War der 17. Juni 1953 eine Erhebung oder eine Revolution?

Besondere Vorkommnisse in der Zeit des kalten Krieges

Re: War der 17. Juni 1953 eine Erhebung oder eine Revolution?

Beitragvon pentium » 18. Juni 2018, 12:02

augenzeuge hat geschrieben:Wenn die Russen nicht brutal eingegriffen hätten, wäre es so gekommen.
AZ


Die Besatzungsmacht hat aber eingegriffen, was zu erwarten war....

...
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Re: War der 17. Juni 1953 eine Erhebung oder eine Revolution?

Beitragvon augenzeuge » 18. Juni 2018, 12:11

pentium hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:Wenn die Russen nicht brutal eingegriffen hätten, wäre es so gekommen.
AZ


Die Besatzungsmacht hat aber eingegriffen, was zu erwarten war....

...

Umso höher muss der Mut, als auch die Verzweiflung eingeschätzt werden.

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Re: War der 17. Juni 1953 eine Erhebung oder eine Revolution?

Beitragvon Interessierter » 18. Juni 2018, 13:53

Ist es eigentlich merkwürdig oder gar beschämend, wenn sich zum Gedenken an diesen Tag, kaum User aus der Ex DDR hier äußern? [denken]

Für mich wird es immer der eigentliche Gedenktag an die mutigen Menschen in der DDR bleiben.
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Re: War der 17. Juni 1953 eine Erhebung oder eine Revolution?

Beitragvon Olaf Sch. » 18. Juni 2018, 17:38

Nur weil ich michnhier nicht äussere, bedeutet dies nicht, das ich nicht daran denke.
Olaf Sch.
 

Re: War der 17. Juni 1953 eine Erhebung oder eine Revolution?

Beitragvon Volker Zottmann » 18. Juni 2018, 18:15

Interessierter hat geschrieben:Ist es eigentlich merkwürdig oder gar beschämend, wenn sich zum Gedenken an diesen Tag, kaum User aus der Ex DDR hier äußern? [denken]

Für mich wird es immer der eigentliche Gedenktag an die mutigen Menschen in der DDR bleiben.


Wilfried, man muss sich dazu nicht ständig äußern. Ich konnte nicht, denn die lange Autobahn war erstmal abzuschrubben. Nun glaub aber nicht, dass ich, als ich die Werra und das Nahetal bei Schleusingen überfuhr, nicht immer noch an Bayern dachte, an meinen Wochenurlaub am Schliersee. Ohne Wiedervereinigung und früheres Aufbegehren wie am 17. Juni, wäre diese Reise niemals möglich gewesen.
Für mich ist stets der Freiheitswillen vom 17. Juni 1953 gegenwärtig. Und nicht nur dieses Datum.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: War der 17. Juni 1953 eine Erhebung oder eine Revolution?

Beitragvon Interessierter » 13. Juli 2018, 11:19

Warum schafft es die Stadt Leipzig noch immer nicht, die Toten des DDR-Volksaufstandes würdevoll zu ehren?

Für die DDR-Bonzen ein Ehrenhain in A-Lage, für die Opfer der SED-Diktatur eine verwilderte Ecke am äußersten Friedhofsrand.


Vor einem Jahr berichtete BILD über die Schande vom Südfriedhof. Zum Jahrestag des DDR-Volksaufstandes vom 17. Juni 1953 forderte u.a. der Ex-Bürgerrechtler und aktuelle Chef des Stasi-Museums Tobias Hollitzer (51): „Die Opfer dieses blutig niedergeschlagenen Aufstandes haben endlich eine würdige Erinnerung verdient!“

Noch im selben Monat versprach man im Rathaus Besserung, im September machte der Stadtrat dafür 15 000 Euro locker.

Was es dafür gab, ist eher ernüchternd.

Laut Amt für Stadtgrün und Gewässer wurden neuer Efeu gepflanzt, die Platten gereinigt, die Einfassung der Grabstätte und die Wege ausgebessert. Und: Auf dem Lageplan des Friedhofs sei nun die Gedenkstätte auch eingezeichnet...

Ende Juli soll dann noch eine „Erläuterungstafel“ aufgestellt werden.

