"Diese Autos mobilisierten die Ostdeutschen"

Alles zum Thema Straßenverkehr in heutiger Zeit!

Re: "Diese Autos mobilisierten die Ostdeutschen"

Beitragvon Berliner » 22. Juni 2010, 16:28

Hallo Peter, [knuddel]

turtle hat geschrieben:Hallo Duane,
Damit habe ich mich nie befasst ,in der DDR hatte ich nie ein Auto und mit 22 Jahren habe ich die DDR verlassen.
Da können bestimmt andere besser Auskunft geben.
Ich glaube aber nicht das man als DDR Bürger im sozialistischem Ausland ein Auto kaufen konnte. Die hatten bestimmt auch genug Probleme die eigene Bevölkerung zu beliefern. Das gleiche wird mit Ersatzteilen so gewesen sein. Ich kann mich erinnern mein Bruder hatte die halbe Garage voll mit Ersatzteilen von anderen Autos ,obwohl er einen Wartburg hatte. Er erklärte mir damals,er kauft was er bekommen kann um dann zu tauschen.


ich danke Dir trotzdem fuer den Versuch... [rose]

turtle hat geschrieben:
Gumpert_Apollo_Roadcar.jpg

Möchte Dir nun mal einen Traumwagen zeigen der heute in Altenburg Ex-DDR hergestellt wird. Spitze 270


hier ein paar Videos, fuer die, die das Auto nicht kennen.




270 Kmh Spitze, und aus dem Video 0-100 in 3,0 Sekunden. Das wuerde sogar manchem Motorrad Konkurrenz machen. [grins]

Duane [hallo]
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Re: "Diese Autos mobilisierten die Ostdeutschen"

Beitragvon augenzeuge » 23. Juni 2010, 18:54

Berliner hat geschrieben:Besonders der Link zum Saporoshez hat mir sehr gut gefallen. Es ist ein Wunder, dass dieses Auto in der DDR nicht mehr Abnehmer fand. Das Auto war die Unkompliziertheit in Person, auch robust, soweit ich weiss.



Ja, ich nannte ihn immer "den Panzer im Frack".....von der Karosse her war er das ja.....



AZ [wink]
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Re: "Diese Autos mobilisierten die Ostdeutschen"

Beitragvon Berliner » 24. Juni 2010, 00:56

augenzeuge hat geschrieben:
Berliner hat geschrieben:Besonders der Link zum Saporoshez hat mir sehr gut gefallen. Es ist ein Wunder, dass dieses Auto in der DDR nicht mehr Abnehmer fand. Das Auto war die Unkompliziertheit in Person, auch robust, soweit ich weiss.



Ja, ich nannte ihn immer "den Panzer im Frack".....von der Karosse her war er das ja.....


Super Video, Augenzeuge, vielen Dank ! [knuddel]

Es waere wirklich interessant zu wissen, wieso dieses Auto so wenige Abnehmer fand. Es scheint mir sehr schluessig, entweder 1-5 Jahre warten, oder mehr als 10. Die Entscheidung ist doch kristall-klar, oder ? [ich auch]

Berliner [hallo]
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Re: "Diese Autos mobilisierten die Ostdeutschen"

Beitragvon augenzeuge » 24. Juni 2010, 16:46

Ja, das Auto war wenig beliebt in der DDR, vielleicht auch weil es nicht gerade leise war...... [grins]

Übrigens, hier habe eine schöne Seite für dich.....: http://www.saporoshez-968.de/

Alle in der DDR verkauften PKW findest du hier....: http://www.ostmodellauto-freak.de/index.html


Hast du gewusst, dass für die 1978 von VW in die DDR gelieferten Golf sogar mit Thüringer Bratwürsten bezahlt worden sein soll...
Schau mal hier: http://www.faz.net/s/RubCD175863466D41B ... ntent.html

AZ [hallo]
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Re: "Diese Autos mobilisierten die Ostdeutschen"

Beitragvon Berliner » 26. Juni 2010, 00:07

augenzeuge hat geschrieben:Ja, das Auto war wenig beliebt in der DDR, vielleicht auch weil es nicht gerade leise war......


hmmm...ein funktionfaehiges Auto ausschlagen, weil es nicht Leise war ? [denken]

Dann weitere 5-10 Jahre auf einen Trabant warten ? Hmmm.... [grins]

Schauen wir mal. Du wirst wahrscheinlich Recht bekommen, d.h. etwas an dem Auto war faul.

