Autos, die man in den ersten Jahrzehnten nach dem Krieg fuhr

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Autos, die man in den ersten Jahrzehnten nach dem Krieg fuhr

Beitragvon Interessierter » 1. September 2014, 07:15

Eine Isabella wirbelt die Oberklasse durcheinander

Wohlhabende Deutsche des Jahres 1954 hatten die Wahl: ein Opel Kapitän, ein Mercedes oder ein BMW? Doch ein Borgward kam – und überstrahlte die größeren Luxuslimousinen.

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Vor 60 Jahren wurde Deutschland erstmals Fußballweltmeister, der Autobahnbau nahm Fahrt auf und der Wolfsburger Volkswagen bestimmte bereits das Straßenbild – ohne aber schon ein echtes Volksauto zu sein. Wirklich leisten konnten sich ein ausgewachsenes Auto nur Besserverdiener oder Hardcore-Sparer, allen anderen blieben Kleinstwagen oder Motorrad.

Dennoch gab es bereits so viele erfolgreiche Geschäftsleute und gutsituierte Bundesbürger, dass ein dicker Schlitten wie der Opel Kapitän unter den am häufigsten zugelassenen Autos in Deutschland auf Platz 3 landete. Noch weiter vorn, direkt hinter dem VW Käfer, fuhr der Opel Rekord, ebenfalls eine bereits stattliche Mittelklasselimousine. Sehr zufrieden zeigte sich auch Mercedes-Benz, eroberten die Stuttgarter doch gerade mit frisch sortierter Modellpalette neue Kundenkreise unterhalb der Kanzler-Klasse des Typs 300 "Adenauer". BMW ersann ebenfalls neue Varianten für Vielfahrer, Freiberufler und Unternehmer.

Ford Deutschland dagegen fehlte es zunächst an einem passenden Modell in der neu formierten deutschen Business-Class. Die Kölner warben deshalb in höheren Klassen mit US-Modellen. Damit nicht genug, sogar die Staatsführung der DDR besann sich zum Jahresende 1954 des großen sächsischen Automobil-Erbes.

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Die eigentliche Sensation aber war im Sommer 1954 die schnelle Sportlimousine Hansa, später Isabella genannt. Der deutsche Henry Ford der Nachkriegsjahre, der Bremer Autobauer Carl F.W. Borgward, wirbelte mit ihr die Fahrzeughierarchie in Deutschland durcheinander. Borgwards Isabella ließ mit starken Vierzylindermotoren selbst weit größere Modelle wie den gerade erst erneuerten Opel Kapitän mit Sechszylinderkraft hinter sich. Von nun an war nicht mehr allein die Größe des Autos wichtig für den Status, Höchstgeschwindigkeit und Spurtfreudigkeit zählten erstmals ebenfalls.

http://www.zeit.de/mobilitaet/2014-08/a ... e-borgward

Ein von uns Kindern und Jugendlichen damals bewundertes Traumauto. An welches Auto der damaligen Jahre erinnert ihr Euch denn heute noch ?

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Re: Autos, die man in den ersten Jahrzehnten nach dem Krieg fuhr

Beitragvon augenzeuge » 1. September 2014, 07:22

Ein Verwandter fuhr das Auto noch in den 60er Jahren.....

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Re: Autos, die man in den ersten Jahrzehnten nach dem Krieg fuhr

Beitragvon Interessierter » 1. September 2014, 07:29

Oh, wenn ich mich recht erinnere, gabs diese dreirädrigen Dinger von Goliath und Tempo. Ein Bekannter hat mich in einem Winter als Schüler einmal auf seiner Verkaufstour für Brot- und Backwaren mitgenommen.

Diese Fahrt werde ich nie vergessen. Ich habe mir fast den ..... abgefroren, da die Heizung nicht so recht funktionierte. Aber Kuchen satt gab es dafür als Entschädigung. Wenn ich mich richtig erinnere hatte der Goliath so eine Knüppelschaltung.

Ja lange ist es her.

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Re: Autos, die man in den ersten Jahrzehnten nach dem Krieg fuhr

Beitragvon Interessierter » 5. September 2014, 10:12

Hier einmal eine sehr interessante Seite mit 200 Fotos von Autos aus den 60ziger Jahren:

Was war los auf den Straßen der 60er-Jahre in Deutschland?

