Schönes Ding - RGW-Auto
Maserati hinter der Mauer
Die Automobilgeschichte ist voll von irren Studien, die erst begeistern und dann verschwanden.
SPIEGEL ONLINE zeigt die gewagtesten Versionen. Diesmal: Das RGW-Auto - ein in Italien designierter
Ostblockflitzer.
Die Vereinbarung klingt, wie es in Behörden oft riecht: Im Dezember 1971 beschlossen der gemeinsame
Wirtschaftsausschuss der DDR und der Tschechoslowakei (CSSR) "Maßnahmen zur Vorbereitung eines
Regierungsabkommens zur langfristigen Kooperation und Arbeitsteilung auf dem Gebiet der Entwicklung
und Produktion von Personenwagen". DDR und CSSR wollten gemeinsame Autos bauen, und zwar, kurz
gesagt: geile Karren. Fahrzeuge, die mit West-Fabrikaten konkurrieren können - und vor allem
auch in ausreichender Zahl am Markt verfügbar sein sollten.
Im Sozen-Sprech hieß das Projekt - natürlich - wenig klangvoll: RGW-Auto. Die Abkürzung RGW stand
für "Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe", es handelte sich um eine Organisation, in der die damaligen
Ostblockstaaten ihre wirtschaftliche Zusammenarbeit koordinierten. Für das RGW-Auto also wollten
DDR und CSSR gemeinsame Sache machen und gleich drei Fliegen mit einer Klappe schlagen:
Nämlich auf einen Streich einen Nachfolger für die veralteten Modelle Wartburg 353, Trabant 601
(Volksmund - 600 warten, einer kriegt ihn ) und Skoda 100 auf die Räder stellen..
Für die beiden DDR-Hersteller war der Deal besonders attraktiv: Sie sollten auf diesem Wege Zugang
zu Viertaktmotoren aus Skoda-Produktion erhalten, um endlich ihre pötternden Zweitakter ersetzen
zu können.
...hier geht es weiter:
https://www.spiegel.de/auto/fahrkultur/ ... 95299.html
W. T.