Danke ! [hallo]
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Re: "Diese Autos mobilisierten die Ostdeutschen"

Beitragvon Stabsfähnrich » 26. Juni 2010, 06:56

Berliner hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:
Berliner hat geschrieben:Besonders der Link zum Saporoshez hat mir sehr gut gefallen. Es ist ein Wunder, dass dieses Auto in der DDR nicht mehr Abnehmer fand. Das Auto war die Unkompliziertheit in Person, auch robust, soweit ich weiss.



Ja, ich nannte ihn immer "den Panzer im Frack".....von der Karosse her war er das ja.....


Super Video, Augenzeuge, vielen Dank ! [knuddel]

Es waere wirklich interessant zu wissen, wieso dieses Auto so wenige Abnehmer fand. Es scheint mir sehr schluessig, entweder 1-5 Jahre warten, oder mehr als 10. Die Entscheidung ist doch kristall-klar, oder ? [ich auch]

Berliner [hallo]


Duane...............die Frage ist relativ leicht zu beantworten. Erstens war die Luftzuführung der hinten gelagerten Luftschlitze (der Sapo hatte einen Heckmotor) nicht optimal. Bei Temperaturen ab ca. 23-27 Grad wurde der Motor überhitzt und neigte zum "klemmen". In der verbesserten Ausführung des Sapo, war neben den seitlichen Luftschlitzen noch auf der Heckmotorhaube ein zusätzliches Lüftungsgitter angebracht. Im weiteren zeigte das fahreug nicht den Fahrkomfort, wie ein Lada oder Wolga.
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Re: "Diese Autos mobilisierten die Ostdeutschen"

Beitragvon Berliner » 26. Juni 2010, 14:03

Stabsfähnrich hat geschrieben:Duane...............die Frage ist relativ leicht zu beantworten. Erstens war die Luftzuführung der hinten gelagerten Luftschlitze (der Sapo hatte einen Heckmotor) nicht optimal. Bei Temperaturen ab ca. 23-27 Grad wurde der Motor überhitzt und neigte zum "klemmen". In der verbesserten Ausführung des Sapo, war neben den seitlichen Luftschlitzen noch auf der Heckmotorhaube ein zusätzliches Lüftungsgitter angebracht. Im weiteren zeigte das fahreug nicht den Fahrkomfort, wie ein Lada oder Wolga.

OK Chris, vielen Dank fuer die ausfuehrliche Antwort ! [knuddel]

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Re: "Diese Autos mobilisierten die Ostdeutschen"

Beitragvon Berliner » 3. Juli 2010, 15:56

gerade habe ich eine Folge von Polizeiruf 110 von 1987 heruntergeladen. Der Krankenwagen kommt mir sehr modern vor, obwohl ich ihn nur von Hinten sehen konnte:


Ist das ein Barkas ? Ich dachte die Barkas waren alle gerundet, und nicht rechteckig... [denken]

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Re: "Diese Autos mobilisierten die Ostdeutschen"

Beitragvon SkinnyTrucky » 3. Juli 2010, 16:10

Ja Duane, das war ein Barkas B1000....aber hinten schon mit einem sehr modernen Aufbau....Ende der 80er sah man diese Ausführung verstärkt....war halt ne Weiterentwicklung und bot halt mehr Platz.....

...der Krankenwagen, den wir bei DRK oft hatten war noch das klassische runde Model, bischen zu vergleichen mit dem runden Bulli aus Wolfsburg.....

