Telefonanschluss in der DDR wie ein Sechser im Lotto

Alles zum Thema Post und Fernmeldewesen in beiden Deutschen Staaten, während der Teilung

Re: Telefonanschluss in der DDR wie ein Sechser im Lotto

Beitragvon karnak » 24. Januar 2014, 07:19

Huf hat geschrieben:Es war dann wohl doch kein Lehrling, ich denke, die Telefoneinrichter der DP hatten durchaus Aufträge durch das MfS, selbst, wenn sie das nicht gewußt hatten, weißes Kabel an den siebenundzwanzigsten Kontakt usw. ...es geht um das Mithören im Raum bei aufgelegtem Hörer, @Kristian, denn das war doch wohl sehr beliebt?

Heute ist mir das scheißegal, wie komnnte man sö dusslig sein, jede Menge Menschen abzuhören, wenn sie sich unterhalten, wenn sie essen, wenn sie einen Pups lassen? Oder wenn sie sich aufrichtig und leidenschaftlich innig liebten, sich sexuell liebend begegneten und vereinigten? Was für eine Niedertracht niederen menschlichen Geistes!
Allerdings erklären sich aus dieser Vorgehensweise erfundene gehörte Vorgänge?

VG Huf [hallo]

Warst Du denn so ein schlimmer Finger,das ein Abhören notwendig war?Ich frage das nur weil ich weiß,dass das Abhören auch in der DDR und beim Mfs recht hoch angebunden war,so einfach ging das nicht,dass musste man schriftlich und recht umfangreich begründen und dann musste es ein großkopferter genehmigen und das sicher nicht vorrangig weil man Rechtsstaatliche Bedenken hatte [flash] ,sondern weil man da von der Kapazität recht beschränkt war.
Und nebenbei,auf Grund gewisser Erfahrungen vermute ich auch ganz stark die Fähigkeiten in der DDR Telefongespräche flächendeckend abzuhören,hatten nicht die Dimensionen wie man das sich heute so vorstellt.Dazu nur zwei Beispiele,ich hatte in den Nachtschichten oft Langeweile,habe meistens die Westzeitungen gelesen ,die ich für die führenden Genossen besorgt habe,in der BZ standen immer die Anzeigen der leichten Damen mit Telefonnummer.Aus lauter Langerweile habe ich die 0 Vorgewählt,war im öffentlichen Netz,dann die 030 und dann so eine Dame,nur mal so aus Spass und aus "wissenschaftlichen Grünen" [flash],als der Karstadt Erpresser"Dagobert"unterwegs war konnte man sich einen seiner Anrufe anhören,auch das hat mich interessiert.Ich konnte nie feststellen,dass es irgendwelche Aktivitäten gab um diese Anrufe aufzuklären,deswegen bin ich mir sicher,das Mfs war da in seinen technischen Möglichkeiten doch recht bescheiden ausgestattet, hat sich nur auf das"dringend Notwendige beschränkt" [flash] ,hatte gar nicht die Möglichkeiten die man sich heute so vorstellt.Hat sich mal jemand die Wahnsinnstechnik der Abt.M zur Postkontrolle in irgendeiner Ausstellung angesehen,die umfunktionierten Wasserkessel. [flash]
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Re: Telefonanschluss in der DDR wie ein Sechser im Lotto

Beitragvon karnak » 24. Januar 2014, 09:13

Huf hat geschrieben: ich denke, die Telefoneinrichter der DP hatten durchaus Aufträge durch das MfS, selbst, wenn sie das nicht gewußt hatten, weißes Kabel an den siebenundzwanzigsten Kontakt usw. ...es geht um das Mithören im Raum bei aufgelegtem Hörer, @Kristian, denn das war doch wohl sehr beliebt?


[grin] Ich denke fast das denkst Du(man)heute bloß,bei den Geschichten hat sich das Mfs nicht in die Karten schauen lassen,dass hat es nicht durch"Fremdfirmen"erledigen lassen.Und das mit dem aufgelegten Hörer und mithören im Raum,dass ging glaube ich erst ab ISDN und das hatten wir nun wirklich nicht. [flash]
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Re: Telefonanschluss in der DDR wie ein Sechser im Lotto

Beitragvon Hellersdorfer » 1. März 2014, 14:34

Wir brauchten kein Telefon, da wir niemanden privat mit nem Telefon kannten, den wir hätten telefonisch belästigen können.
Nichts ist unendlich, so sieh das doch ein.