Die Bilder findet man hier:
http://www.autobild.de/klassik/bilder/d ... html#bild1

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Re: Autos, die man in den ersten Jahrzehnten nach dem Krieg fuhr

Beitragvon Interessierter » 20. September 2014, 08:47

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Dies ist die Geschichte einer unverwüstlichen Liebe. Denn schon in seinen besten Zeiten war der VW-Käfer hoffnungslos veraltet. In kalten Wintern bekam man sein Inneres nie richtig warm, bei Wolkenbrüchen ließ er einen meist im Klammen sitzen, und vor jedem Urlaub stand man vor der Gewissensfrage, wer oder was dieses Mal zu Hause bleiben muss. So scheiterten Jahr für Jahr unzählige Familien beim Versuch, ihr Reisegepäck im Fahrzeug zu verstauen. Geliebt haben sie ihn trotzdem alle, ihren Käfer. Auch wenn sie es eigentlich längst hätten besser wissen müssen, schließlich hatte Heinrich Nordhoff, VW-Chef in der Nachkriegszeit, schon damals unverblümt behauptet, man baue mit dem Käfer ein Auto, das so viele Fehler habe wie ein Hund Flöhe. Doch trotz übler Nachrede ist der liebenswerte Straßenköter weltweit 21 Millionen Mal verkauft worden und hat eine große Fangemeinde bis heute.

Wenn alle fünfzehn Käfer-Cabriolets im Innenhof des Münchner Oldtimer-Veranstalters Nostalgic für eine Ausfahrt aufgereiht sind, bekommen selbst Nichtautoliebhaber unter den Gästen leuchtende Augen. „Die meisten unserer Käfer stammen aus den siebziger Jahren. Da war die Technik am besten ausgereift“, sagt Gert Pichler, einer der Firmenchefs. Und wie man unverkennbar sehen kann, war seinerzeit auch die Autowelt wesentlich bunter als heute: Saturngelb, Senegalrot, Sumatragrün und passend zum Glitzer-Disco-Outfit jener Zeit auch jede Menge Metallic-Töne. „Wenn es ein ganz besonders heißgeliebtes Fahrzeug sein soll, dann wäre der Floridablaue genau der Richtige“, sagt Pichler. Hatte doch sein Vorbesitzer, ein IT-Experte aus Tampico in Illinois, die romantischsten Erinnerungen an seinen Wagen. Erst als seine neue Freundin irgendwann das Hochzeitsfoto ihres Liebsten mit der Ex-Frau im rosengeschmückten Käfer-Cabrio entdeckte, stellte sie ihn vor die Wahl: Er oder ich.

http://www.faz.net/aktuell/reise/vw-kae ... 57339.html

Schöne Erinnerungen an mein erstes eigenes Auto.

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Re: Autos, die man in den ersten Jahrzehnten nach dem Krieg fuhr

Beitragvon Volker Zottmann » 24. September 2014, 12:04

Hier nun mal mein erster "Volkswagen" in DDR-typischem Alaskagrau.
Ladenneu gekauft im Jahre 1975: (der elegante Schlenker im Heckteil ist mal durchs Scannen entstanden, hab ich schon patentieren lassen)

Gruß Volker
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Re: Autos, die man in den ersten Jahrzehnten nach dem Krieg fuhr

Beitragvon Volker Zottmann » 24. September 2014, 12:09

Nachdem ich mich 1985 selbständig machte, bekam ich auf Umwegen dieses schmucke Gefährt. Einen Framo von Anfang der 50er Jahre. Stolze 700 kg durften aufgeladen werden. Dann saß aber Gevatter Tod schon neben mir.
Die Firmenanfänge waren schwer. Mit Abrissmaterial baute ich Garagen und die Tore dort sind 4 umfunktionierte Bungalow-Wandteile, die je einen Zusatzrahmen umgeleimt bekamen. Heute ist so etwas alles unvorstellbar...