„Nein“, sagt Hollitzer. „Wir nennen es eher einen Versuch.“ Dass der Ehrenhain für die SED-Bonzen immer noch da ist, ärgert ihn besonders. „Vor allem, weil dessen Abschaffung schon 1992 beschlossen wurde.“

Unterstützung bekommt er von den Grünen. Fraktionschefin Katharina Krefft (38): „Ich gehe fest davon aus, dass im nächsten Jahr mehr passiert.“ Dann jährt sich der Tag des Volksaufstandes zum 65. Mal. Krefft: „Wir bleiben da dran!“

9 Leipziger starben am 17. Juni 1953

Am 17. Juni 1953 gingen zahlreiche Menschen in der DDR auf die Straße, um u.a. gegen Normerhöhungen zu demonstrieren. Allein in Leipzig streikten in 81 Betrieben fast 27 000 Arbeiter und Angestellte. Am Nachmittag zogen etwa 40 000 Leipziger durch die Stadt. Die Sowjetarmee rückte mit Panzern an, der Volksaufstand wurde blutig niedergeknüppelt.

Im Bezirk Leipzig starben an jenem Tag neun Menschen, darunter der 19-jährige Gießereifacharbeiter Dieter Teich. Er wurde tödlich getroffen, als Volkspolizisten vor dem Stasi-Knast in der damaligen Beethovenstraße (heute Straße des 17. Juni) in die Menschenmenge schossen.

https://www.bild.de/regional/leipzig/ar ... .bild.html
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Re: War der 17. Juni 1953 eine Erhebung oder eine Revolution?

Beitragvon Interessierter » 26. Oktober 2018, 08:31

2016 - Die Freiheit trauert um einen Helden

Bild
Demonstranten werfen am 17. Juni 1953 vor dem Brandenburger Tor mit Steinen nach sowjetischen Panzern. Foto:dpa

Am 17. Juni 1953 erlebte die noch junge DDR ihre erste große Erschütterung. Eine Million Menschen demonstrierten am 17. Juni 1953 gegen das Regime. Der Aufstand begann als Bauarbeiter-Streik auf der Stalinallee (heute Frankfurter Allee). Jetzt ist einer der Anführer tot.

Bild

46 Jahre lang schwieg Karl-Heinz Gebhardt. Er wollte sich nicht in den Vordergrund drängen. Erst als 1999 ein Foto kursierte, auf dem er untergehakt mit Demonstranten abgelichtet war und das für ein Denkmal verwendet werden sollte, brach er in der „Berliner Zeitung“ sein Schweigen. Jetzt starb Gebhardt nach KURIER-Informationen im Alter von 87 Jahren nach langer schwerer Krankheit.

Gebhardt, 1929 geboren, stieß zufällig zum Aufstand. Am 16. Juni vor 63 Jahren traf der Zimmermann aus Oberschöneweide auf dem Alexanderplatz, nach dem Kneipenbesuch, Demonstranten und zog mit diesen zum Haus der Ministerien, dem heutigen Bundesfinanzministerium in der Wilhelmstraße. „Ich bin da zufällig hineingeraten. Man kann sagen: Ich bin nur durch Zufall Revolutionär“, sagte er einst.

Denn: Für den nächsten Tag verabredeten sich die Männer morgens am U-Bahnhof Strausberger Platz – zum Generalstreik. Doch dort wartete schon eine Doppelkette sowjetischer Soldaten, die Rote Armee hatte den Bahnhof abgeriegelt. „Wir konnten kaum aussteigen. Es bestand die Gefahr, dass einer auf die Gleise fiel und von der U-Bahn überfahren wird.“

Gebhardt ergriff die Initiative. Vehement, „Nix karascho!“ (deutsch: „Nicht gut!“) schreiend, durchbrach er die Kette. Die Soldaten wichen, der Protestzug ging los, so erzählte er es der „Berliner Zeitung“. Das gleiche Spiel auf der Leipziger Straße an einer Absperrung der kasernierten Volkspolizei. „Jedes Mal wenn ich mich weiter hinten im Zug einreihen wollte, hieß es, ich soll vorne bleiben.“ Der Rest ist Geschichte. Der Aufstand wurde blutig niedergeschlagen, der 17. Juni ist heute ein Gedenktag.


https://www.berliner-kurier.de/berlin/k ... n-24109306
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Re: War der 17. Juni 1953 eine Erhebung oder eine Revolution?

Beitragvon Ari@D187 » 26. Oktober 2018, 13:30

augenzeuge hat geschrieben:
Ari@D187 hat geschrieben:Das Du Dir unter "Die politischen Rahmenbedingungen, in Bezug auf Deutschland als Ganzes, betrachtend..." (im Juni 1953) überhaupt nichts vorstellen kannst, ist schade.
Mir deswegen jedoch "provozieren ohne Begründung" vorzuwerfen ist traurig.

Ari


Das ist eben das hausgemachte Problem, Ari. Vorstellen kann ich mir schon etwas. Aber keinesfalls etwas, worauf man den 17. 6. als Sturm im Wasserglas bezeichnen könnte.
Damit wirst du der Sache keineswegs gerecht.

Um solche Dinge zu vermeiden, solltest du wenigsten etwas mehr "Schriftgut" liefern.