.
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Re: Telefonanschluss in der DDR wie ein Sechser im Lotto

Beitragvon Thalassa » 1. März 2014, 19:30

Hellersdorfer hat geschrieben:Wir brauchten kein Telefon, da wir niemanden privat mit nem Telefon kannten, den wir hätten telefonisch belästigen können.


[laugh] ... siehste, so unterschiedlich war das [wink] .
Ich war noch nie im Leben wirklich ganz ohne Telefon - weder in Weißensee, noch später in Friedrichshain bzw Hellersdorf.
Nur einmal ein paar Tage in Friedrichshain, weil es die Telekom einfach nicht geschafft hat, beim Umzug meinen Anschluß quer über den Innenhof ins gegenüberliegende Haus zu verfrachten [grins] .
Zu Ostzeiten wars aber belastend, Telefon zu haben, weil permanent das ganze Haus zu uns telefonieren kam, und manche sogar unsere Nummer bei Freunden und Bekannten hinterlegt haben - wir standen blöder Weise damals im Telefonbuch [laugh] .
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Re: Telefonanschluss in der DDR wie ein Sechser im Lotto

Beitragvon Volker Zottmann » 1. März 2014, 19:42

Hallo Thalassa,
Wir hatten seit 1985 auch einen halben Telefonanschluss und Deine Beschreibung trifft den Nagel auf den Kopf.
Unser Nachbarn waren auch immer Dauergast. Und wenn der 2. Mann mal telefonierte, war unser Kasten solange tot. Dann hatte man die "Bagage" auf dem Hals, bis wieder frei war. Dann ewiges unsinniges Gesülze, keineswegs Wichtiges, alle Woche. Und unsere Nummer wurde auch weitergereicht...
Andererseits gab es ja bei uns nur die 5 Fernsehprogramme, 2 x Ost und samt Hessen 3x West. So war selbst bei schlechten Programmangebot immer Unterhaltung vorprogrammiert.
Auch zu dem Punkt kann mir die geliebte Nostalgie gestohlen bleiben.

Gruß Volker
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Re: Telefonanschluss in der DDR wie ein Sechser im Lotto

Beitragvon Nostalgiker » 1. März 2014, 20:08

Komisch, 20 km weiter im nördlichen Harzvorland gab es NDR als "Drittes" .....

Thoth
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

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Re: Telefonanschluss in der DDR wie ein Sechser im Lotto

Beitragvon Volker Zottmann » 1. März 2014, 20:18

Thoth hat geschrieben:Komisch, 20 km weiter im nördlichen Harzvorland gab es NDR als "Drittes" .....

Thoth



...und in Bayern haben die sogar BR gesehen. [flash] Ich bin zum Fernsehen nie ins Harzvorland gefahren. Habe immer brav im Harz auf meiner Couch gesessen und mit selbstgebautem (meine Frau hat das mal gelernt) Konverter Hessen III empfangen, über Hohen Meißner.

Volker
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Re: Telefonanschluss in der DDR wie ein Sechser im Lotto

Beitragvon Nostalgiker » 1. März 2014, 20:49

kann sein aber Torfhaus konnst' mit 'nem Feuerhaken empfangen .....

Thoth

PS.: ein Konverter hatte nun rein überhaupt nix mit dem Sender als solches zu schaffen .....
Wahrscheinlich meinst ein UHV Konverter ......
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

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Re: Telefonanschluss in der DDR wie ein Sechser im Lotto

Beitragvon pentium » 1. März 2014, 20:59

Hier geht es zwar um Telefonanschlüsse, aber nur mal kurz was zum Feuerhaken..
Genau dann, wenn Dorfhaus im Funkschatten des Brocken liegt, kannst du deinen Feuerhaken vergessen!

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Re: Telefonanschluss in der DDR wie ein Sechser im Lotto

Beitragvon Volker Zottmann » 1. März 2014, 23:29

Thoth hat geschrieben:kann sein aber Torfhaus konnst' mit 'nem Feuerhaken empfangen .....

Thoth

PS.: ein Konverter hatte nun rein überhaupt nix mit dem Sender als solches zu schaffen .....
Wahrscheinlich meinst ein UHV Konverter ......



... Sicher meine ich den! Damit wurde damals gut Geld verdient. Bis 300.- Mark das Stück, nicht größer als eine Streichholzschachtel.

