Das erste "Westauto"...

Alles zum Thema Straßenverkehr in heutiger Zeit!

Das erste "Westauto"...

Beitragvon Berliner » 19. September 2010, 05:18

1998 hatte ich die Gelegenheit zum ersten Mal "den Osten" zu besuchen. Mir fiel sofort auf, dass viele Personen japanische, koreanische, franzoesische, etc. Autos fuhren, ein Strassenbild was fuer Westdeutschland eher ungewohnt war.

Noch dazu lebte ich bei einer Familie, die sowohl ein "Ostauto" als auch ein "Westauto" besassen. Den Skoda kauften sie sogar nach der Wende, weil sie solange auf ihn warten mussten [flash], aber der Renault kam gleich danach.

Den Skoda durfte ich sogar fahren. Ich machte die Motorhaube vorne auf und fuehlte mich in meinem Verdacht sofort bestaetigt. Kein Motor. [denken]

Also...eine Frage an die, die die Wende auf DDR-Seite erleben durften: [knuddel]

Was war Euer erstes "Westauto" nach der Wende, und wart Ihr damit zufrieden ? [ich auch]


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Re: Das erste "Westauto"...

Beitragvon augenzeuge » 19. September 2010, 10:45

Berliner hat geschrieben:Den Skoda durfte ich sogar fahren. Ich machte die Motorhaube vorne auf und fuehlte mich in meinem Verdacht sofort bestaetigt. Kein Motor. [denken]


[laugh] Ja, da staunst du....Autos mit dem Kofferraum vorn kanntest du aber....da bin ich mir sehr sicher!!! [grins]
Und wie war dein Fahrgefühl? Heute solltest du mal einen Skoda fahren, da merkst du die Zusammenarbeit mit VW sehr deutlich. Natürlich ist auch die Qualität relativ gut.

Zu meinem ersten Westauto hatte ich hier schon etwas geschrieben. [wink]

AZ
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Re: Das erste "Westauto"...

Beitragvon Berliner » 20. September 2010, 03:56

Hallo Joerg, [knuddel]

augenzeuge hat geschrieben:Und wie war dein Fahrgefühl?


deswegen eben der Verdacht, der dann bestaetigt wurde: Kein Motor. [denken] Aber trotzdem ein einfaches, robustes, wenn auch nicht uebertrieben motorisiertes Auto. Der Skoda hatte einfach Klasse !

War jemand von seinem Westauto anschliessend enttaeuscht, wie dieser junge Mann ? [ich auch]

Quelle: Damals in der DDR - Das letzte Jahr Teil 2: D-Mark fuer alle - mdr

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Re: Das erste "Westauto"...

Beitragvon S51 » 28. September 2010, 21:16

Berliner hat geschrieben:...Was war Euer erstes "Westauto" nach der Wende, und wart Ihr damit zufrieden ?
Berliner [hallo]


Das war dann erst 1998 ein Suzuki Wagon wie der hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Suzuki_Wagon_R%2B
Musste sein, weil mein himmelblauer Trabbi nach über 220 000 Kilometern doch ein wenig klapprig wurde. Auch so ein kleines Auto, praktisch, äußerst variabel und für jede noch so kleine Parklücke gut. Natürlich mit Klaufix (Anhängerkupplung) hat er mich dann für weitere 10 Jahre zwischen Salzburg und der Nordseeküste zuverlässig weitere 260 000 Kilometer begleitet, bis er durch einen geringfügig größeren Allradler ersetzt wurde.
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Re: Das erste "Westauto"...

Beitragvon manudave » 29. September 2010, 18:28

Wir hatten als Erstes einen Opel Ascona B. Hätten wir den bloß mal aufgehoben... [mad]

Meine Eltern mussten allerdings erstmal den Führerschein machen. [flash]
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Re: Das erste "Westauto"...

Beitragvon bruno » 29. September 2010, 19:10

in den letzten monaten meines grundwehrdienstes
bei den grenztruppen der ddr (bis april 1990)
war ich zur passkontrolle an der güst katherienberg
eingesetzt, das war die zeit als autos aus der brd in die
ddr eingeführt werden durften. da habe ich zum teil,
wirklich, schrott auf rädern gesehen, da wurde manches
auto der schrottpresse nochmals einige jahre vorenthalten.

mein erstes westauto war ein vw polo (ef-ea 785) für
16.000,-dm, war das ein gefühl...
bruno
 

Re: Das erste "Westauto"...