AZ

Seltsam, dass die damaligen Zusammenhänge offenbar nicht bekannt sind. Soll und muss ich jetzt tatsächlich erklären, dass Deutschland in diverse Besatzungszonen aufgeteilt war und insbesondere im sowj. besetzten Teil Deutschlands nichts geduldet wurde was den Interessen der Besatzungsmacht widersprach? Folglich wurde nichts erreicht, stattdessen gab es in kurzer Zeit Opfer und die Situation verschlechterte sich statt sich zu bessern.

Sturm im Wasserglas -> San Marino -> DDR

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Re: War der 17. Juni 1953 eine Erhebung oder eine Revolution?

Beitragvon Interessierter » 26. Oktober 2018, 16:31

Zitat Ari:
Seltsam, dass die damaligen Zusammenhänge offenbar nicht bekannt sind. Soll und muss ich jetzt tatsächlich erklären, dass Deutschland in diverse Besatzungszonen aufgeteilt war und insbesondere im sowj. besetzten Teil Deutschlands nichts geduldet wurde was den Interessen der Besatzungsmacht widersprach? Folglich wurde nichts erreicht, stattdessen gab es in kurzer Zeit Opfer und die Situation verschlechterte sich statt sich zu bessern.


Nur weil eine Diktatur oder Besatzungsmacht nichts duldet, sollten Menschen nicht demonstrieren? Mag sein, dass du dich emotional nicht in Menschen hineinversetzen kannst, die von Ausbeutung, Unterdrückung und Unfreiheit die Nase gestrichen voll haben; aber die Geschichte beweist dir genau das Gegenteil.

Genau so falsch ist, dass nichts erreicht wurde.

Von diesem Tag an, konnten die SED - Schergen sich ihrer Herrschaft nicht mehr sicher sein. Dieser Tag offenbarte die Krise der noch jungen DDR und das nahmen die Nationen in aller Welt zur Kenntnis.
Die Staats- und Parteiführung der DDR geriet in eine Schockstarre. Innerlich war die DDR bis ins Mark erschüttert.

Es wurde überdeutlich, dass die Herrschaft der SED nicht auf der Zustimmung des Volkes beruhte, sondern auf Panzern!!


Darum erinnert man heute an die mutigen Menschen, die für Freiheit und Demokratie auf die Straße gegangen sind.
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Re: War der 17. Juni 1953 eine Erhebung oder eine Revolution?

Beitragvon Grenzwolf62 » 26. Oktober 2018, 19:00

Kommst du dir nicht selbst irgendwie sonderbar vor wenn du von ehemaligen DDR-Bürgern nervig immer irgendwelche Äußerungen zu ihren gemachten Erfahrungen mit ihrem Leben in diesem vergangenen Staat forderst?
Einen wunderlichen Typen aus Westdeutschland der uns permanent unser Leben erklärt brauchen wir eigentlich so nötig wie das Schwarze unterm Fingernagel.
Ich glaube ihr Ur-Bundesbürger hättet selber einen ganzen Sack voll mit eigener Kacke der alten BRD von 49 bis 90 aufzuarbeiten.
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Re: War der 17. Juni 1953 eine Erhebung oder eine Revolution?

Beitragvon Ari@D187 » 26. Oktober 2018, 20:44

Interessierter hat geschrieben:Zitat Ari:
Seltsam, dass die damaligen Zusammenhänge offenbar nicht bekannt sind. Soll und muss ich jetzt tatsächlich erklären, dass Deutschland in diverse Besatzungszonen aufgeteilt war und insbesondere im sowj. besetzten Teil Deutschlands nichts geduldet wurde was den Interessen der Besatzungsmacht widersprach? Folglich wurde nichts erreicht, stattdessen gab es in kurzer Zeit Opfer und die Situation verschlechterte sich statt sich zu bessern.


Nur weil eine Diktatur oder Besatzungsmacht nichts duldet, sollten Menschen nicht demonstrieren?

Gleich der erste Satz ist eine als Frage verkleidete Unterstellung und offenbar bewusste Fehlinterpretation. Das gleiche Schema wie so oft. War leider nicht anders zu erwarten, schade.


Interessierter hat geschrieben:Mag sein, dass du dich emotional nicht in Menschen hineinversetzen kannst, die von Ausbeutung, Unterdrückung und Unfreiheit die Nase gestrichen voll haben; aber die Geschichte beweist dir genau das Gegenteil.

Und schon im zweiten Satz die nächste freche Unterstellung, aufbauend auf der ersten Unterstellung.

Du bist offensichtlich nicht an einer fairen Diskussion und Austausch von Meinungen interessiert, sondern überwiegend an Provokation.