Torfhaus, da können wir fast hinspucken, na klar, daher kam das Erste und das ZDF.
Du willst mir aber doch heute nicht erklären, was ich im Harz wann und von wo empfangen konnte. Das wir auch Antennen brauchten, erwähne ich sicherheitshalber auch noch, ehe wieder "ein sachlicher Einwand" in den Harz schallt. [wink]
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Re: Telefonanschluss in der DDR wie ein Sechser im Lotto

Beitragvon karnak » 2. März 2014, 07:05

Keine Ahnung wann Du Deinen Konverter gekauft und zum Einsatz gebracht hast,aber die ich kenne waren aus grauer Plastik vorne mit einer Skala zum Einstellen versehen,wurden industriell gefertigt und die gab es solange als Zusatzgerät zu kaufen bis die entsprechende Technik in die Fernseher eingebaut war und sie hatten vielleicht die Größe einer halben A 4 Seite.Was sie gekostet haben weiß ich nicht,ich musste das damals nicht bezahlen,haben meine Eltern erledigt.
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Re: Telefonanschluss in der DDR wie ein Sechser im Lotto

Beitragvon Zicke » 2. März 2014, 09:20

Menschen, die keinen Arsch in der Hose haben, müssen nicht zwangsläufig schlank sein.

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Re: Telefonanschluss in der DDR wie ein Sechser im Lotto

Beitragvon Volker Zottmann » 2. März 2014, 09:52

Telefonieren konnte ich damit nicht! [wink]
Was ich meine, waren in der Firma meiner Frau, einer PGH Rundfunk in Gernrode/Harz, heimlich (fast) in Serie gebaute Zusatzteile, die in Verbindung mit einer Antenne, die unter dem Dach verborgen ermöglichte, speziell auf Hohen Meißner ausgerichtet das 3. hessische Fernsehprogramm zu empfangen. Das waren metallische Boxen, total verlötet, so groß wie eine Streichholzschachtel. Die brauchten auch niemals repariert zu werden, denn die funktionierten sofort und immer. (Eben deutsche Wertarbeit)

Gruß Volker

PS:
Mein erstes 1985 erworbenes Telefon war eins aus Plastik mit noch rundem Wählscheibengrund, aus dem bereits die eckigen Wähltasten ragten. Die Post nahm dafür im Verkauf bei der Einrichtung stolze 460 oder 480.-Mark. (Und das Teil hatte nicht mal ´nen Designerpreis erhalten.)
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Re: Telefonanschluss in der DDR wie ein Sechser im Lotto

Beitragvon karnak » 2. März 2014, 10:08

Zicke hat geschrieben:Kristian, du meinst diesen hier:


http://www.rft-seite.de/Anleitung/UHF.konverter.PDF

[wink]

Genau dieses Teil hatten wir um die entsprechenden Programme zu schauen und auch jeder andere der das wollte und das war auch nicht hinter einem Balken auf dem Dachboden verborgen [flash] warum auch,es war ja wie erkennbar von RFT produziert.Deswegen stand es auf dem Fernseher,musste es ja auch,man musste schließlich an der Skala drehen wenn man auf die entsprechenden Sender wechseln wollte,unter anderem DDR II oder ZDF. Und ich gebe zu,dass ich das erwähne um unterschwelligen Behauptungen entgegenzutreten in der DDR wurde von Anfang bis Ende das Schauen von Westprogrammen staatlicherseits zumindest erschwert und das Schauen dieser Programme eigentlich nur möglich durch mehr oder wenig private,eigentlich illegale,fast widerständliche Aktivitäten.Dem war einfach nicht so,zumindest nicht solange ich bewusst Fernsehen geschaut habe,also spätestens ab Anfang der 70iger.Zumindest von diesem Zeitpunkt an wurden von staatlichen Unternehmen entsprechende technische Hilfsmittel zur Verfügung gestellt und nicht von irgendwelchen geschäftstüchtigen Widerständlern in Geheimmanufakturen produziert.Spätestens ab Ende der 70iger wurden dann diverse halbstaatliche und Privatbetriebe zugelassen die die hier schon benannten "sozialistischen Antennengemeinschaften"mit entsprechender Technologie ausrüsteten,so das jeder der es wollte über die entsprechenden Westprogramme verfügen konnte.Sprich, spätestens ab diesem Zeitpunkt gab es in der DDR das"Tal der Ahnungslosen"eigentlich nicht mehr,bzw.es war nur noch auf sehr wenige Gebiete begrenzt.
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Re: Telefonanschluss in der DDR wie ein Sechser im Lotto

