne" Saufgelage mit Angehörigen der sowjetischen Streitkräfte gegeben hatte, dann konnte es sich bei den russischen Beteiligten nur um Offiziere gehandelt haben.
Alles Andere ist mir nicht nachvollziehbar, die "Kofferträger" durften hinterher gerade mal den Dreck wegmachen. So war das zumindestens bei uns in Ludwigslust!
Schönen Gruß aus Kassel. [hallo]


wosch,
das ist ein interessanter Zeitzeugenbericht von Dir! Und Du hattest, wenn Du vor dem Abzug der US- und belgischen Truppen aus Kassel dort schon gewohnt hast, möglicherweise den direkten Vergleich mit den US-und belgischen Truppen. Dort gab es ja mehrere Kasernen.
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Re: Die Russen als Besatzer und die Deutschen als Besetzte

Beitragvon Janko » 30. Juli 2012, 07:08

@ Sirius


Und bitteschön, was soll dieser Vergleich bringen ??

Ich kann nur feststellen, seit 1994 sind die "Russen" weg. Die anderen "Besatzer" haben wir noch auf dem Halse, einschl. daß sie sich jetzt auch in Polen breitmachen.
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Re: Die Russen als Besatzer und die Deutschen als Besetzte

Beitragvon augenzeuge » 30. Juli 2012, 07:43

Janko hat geschrieben:@wosch.........von den Greifkommandos der Kommendantur auf offener Straße verprügelt und hinterher auf den Lastwagen geschmissen wurde


Janko, es macht das Lesen einfacher, wenn du den "ZITIER"-Button nutzt! Einfach anklicken und darunter schreiben, dann siehts besser aus.
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Re: Die Russen als Besatzer und die Deutschen als Besetzte

Beitragvon Alfred » 30. Juli 2012, 08:00

Hallo,



dass es einige Probleme mit der Gruppe gab bestreitet doch niemand. Bei rund 500.000 Personen ist dies zwar nicht schön aber eben normal.
Man sollte aber die Gruppe nicht so darstellen, als wäre diese plündern und mordend durch die DDR gezogen.

Es gab in der Gruppe - wie überall auf der Welt - solche und solche. Ich habe in den Jahren viele Personen der Gruppe getroffen, vom Soldaten bis hin zu Generalen.

Jeder hat seine Erfahrungen gesammelt, meine waren überwiegend positiv.
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Re: Die Russen als Besatzer und die Deutschen als Besetzte

Beitragvon Janko » 30. Juli 2012, 08:20

AZ........Janko, es macht das Lesen einfacher, wenn du den "ZITIER"-Button nutzt! Einfach anklicken und darunter schreiben, dann siehts besser aus



Wenn`s dir nur darauf ankommt. Ich war der Annahme , es kommt auf den Inhalt an.
Es ist wie im Leben, die Verpackung sagt nichts über den Inhalt aus. Gut das ich auf diese a-ha Erfahrungen vorbereitet war.
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Re: Die Russen als Besatzer und die Deutschen als Besetzte

Beitragvon Wosch » 30. Juli 2012, 11:38

Sirius hat geschrieben:
Wosch hat geschrieben:Es ist immer wieder "erfrischend" wie das Thema mit den russischen Soldaten in der DDR abgehandelt wird. Bis 1959 habe ich mit meinen Eltern genau am roten Palisadenzaun der das russische Garnisionsgelände von der übrigen DDR abschottete gelebt, sprach seinerzeit fließend russisch und habe, glaube ich wenigstens, genug von der Art-und Weise mitbekommen wie man die Menschenwürde der einfachen Soldaten buchstäblich mit den Füßen getreten hatte. Hat denn schon mal Einer von Euch gesehen wie man einen Soldaten, der sich aus welchen Gründen auch immer außerhalb des Zaunes bewegte, von den Greifkommandos der Kommendantur auf offener Straße verprügelt und hinterher auf den Lastwagen geschmissen wurde? Ich habe das etliche Male erlebt und habe auch heute noch die lauten Flüche im Ohr die die so Behandelten ihren Peinigern bis zur Bewußtlosigkeit um die Ohren hauten. So manche Nacht wurden wir aus dem Schlaf gerissen und wurden Zeugen (wenn auch nur hinter der Gardine verborgen) von solchen Ereignissen. Der einfache "Muschik" tat uns nur leid, die Offizier hielten sich diese armen Kerle teilweise wie Leibeigene zu Zeiten des tiefsten Feudalismus. Ob das nach meiner Flucht anders ausgesehen hatte wage ich zu bezweifeln, aber wenn ich hier und im AF manchmal lesen mußte was es für "wunderschöne" Saufgelage mit Angehörigen der sowjetischen Streitkräfte gegeben hatte, dann konnte es sich bei den russischen Beteiligten nur um Offiziere gehandelt haben.
Alles Andere ist mir nicht nachvollziehbar, die "Kofferträger" durften hinterher gerade mal den Dreck wegmachen. So war das zumindestens bei uns in Ludwigslust!
Schönen Gruß aus Kassel. [hallo]


wosch,
das ist ein interessanter Zeitzeugenbericht von Dir! Und Du hattest, wenn Du vor dem Abzug der US- und belgischen Truppen aus Kassel dort schon gewohnt hast, möglicherweise den direkten Vergleich mit den US-und belgischen Truppen. Dort gab es ja mehrere Kasernen.


