marder hat geschrieben:Ob es eine Weisheit ist weiß ich nicht, aber in der Akte des Cousins ( Sachsen Anhalt) meines Vater ( Niedersachsen) sind etliche Telefongespräche mitgeschrieben ( aufgezeichnet worden). .....
Danny_1000 hat geschrieben:marder hat geschrieben:Ob es eine Weisheit ist weiß ich nicht, aber in der Akte des Cousins ( Sachsen Anhalt) meines Vater ( Niedersachsen) sind etliche Telefongespräche mitgeschrieben ( aufgezeichnet worden). .....
Nun wurde ja über’s Mithören von Telefongesprächen durch die „SCHDASI“ sehr viel spekuliert. Die Zahlen, welche da manchmal genannt wurden, sind atemberaubend und entbehren meist jeglicher Grundlage. Da haben manche vermutlich jeden Knackser in der Telefonleitung als „Abhören“ gezählt.
Technisch gesehen erfolge das Überwachen von Telefonanschlüssen meines Wissens in den Bezirksverwaltungen des MfS. Dort konnte man in den 80-igern je nach Größe des Bezirkes ca. 200 bis 400 Telefonanschlüsse gleichzeitig überwachen. In Ost- Berlin und Dresden gab es sicherlich mehr Möglichkeiten.
Die Telefonüberwachung und somit das Mitschneiden von Gesprächen war ja nur die eine Seite. Irgendwer beim MfS mußte sich den ganzen Kram ja auch anhören und auswerten.
Irgendwo und irgendwann habe ich mal gelesen, dass auch in der alten BRD fleißig und emsig abgehört wurde. Wenn ich mich richtig erinnere: Bezieht man mal die Anzahl der Telefonüberwachungen auf 1000 Einwohner, so kam die DDR da nicht wesentlich schlechter weg als die alte BRD. Ja, ich weiß……
Danny
Dr. 213 hat geschrieben:
Wäre ja auch blöd gewesen, weil man als dort Tätiger natürlich im Wählersaal leicht die Anschlüsse sehen konnte,
wo ein zusätzliches Adernpaar aufgelötet war. Oder eben, wenn man mit seinem grauen Papp- Kombi- Trabbi beim Kunden
aufschlug, und so komische Bauteile und Verdrahtungen vorfand, die da üblicherweise nicht hin gehörten.
Dr. 213 hat geschrieben:So wie ich das noch in Erinnerung habe, wurden die Lehrstellen für Fernmeldemonteure vorrangig an das Bewerberkollektiv für Längerdienende, also Jungs die sich zum Berufssoldaten verpflichten hatten lassen.
Dr. 213 hat geschrieben:Für jeden X- beliebigen wie Du lieber Rainer oder mich, waren diese Lehrstellen also nicht "barrierefrei" zugänglich.
Wäre ja auch blöd gewesen, weil man als dort Tätiger natürlich im Wählersaal leicht die Anschlüsse sehen konnte, wo ein zusätzliches Adernpaar aufgelötet war. .....
Gruß
Dr. 213
Thoth hat geschrieben:Was die Harzer Märchenwelt betrifft, welch klare Selbsterkenntnis von Volker Zottmann und dem Märchen welches ihm sein Freund erzählte.
Ich vertraue da doch lieber auf die Urteilskraft und das Fachwissen mir nahestehender Personen welche ich bereits vor längerer Zeit bereits mit der Geschichte aus der Harzer Sagen- und Märchenwelt konfrontierte; so'n Quatsch war ihre einzige und ich denke auch treffende Reaktion.
Dann erfolgte ein sehr langer hochgradig techniklastiger Vortrag auf der einen Seite und Schilderungen über die eigene Arbeit in solch einer Vermittlungsstelle nach einem Studium welches sich Hauptsächlich mit den Schwerpunkten der Fernmeldetechnik beschäftigte.
Übrigens ist innerhalb eines Jahres aus der "Telefon-Schaltstelle" im Harzgeroder Postgebäude ( viewtopic.php?t=4828&p=150669 ) ein Harzgeroder Fernmeldeamt geworden.
Seit wann war denn Harzgerode eine Bezirksstadt in der DDR? Etwa die vom Bezirk Harzer Märchenwelt?