Beitragvon Volker Zottmann » 2. März 2014, 10:44

Den von Zicke eingestellten oder einen vergleichbaren UHF Konverter samt Antenne kaufte auch ich bereits direkt nach meiner NVA-Zeit bei RFT und diese Anlage wurde offiziell in Quedlinburg um 1972 auf dem Dach errichtet. Das war offiziell geduldet und die Teile gab es offiziell. Denn die DDR wollte ja, dass ihr Zweites empfangen wird. Günstig zum Brocken/Torfhaus gelegen, gab es immer bestes Bild.
Wovon ich redete, waren die zusätzlichen Gerätschaften für 3. Westprogramme. Die bauten fast alle verborgen unter dem Dach auf. Zumindest hier im Harz. Das geschah erst in den 80er Jahren. Und da war es von Dorf zu Dorf verschieden, welchen Westsender man gerade, je nach geographischer Lage, empfangen konnte.

Gruß Volker
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Re: Telefonanschluss in der DDR wie ein Sechser im Lotto

Beitragvon Zicke » 2. März 2014, 10:49

das waren diese Teile,

Bild

Quelle:
http://www.sax.de/~zander/ddr.html
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Re: Telefonanschluss in der DDR wie ein Sechser im Lotto

Beitragvon karnak » 2. März 2014, 10:59

[flash] Da wart ihr aber im Harz elende hinterher.Ich habe noch einen Schmalfilm,auf dem ist zu sehen wie ich 1978 mit meinen Vater den Graben für das Kabel schaufle.Wollte man Mitglied in dieser"sozialistischen Antennengemeinschaft"werden musste man diese Leistung auf dem eigenen Grundstück selbst erbringen.Danach hatten wir wir die staatlichen Westsender einschließlich der Dritten und die Privatsender und das im Wesentlichen störungsfrei.Und diese Entwicklung hat sich logischerweise explosionsartig in der gesamten Republik ausgebreitet,zumindest war das mein Eindruck,überall wo ich hingekommen bin war innerhalb kürzester Zeit das sichere Schauen der Westprogramme möglich,die Bevölkerung war daran natürlich brennend interessiert und hat Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt um auch eine "sozialistische Antennengemeinschaft" bilden zu können.Keine Ahnung warum ihr da im Harz nicht aus dem Mustopf gekommen seit. [flash]
Und nun erkläre mir mal warum nun gerade dieses Teil unter dem Dach verborgen sein musste,hatte man im Lande nur noch was gegen das Schauen der 3.Westprogramme,während man das Schauen der Anderen "entspannt"gesehen hat,mittels des RFT-Konverters war ja nun auch das sehen des ZDF möglich .Und wenn die DDR logischerweise am Schauen ihres 2.Programmes interessiert war,warum hat man dann diesen RFT-Konverter mit einer Skala ausgestattet,man hätte ja auch nur eine "Black-Box"produzieren können mit der man DDR II schauen konnte?
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Re: Telefonanschluss in der DDR wie ein Sechser im Lotto

Beitragvon Dille » 2. März 2014, 11:35

Ich glaub', ihr habt da alle irgendwie Recht -- ich habe ja von 1962 bis 1964 Funkmechaniker gelernt, und da kursierten auch diese Bauanleitungen für UHF- Konverter (wie sie korrekt heißen), Problem war, daß die Dinger einen HF- Transistor westlicher Produktion benötigten (AF117 glaube ich) und das Gehäuse aus Kupfer- oder Messingblech bestehen mußte, was dann "HF- dicht" verlötet wurde. Außerdem brauchte man noch ein paar cm versilberten ca. 2 mm starken Kupferdraht.
Zu meiner Zeit war das jedenfalls höchst illegal und konspirativ -- denn zum einen mußte man irgendwo "Buntmetall" abzweigen (vorzugsweise im VEB Funkwerk Köpenick) und zum anderen war das noch die Zeit, als FDJ- Trupps Antennen "ausrichteten" und z.B. "mein" Verbot, Westsender zu sehen und zu hören, ja nie aufgehoben war, übrigens bis heute nicht.