Hallo Sirius, die Unterschiede waren wie Tag und Nacht. Als ich mich Ende Januar 62 in Kassel einquartierte wohnte ich in unmittelbarer Nähe einer belgischen Kaserne. Es handelte sich um dabei um die der flämischen, also niederländisch sprechenden Soldaten in Niederzwehren. Dann gab es noch in Wilhelmshöhe die Kasernen der Wallonen, die wiederum französisch sprachen und eine sogenannte Belgier-Siedlung in der Nahe des Auestadions. Als ich in Niederzwehren wohnte hatte ich zu vielen Flamen außerhalb ihrer Dienstzeit freundschaftliche Beziehungen, sie verkehrten in den selben Kneipen wie wir, tranken Bier und Schnäpse, tanzten zur Musik aus den Musikboxen und hatten teilweise auch deutsche Freundinnen, Einige hatten Diese auch geheiratet und zogen dann sogar für immer nach Deutschland oder naghmen ihre Frauen mit nach Belgien. Mit den Wallonen hatte ich mangels französischer Sprachkenntnisse keine Kontakte, die Flamen sprachen in der Regel alle ein Deutsch was für mich sehr gut verständlich war. Die Belgier warenb im Vergleich zu den in Kassel und Rothwesten stationierten GI´s arme Schlucker und besserten sich ihr Budget regelmäßig mit dem Verkauf von Zigaretten auf. Flamen und Wallonen gingen sich in ihrer Freizeit immer aus dem Weg, man traf sie gewöhnlich nie in den selben Kneipen und wenn doch dann gab es mit Sicherheit recht bald heftige Keilereien und die Militärpolizei war dann schnell zur Stelle. Die Belgier waren recht beliebt (vor allen Dingen die Flamen) und man konnte das auch an den vielen Eheschließungen wahrnehmen. Bei den Amis mußte man schon unterscheiden zwischen den Weißen und den Schwarzen. Diese verkehrten grundsätzlich außerhalb ihres Dienstes nicht untereinander, Im "Düsseldorfer Hof" traute sich kein Schwarzer hinein, ebenso wie kein Weißer sich nüchtern in "Erichs Kajüte", in den "Club International" oder in den "Patte" reintraute. Wenn aber doch einmal, dann gab es richtig auf die Hörner. Die GI´s hatten im Gegenteil zu den Belgiern reichlich Dollars und versorgten ihre deutschen Freundinnen immer reichlich mit Waren aus den PX-Stores: Zigaretten, Gallonenweise"Jim Beam", Nahrungsmittel, Klamotten und Original US-Schallplatten. Etliche deutsche Band´s hatten farbige US-Soldaten als Sänger und wo die spielten waren die Säle immer voll, musikalisch gesehen war es eine sehr schöne Zeit. Belgier und Amis waren hier wirklich Soldaten zum Anfassen und es entstanden Freundschaften wie man sie sich im Verhältnis zu den GSSD-Truppen nie zu träumen gewagt hätte. Sie durften sich hier in ihrer Freizeit frei bewegen und mir waren keinerlei Einschränkungen bekannt. Sie gehörten hier zum ganz normalen Straßenbild!!
Schönen Gruß aus Kassel. [hallo]
Ich bin stolz darauf, noch nie den "Melde-Button" benutzt zu haben!
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Re: Die Russen als Besatzer und die Deutschen als Besetzte

Beitragvon augenzeuge » 30. Juli 2012, 15:09

Janko hat geschrieben:AZ........Janko, es macht das Lesen einfacher, wenn du den "ZITIER"-Button nutzt! Einfach anklicken und darunter schreiben, dann siehts besser aus



Wenn`s dir nur darauf ankommt. Ich war der Annahme , es kommt auf den Inhalt an.
Es ist wie im Leben, die Verpackung sagt nichts über den Inhalt aus. Gut das ich auf diese a-ha Erfahrungen vorbereitet war.


Laß dir einfach mal einen Tipp geben! Es sieht nicht nur besser aus, es ist weniger mißverständlich. [wink]
Aber wie du zeigst möchtest du dir nicht helfen lassen....ok, dachte du bist schon weiter.
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