....beide Modelle boten aber so einiges was in einem Krankenwagen gehört....

groetjes

Mara
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Re: "Diese Autos mobilisierten die Ostdeutschen"

Beitragvon manudave » 4. Juli 2010, 07:52

Als ich den mit dieser Sirene das erste Mal bei uns hab vorbei düsen sehen, dachte ich, dass das ein Westauto ist... [grins]
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Re: "Diese Autos mobilisierten die Ostdeutschen"

Beitragvon augenzeuge » 4. Juli 2010, 09:56

Berliner hat geschrieben:Ist das ein Barkas ? Ich dachte die Barkas waren alle gerundet, und nicht rechteckig... [denken]

Danke ! [hallo]
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Ja, dann schau mal auf dieser Seite.....
http://nvamodell.npage.de/813_medizinis ... 63406.html
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Re: "Diese Autos mobilisierten die Ostdeutschen"

Beitragvon Berliner » 4. Juli 2010, 14:58

augenzeuge hat geschrieben:Ja, dann schau mal auf dieser Seite.....
http://nvamodell.npage.de/813_medizinis ... 63406.html

Danke, Joerg. [knuddel]

Jetzt muss ich wohl fragen was der Unterschied zw. einen Robur und einen W50 ist...die sehen fuer mich gleich aus und einen Robur kannte ich bisher nicht... [ich auch]

Gruss ueber den Teich, [hallo]
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Re: "Diese Autos mobilisierten die Ostdeutschen"

Beitragvon Stabsfähnrich » 4. Juli 2010, 17:26

Berliner hat geschrieben:gerade habe ich eine Folge von Polizeiruf 110 von 1987 heruntergeladen. Der Krankenwagen kommt mir sehr modern vor, obwohl ich ihn nur von Hinten sehen konnte:


Ist das ein Barkas ? Ich dachte die Barkas waren alle gerundet, und nicht rechteckig... [denken]

Danke ! [hallo]
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Hallo Duane, wie @Mara schon richtig schrieb...............dass ist ein B 1000 (Zweitakt-Dreizylinder). Das gezeigte Fahrzeug ist lt Fachbezeichnung eine SMH 3 (Schnelle Medizinische Hilfe). Der Signalton ist einer Eriston 150 zu zuordnen. Die Eriston ist eine ungarische Produktion, Betrieb mit 12 Volt Gleichspannung, Anschluß maximal 2x4 Ohm 75 Watt Druckkammerlautsprecher, Anschluß für Bandwiedergabegeräte sowie ein Anschluß für ein Handsprechmikrofon (mit Vorverstärker). Vorteil der Eriston 150 gegenüber der Preston 7512 war, dass mit der Eriston drei verschiedene Signaltöne dargestellt werden konnten. Einer der Signaltöne entsprach dem internationalen Signalton (Schalterstellung 2).
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Re: "Diese Autos mobilisierten die Ostdeutschen"

Beitragvon Edelknabe » 4. Juli 2010, 17:58

Stabsfähnrich, du "alter Lada-Fanatiker", hast du überhaupt mal einen Sapo 968 über Jahre gefahren, um so zu urteilen? Im Innenraum kaum Geräusch..."so der sprichwörtliche Panzer", sehr gute Sitze, sehr gute Federung, sehr gute russische Heizung und ein top Anzug an der Kreuzung, denn ich war an der Kreuzung immer der Sieger...heute kann ich darüber nur noch müde lächeln aber damals war ich 25 Jahre alt, also jung und hitzig und warten braucht ich auch nicht groß drauf, auf das Teil, den hab ich gebraucht(drei Jahre alt) bar für 7000 oder 9000 DDR-Mark von einem alten Mann gekauft.
Nur eine Macke hatte er, das waren die Krümmerrohre vom Auspuff, denn die rosteten öfters durch, als einem lieb war aber ansonsten ein "Sprinter vor dem Herrn" und verkauft hab ich ihn für die selbe Summe nach bestimmt fünf Jahren an wieder so einen jungen Wilden.
Was war ein Trabant dagegen, er war eine Möhre, eine Pappschachtel aber ich möcht ihn nicht zu sehr schlechtmachen, denn den hatte ich ebenfalls einmal zu DDR-Zeiten.

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Re: "Diese Autos mobilisierten die Ostdeutschen"

Beitragvon augenzeuge » 4. Juli 2010, 18:20

Edelknabe hat geschrieben:...ein top Anzug an der Kreuzung, denn ich war an der Kreuzung immer der Sieger..


