Ohne ersichtlichen Anlass fiel mir kürzlich auf, dass mit Ausnahme zu Uniformen oder zu speziellen Anlässen, die Männer heute kaum noch Hüte tragen. Das gilt wohl für ganz Deutschland, oder?
Traf man auf der Straße eine bekannte Dame oder Herrn, wurde der Hut kurz angelupft. In Gebäuden (Behörden, Kirchen, Gasthäuser usw.) mussten die Männer die Hüte abnehmen (die Damen durften sie aufbehalten).
Die Frauen trugen damals sehr häufig Kopftücher ( nicht aus religiösen Gründen ). Meistens aus Gewohnheit, manchmal aber auch um die Frisur vor Wind und Wetter zu schützen.
Bei Schürzen denke ich aber eher an die Frauen, genauer die Hausfrauen von damals. Meine Mutter, Großmutter und auch die anderen Frauen in unserem Mietshaus habe ich eigentlich fast ausschließlich in Schürzen, genauer gesagt in Kittelschürzen in Erinnerung.
Farben und Muster waren zwar unterschiedlich, meine Oma trug immer dunkle, meine Mutter hellere, manche auch einfarbig weiße, sonst waren sie aber alle gleich, Knopfleiste vorn, Arme frei. Praktisch, pflegeleicht, gut und immer irgendwelche Putzsachen in den Taschen. Im Sommer auch schon mal als Kleidersatz, direkt über dem Unterrock. Und mal schnell zum Einkaufen, auch das in der Kittelschürze. Ich glaube Kittelschürzen waren für unsere Mütter so selbstverständlich wie für uns die Jeans.
Sehr gut erinnere ich mich noch, dass mitte der 40ziger und wohl auch noch in den 50ziger Jahren das Tragen von Hosenträgern weit verbreitet war.
Zu eng ging nicht. Zu groß, zu weit? kein Problem (da wächst der noch hinein). Die Hosenbeine wurden etwas eingenäht und für den Halt sorgten Hosenträger. Ob kurze oder lange Hosen, Jungs oder Männer, Hosenträger waren noch weit verbreitet.
Es gibt zwar auch heute noch Hosenträger aber seit meiner Jugendzeit habe ich keine Hosenträger mehr benutzt und kenne in meinem Bekanntenkreis auch niemanden der sie noch benutzt.
Ich erinnere mich noch sehr gut, dass ich bei der Einschulung 1949 eine kurze Hose trug, die von Hosenträgern gehalten wurde. In den sogenannten " schlechten Zeiten ", wussten sich die Frauen und Mütter zu helfen, um ihren Männern und Kindern Kleidung zu besorgen oder selbst zu schneidern.
Eine Nähmaschine, die mit konstantem Treten einer Pedale aktiviert werden musste, gab es in fast allen Haushalten. Vermutlich war auch das in beiden deutschen Staaten gleich?
Es waren damals ja noch die sogenannten " schlechten Zeiten ", aber für mich auch Zeiten, an die ich mich gerne erinnere.