Darwin Award

Die Ecke für dies und das...

Darwin Award

Beitragvon Sirius » 26. Juli 2015, 21:10

Darwin Award

Der Darwinpreis ist ein sarkastischer Negativpreis. Er wird seit 1994 an Menschen verliehen, die sich versehentlich selbst töten oder unfruchtbar machen und dabei ein besonderes Maß an Dummheit zeigen. Der Name bezieht sich auf Charles Darwin, den Entdecker der natürlichen Auslese. Dahinter steht der Gedanke, dass ein lebensuntüchtiges Individuum seiner Art einen Gefallen tut, wenn es die Verbreitung des eigenen Erbguts verhindert. Der Darwin Award wird daher in der Regel posthum verliehen. Menschen, die dem Tode knapp entronnen sind, werden mit einer „lobenden Erwähnung“ ausgezeichnet.

Die Todesfälle werden auf einer Webseite vorgestellt. Alle Fälle werden auf Richtigkeit oder Plausibilität geprüft. Nur in der ersten Buchausgabe der Darwin Awards waren noch Moderne Sagen enthalten.

Kriterien

Der Kandidat bzw. Preisträger muss die folgenden Kriterien erfüllen:

1. Fortpflanzungsfähigkeit: Der Kandidat muss aus dem Genpool ausscheiden, also sterben oder zumindest unfruchtbar werden.
2. Originalität: Es muss eine außergewöhnlich dumme Fehleinschätzung stattfinden, mehr als die „übliche Blödheit“.
3. Eigenes Verschulden: Der Kandidat muss sein Ausscheiden aus dem Genpool selbst herbeigeführt haben. Zudem führt der Tod eines Unbeteiligten zur Ablehnung der Geschichte.
4. Reife: Der Kandidat muss ein urteilsfähiger Mensch sein. Kinder, deren Urteilsvermögen noch nicht voll ausgebildet ist oder Menschen mit geistigen Störungen sind ausgeschlossen.
5. Richtigkeit: Das Ereignis muss bestätigt oder zumindest plausibel sein.

Umstritten ist, ob der Darwinpreis auch an einen Menschen verliehen werden sollte, der lebende Kinder hat - seine „Idiotie-Gene“ hat er ja bereits weitergegeben. In der deutschen Buch-Ausgabe von 2003 wurde hierzu klargestellt: „Falls bereits Nachkommen des Kandidaten existieren, stellt dies zwar eine potenzielle Gefahr für den Genpool dar, doch der Kandidat wird dadurch nicht disqualifiziert“ Begründet wurde dies damit, dass Kinder nur die Hälfte des genetischen Materials beider Eltern erben.

Geschichte

Der Darwinpreis ist eine Idee von Biologiestudenten der Stanford University in Kalifornien. Sie sammelten skurrile Fälle und Anekdoten und präsentierten sie auf einer Website der Universität. Nachdem die Seite sehr populär geworden war, wurde sie ausgelagert. Heute werden täglich neue Fälle eingestellt und von einer weltweiten Fan-Gemeinde diskutiert und beurteilt. Auch einen Newsletter gibt es.

Wesentlich getragen wird das Projekt von der Molekularbiologin Wendy Northcutt, die auch die Autorin der Darwin-Awards-Bücher ist. Sie gab ihren regulären Beruf schließlich auf und widmet sich bis heute dem Projekt.

In Deutschland erlangte der Darwinpreis eine größere Bekanntheit, als ihm das Nachrichtenmagazin Der Spiegel am 5. Januar 1998 einen einseitigen Artikel widmete.[3] Zuvor wurde über den Preis in der Zeitschrift Spiegel Special 9/1997 berichtet.

Beispiele

Ein Rechtsanwalt warf sich gegen eine Scheibe im 24. Stock eines Hochhauses, um die Stabilität der Fenster zu demonstrieren. Das Fenster gab jedoch nach, er stürzte aus dem Gebäude und war beim Aufschlag sofort tot.

Ein Autofahrer, der sich während eines Staus erleichtern wollte, sprang über eine Leitplanke. Er übersah, dass sich direkt dahinter eine Schlucht befand.

Eine junge Frau fuhr bei starkem Regenfall in eine aus diesem Grund polizeilich gesperrte Straße und stürzte mit ihrem Mofa in einen kleinen Fluss. Kurz nachdem sie von einem
Polizisten gerettet worden war, sprang sie erneut in den Fluss und ertrank. Es blieb unklar, ob sie flüchten oder ihr Mofa retten wollte.

Zwei Einbrecher wollten einen Geldautomaten aufsprengen und benutzten dazu so viel Sprengstoff, dass das gesamte Gebäude über ihnen einstürzte.

Ein 21-jähriger Mann sprang aus Spaß gegen einen aus einem U-Bahnhof ausfahrenden Zug der Berliner U-Bahn. Dabei geriet er zwischen die Wagen und wurde überrollt.