Ja, Rainer, das ist ja auch logisch. Immerhin hatte der Sapo 45 PS- damit 19 PS mehr als der Trabbi- und das bei annähernd gleichem Gewicht....
Und was die Heizung betrifft, nun, da war wohl jedes Auto besser als der Trabbi, der erst warm wurde , nach 10km Fahrt...er hatte auch kein Gebläse- welches die warme Luft nach innen bringen konnte, dies musste der Fahrtwind besorgen.

Ja, Rainer, auch ich bin eine Weile Trabbi gefahren......und auch mal Sapo....

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Re: "Diese Autos mobilisierten die Ostdeutschen"

Beitragvon Stabsfähnrich » 4. Juli 2010, 19:08

Edelknabe hat geschrieben:Stabsfähnrich, du "alter Lada-Fanatiker", hast du überhaupt mal einen Sapo 968 über Jahre gefahren, um so zu urteilen? Im Innenraum kaum Geräusch..."so der sprichwörtliche Panzer", sehr gute Sitze, sehr gute Federung, sehr gute russische Heizung und ein top Anzug an der Kreuzung, denn ich war an der Kreuzung immer der Sieger...heute kann ich darüber nur noch müde lächeln aber damals war ich 25 Jahre alt, also jung und hitzig und warten braucht ich auch nicht groß drauf, auf das Teil, den hab ich gebraucht(drei Jahre alt) bar für 7000 oder 9000 DDR-Mark von einem alten Mann gekauft.
Nur eine Macke hatte er, das waren die Krümmerrohre vom Auspuff, denn die rosteten öfters durch, als einem lieb war aber ansonsten ein "Sprinter vor dem Herrn" und verkauft hab ich ihn für die selbe Summe nach bestimmt fünf Jahren an wieder so einen jungen Wilden.
Was war ein Trabant dagegen, er war eine Möhre, eine Pappschachtel aber ich möcht ihn nicht zu sehr schlechtmachen, denn den hatte ich ebenfalls einmal zu DDR-Zeiten.

Rainer-Maria


...........Rainer mein Freund, dass glaubste mir bestimmt nicht. Gefahren am 30.06.2010 zwischen 10:00 Uhr und 11:00 Uhr, Fahrzeug SAPO, Fahrstrecke ca. 10 km, Ortslage Harnekop. Achso Farbzeugfarbe "Hellblau". [hallo] Das Fahrzeug fuhr schön leise, weil ich mir mit den Kniescheiben die Ohren zu halten konnte [laugh] .
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Re: "Diese Autos mobilisierten die Ostdeutschen"

Beitragvon Edelknabe » 4. Juli 2010, 20:46

Christian, ich hatte einen cremefarbenen...extra von einem Kumpel so gespritzt und er war der Blickfang aller Frauen. Na gut, ich vielleicht ebenfalls, denn da war ich noch jünger und wie geschrieben...nicht das schlechteste Auto.
Der Lada, da hatte ich Fahrschule drauf und meine erste Fahrstunde, ruck zuck war ich im vierten Gang und höre heute noch die Worte des Neben mir: " Halt mal, halt mal junger Mann, nicht so hitzig mit den jungen Pferden...."
Ab da ging alles schief, zumindest zu meiner ersten Fahrstunde und heute, ich liebe das Autofahren.

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Re: "Diese Autos mobilisierten die Ostdeutschen"

Beitragvon Grete85 » 5. Juli 2010, 09:36

Berliner hat geschrieben:gerade habe ich eine Folge von Polizeiruf 110 von 1987 heruntergeladen. Der Krankenwagen kommt mir sehr modern vor, obwohl ich ihn nur von Hinten sehen konnte:


Ist das ein Barkas ? Ich dachte die Barkas waren alle gerundet, und nicht rechteckig... [denken]

Danke ! [hallo]
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Hallo Berliner,

wenn du etwas über den Barkas erfahren möchtest, schau mal hier nach: http://www.barkas.de .
Und hier eine "SMH"(Schnelle Medizinische Hilfe) in Vorbeifahrt.
http://www.youtube.com/watch?v=zracfYFEXLA
Da gibts noch ein paar schöne Videos dazu.

Gruß Grete
Die Kunst der Weisheit besteht darin,
zu wissen, was man übersehen muß.