Interessierter hat geschrieben:Genau so falsch ist, dass nichts erreicht wurde.

Von diesem Tag an, konnten die SED - Schergen sich ihrer Herrschaft nicht mehr sicher sein. Dieser Tag offenbarte die Krise der noch jungen DDR und das nahmen die Nationen in aller Welt zur Kenntnis.
Die Staats- und Parteiführung der DDR geriet in eine Schockstarre. Innerlich war die DDR bis ins Mark erschüttert.
[...]

Daraus resultierend wurden Massnahmen ergriffen, welche für die Bevölkerung der DDR bis 1989 umso einschneidendere Folgen hatten. Das hatte man damit erreicht.

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Re: War der 17. Juni 1953 eine Erhebung oder eine Revolution?

Beitragvon Interessierter » 26. Oktober 2018, 20:49

@ Grenzwolf:Du musst nicht schon wieder beweisen, dass du den Sinn eines Forums und die unterschiedlichen Meinungen seiner User nicht verstanden hast und musst auch genau so wenig wieder mit deinem " Fäkalvokabular " glänzen. Völlig unabhängig davon, dass es sich hier um Vorgänge in der DDR handelt und nicht der Bundesrepublik.

Mit meinen positiven Äußerungen zu den mutigen Menschen in der DDR, erkläre ich niemandens Leben in der DDR, sondern schreibe einfach meine Meinung, was nicht ausschließt auch andere Betrachtungsweisen anderer User zu aktzeptieren. Wenn Form und Inhalt deiner Einlassungen nicht dazu führen, so kann ich dir das leider aufgrund der Forenregeln nicht erklären.

Schlußendlich fehlt jeder Bezug zum 17. Juni in deinem Beitrag, der jedoch überdeutlich macht, dass es dir nur darum geht, etwas negatives über einen dir nicht genehmen User abzusondern. Wenigstens deine übliche rechtspopulistische Pauschalisierung auf " ihr Ur - Bundesbürger " konntest du noch anbringen.

Für mich überhaupt nicht verwunderlich, wie du dich erneut präsentierst..... [grins]
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Re: War der 17. Juni 1953 eine Erhebung oder eine Revolution?

Beitragvon andr.k » 26. Oktober 2018, 20:55

Grenzwolf62 hat geschrieben:Kommst du dir nicht selbst irgendwie sonderbar vor wenn du von ehemaligen DDR-Bürgern nervig immer irgendwelche Äußerungen zu ihren gemachten Erfahrungen mit ihrem Leben in diesem vergangenen Staat forderst?
Einen wunderlichen Typen aus Westdeutschland der uns permanent unser Leben erklärt brauchen wir eigentlich so nötig wie das Schwarze unterm Fingernagel.
Ich glaube ihr Ur-Bundesbürger hättet selber einen ganzen Sack voll mit eigener Kacke der alten BRD von 49 bis 90 aufzuarbeiten.


Moin Moin Andreas, die Quelle, die sich dieser User bedient ist, jedenfalls keine Fach- oder Sachbuch Literatur. [wink]
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Re: War der 17. Juni 1953 eine Erhebung oder eine Revolution?

Beitragvon steffen52 » 26. Oktober 2018, 21:08

Der gewisser User kann nur provozieren, er hat diese Zeit nie echt erlebt, sondern lebte in einer ganz anderen Welt, schön mit dem A.... am Ofen,( oder nur mit dem Blick aus dem Fenster) Wie arm muss man sein um nur Unfrieden zu stiften ? [frown]
Er hatte von damals nichts mit bekommen und bekommt auch heute nichts mit, er lebt in seiner Scheinwelt, nicht in der Realität!! [frown]
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Zuletzt geändert von steffen52 am 26. Oktober 2018, 21:14, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: War der 17. Juni 1953 eine Erhebung oder eine Revolution?

Beitragvon andr.k » 26. Oktober 2018, 21:10

Interessierter hat geschrieben:@ Grenzwolf:Du musst nicht schon wieder beweisen, dass du den Sinn eines Forums und die unterschiedlichen Meinungen seiner User nicht verstanden hast und musst auch genau so wenig wieder mit deinem " Fäkalvokabular " glänzen. Völlig unabhängig davon, dass es sich hier um Vorgänge in der DDR handelt und nicht der Bundesrepublik.

Mit meinen positiven Äußerungen zu den mutigen Menschen in der DDR, erkläre ich niemandens Leben in der DDR, sondern schreibe einfach meine Meinung, was nicht ausschließt auch andere Betrachtungsweisen anderer User zu aktzeptieren. Wenn Form und Inhalt deiner Einlassungen nicht dazu führen, so kann ich dir das leider aufgrund der Forenregeln nicht erklären.