Gruß Volker
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Re: Autos, die man in den ersten Jahrzehnten nach dem Krieg fuhr

Beitragvon Habicht-3 » 24. September 2014, 17:27

Volker Zottmann hat geschrieben:Hier nun mal mein erster "Volkswagen" in DDR-typischem Alaskagrau.
Ladenneu gekauft im Jahre 1975: (der elegante Schlenker im Heckteil ist mal durchs Scannen entstanden, hab ich schon patentieren lassen)

Gruß Volker

DDR-typisches Alaskagrau? Die Mehrheit aller Trabanten hatte aber andere Farben und den Wartburg gabs gar nicht in dieser Farbe.
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Re: Autos, die man in den ersten Jahrzehnten nach dem Krieg fuhr

Beitragvon Volker Zottmann » 24. September 2014, 17:42

@Habicht-3, das war auch etwas ketzerisch gemeint.
Die Farbe hieß so verheißungsvoll, obwohl wir nie nach Alaska durften. Das simple grau gab es sicher, als es im Zwickauer Farblager hieß: "Blau hamwer nich..."
Rechts hinten an der C-Säule waren Kitt, Spachtel und Farbe so dick aufgetragen, dass nach etwa 4 Jahren alles als Blase handflächengroß aufwölbte und dann zerplatzte.
Na egal. Der Wagen war jedenfalls nach 5 Jahren teurer als ein Neuwagen.

Der hier, ein Skoda 120-L orange war der, war nach einem gebrauchten weißen S100 dann der nächste ladenneue Nachfolger. Der war ordentlich verarbeitet, nur die betreuende Werkstatt nicht, die hieß in Quedlinburg im Volksmund Mafia.
Ups, der Kofferraumdeckel ist ja noch offen....

Gruß Volker
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Re: Autos, die man in den ersten Jahrzehnten nach dem Krieg fuhr

Beitragvon Habicht-3 » 24. September 2014, 17:56

Volker Zottmann hat geschrieben:Der hier, ein Skoda 120-L
Gruß Volker

Die Reste den ersten Versuchs vom RGW Auto, eigentlich hätte so auch der Wartburg 360 ausgesehen, allerdings mit Frontantrieb.
Habicht-3
 

Re: Autos, die man in den ersten Jahrzehnten nach dem Krieg fuhr

Beitragvon Habicht-3 » 24. September 2014, 17:58

Volker Zottmann hat geschrieben:Na egal. Der Wagen war jedenfalls nach 5 Jahren teurer als ein Neuwagen.

Gruß Volker

Hast Du auch heute, Angebot und Nachfrage. Versuch doch mal einen Rallye-Golf II zu kaufen. Oder ein Wartburg 312-300HT Cabrio. Oder einen Porsche 912.
Habicht-3
 

Re: Autos, die man in den ersten Jahrzehnten nach dem Krieg fuhr

Beitragvon Volker Zottmann » 24. September 2014, 18:02

Ja, HÄTTE... [flash]
Und weil der nie kam, kaufte ich nach dem Skoda 120-L einen gebrauchte Wartburg. Beide Autos waren beim Wiederverkauf etwa 5000.- Mark teurer als der Neuwagen.
Der letzte dahinter war mein als Schrott gekaufter und in 2 Jahren aufgebauter B-1000.

Gruß Volker
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Re: Autos, die man in den ersten Jahrzehnten nach dem Krieg fuhr

Beitragvon Volker Zottmann » 24. September 2014, 18:19

Da auch ich mir 1986/87 ein DDR-Ende noch nicht vorstellen konnte, beging ich den größten finanziellen Fehler in meiner Firmengeschichte. Ich bekam einen Freigabeschein für den Unfall-B-1000, musste dafür aber sofort, als der Unfallwagen bei mir war, den fahrtüchtigen Framo verschrotten.
Das Grippe holte der Schrotthandel nach Halle/Wallwitz. Der Erlös deckte nicht die Abfuhr. Motor, Getriebe, Räder, wurden aber zuvor ausgebaut. Ich fuhr also mein Material wieder mit Anhänger hinter dem PKW, bis in den Herbst 89. Dann stand der aufgebaute B-1000 mit Werbung, damals ein Novum vor dem Haus.
Und ich Dussel habe nicht ein Foto davon. Schade!

Aber dann war ja auch bei uns die "Kriegszeit" vorbei. Denn unser 2. Weltkrieg dauerte gefühlt 50 Jahre, von 1939 bis 1989. [wink]

Gruß Volker
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Volker Zottmann
 


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