Und ein Wort zu @Karnak : Du darfst aber sowas von glauben, daß es bei technischer Machbarkeit eines "Faraday'schen Käfigs" über der DDR, den auch gegeben hätte -- es ging eben technisch nicht zu machen, daß AM- und FM- Wellen auch die "staatliche Souveränität" der DDR beachteten und an der "Staatsgrenze" Halt machten.

Alles, was dann später kam (Konverter, Antennengemeinschaften) war die "Einsicht", daß es sowieso nicht zu ändern war -- und vielleicht sogar die Einsicht, daß sonst zuviel Material und Arbeitszeit und Kreativität in "illegale" Aktivitäten abfloß.

Gruß, Dille
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Re: Telefonanschluss in der DDR wie ein Sechser im Lotto

Beitragvon karnak » 2. März 2014, 12:04

Dille hat geschrieben:Ich glaub', ihr habt da alle irgendwie Recht -- ich habe ja von 1962 bis 1964 Funkmechaniker gelernt, und da kursierten auch diese Bauanleitungen für UHF- Konverter (wie sie korrekt heißen), Problem war, daß die Dinger einen HF- Transistor westlicher Produktion benötigten (AF117 glaube ich) und das Gehäuse aus Kupfer- oder Messingblech bestehen mußte, was dann "HF- dicht" verlötet wurde. Außerdem brauchte man noch ein paar cm versilberten ca. 2 mm starken Kupferdraht.
Zu meiner Zeit war das jedenfalls höchst illegal und konspirativ -- denn zum einen mußte man irgendwo "Buntmetall" abzweigen (vorzugsweise im VEB Funkwerk Köpenick) und zum anderen war das noch die Zeit, als FDJ- Trupps Antennen "ausrichteten" und z.B. "mein" Verbot, Westsender zu sehen und zu hören, ja nie aufgehoben war, übrigens bis heute nicht.

Und ein Wort zu @Karnak : Du darfst aber sowas von glauben, daß es bei technischer Machbarkeit eines "Faraday'schen Käfigs" über der DDR, den auch gegeben hätte -- es ging eben technisch nicht zu machen, daß AM- und FM- Wellen auch die "staatliche Souveränität" der DDR beachteten und an der "Staatsgrenze" Halt machten.

Alles, was dann später kam (Konverter, Antennengemeinschaften) war die "Einsicht", daß es sowieso nicht zu ändern war -- und vielleicht sogar die Einsicht, daß sonst zuviel Material und Arbeitszeit und Kreativität in "illegale" Aktivitäten abfloß.

Gruß, Dille

Soll alles so sein,von der Mikroelektronik habe ich sowieso noch nie so viel verstanden [flash],ich beschreibe auch nur von mir Erlebtes und bringe vielleicht mein Verwunderung zum Ausdruck wenn die Dinge GANZ ANDERS gewesen sein sollen.Ansonsten,man möge es mir nicht zu sehr übel nehmen,als einer der nun mal in dieser DDR nicht tot unglücklich war,es geht mir gewaltig auf den Zeiger,dass nun auch wirklich ALLES EIGENTLICH negativ,mit einem Haken verbunden,irgendwie hinterhältig war,auch wenn man im Augenblick noch keinen richtigen Beweis dafür hat,selbst die"Einsicht"der Unterdrücker,dass man es "sowieso nicht ändern kann" ist dann so gesehen irgendwie negativ besetzt.Eine"Einsicht"in dem Sinne,dass vielleicht auch mal die Vernunft gesiegt hat,ist bei diesen Typen NATÜRLICH VÖLLIG ausgeschlossen.
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Re: Telefonanschluss in der DDR wie ein Sechser im Lotto

Beitragvon Dille » 2. März 2014, 12:38

karnak hat geschrieben:....ich beschreibe auch nur von mir Erlebtes


dito, und folgere aus selbst erlebten Verboten, daß man nicht nur die Säge angesetzt hätte, wenn man andere Möglichkeiten gehabt hätte..... Übrigens @Karnak, das "Blubbern" auf den AM- Sendern (Rias II aus Hof etc.) schon verdrängt ??

Aber - um @Pentium zuvorzukommen, wir entfernen uns vom Thema (man, was hat uns @Pentium schon eingeschüchtert....)