Schlußendlich fehlt jeder Bezug zum 17. Juni in deinem Beitrag, der jedoch überdeutlich macht, dass es dir nur darum geht, etwas negatives über einen dir nicht genehmen User abzusondern. Wenigstens deine übliche rechtspopulistische Pauschalisierung auf " ihr Ur - Bundesbürger " konntest du noch anbringen.

Für mich überhaupt nicht verwunderlich, wie du dich erneut präsentierst..... [grins]

Zum 17. Juni selbst kannst du persönlich nix beitragen, oder? Das wäre schon "verwunderlich".
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Re: War der 17. Juni 1953 eine Erhebung oder eine Revolution?

Beitragvon Interessierter » 26. Oktober 2018, 21:24

@Ari:
Gleich der erste Satz ist eine als Frage verkleidete Unterstellung und offenbar bewusste Fehlinterpretation. Das gleiche Schema wie so oft. War leider nicht anders zu erwarten, schade.


Und schon im zweiten Satz die nächste freche Unterstellung, aufbauend auf der ersten Unterstellung.

Du bist offensichtlich nicht an einer fairen Diskussion und Austausch von Meinungen interessiert, sondern überwiegend an Provokation.


Da deine oben zitierte Reaktion mir ähnlich aus Diskussionen mit einem anderen User bekannt ist hat mich das nicht erstaunt. Meine Einlassungen und Fragen sind die Reaktion auf deinen Beitrag, so wie ich ihn verstanden habe.
Nun kann es ja sein, dass ich es anders verstanden habe, als du es meinst. Ich kann aber mit dir nur in eine Diskussion eintreten, in dem ich auf das antworte was du schreibst und nicht auf das was du meinst.

Das hättest du in wenigen Sätzen klarstellen können und meine Frage beantworten können, anstatt dich zu meiner Person zu äußern.
Das wird mich aber nicht darin hindern, auf Beiträge von dir zu reagieren, wenn ich anderer Meinung bin. Unabhängig davon ob du Antworten hast.

Schönen Abend noch.

[hallo]
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Re: War der 17. Juni 1953 eine Erhebung oder eine Revolution?

Beitragvon Grenzwolf62 » 26. Oktober 2018, 21:26

Was jetzt die Bezeichnung Ur-Bundesbürger für jemanden der das Glück hatte von Anfang an in der BRD leben zu dürfen mit Rechtspopulistismus zu tun hat, darüber muss ich noch ein wenig nachdenken.
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Re: War der 17. Juni 1953 eine Erhebung oder eine Revolution?

Beitragvon Interessierter » 26. Oktober 2018, 21:28

steffen52 » 26. Okt 2018, 22:08
Der gewisser User kann nur provozieren, er hat diese Zeit nie echt erlebt, sondern lebte in einer ganz anderen Welt, schön mit dem A.... am Ofen,( oder nur mit dem Blick aus dem Fenster) Wie arm muss man sein um nur Unfrieden zu stiften ? [frown]
Er hatte von damals nichts mit bekommen und bekommt auch heute nichts mit, er lebt in seiner Scheinwelt, nicht in der Realität!! [frown]
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Re: War der 17. Juni 1953 eine Erhebung oder eine Revolution?

Beitragvon andr.k » 26. Oktober 2018, 21:38

Interessierter hat geschrieben:
steffen52 » 26. Okt 2018, 22:08
Der gewisser User kann nur provozieren, er hat diese Zeit nie echt erlebt, sondern lebte in einer ganz anderen Welt, schön mit dem A.... am Ofen,( oder nur mit dem Blick aus dem Fenster) Wie arm muss man sein um nur Unfrieden zu stiften ? [frown]
Er hatte von damals nichts mit bekommen und bekommt auch heute nichts mit, er lebt in seiner Scheinwelt, nicht in der Realität!! [frown]
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Toll, gleich 2 " Dackel " auf einmal..... [laugh]


Deine Menschlichkeit ist sehr merkwürdig... Eine Skala "Hund vs Mensch" kannst du bestimmt mit einem Link belegen, oder?
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Re: War der 17. Juni 1953 eine Erhebung oder eine Revolution?

Beitragvon steffen52 » 26. Oktober 2018, 21:38

Grenzwolf62 hat geschrieben:Was jetzt die Bezeichnung Ur-Bundesbürger für jemanden der das Glück hatte von Anfang an in der BRD leben zu dürfen mit Rechtspopulistismus zu tun hat, darüber muss ich noch ein wenig nachdenken.

Er ist ein Träumer der alles schlecht macht was er nicht mehr sieht! Er ist nun mal gebunden an seiner Wohnung und was außer halb passiert kann er nicht mehr realisieren! Man muss es ihn
verzeihen ! [freu] Warum möchte ich nicht schreiben. [mundzu]
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Re: War der 17. Juni 1953 eine Erhebung oder eine Revolution?