Denn Fernmeldeämter gab es in der DDR insgesamt 15 und alle waren in Bezirksstädten angesiedelt.
Volker Zottmann, wenn du schon Märchen als "Wahrheit" verklickern möchtest, informiere dich doch vorher über die organisatorische Struktur der Post in der DDR.
Fazit; was das Thema Telefonanschluß, Telefonnetz und Abhören in der DDR betrifft vertraue ich lieber Menschen die direkt und unmittelbar in den Bereichen Fernmeldewesen der DDR Post arbeiteten und heutzutage bei der Telekom ihre Brötchen verdienen.
Thoth
PS.: Steffen52-1 ja was denn nun? Doppelanschluß oder keiner? Doppelanschluß ging nämlich nur im gleichen Haus und nicht da und dort irgendwo anders ..... woher ich das weiß? von studierten Fernmeldeleuten .....
"SED Stadtbezirk" ne, ich lass' es das ist mir echt zu blöd .....
Das war mir bekannt. Aber: Bedingt durch die Flächenausdehnung eines Bezirkes und dessen Kabelnetzes sah die praktische Realisierung im Einzelnen vor Ort sicher anders aus. Oder andersherum: Nicht jede Fernmeldezentrale hatte direkte Kabelverbindungen zu Abhöreinrichtungen des MfS.Dr. 213 hat geschrieben:Zitat aus:
http://www.runde-ecke-leipzig.de/sammlu ... p?w=w00011
"In Leipzig wurden alle abzuhörenden Telefonanschlüsse von Inoffiziellen Mitarbeitern (IM) aus den Fernmeldeämtern oder von Stasi-Offizieren mit Post-Ausweisen in einen Keller des Fernmeldeamtes geschaltet. Von dort wurden sie über zwei Sonderkabel in den Keller der „Runden Ecke“ geleitet, wo sie an 350 Mitschnittplätzen aufgezeichnet werden konnten. ....
Nein, das war keine Nebelkerze. Ich widerlegte nur deine Behauptung, dass ein Techniker auf Anhieb sehen konnte, welcher Telefonanschluß abgehört wurde. Hättest Du es korrekter formuliert, hätte ich nichts dazu geschrieben.Dr. 213 hat geschrieben:Der Einwand mit den Doppelanschlüssen ist eine schlichte Nebelkerze...
Volker Zottmann » 20. September 2015, 17:08
... Die haben sich ihm gegenüber nie mit Klappfix ausgewiesen, gehörten jedoch zu der Truppe. ...Der Stasi-Klappfix war eben eine Universal-Dauereintrittskarte....
Volker Zottmann »
Dort wurden seinerseits öfter auch Leute mit einem ganz anderen Ausweis angetroffen, der normal nie berechtigt hätte einzutreten.
Volker Zottmann hat geschrieben:Wenn Arroganz einen neuen Namen suchte, ich hätte einen!
Thoth dass Du dummes Zeug schreibst ist mir schon länger klar. Gerade hier oben nachlesbar. Ich hatte auch einen Doppelanschluss seit 1985. Und die zweite Hälfte war nicht in meinem Einfamilienhaus, sondern 50m entfernt gegenüber. Aber Du strotzt ja vor Schlauheit!
Wo schrieb ich denn je was von einer Bezirksstadt?
Harzgerode hatte über dem Postamt seit Kaisers Zeiten eine Meldestelle, Verteilerstelle oder nenne es wie Du willst. Dort, genau dort wurden Stasileute in den Räumen angetroffen, bei ihrer "Arbeit".
Was denkst Du, woher ich meine Infos beziehe? Von dort arbeitenden Zeitzeugen. Mein Kumpel musste von Artern 56 km bis Harzgerode fahren, bei bestimmten Störungen. Die bearbeitete kein Fernmeldemonteur des hiesigen Umlandes.
Der gleiche Freund hat damals in Artern die Stasikreisdienststelle mit ausgehoben und verhindert, dass weiteres Beweismaterial "fristgerecht laut Merkur" verkokelt wurde.
