Hier nun auch einmal ein paar Kratzer an seinem Lack:
Abkanzler in LoveHelmut Schmidt hatte eine aussereheliche Affäre. Die Art und Weise, wie er davon berichtet, spricht nicht für den deutschen Altkanzler.Die Faszination meiner Landsleute für Helmut Schmidt, ihren ehemaligen Bundeskanzler, war mir immer ein wenig suspekt. Vielleicht brauchen die Deutschen Autoritäten, alte Männer, die ihnen sagen, was richtig ist und was falsch. Dass Schmidt der SPD angehört, bewahrt ihn womöglich vor dem richtigen Verdacht: Nominell ist er ein Linker. Wer ihn bewundert, kann also einem beinharten Reaktionär an den Lippen hängen und sich doch noch irgendwie progressiv fühlen.
In Talkshows gibt der alte Mann Grobheiten von sich, sagt Sätze wie Kanonenschläge: «Die haben den Grössenwahn!» oder «Ich halte nichts davon, einen dritten Weltkrieg herbeizureden.» Dass er aktuell Partei für den russischen Präsidenten Wladimir Putin ergreift, verwundert nicht: Schmidt stand immer gern aufseiten des Stärkeren, und als er als Offizier mit Hitlers Armee durch die Steppen Osteuropas in Richtung Leningrad marschierte, da wird er ohnehin keinen grossen Unterschied zwischen Russen, Weissrussen und Ukrainern bemerkt haben. «Ende der 60er- oder Anfang der 70er-Jahre»
Dass Schmidt nicht nur ein Schwadroneur ist, sondern auch kein Gentleman, wurde spätestens diese Woche zur Gewissheit. Eine aussereheliche Affäre räumt der 96-Jährige laut «Stern» in seinem neuen Buch ein. «Ende der 60er- oder Anfang der 70er-Jahre» sei das gewesen, so genau weiss er das nicht mehr, denn hols der Teufel, so eine Weibergeschichte ist schliesslich kein welthistorisches Treffen mit Deng Xiaoping oder Jimmy Carter.
Klaus Harpprecht, einst SPD-interner Widersacher Schmidts, gibt vor, sich genauer erinnern zu können. Schmidt habe die Geliebte «abgelegt», als er Kanzler geworden sei, weil er gemeint habe, sich das Verhältnis nun nicht mehr leisten zu können. Dies müsste im Frühjahr 1974 gewesen sein. Die Frau, so Harpprecht im «Spiegel», sei an der Trennung «fast zerbrochen». Ob Schmidt, der Weltenlenker, davon etwas bemerkt hat, ist nicht bekannt.
Der vollständige Beitrag hier:
http://bazonline.ch/ausland/europa/Abka ... y/26675332