Beitragvon steffen52 » 26. Oktober 2018, 21:44

Interessierter hat geschrieben:
steffen52 » 26. Okt 2018, 22:08
Der gewisser User kann nur provozieren, er hat diese Zeit nie echt erlebt, sondern lebte in einer ganz anderen Welt, schön mit dem A.... am Ofen,( oder nur mit dem Blick aus dem Fenster) Wie arm muss man sein um nur Unfrieden zu stiften ? [frown]
Er hatte von damals nichts mit bekommen und bekommt auch heute nichts mit, er lebt in seiner Scheinwelt, nicht in der Realität!!
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Toll, gleich 2 " Dackel " auf einmal..... [laugh]

Der Dackel ist ein Hund und der begreift wenigstens was er von seinen Herrchen, Frauchen hört! Bei den gewissen Usern wären es angebracht!!! [laugh]
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Re: War der 17. Juni 1953 eine Erhebung oder eine Revolution?

Beitragvon augenzeuge » 26. Oktober 2018, 21:49

Verallgemeinerungen find ich nicht gut. Sie erinnern mich an ganz alte Zeiten, als der sogenannte "Ur Bundesbürger" permanent als Klassenfeind zu sehen war.

Warum kommen die Verallgemeinerungen spürbar mehr aus Ost Richtung West als umgekehrt? Warum muss man die "Altbundesbürger" als etwas Fremdes, etwas nicht zu "uns Gehörendes" , weil schon immer Anderes bezeichnen. Von denen man sich natürlich nichts sagen lassen darf! Auch nicht, wenn er recht haben sollte. Umgekehrt macht das kaum einer. Obwohl das auch eine Altersfrage ist. Umgekehrt hat man das etwas besser akzeptiert. Irgendwie wirkt das wie ein Griff in die realsozialistische Mottenkiste, als man dem leibeigenen Menschen natürlich auch ein neues Land geben wollte. Und den Leibeigenen einredete, sie seien ja etwas Neues, Besseres, Überlegenes. Ok, das gehörte zur Indoktrination dazu. Am Ende wars ganz anders. Nee, schon lange vorher. Aber schon damals wollte man es nicht wahrhaben, bis der ganze Müll aus 40 Jahren über dem Volk ausgekippt wurde. Und das ist noch nicht ganz weg, kommt bei Schlüsselwörtern noch mal hoch. Klar reagiert man da allergisch, wenn die revolutionsfreie Hälfte des Volkes so ein Stück Müll nochmal in die Hand nimmt. Das dürfen die nicht! Wir sind das Volk. Ja, auch. Ganz sicher ein Generationenproblem. Sozusagen ein geistiges Überbleibsel einer alten Zeit in alten Männern. [grins]

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Re: War der 17. Juni 1953 eine Erhebung oder eine Revolution?

Beitragvon andr.k » 26. Oktober 2018, 22:01

@AZ, nach dem lesen Deiner Ersten drei Sätzen verließ mich die Lust, Deinen Text weiter zu lesen. Bist du im falschen Thread/Forum?
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Re: War der 17. Juni 1953 eine Erhebung oder eine Revolution?

Beitragvon augenzeuge » 26. Oktober 2018, 22:04

andr.k hat geschrieben:@AZ, nach dem lesen Deiner Ersten drei Sätzen verließ mich die Lust, Deinen Text weiter zu lesen. Bist du im falschen Thread/Forum?


Lies mal langsam, auch wenn es dir nicht gefällt. Vielleicht auch mal zwischen den Zeilen.... [hallo]

Ganz ehrlich, wenn dir die Beiträge davor besser gefallen, dann bist du falsch. [wink]

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Re: War der 17. Juni 1953 eine Erhebung oder eine Revolution?

Beitragvon andr.k » 26. Oktober 2018, 22:40

augenzeuge hat geschrieben:Verallgemeinerungen find ich nicht gut. Sie erinnern mich an ganz alte Zeiten, als der sogenannte "Ur Bundesbürger" permanent als Klassenfeind zu sehen war.

