Wir werden Demokraten: Die junge Bundesrepublik

Wir werden Demokraten: Die junge Bundesrepublik

Beitragvon Interessierter » 29. November 2021, 10:49

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wächst im Westen Deutschlands unter Aufsicht der Alliierten eine parlamentarische Demokratie. Schon vor der Gründung der Bundesrepublik können die Menschen ihre Vertretungen in den Gemeinden und Ländern wählen. Der Meinungsstreit wird oft emotional ausgetragen - aber mit der Bereitschaft zum Kompromiss. Im Parlamentarischen Rat formulieren 61 Männer und vier Frauen das Grundgesetz: "Heute, am 23. Mai, beginnt ein neuer Abschnitt in der wechselvollen Geschichte unseres Volkes." Mit diesen Worten verkündet der CDU-Politiker Konrad Adenauer als dessen Vorsitzender in Bonn 1949 die deutsche Verfassung - und damit gleichzeitig die Gründung der Bundesrepublik Deutschland.

Was eint, ist die Ablehnung des Nationalsozialismus

Die meisten Menschen interessieren sich damals allerdings mehr für die Frage, woher sie etwas zu essen bekommen, wie sie eine Wohnung oder Arbeit finden, erinnert sich Zeitzeuge Otto Wulf, der damals 16 Jahre alt ist. Dabei kommt er aus einer politischen Familie. Als Kind musste er miterleben, wie die Nazis seinen Vater in Gefangenschaft nahmen und misshandelten. Nach dem Kriegsende gründet sein Vater den CDU-Gemeindeverband im nordrhein-westfälischen Hennen mit. "Da kamen die in der Küche meiner Mutter zusammen: ein Stellmacher, ein Friseur, ein Versicherungsvertreter, zwei Bauern, ein Kaufmann, ein Schmied war dabei. Und die einte eins: Es waren alles Gegner der Nationalsozialisten gewesen, starke Anhänger der evangelischen und katholischen Kirche."

CDU, SPD, FDP: Das neue Parteiensystem etabliert sich

Trotz existenzieller Alltagsnöte etabliert sich in der Nachkriegszeit ein neues Parteiensystem - mit CDU, SPD und FDP als bleibenden Kräften. Die Parteien können zunächst allerdings nur mit Genehmigung der Besatzungsmächte arbeiten. Die CDU ist eine Partei-Neugründung im bürgerlichen Lager, wie auch die bayerische Schwesterpartei CSU. Als liberale Partei neu gegründet wird die FDP, in der sich anfangs sehr unterschiedliche Landesverbände von nationalistisch bis linksliberal zusammenfinden. Die SPD kann anknüpfen an ihre Tradition vor der NS-Zeit. Die in der KPD organisierten Kommunisten, die Vertriebenenpartei BHE und einige rechte Gruppierungen spielen nur in der Anfangsphase der Bundesrepublik eine gewisse Rolle.

https://www.ndr.de/geschichte/chronolog ... ie188.html

Interessante Ausführungen mit einem 32 minütigem Video, Fotos und diversen Audios.
Interessierter
 

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