Williem James(1842-1910),
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Re: "Diese Autos mobilisierten die Ostdeutschen"

Beitragvon Berliner » 6. Juli 2010, 02:23

Hallo Chris, [knuddel]

Stabsfähnrich hat geschrieben:Hallo Duane, wie @Mara schon richtig schrieb...............dass ist ein B 1000 (Zweitakt-Dreizylinder). Das gezeigte Fahrzeug ist lt Fachbezeichnung eine SMH 3 (Schnelle Medizinische Hilfe).

vielen Dank ! [heart]

Stabsfähnrich hat geschrieben:Der Signalton ist einer Eriston 150 zu zuordnen. Die Eriston ist eine ungarische Produktion, Betrieb mit 12 Volt Gleichspannung, Anschluß maximal 2x4 Ohm 75 Watt Druckkammerlautsprecher, Anschluß für Bandwiedergabegeräte sowie ein Anschluß für ein Handsprechmikrofon (mit Vorverstärker). Vorteil der Eriston 150 gegenüber der Preston 7512 war, dass mit der Eriston drei verschiedene Signaltöne dargestellt werden konnten. Einer der Signaltöne entsprach dem internationalen Signalton (Schalterstellung 2).

...und jetzt kommt der Tag, der ich dachte nie kommen wuerde. Ich muss Dich wiedersprechen... [flash]

Der Signalton ist einer Preston 7512 zuzuordnen, nicht wahr ? Du warst die Person, die mir den Unterschied beibrachte, deshalb weiss ich das. --> Signaltoene

Chris, nochmals Danke. Bitte weise mich zurecht, falls ich falsch liege... [rose]
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Re: "Diese Autos mobilisierten die Ostdeutschen"

Beitragvon Berliner » 6. Juli 2010, 02:26

Grete85 hat geschrieben:Hallo Berliner,

wenn du etwas über den Barkas erfahren möchtest, schau mal hier nach: http://www.barkas.de .
Und hier eine "SMH"(Schnelle Medizinische Hilfe) in Vorbeifahrt.
http://www.youtube.com/watch?v=zracfYFEXLA
Da gibts noch ein paar schöne Videos dazu.

Gruß Grete

Hallo Grete, [knuddel]

ich wollte Dich einfach fuer die Links danken, war sehr nett von Dir. [rose]

Gruss ueber den Teich, [hallo]
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Re: "Diese Autos mobilisierten die Ostdeutschen"

Beitragvon Stabsfähnrich » 6. Juli 2010, 07:41

Berliner hat geschrieben:Hallo Chris, [knuddel]

Stabsfähnrich hat geschrieben:Hallo Duane, wie @Mara schon richtig schrieb...............dass ist ein B 1000 (Zweitakt-Dreizylinder). Das gezeigte Fahrzeug ist lt Fachbezeichnung eine SMH 3 (Schnelle Medizinische Hilfe).

vielen Dank ! [heart]

Stabsfähnrich hat geschrieben:Der Signalton ist einer Eriston 150 zu zuordnen. Die Eriston ist eine ungarische Produktion, Betrieb mit 12 Volt Gleichspannung, Anschluß maximal 2x4 Ohm 75 Watt Druckkammerlautsprecher, Anschluß für Bandwiedergabegeräte sowie ein Anschluß für ein Handsprechmikrofon (mit Vorverstärker). Vorteil der Eriston 150 gegenüber der Preston 7512 war, dass mit der Eriston drei verschiedene Signaltöne dargestellt werden konnten. Einer der Signaltöne entsprach dem internationalen Signalton (Schalterstellung 2).

...und jetzt kommt der Tag, der ich dachte nie kommen wuerde. Ich muss Dich wiedersprechen... [flash]

Der Signalton ist einer Preston 7512 zuzuordnen, nicht wahr ? Du warst die Person, die mir den Unterschied beibrachte, deshalb weiss ich das. --> Signaltoene

Chris, nochmals Danke. Bitte weise mich zurecht, falls ich falsch liege... [rose]
Duane [hallo]


Duane. [knuddel] .................Du hast [super] Recht. Es ist der Signalton einer Presston 7512, welcher in dem Filmausschnitt zu hören ist.
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Re: "Diese Autos mobilisierten die Ostdeutschen"