Warum kommen die Verallgemeinerungen spürbar mehr aus Ost Richtung West als umgekehrt? Warum muss man die "Altbundesbürger" als etwas Fremdes, etwas nicht zu "uns Gehörendes" , weil schon immer Anderes bezeichnen. Von denen man sich natürlich nichts sagen lassen darf! Auch nicht, wenn er recht haben sollte. Umgekehrt macht das kaum einer. Obwohl das auch eine Altersfrage ist. Umgekehrt hat man das etwas besser akzeptiert. Irgendwie wirkt das wie ein Griff in die realsozialistische Mottenkiste, als man dem leibeigenen Menschen natürlich auch ein neues Land geben wollte. Und den Leibeigenen einredete, sie seien ja etwas Neues, Besseres, Überlegenes. Ok, das gehörte zur Indoktrination dazu. Am Ende wars ganz anders. Nee, schon lange vorher. Aber schon damals wollte man es nicht wahrhaben, bis der ganze Müll aus 40 Jahren über dem Volk ausgekippt wurde. Und das ist noch nicht ganz weg, kommt bei Schlüsselwörtern noch mal hoch. Klar reagiert man da allergisch, wenn die revolutionsfreie Hälfte des Volkes so ein Stück Müll nochmal in die Hand nimmt. Das dürfen die nicht! Wir sind das Volk. Ja, auch. Ganz sicher ein Generationenproblem. Sozusagen ein geistiges Überbleibsel einer alten Zeit in alten Männern. [grins]

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Dein Text ist das nicht! In welche Richtung steuerst Du? Ist da nicht dieser "Müll" der damals "Böse" war, aber heute ganz wichtig "mit ... Arbeitnehmern zu besetzen ist?

Wer glaubt eigentlich diesen Schei...über dem Volk ausgekippt wurde...

Interessant: Am Ende wars ganz anders. [grin]
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Re: War der 17. Juni 1953 eine Erhebung oder eine Revolution?

Beitragvon augenzeuge » 27. Oktober 2018, 13:11

andr.k hat geschrieben:Dein Text ist das nicht!


Gefällt er dir? Auch wenn es dich überrascht, der Text ist von mir allein, kein Satz ist von irgendwo kopiert. Erkläre ich gern an Eides statt. Reicht dir das?
Und hüte dich, ohne mich zu fragen, ihn in Auszügen zu verwenden. [grin] Das copyright steht jetzt oben drin. [grins]

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Re: War der 17. Juni 1953 eine Erhebung oder eine Revolution?

Beitragvon Interessierter » 30. Januar 2019, 11:53

Peter Bohley verliert beim DDR-Aufstand einen Freund

Am 17. Juni 1953, am Tag, als in der DDR der Volksaufstand brutal niedergeschlagen wurde, hat auch Peter Bohley einen Freund verloren. Im Museum Aldingen berichtete der heute 78-jährige und international anerkannte Zeitzeuge und Biochemiker von den damaligen Ereignissen in einem Diavortrag.

1935 geboren, war Peter Bohley 17 Jahre alt, als sich die Ereignisse überstürzten. Zusammen mit seinen sechs Brüdern war er damals in Halle auf der Straße. Er zeigte dem Publikum eine historische Aufnahme der Stadt Halle an der Saale, auf der der Robert-Franz-Ring zu sehen ist. Am 17. Juni 1953 ging er mit einigen Freunden den Robert-Franz-Ring entlang, um in die Innenstadt zu gelangen. Dort versuchten Demonstranten bereits, das Zuchthaus für politische Häftlinge, den „Roten Ochsen“, zu stürmen, als aus dem Hinterhalt Schüsse fielen. Wie man heute weiß, wurden sie von der Stasi abgefeuert. Einer von Bohleys Freunden starb. Die Gruppe junger Männer flüchtete. „Wir rannten wie die Hasen“, so Bohley.

Bis zum Abend hatten sich dennoch 60 000 Menschen im Zentrum von Halle versammelt, die dann alle von sowjetischen Panzern vertrieben wurden, die durch die Menge fuhren. Später hat Bohley viele andere Zeitzeugen befragt und die Ereignisse niedergeschrieben. Vergangenheit noch lebendig

Dem Publikum wurde in seinem Vortrag klar, dass die Vergangenheit für ihn immer noch lebendig ist. Er schilderte und belegte, wie das SED-Regime seinerzeit vorging, um die Ereignisse wie einen „faschistischen Putschversuch“ aussehen zu lassen. Beispielsweise habe der Staatsapparat einen völlig Unbeteiligten, der durch einen Schuss aus dem Hinterhalt gestorben war, zum Märtyrer gemacht. Das Regime behauptete laut Bohley, der Mob – so wurden die Demonstranten genannt – wäre verantwortlich für den Tod des Unbeteiligten. Die Witwe wurde damals mit Drohungen zum Schweigen gebracht.