Überlege mal was für ein arroganter Sack Du selbst bist, bezichtigst mich der Lüge oder des Märchen erzählens, stellt Dich aber als Allwissenden hin, der aus dem fernen Berlin den totalen Überblick hatte, selbst über den Harz.
Warum haben die Dich nur nicht früher entdeckt, die DDR könnte doch heute noch bestehen.
Gruß Volker
Thoth hat geschrieben:So reagieren beleidigte Spießer Zottmann, Volker.
Du bist sowas von penetrant neugierig das hat schon wieder was. Falls du es bisher nicht geschnallt hast, ich entscheide immer noch was ich wem aus meinem Leben erzähle. Das haste richtig erkannt, du gehörst definitiv nicht zu diesem Personenkreis. Falsch ist hingegen deine Schlußfolgerung daraus das ich etwas zu verheimlichen hätte. Das Internet ist nicht die Plattform in der ich mein Leben in allen Details ausbreite damit deine voyeuristische Veranlagung befriedigt wird.
Wenn du das machst ist es deine ureigenste persönliche Angelegenheit.
Thoth
PS.: Im Gegensatz zum bloßen Verlinker habe ich die Gabe Beiträge umzuformulieren. Aber dir den Unterschied zwischen einem Zitat und einer inhaltlichen Wiedergabe eines Textes mit eigenen Worten zu erläutern übersteigt offensichtlich deine Auffassungsgabe.
Volker Zottmann hat geschrieben: Sonst hättest Du ja Dein erworbenes "Fachwissen", dass Zweieranschlüsse immer im gleichen Haus sein mussten, nicht auch noch weitererzählt.
Das ist nämlich nachweislich Blödsinn.
karnak hat geschrieben:Volker Zottmann hat geschrieben: Sonst hättest Du ja Dein erworbenes "Fachwissen", dass Zweieranschlüsse immer im gleichen Haus sein mussten, nicht auch noch weitererzählt.
Das ist nämlich nachweislich Blödsinn.
Hast Du völlig recht, meine Eltern hatten solch einen Doppelanschluss, der Zweite befand sich ein paar Km weiter in einer anderen Straße. Normalerweise wusste man auch nicht wer den anderen Anschluss hatte, telefonierte der wenn man selber wollte kam das Besetztzeichen.
Volker Zottmann hat geschrieben:Hallo Kumpel,
Das hast Durecht. Normalo bekam niemals ein Telefon.Selbst wenn er es schon 1939 angemeldet hätte....
!985 dann aber habe ich eins beantragt und für DD-Verhältnisse schnell bekommen. Der Grund war meine seit Herbst 1984 genehmigte und ab März 1985 in Anspruch genommeneSelbständigkeit. Da fiel Herrn Postminister des Honeckers "großzügige"Unterstützung der neuen Handwerker auf die Füße.
Kehrseite war nun, dass ich ein Telefonapparat kaufen musste, für den der Staat etwa 480 Mark verlangte. das modell hatte noch die runde Grundplatte einer Wählscheibe, aber bereits Zahlentasten.
Diese hochwertige Konsumgut benutzten, wie von Dir beschrieben, nun aber wirklich alle Nachbarn. So kam auch jede Woche ein Gespräch zur schönsten Fernsehsendezeit an und ich durfte dann die Nachbarin holen, damit die mehr als eine volle Stunde mit ihrem u quasselte. Da haben wir auch keine Diskretion mehr gewahrt.... . Halloluja! War das eine Freude, als bald nach 1990 jeder seinen Anschluss bekam. Hier ging es verhältnismäßig schnell.
Zu DDR-Zeiten hat nicht mal meine Mutter bis 1974 in QLB als Kreissekretär der Urania und Präsidiumsmitglied in Berlin einen Anschluss bekommen.
Nur die 2 noch im Haus wohnenden Wehrmachtsoffiziere haben ihre Apparate in die DDR-Zeit gerettet. Der Fluglehrer war nun staatlicher Reifenverteiler und Benzinkontingenteverteiler, der andere Offizier wurde ein Direktor in der Quedlinburger Philopharm.
Gruß Volker
Volker Zottmann hat geschrieben:Hallo Kumpel,
Das hast Durecht. Normalo bekam niemals ein Telefon.Selbst wenn er es schon 1939 angemeldet hätte....