Beitragvon Berliner » 16. Juli 2010, 04:59

ich fand diese Webseite ueber den Barkas B1000-1, der als einziger scheint einen Viertaktmotor 1) vor der Wende erhalten zu haben, und 2) ihn nicht von VW uebernahm (im Gegensatz zum Trabant oder Wartburg). [super]

Allgemeines zum Barkas B1000-1

Vielleicht kann jemand noch mehr dazu sagen. Ich habe die Seite nur ueberflogen, erfreulich finde ich aber, dass im Osten schon bis zum Ende entwickelt wurde, ohne "Westhilfe". [wink]

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Re: "Diese Autos mobilisierten die Ostdeutschen"

Beitragvon augenzeuge » 16. Juli 2010, 07:49

Berliner hat geschrieben:ich fand diese Webseite ueber den Barkas B1000-1, der als einziger scheint einen Viertaktmotor 1) vor der Wende erhalten zu haben, und 2) ihn nicht von VW uebernahm (im Gegensatz zum Trabant oder Wartburg). [super]

Allgemeines zum Barkas B1000-1

Vielleicht kann jemand noch mehr dazu sagen. Ich habe die Seite nur ueberflogen, erfreulich finde ich aber, dass im Osten schon bis zum Ende entwickelt wurde, ohne "Westhilfe". [wink]

Berliner [hallo]



Hallo Berliner,

Der Barkas B100-1 hatte wie der Wartburg 1.3 einen 58 PS starken Viertaktmotor mit 1272 cm³, der in VW-Lizenz von Barkas im Motorenwerk in Karl-Marx-Stadt produziert wurde. Es gab keine eigene Entwicklung hierbei.
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Re: "Diese Autos mobilisierten die Ostdeutschen"

Beitragvon augenzeuge » 16. Juli 2010, 07:58

Das Ende von Barkas:

Die Barkas-Produktion wurde zum 10. April 1991 eingestellt. Die Mitarbeiter erhielten für die damaligen Verhältnisse recht großzügige Abfindungen (5000 DM bei 20 jähriger Zugehörigkeit). Geplant war zunächst die Produktion eines VW-Modells, wie bei dem Volkswagenwerk in Zwickau, aufgrund des schon vorhandenen VW T3 scheiterte es wohl.

Als die Einstellung der Produktion beschlossen worden war, entstand das Projekt einer Produktionsverlagerung nach Russland. Von den ehemaligen Produktionsverantwortlichen wurde alles verpackt, dokumentiert und mit russischen Übersetzungen versehen. Nachdem für etwa 4 Millionen DM die Produktionsdokumentationen und die Maschinenanlagen auf den neuesten Stand gebracht worden waren, wurde alles in 40 Großcontainer verpackt. Mehrere Investoren sprangen jedoch ab, letztendlich konnte keiner die Transportkosten nach Russland aufbringen. Am 10. Januar 1994 wurde das Projekt für gescheitert erklärt. Die Treuhand ließ danach alles verschrotten. So endete eine traditionsreiche Fahrzeugproduktion; an den verschiedenen Produktionsstandorten wurden 2300 Menschen arbeitslos.
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Re: "Diese Autos mobilisierten die Ostdeutschen"

Beitragvon Berliner » 17. Juli 2010, 03:47

augenzeuge hat geschrieben:Der Barkas B100-1 hatte wie der Wartburg 1.3 einen 58 PS starken Viertaktmotor mit 1272 cm³, der in VW-Lizenz von Barkas im Motorenwerk in Karl-Marx-Stadt produziert wurde. Es gab keine eigene Entwicklung hierbei.

Danke Joerg, [knuddel]

Schade, ich dachte es handele sich um eine Eigenentwicklung der DDR. [frown]

Hier trotzdem ein Clip zum Trost (fuer mich [laugh]) vom Auto, dass "haette sein koennen".

Und jetzt die Frage, wenn das wahr ist wie im Clip behauptet, dann war dieser Viertaktmotor vielleicht doch noch eine DDR-Entwicklung... [wink]

Berliner [hallo]


Quelle: Ein Auto fuer eine Mark - das Phaenomen Trabant
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Re: "Diese Autos mobilisierten die Ostdeutschen"

Beitragvon augenzeuge » 17. Juli 2010, 13:34

Ich gehe davon aus, dass der Mann im Film teilweise die Wahrheit sagt. Aber warum man dieses Auto nicht bauen durfte ist nicht nachvollziehbar.