Bei allem, was er berichtete, wirkte Bohley sehr authentisch. Ruhig berichtete er über all die Ereignisse, Verhöre, Gefängnisaufenthalte und Repressalien, die er und seine gesamte Familie ertragen habe. Zudem sei ein Lehrverbot gegen ihn durchgesetzt worden. In einer einzigen Unterrichtsstunde, so das SED-Regime zu ihm, sei er imstande, ein ganzes Jahr marxistisch-leninistische Bewusstseinsbildung zunichte zu machen. Trotzdem traute sich die Stasi nicht, Peter Bohley festzunehmen. Der Grund: Sein hohes internationales Ansehen als Biochemiker. 1984 legte das Regime ihm und seiner Familie schließlich die Ausreise in die Bundesrepublik nahe. Heute lebt Peter Bohley in Tübingen.

Roland Heinisch vom Museum war es gelungen, den Zeitzeugen im Rahmen der Ausstellung „Wir wollen alle freie Menschen sein“ zu gewinnen. Diese beschäftigt sich mit dem DDR-Volksaufstand im Jahr 1953. Heinisch zitierte den Historiker Ilko Sascha Kowalczuk, der die Freiheitsbewegung des 17. Juni als eines der zentralen Ereignisse und demokratischen Glanzpunkte der vergangenen 200 Jahren deutscher Geschichte bezeichnet hat.

https://www.schwaebische.de/landkreis/l ... 09630.html

Über das erwähnte, hinterrücks ermordete Opfer ( Herrn Keil ) berichtete das Forum bereits.
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Re: War der 17. Juni 1953 eine Erhebung oder eine Revolution?

Beitragvon Edelknabe » 30. Januar 2019, 18:30

Aus dem Link im Vortext:

"Dort versuchten Demonstranten bereits, das Zuchthaus für politische Häftlinge, den „Roten Ochsen“, zu stürmen, als aus dem Hinterhalt Schüsse fielen. Wie man heute weiß, wurden sie von der Stasi abgefeuert. Einer von Bohleys Freunden starb. Die Gruppe junger Männer flüchtete. „Wir rannten wie die Hasen“, so Bohley."
texauszug ende

Sagt mir irgendwie, heute in ähnlicher Demolaune könnten also Demonstranten auch den Strafvollzug stürmen? Gerade weil das im Link so dargestellt wird, als wehrte sich dann DDR-Staat aus dem Hinterhalt?

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Re: War der 17. Juni 1953 eine Erhebung oder eine Revolution?

Beitragvon Interessierter » 2. Februar 2019, 10:48

Stadt Hohen Neuendorf: Der 17. Juni 1953 - Erinnern an einen Volksaufstand

Mit Standrechten, mit Bajonetten, mit Panzern, kann auf die Dauer ein Volk doch nicht niedergehalten werden.
Ernst Reuter, Reg. Bürgermeister von Berlin (West), 18. Juni 1953


Deutschland vor 50 Jahren, das war in der Bundesrepublik das beginnende Wirtschaftswunder mit Italien-Urlaub und VW-Käfer und jenseits des Eisernen Vorhangs die DDR, deren Staatsführung folgsam den Weisungen der Sowjetunion folgte. Die Ereignisse im Juni 1953 - zusammengefasst im 17. Juni 1953, Arbeiteraufstand in der DDR und in Ost-Berlin - begannen weitaus früher mit spontanen Arbeitsniederlegungen und Forderungen nach einer besseren Lebensqualität. Im Juli 1952 beschloss die SED auf ihrer II. Parteikonferenz den planmäßigen Aufbau des Sozialismus in ihrem Machtbereich und die Aufstellung von Nationalen Streitkräften der DDR. Der überhastete Aufbau der Schwerindustrie und die Militarisierung, Ende 1952 hatte die Kasernierte Volkspolizei bereits einen Mannschaftsbestand von rund 90 000 Mann, kostete Geld, sehr viel Geld und ging zu Lasten der Konsum-Industrie.

Den längeren, interessanten Beitrag mit Augenzeugenbericht findet man hier:
https://hohen-neuendorf.de/de/stadt-leb ... -juni-1953
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Re: War der 17. Juni 1953 eine Erhebung oder eine Revolution?

Beitragvon Volker Zottmann » 2. Februar 2019, 11:13

https://www.mz-web.de/quedlinburg/volks ... us-5857314

In Quedlinburg war damals auch mächtig Aufruhr. An anderer Stelle schrieb hier im Forum ich schon mal, dass mein Vater Augenzeuge war, wie sich hochrangige SED-Bonzen ins damalige Finanzamt (Marktplatz), was mal eine Bank war, in den Kellerräumen selbst verbarrikadierte und hinter Gittern einschloss. Sie fürchteten die Rache der Arbeiterklasse und bangten um ihr Leben.
Ähnliches erlebte ich bei der Quedlinburger Riesendemo vor der Wende 1989. Da schlossen sich alle SED-Kader im SED-Haus ein und ließen sogar die Holzrollos runter.
Und beide Male kamen sie ungeschoren davon....

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

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