Beitragvon Berliner » 30. September 2010, 04:52

Danilo !!! [knuddel]

[freu]

bruno hat geschrieben:das war die zeit als autos aus der brd in die
ddr eingeführt werden durften. da habe ich zum teil,
wirklich, schrott auf rädern gesehen, da wurde manches
auto der schrottpresse nochmals einige jahre vorenthalten.


weiss jemand wie das damals mit "Westautos" in der DDR war ? Wurden sie wurden anders gehandhabt als nach der Wiedervereinigung ? [ich auch]

bruno hat geschrieben:mein erstes westauto war ein vw polo (ef-ea 785) für
16.000,-dm, war das ein gefühl...


gutes Gedaechtnis... [flash]

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Re: Das erste "Westauto"...

Beitragvon Berliner » 30. September 2010, 06:07

Hallo S51, [knuddel]

S51 hat geschrieben:Musste sein, weil mein himmelblauer Trabbi nach über 220 000 Kilometern doch ein wenig klapprig wurde.


wie hast Du es geschafft, soviele Kilometer aus einem Trabbi herauszukitzeln ? War das normal damals in der DDR bzw. immer noch nach der Wende ? [ich auch]

Danke, [hallo]
Berliner
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Re: Das erste "Westauto"...

Beitragvon S51 » 30. September 2010, 21:41

Berliner hat geschrieben:...wie hast Du es geschafft, soviele Kilometer aus einem Trabbi herauszukitzeln ? War das normal damals in der DDR bzw. immer noch nach der Wende ? ...Berliner


Ich fahre für deutsche Verhältnisse als Berufspendler viel Autobahn. So richtig schnell ging es auch damals eher sowieso nicht. Monatlich auch seit DDR-Zeiten immer 600 bis 1200 Kilometer. Das hat den Motor, der nahezu ohne Störung (mir ist einmal der Keilriemen gerissen) bis zum Schluß durchgehalten hat, immer schön freigeblasen. Dazu kommt, dass es für mich als gelernten Instandhalter nicht allzu viel gibt, was ich nicht selber machen konnte. Doch, einmal war er in der Werkstatt, als mir ein Steinschlag die Windschutzscheibe erblinden ließ.
Aber vielleicht war meiner eben auch kein "Montagsauto".
So richtig "normal" für Nachwendeverhältnisse war es nicht, die Pappe so lange zu fahren. Doch praktisch, preiswert und gemessen an solchen Fahrzeugen wie dem Panda oder gar den vielgesehenen Rostlauben relativ komfortabel. Immerhin hatte ich zwei Intervallschaltungen für den Scheibenwischer und einen Zusatztank (Kanister) im Kofferraum. Die Pappe kam überall durch, ob im Wald oder im Winter durch alle Schneeverwehungen. Wo andere sich durchwühlen mussten, kletterte meiner eben drüber.
Ich habe einfach andere Prioritäten als ein großes Auto. Der Wald musste aufgeforstet und gepflegt, Hauseigentum saniert werden. Und wenn es um Pachtzahlungen ging, bekam ich es immer etwas preiswerter als Möchtegerns mit Daimler, wo der Bauer gleich den Grundbetrag mal 10 genommen hat.
Dazu kam, dass man mit Westwagen nichts Besonderes war. Das hatten "alle". Wenn alle wegen irgendwas hurra schreien, wirst du eventuell einen sehen, der nichts dergleichen macht. Das könnte dann ich sein. Ich tu nicht gerne, was sowieso alle machen. Meine blaue Presspappe fiel auf und dies nicht nachteilig. Ich gebe zu, ich habe ihm etwas nachgetrauert.
S51
 

Re: Das erste "Westauto"...