Der Golf 1 sollte dann eine Konstruktion der DDR sein? Das glaube ich nicht, wer baut 20 Jahre einen Trabbi, wenn er mehr draus machen könnte?

Wer in der SED sollte diese Entwicklung über diesen langen Zeitraum verhindern? Man wäre doch froh gewesen, ein Produkt zu haben, durch das Devisen reinkommen konnten. Und warum ging dann das Wissen verloren? Spätestens als 1978 die ersten Golfs in der DDR zu kaufen waren, sah man doch den riesigen Unterschied in der Entwicklung....

AZ [wink]
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Re: "Diese Autos mobilisierten die Ostdeutschen"

Beitragvon Ernest » 19. Juli 2010, 16:06

Hallo AZ...........

Bei dem angesprochenen Trabant handelt es sich um den P 603.

hier mal ein Zitat aus dem untenstehenden Link :
=================================
1968 fand eine Sonderberatung in der SED Bezirksleitung Karl-Marx-Stadt statt. Erich Honecker und Dr. Günter Mittag, letzterer als Sekretär für Wirtschaft im Politbüro der SED nahmen daran teil. Vorgesehen war, diesen Führungspersonen den Trabant P 603 vorzustellen. Mehrere Pkw in verschiedenen Farben und Ausführungen, auf Hochglanz poliert und ausstellungsreif hergerichtet, standen zur Besichtigung bereit. Sachsenring- Betriebsdirektor Herbert Uhlmann hatte sich auf einen Kurzvortrag zum P603 vorbereitet, doch er wartete vergebens. Die vom Politbüro gewünschte Zustimmung zur Produktion des P 603 blieb ungeklärt. Ohne einen Blick auf die Fahrzeuge, ohne ein Wort des Betriebsdirektors anzuhören, wies Dr. Mittag über seine Mitarbeiter die Verantwortlichen des Automobilwerkes Sachsenring an, sofort alle Aktivitäten am P 603 einzustellen. Die Fahrerprobungen und die Produktionsvorbereitungen seien umgehend abzubrechen. Der Trabant P603 geht nicht in Produktion, hieß es. Der jetzige Trabant P 601 sei ausreichend für die Bevölkerung, so Mittag. Unfassbar! Einen Pkw mit so beachtlichem technischen Standard, der zu dem Zeitpunkt das internationale Niveau mitbestimmte, kurzerhand zu verbieten, welch ein riesiger Verlust für die Volkswirtschaft der DDR. Chefkonstrukteur Lang wollte das nicht wahrhaben. In Abstimmung mit dem Betriebsdirektor fuhr er nach Berlin und stellte den P 603 bei den Ministern Mielke, Dickel, Hofmann und Georgi vor. Sie waren begeistert von diesem Fahrzeug, gaben ihre Zustimmung und versprachen, ihren Einfluss bei Mittag geltend zu machen, damit es doch gebaut werden darf. Mit etwas Mut und Zuversicht ging es nach Zwickau zurück. Kaum war Dr. Lang wieder in der Stadt, wurde er vor die SED-Kreisleitung geladen. Nach langer Diskussion gab es den Beschluss, „den Lang“ in das Industriewerk nach Ludwigsfelde (Lkw-Produktion) zu delegieren für den Aufbau des Direktionsbereiches Forschung und Entwicklung. Damit war der „Unruhestifter“ für zwei Jahre weg aus Zwickau.

1974 brachte Volkswagen den Golf 1 auf den Markt. Die Karosserieform, nur um die geht es, entsprach mit ganz wenigen Abweichungen der des Trabant P 603 in Kompaktbauweise von 1968/1969.