!985 dann aber habe ich eins beantragt und für DD-Verhältnisse schnell bekommen. Der Grund war meine seit Herbst 1984 genehmigte und ab März 1985 in Anspruch genommeneSelbständigkeit.Da fiel Herrn Postminister des Honeckers "großzügige"Unterstützung der neuen Handwerker auf die Füße. ......
Volker Zottmann hat geschrieben:Kehrseite war nun, dass ich ein Telefonapparat kaufen musste, für den der Staat etwa 480 Mark verlangte. das modell hatte noch die runde Grundplatte einer Wählscheibe, aber bereits Zahlentasten.
Sirius hat geschrieben:... Aus welchem Grund gab es diese Doppelanschlüsse? ....
Danny_1000 hat geschrieben:@VZ,
Wollen wir doch mal zur ganzen Wahrheit zurück kehren:Volker Zottmann hat geschrieben:Hallo Kumpel,
Das hast Durecht. Normalo bekam niemals ein Telefon.Selbst wenn er es schon 1939 angemeldet hätte....
!985 dann aber habe ich eins beantragt und für DD-Verhältnisse schnell bekommen. Der Grund war meine seit Herbst 1984 genehmigte und ab März 1985 in Anspruch genommeneSelbständigkeit.Da fiel Herrn Postminister des Honeckers "großzügige"Unterstützung der neuen Handwerker auf die Füße. ......
Das ist natürlich Quatsch ! Natürlich bekamen auch Normalos - wie du schreibst - Telefonanschlüsse, meistens aber die hier schon genannten Zweieranschlüsse. An deinem Beispielsi sieht man’s doch ganz deutlich: Selbst bei dieser großen Mangelverwaltung von den raren Telefonanschlüssen haben die Mitarbeiter der DDR- Post oftmals vernünftige Prioritäten gesetzt und dir als Selbstständigen einen Anschluss gegeben. So wie dir, erging es übrigens tausenden ganz normaler Handwerker und Selbständiger.
So ganz nachvollziehbar ist das für mich nicht, warum DU eine damals unter dem Mangel durchaus vernünftige Entscheidung, Selbstständige vorrangig mit einem Anschluss zu versorgen, so negativ darstellst.Volker Zottmann hat geschrieben:Kehrseite war nun, dass ich ein Telefonapparat kaufen musste, für den der Staat etwa 480 Mark verlangte. das modell hatte noch die runde Grundplatte einer Wählscheibe, aber bereits Zahlentasten.
Auch das ist natürlich nur die halbe Wahrheit: Die von dir erwähnten 480 Mark für ein Tastentelefon hättest du dir aber sparen können, wenn Du das Standardtelefon - damals noch mit Wählscheibe - gewählt hättest, Das hättest Du zum Nulltarif bekommen !
Und: Diese Regelung, sich teure Telefone dazu kaufen zu können, hat die DDR- Post sich bei der damaligen Bundespost abgeschaut. Zugegeben: Bei uns waren die Dinger halt ein Luxusgut und deswegen eben sehr teuer !
Danny
Danny_1000 hat geschrieben:Volker Zottmann hat geschrieben:Kehrseite war nun, dass ich ein Telefonapparat kaufen musste, für den der Staat etwa 480 Mark verlangte. das modell hatte noch die runde Grundplatte einer Wählscheibe, aber bereits Zahlentasten.
Auch das ist natürlich nur die halbe Wahrheit: Die von dir erwähnten 480 Mark für ein Tastentelefon hättest du dir aber sparen können, wenn Du das Standardtelefon - damals noch mit Wählscheibe - gewählt hättest, Das hättest Du zum Nulltarif bekommen !
Und: Diese Regelung, sich teure Telefone dazu kaufen zu können, hat die DDR- Post sich bei der damaligen Bundespost abgeschaut. Zugegeben: Bei uns waren die Dinger halt ein Luxusgut und deswegen eben sehr teuer !
Danny
Volker Zottmann hat geschrieben:Volker Zottmann hat geschrieben: Ich habe dann das Kabel gegen Bezahlung von einem Postmitarbeiter klauen lassen und das wurde eingebaut.
Gruß Volker
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