Beitragvon Berliner » 4. Oktober 2010, 03:38

Hallo S51, vielen Dank. [knuddel]

S51 hat geschrieben:Ich fahre für deutsche Verhältnisse als Berufspendler viel Autobahn. So richtig schnell ging es auch damals eher sowieso nicht. Monatlich auch seit DDR-Zeiten immer 600 bis 1200 Kilometer. Das hat den Motor, der nahezu ohne Störung (mir ist einmal der Keilriemen gerissen) bis zum Schluß durchgehalten hat, immer schön freigeblasen. Dazu kommt, dass es für mich als gelernten Instandhalter nicht allzu viel gibt, was ich nicht selber machen konnte. Doch, einmal war er in der Werkstatt, als mir ein Steinschlag die Windschutzscheibe erblinden ließ.
Aber vielleicht war meiner eben auch kein "Montagsauto".
So richtig "normal" für Nachwendeverhältnisse war es nicht, die Pappe so lange zu fahren. Doch praktisch, preiswert und gemessen an solchen Fahrzeugen wie dem Panda oder gar den vielgesehenen Rostlauben relativ komfortabel. Immerhin hatte ich zwei Intervallschaltungen für den Scheibenwischer und einen Zusatztank (Kanister) im Kofferraum. Die Pappe kam überall durch, ob im Wald oder im Winter durch alle Schneeverwehungen. Wo andere sich durchwühlen mussten, kletterte meiner eben drüber.
Ich habe einfach andere Prioritäten als ein großes Auto. Der Wald musste aufgeforstet und gepflegt, Hauseigentum saniert werden. Und wenn es um Pachtzahlungen ging, bekam ich es immer etwas preiswerter als Möchtegerns mit Daimler, wo der Bauer gleich den Grundbetrag mal 10 genommen hat.
Dazu kam, dass man mit Westwagen nichts Besonderes war. Das hatten "alle". Wenn alle wegen irgendwas hurra schreien, wirst du eventuell einen sehen, der nichts dergleichen macht. Das könnte dann ich sein. Ich tu nicht gerne, was sowieso alle machen. Meine blaue Presspappe fiel auf und dies nicht nachteilig. Ich gebe zu, ich habe ihm etwas nachgetrauert.


einige Fragen. [grins]

hast Du den Motor in dieser Zeit nie ueberholt (220 TKm) ?
was war eine "Rostlaube" ?
war die Intervallschaltung eine Erfindung der DDR ? war der Zusatztank mit dem Motor verbunden oder nur ein Kanister ?

Weisst Du, ich moechte wieder nach Deutschland und einen Trabi zulegen. Nur frage ich mich wie so ein Auto noch praktisch sein kann. Die Hauptprobleme sehe ich in der Umweltverschmuetzung und in der niedrigen Leistung. Sind diese Probleme zu ueberwinden ? [denken]

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Re: Das erste "Westauto"...

Beitragvon S51 » 4. Oktober 2010, 10:54

Berliner hat geschrieben:...hast Du den Motor in dieser Zeit nie ueberholt (220 TKm) ?
was war eine "Rostlaube" ?
war die Intervallschaltung eine Erfindung der DDR ? war der Zusatztank mit dem Motor verbunden oder nur ein Kanister ?

Weisst Du, ich moechte wieder nach Deutschland und einen Trabi zulegen. Nur frage ich mich wie so ein Auto noch praktisch sein kann. Die Hauptprobleme sehe ich in der Umweltverschmuetzung und in der niedrigen Leistung. Sind diese Probleme zu ueberwinden ? [denken]