Gruß, Dille
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Re: Telefonanschluss in der DDR wie ein Sechser im Lotto

Beitragvon karnak » 2. März 2014, 12:40

[flash] Keine Ahnung,ich habe immer Rias Treffpunkt gehört und mitgeschnitten,also da hat jedenfalls nichts "Geblubbert".
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Re: Telefonanschluss in der DDR wie ein Sechser im Lotto

Beitragvon Volker Zottmann » 2. März 2014, 13:42

karnak hat geschrieben:[flash] Da wart ihr aber im Harz elende hinterher



[grins] das hab ich doch schon immer gesagt... Wie ging der Spruch? Es war nicht alles gut. [laugh]

Die Antennengemeinschaften wurden hier nur gegründet, wo absolut kein Empfang, wegen der Tallagen bestand. Ich wohnte seit Anbeginn auf dem Berg, das soll auch bei Hochwasser von Vorteil sein. Warum nun unter Dach? Keine Ahnung, machten alle so, lag vielleicht auch am guten Einfallswinkel und so wurde alles wettermäßig geschont. Unser SED-Bürgermeister war auch sehr scharf, aber ich will dem armen Kerl das nicht in die Schuhe schieben. Mag auch falsche, verinnerlichte Vorsicht gewesen sein.


Gruß Volker
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Re: Telefonanschluss in der DDR wie ein Sechser im Lotto

Beitragvon Edelknabe » 2. März 2014, 18:43

Könnte ich falsch liegen? Denn wir hatten das Thema hier schon irgendwo einmal weil...ich weiß um einen längeren Text, den ich damals beigetragen hatte.

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Re: Telefonanschluss in der DDR wie ein Sechser im Lotto

Beitragvon pentium » 2. März 2014, 18:56

Ja das Thema Antennengemeinschaften gibt es schon mehrmals. Rainer-Maria.
Was Antennengemeinschaften mit Telefon in der DDR zu schaffen haben? Keine Ahnung!
Ja und dann blubbert es eben auf den Kanälen. Egal ob man den RIAS auf MW oder UKW hört.
Was auch schon wieder ein anderes Thema ist.

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Re: Telefonanschluss in der DDR wie ein Sechser im Lotto

Beitragvon pentium » 9. April 2014, 18:28

Ich habs gefunden, ich meine das Thema über das Telefon und die DDR!

Wer kennt eigentlich noch die Ortsvorwahlen?

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Re: Telefonanschluss in der DDR wie ein Sechser im Lotto

Beitragvon Spartacus » 9. April 2014, 18:41

pentium hat geschrieben:Ich habs gefunden, ich meine das Thema über das Telefon und die DDR!

Wer kennt eigentlich noch die Ortsvorwahlen?

mfg
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Ich glaube das sind alle.

http://deutschland-in-zahlen.de/vorwahl.php?vwahl=3

LG

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Re: Telefonanschluss in der DDR wie ein Sechser im Lotto

Beitragvon augenzeuge » 9. April 2014, 18:51

Sparta, die sind doch noch aktuell, er meint doch die Vorwahlen in der DDR, oder?

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Re: Telefonanschluss in der DDR wie ein Sechser im Lotto

Beitragvon pentium » 9. April 2014, 18:55

Ja, die meinte ich AZ
Ich meine, mich an 071 für Karl-Marx-Stadt zu erinnern, die interessanterweise der gesamtdeutschen Chemnitzer Vorwahl 0371 sehr entspricht.

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Re: Telefonanschluss in der DDR wie ein Sechser im Lotto

Beitragvon augenzeuge » 9. April 2014, 21:23

Das Problem, Pentium, die Vorwahlen warn je nach Standort auch unterschiedlich..... [flash]

Leipzig hatte 41 hat heute 0341, Dresden 51, heute 0351, Chemnitz 71- 0371. Entsprechend müsste Potsdam dann 31, Erfurt 61, Rostock 81 und Magdeburg 91 gehabt haben.

War 35 Frankfurt/Oder, 40 Dessau, 45 Halle, 55 Cottbus, 65 Gera, 75 Zwickau, 85 Schwerin und 95 Neubrandenburg?

[denken]

AZ
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Re: Telefonanschluss in der DDR wie ein Sechser im Lotto

Beitragvon Volker Zottmann » 9. April 2014, 21:27

Von Harzgerode wählte ich mich in Neubrandenburg immer mit einer 20er Nummer ein. (Gleiche Vorwahl damals wie Düsseldorf.)

Gruß Volker
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