Prof. Dr. Carl H. Hahn, ehemaliger VW-Vorstandschef, sagte in einem Interview für das Sonderheft 01/07 „50 Jahre Trabant“ der Zeitschrift „Superillu“ zur Feststellung, dass die von Mittag zurückgepfiffene Entwicklung des Trabant 603 optisch und motormäßig den Golf des Westens vorweggenommen habe, u. a.: „Ich kenne die Mythen darum, die ja zum Teil an Verschwörungstheorie erinnern – und muss Ihnen sagen: Das ist unrealistische Phantasterei.“ Das die DDR die Golf- Klasse entwickelte und Wolfsburg die Ergebnisse gegen Devisen kaufte sei ein reines Hirngespinst, so Hahn: „Wir waren zwischen Wolfsburg, Neckarsulm und Ingolstadt in unserer eigenen Welt unterwegs – Quermotor, Frontantrieb – den Golf mussten wir nun wirklich nicht abkupfern.“ Dr. Werner Lang


============================

Die ganze Geschichte des P603 kann in dem Link (pdf-Datei) auf Seite 18 bis 21 unter dem Titel :
Viel Engagement „von unten“, viel Unheil „von oben“
Die Entwicklung des Trabant 603
- eine vergebene Chance -

nachgelesen werden. Sind auch Bilder dieses Typs abgedruckt.

http://www.autoland-sachsen.com/bilder/archiv/ah_01_08.pdf

Gruß
Herbert
[hallo]
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Re: "Diese Autos mobilisierten die Ostdeutschen"

Beitragvon CaptnDelta » 19. Juli 2010, 19:19

Herbert,

super die Zeitschrift aus der ehemaligen Heimat. [super] Der Artikel ueber Rosemeyer (vor allem die Bilder) haben mir besonders gefallen.

Danke [hallo]
-Th
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Re: "Diese Autos mobilisierten die Ostdeutschen"

Beitragvon augenzeuge » 19. Juli 2010, 19:43

Hallo Ernest, danke für den Beitrag.

Für mich erscheint das alles unglaublich. Da hatte Mittag die Macht gegen alle? Wenn man es nicht besser wüßte, könnte man ja meinen, er hat für den Westen gearbeitet.

Vielleicht ist ja auch ein Entwickler geflüchtet und landete in Wolfsburg..... [flash]

Eine sehr interessante Zeitung!!

Gruß, AZ [hallo]
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Re: "Diese Autos mobilisierten die Ostdeutschen"

Beitragvon Ernest » 20. Juli 2010, 10:30

Hallo AZ und Captn`..........

Ja, warum man so eine Entwicklung (P 603) abgeblockt hat, ist schon unverständlich.
Ich habe zwar nicht den Einblick, aber ich schätze mal, sie werden gedacht haben, """warum großartig Unsummen investieren, wenn sie im Endresultat doch nur unsere wertlose Ostmark dafür bekommen, da reicht auch der alte Trabant."""
So gesehen war ja die Nachfrage auch größer, als das Angebot. Da könnte man sich fragen, warum man nie die Produktion erhöht hat. Aber da wird die Denkweise ähnlich gewesen sein. Zum anderen hätten unsere teils maroden Straßen ein "Mehr" an Fahrzeugen gar nicht verkraftet. Ein Ausbau würde Geld kosten. Weiterblickend hätte mehr Kraftstoff bereitgestellt werden müssen...............teuer eingekauft, vom Autofahrer jedoch nur mit Ostmark bezahlt.
Da greift wohl auch eins ins andere.
Ich weiß nicht, ob man so an die Sache herangegangen ist.

Nur ich verstehe nicht, wenn man sich sicher war, ein wirklich konkurenzfähiges Fahrzeug entwickelt zu haben, warum ist man nicht auf internationale Fahrzeugmessen gegangen, um es der Fachwelt zu präsentieren und anzubieten ?
Man brauchte doch Divisen...... harte Währung. Fehlte den Verantwortlichen (Mittag usw.) der Weitblick oder waren sie ganz einfach nur "blind"?
Gerade wenn ich so von der harten Währung abhängig bin, dann nutze ich doch jede Möglichkeit.
Und wäre der Einstieg auf den internationalen Markt gelungen, dann hätte man den Konstrukteuren freien Lauf lassen können. Sie waren noch von der "alten Schule", brachten alle Voraussetzungen mit. Sie wären auch die besten Lehrer für die nächste Generation gewesen.

Captn...dann war ja bei dem Link für jeden etwas dabei.
Dachte erst...pohhhhhh insgesamt 52 Seiten und 4 Seiten betreffen nur das Thema. [flash]

Gruß
Herbert
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