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Hallo Berliner!
- Nein, bis auf den einen Keilriemenriß, der mir auf einer Tour in Thüringen passiert ist, gab es nie eine größere Arbeit am Motor. Zwischen 1988 und 1998 habe ich lediglich etwa alle 50000 km die Zündkerzen gewechselt und das Getriebeöl. Letzteres hätte eigentlich auch öfter erfolgen sollen. Aber ich bin ein bischen bequem. Den Keilriemen habe ich damals auch selbst gewechselt. Da er ja nur Lichtmaschine und Kühlung bediente, war der Schaden bei schneller Reaktion nicht groß.
Meiner hatte schon kontaktlose Zündung, so gab es auch keinen Verschleiß am Unterbrecher. Auch sonst waren wenige Arbeiten in dieser Zeit erforderlich. Einmal habe ich die vordere Stoßstange ausgedengelt, nachdem im Sturm bei Könnern eine leere Mülltonne im Wege war, den Auspuff habe ich zweimal geschweißt und die weggerostete Auspuffaufhängung kurz vor Ultimo durch verzinkten Draht ersetzt. Einige Glühlampen hat es im Laufe der Jahre auch erwischt. Sowie nach einem Steinschlag einen Scheinwerfer vorne. Nicht mehr repariert habe ich eine klappernde Seitenscheibe an der Fahrertür. Das ging erst eine Woche vor dem Fahrzeugwechsel los. Den einzigen Werkstattaufenthalt hatte ich wegen einer gesprungenen Frontscheibe.
Mein Trabbi war, was Defekte betraf, verglichen mit den Erzählungen anderer eher nicht typisch.
- Als Rostlaube haben wir die nach der Wende zahlreichen Westautos mit offensichtlichen Rostschäden bezeichnet.
- Ob die zweifache Intervallschaltung eine DDR-Erfindung war, weiß ich nicht. Da ich unser Innovationsvermögen aber nicht zu hoch einschätze, halte ich die Idee eher für abgekupfert. Serienmäßig jedoch war sie. Bedient wurde sie mit einem Drehschalter links neben dem Lenkrad. Es gab zwei Geschwindigkeiten für den Scheibenwischer und zwei unterschiedlich lange Intervalle.
- Der "Zusatztank" war ein schlichter 5-Liter Kanister neben dem Reserverad im Kofferraum. Notwendig, weil die 26 Liter im Tank bei etwa 7,5 Litern Verbrauch für lange Touren nicht viel waren. Vor allem dann, wenn man Tankstellenöffnungszeiten und die zu DDR-Zeiten recht langen Warteschlangen berücksichtigt.

Ob ein Trabbi heutzutage noch praktisch wäre? Arg Ansichtssache. Später gab es auch welche mit VW-Viertakt Motor. Die würden heutzutage mit Katalysator noch die Bestimmungen erfüllen. Kompliziertere Technik bringt aber auch Fehlerquellen. Mit den alten Zweitaktern (so einen hatte ich) aber dürfte man in viele Städte nicht mehr. Die Stickstoffemission war beim Zweitakter eher gering aber wegen dem mitverbrannten Öl blies er ansonsten reichlich was raus. Und riecht für den nachfolgenden Verkehr auch sehr nach "Moped". Spaßarme Zeitgenossen behaupten, der Trabbi "stinkt".
Der Trabbi ist klein, aus heutiger Sicht nicht bequem aber in allen Details sehr praktisch. Weil er keine Wasserkühlung hatte, gab es eigentlich nicht viel von dem, was sonst so gerne kaputt geht. Die Karosserie kann zwar nicht rosten aber Rahmen und Fahrgestell taten das gerne. Guter Rostschutz und Hohlraumkonservierung (hatte meiner) waren also dringend nötig. Er ist leicht und deshalb sehr geländegängig. Die paar PS reichen für 110 bis 120 km/h. Auch taube hören oder fühlen dann den Motor. Leise sollte man das fairerweise nicht nennen. In Sachsen fahren noch einige. Mehr aus Spaß denn modern ist eigentlich was anderes.
Moderne Varianten haben angemessene Leistung doch wer ein Auto für den Alltag möchte, sollte besser zu Modernerem greifen. Als Spaßvehikel aber gehört er in eine Reihe mit der Ente.
S51
 

Re: Das erste "Westauto"...

Beitragvon Berliner » 5. Oktober 2010, 02:53

Hallo S51, [knuddel]

vielen Dank. [rose]

S51 hat geschrieben:Notwendig, weil die 26 Liter im Tank bei etwa 7,5 Litern Verbrauch für lange Touren nicht viel waren. Vor allem dann, wenn man Tankstellenöffnungszeiten und die zu DDR-Zeiten recht langen Warteschlangen berücksichtigt.


ganz kurz. [grins]

war Benzin in der DDR immer knapp oder woran lagen die Schlangen ? Wann hatten die Tankstellen ueblicherweise offen ? [ich auch]

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Re: Das erste "Westauto"...

Beitragvon S51 » 5. Oktober 2010, 05:32

Berliner hat geschrieben:...war Benzin in der DDR immer knapp oder woran lagen die Schlangen ? Wann hatten die Tankstellen ueblicherweise offen ? [ich auch]
...


Zu schreiben dass Benzin knapp war, wäre nicht korrekt gewesen. Ich bin nie ohne nach Hause gelaufen.
Aber es gab bei weitem nicht so viele Tankstellen wie heute. Als Beispiel. In Torgau, Sachsen gab es früher zwei Tankstellen mit je zwei Zapfsäulen, heute sind es vier Tankstellen mit mehr als 20 Zapfsäulen. Die Verhältnisse waren überall ähnlich.
Auch hatten zwar einige wenige Tankstellen in Großstädten oder an Autobahnen rund um die Uhr auf. Die Mehrzahl jedoch nur zu üblichen Ladenöffnungszeiten Montag bis Samstag von 08:00 bzw. 09:00 bis 18/19:00 Uhr oder auch, wenn sie selbständig waren, zu ganz eigenen Zeiten. Mitunter schwer kalkulierbar und willkürlich. Wenn man arbeiten war, hatte man also gegebenenfalls nur von 16:30 bis 19:00 Uhr oder am Samstag Zeit zu tanken. Das galt dann für nahezu alle Schüler oder Berufstätigen in einer Stadt. Ergo alle zwischen 15 und 65 Jahren. Damals arbeiteten in einer Stadt von seinerzeit 25 000 Einwohnern nahezu alle, nicht wie heute bei 18000 Einwohnern vielleicht noch die Hälfte. Dazu kommt der eigenartige Umstand, dass die Anlieferung üblicherweise auch zu diesen Zeiten war. Während der Anlieferung durfte jedoch nicht gezapft werden. So erklären sich die Schlangen.
Und dann gab es ja noch unsere Mentalität: Erst mal anstellen!
S51
 

Re: Das erste "Westauto"...

Beitragvon l'ange de paix » 5. Oktober 2010, 21:11

Mein erstes Westauto war ein Golf, gelb wie die Post mit 'nem schwarzen Streifen auf der Motorhaube, damit man ihn nicht mit der dt. Post verwechselt.
[laugh]
Dann hatte ich wieder einen Wartburg (Ostauto), den von Opa, dann einen weißen Ford "Fiesta", "Schneeflöckchen" genannt
und seit dem letzten Jahr einen schwarzen Citroen C4 Coupé.

Was keiner geglaubt haben wird,
was keiner gewusst haben wollte,
was keiner geahnt haben durfte,

das wird dann wieder das gewesen sein,
was keiner gewollt haben wollte.
(Erich Fried)
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Mein erstes Westauto (Doku)

Beitragvon SkinnyTrucky » 4. Juli 2012, 00:12

Mein erstes Westauto (Doku)








Und für diejenigen, die echt keine Ahnung haben, wie ein Auto funktioniert, folgende Doku.... [flash]



groetjes uit Sarno

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Re: Das erste "Westauto"...

Beitragvon Habicht-3 » 4. Juli 2012, 12:32

Die Karosserie kann zwar nicht rosten aber Rahmen und Fahrgestell taten das gerne. Guter Rostschutz und Hohlraumkonservierung


Vorsicht. Der Trabant ist hinsichtlich Aufbau relativ modern. Es ist eine selbstragende Karosserie (Ohne Rahmen!) mit Hilfsrahmen für den Triebsatz ("Hirsch"). Die Karosserie ist Stahlblech, die Beplankung (ausser am Heckmitteltei, Türrahmen, A-Säule, B-Säule, C-Säule und Fensterahmen sowie Bodengruppe) aus Duroplast.
Manche Trabbies rosteten nie, manche wie die Sau.
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Re: Das erste "Westauto"...

Beitragvon karnak » 4. Juli 2012, 14:41

Die DDR-Oberen sind gerne Citroen gefahren.Ich durfe des öffteren an der Straße stehen und aufpassen.Irgendwie haben mir die BX gefallen,die SED-Bezirkschefs fuhren die Dinger auch.
Das hat mich geprägt,denke ich.Mein erstes Westauto war ein Citroen-BX-nagelneu aus dem Laden.Das war mir wichtig,nach den alten Karren vorher.
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Re: Das erste "Westauto"...

Beitragvon Habicht-3 » 4. Juli 2012, 14:42

Waren das wirklich BX, ich meinte, das wären GSA Pallas gewesen, die man importierte?
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Re: Das erste "Westauto"...

Beitragvon augenzeuge » 4. Juli 2012, 14:58

Habicht-3 hat geschrieben:Waren das wirklich BX, ich meinte, das wären GSA Pallas gewesen, die man importierte?


Richtig! Gabs nur in Ostberlin für 42.000 Mark.
http://www.derwesten.de/auto/citroen-in ... 80642.html
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Re: Das erste "Westauto"...

Beitragvon Habicht-3 » 4. Juli 2012, 15:10

Hmm..die fuhren aber auch hier in Westthüringen reichlich. Na, vielleicht auch Genex.
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Re: Das erste "Westauto"...

Beitragvon vs1400 » 4. Juli 2012, 15:21

wenn 5500 eingeführt wurden und 400 in magdeburg landeten werden es wohl nochn paar richtung thüringen geschafft haben. [wink]

gruß vs
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Re: Das erste "Westauto"...

Beitragvon karnak » 4. Juli 2012, 15:35

Man hat auch BX importiert.Damit fuhr meist die 2 Garnitur in Berlin und die 1.Sekretäre der SED-Bezirksleitungen hatten einen,in dunkelblau.
Weiß ich genau,sind oft genug an mir vorbeigerauscht.
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Re: Das erste "Westauto"...

Beitragvon Icke46 » 4. Juli 2012, 16:19

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Re: Das erste "Westauto"...

Beitragvon karnak » 4. Juli 2012, 16:46

Sag ich doch.Wenn Erich kam,fuhren die dunkelblauen BX immer hinterher.Und treu wie ich bin,hatte ich irgendwann auch einen.War ein schönes fahren in den Dingern,leider halt lahme Kühe.
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Re: Das erste "Westauto"...

Beitragvon Icke46 » 4. Juli 2012, 16:47

Kollege von mir hat in der Zeit auch einen BX gefahren - war nie um einen flotten Spruch verlegen, so auch seine Erklärung des
Namens Citroen: Vorne zieht er, hinten dröhnt er [laugh] .
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Re: Das erste "Westauto"...

Beitragvon karnak » 4. Juli 2012, 16:51

Hör auf,Citroen fahren ist wie wenn Du fliegst.Du merkst kein Schlagloch.Meine Frau hat geweint als er in die Presse kam.
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Re: Das erste "Westauto"...

Beitragvon vega » 4. Juli 2012, 18:13

Aber Ersatzteile gab es ja wohl kaum dann für diese BX.

Antwort von Karnak
Also ich hatte meinen BX logischerweise erst nach der Wende.
In der DDR haben ja auch "Zivilisten",privatleute die Autos kaufen können.Die mit entsprechend Kohle uaf dem Konto halt.In Potsdam-Babelsberg gab es eine Vertragswerkstatt von Citroen,daß weiß ich.Ich gehe mal davon aus,die Ersatzteilversorgung war dort kein Problem,man musste nur die entsprechende Kohle haben.Allerdings glaube ich,BX gab es nicht mehr für Privatleute nur den Pallas.Genau weiß ich das aber nicht.
vega
 

Re: Das erste "Westauto"...

Beitragvon Volker Zottmann » 4. Juli 2012, 18:47

Nicht jammern Männer, lasst Euch, so wie ich zum Geburtstag einen neuen Citroen schenken. Ich habe den C4 Picasso.
Die Farbe werde ich nicht verraten, sonnst überrollt mich hier ein "Lager" mit Häme.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Das erste "Westauto"...

Beitragvon augenzeuge » 4. Juli 2012, 18:50

karnak hat geschrieben:Hör auf,Citroen fahren ist wie wenn Du fliegst.Du merkst kein Schlagloch.Meine Frau hat geweint als er in die Presse kam.


Und warum hast du dann keinen C5 gekauft sondern einen Ami....? [denken]

AZ

Antwort von Karnak
Ich war dann in einem Alter,wo man eine kleine Potenzhilfe braucht(meine Frau beleidigt mit diesen Ausdruck immer meinen Waaagen)jedenfalls ist ein Citroen nicht das richtige Auto zur Potenzsteigerung,die Amis haben da mehr drauf.
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Re: Das erste "Westauto"...

Beitragvon Icke46 » 4. Juli 2012, 18:59

Vielleicht wollte er zur Abwechslung mal fahren statt fliegen [grins] ?
Obwohl - nach Goslar ist er ja seinerzeit auch beinahe geflogen [flash] .
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