Ebenfalls in der Berliner U-Bahn nahm im Dezember 2009 ein 22-jähriger Randalierer während der Fahrt an den Haltestangen Schwung und trat eine Scheibe heraus. Dabei wurde er aus dem Zug gerissen, von einem aus der Gegenrichtung kommenden U-Bahn-Zug erfasst und tödlich verletzt.

in 25-jähriger Fahrradfahrer überquerte das Rollfeld eines brasilianischen Flughafens. Das landende Flugzeug bemerkte er nicht, weil er Musik auf seinem Walkman hörte. Als das Flugzeug ihn traf, befand er sich mitten auf dem Rollfeld. Das Flugzeug erlitt schwere Propeller- und Flügelschäden.

https://de.wikipedia.org/wiki/Darwin_Award


Hat jemand schon mal vom Darwin Award gehört? Nachfolgend zwei nominierungsfähige Fälle, die sich in den letzten zwei Wochen in Deutschland ereignet haben.
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Re: Darwin Award

Beitragvon Sirius » 26. Juli 2015, 21:15

Duisburg 18-Jähriger stirbt nach Tritt gegen fahrenden Güterzug

Das Opfer war auf dem Heimweg von der Disko, als es sich vor den Augen seiner Freunde zu einer übermütigen Aktion hinreißen ließ.


Wanheimerort. Seinen Übermut hat ein 18-Jähriger an einem Bahnhof in Duisburg am frühen Sonntagmorgen mit dem Leben bezahlt. Wie die Polizei mitteilte, wollte das Opfer nach einem Diskobesuch vor den Augen seiner Freunde gegen einen durchfahrenden Güterzug treten. Dabei sei der junge Mann abgerutscht und nach ersten Ermittlungen zwischen Gleis und Gleisbett gelandet. Er sei sofort tot gewesen.
...
http://www.abendblatt.de/vermischtes/ar ... erzug.html


Männer sterben bei Sprung in leeres Schwimmbecken

Tragisches Unglück in Oberfranken: Zwei Männer brechen in ein Freibad in Kulmbach ein. Sie wollen vom Sprungturm springen. Doch das Areal war gesperrt, das Becken leer. Beide springen in den Tod.


Bei einem tragischen Unfall in einem teilweise stillgelegten Freibad sind im oberfränkischen Kulmbach zwei junge Männer ums Leben gekommen. Nach Angaben der Polizei hatte ein Spaziergänger am Sonntagmorgen die grausige Entdeckung gemacht und sofort Alarm geschlagen.
...
Nach Angaben der Polizei handelt es sich bei den Opfern um einen 20 und einen 24 Jahre alten Mann. "Wir gehen davon aus, dass die beiden in der Nacht oder am frühen Morgen verbotenerweise in das Bad eingestiegen sind", sagte ein Polizeisprecher.

Nach den ersten Ermittlungen sei von einem "tragischen Unglück" auszugehen. Offenbar hatten die jungen Männer übersehen, dass das Becken nicht mit Wasser gefüllt war.
...
http://www.welt.de/vermischtes/article1 ... ecken.html

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Re: Darwin Award

Beitragvon pentium » 26. Juli 2015, 21:22

Bei DMAX gibt es eine Serie: 1000 WEGE INS GRAS ZU BEISSEN
Die Dokumentar-Serie 1000 WEGE INS GRAS ZU BEISSEN schildert fatale Unfälle und menschliche Tragödien, die zum Teil so bizarr und grotesk erscheinen, dass man ihren wahren Charakter anzweifelt.

Vielleicht sollte man die Überschrift in die Richtung verändern?

mfg
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PS. Ich verschiebe mal den Thread in die Plauderecke.
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
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Re: Darwin Award

Beitragvon Sirius » 26. Juli 2015, 21:27

pentium hat geschrieben:Bei DMAX gibt es eine Serie: 1000 WEGE INS GRAS ZU BEISSEN
Die Dokumentar-Serie 1000 WEGE INS GRAS ZU BEISSEN schildert fatale Unfälle und menschliche Tragödien, die zum Teil so bizarr und grotesk erscheinen, dass man ihren wahren Charakter anzweifelt.

Vielleicht sollte man die Überschrift in die Richtung verändern?

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PS. Ich verschiebe mal den Thread in die Plauderecke.


Und erfüllen die dort gezeigten Fälle immer die genannten fünf Kriterien, insbesondere die Kriterien 2, 3 und 5 im Eingangszitat?
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Re: Darwin Award

Beitragvon pentium » 26. Juli 2015, 21:33

Sirius hat geschrieben:
pentium hat geschrieben:Bei DMAX gibt es eine Serie: 1000 WEGE INS GRAS ZU BEISSEN
Die Dokumentar-Serie 1000 WEGE INS GRAS ZU BEISSEN schildert fatale Unfälle und menschliche Tragödien, die zum Teil so bizarr und grotesk erscheinen, dass man ihren wahren Charakter anzweifelt.

Vielleicht sollte man die Überschrift in die Richtung verändern?

mfg
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PS. Ich verschiebe mal den Thread in die Plauderecke.


Und erfüllen die dort gezeigten Fälle immer die genannten fünf Kriterien, insbesondere die Kriterien 2, 3 und 5 im Eingangszitat?


Meistens @Sirius

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Re: Darwin Award

Beitragvon Olaf Sch. » 27. Juli 2015, 07:23

das gibt es auch als Buch. Mir ist in Erinnerung geblieben wie ein US Sheriff die neue kugelsichere Weste ausprobierte und auf sich schießen lies - ging alles gut bis eine Kugel ihn unterhalb der Weste traf...
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Re: Darwin Award

Beitragvon Edelknabe » 27. Juli 2015, 07:49

Leute ne ihr grabt hier Sachen aus, das ist schon etwas makaber. Also ob die Eltern so eines verunglückten Jugendlichen solche Freds auch so "toll" wie die Studenten(Erfinder) finden, das zweifle ich schon mal stark an. Denn in den wenigsten Fällen werden solche Unfälle an Bahnanlagen mit jugendlicher Dummheit sondern eher mit viel zuviel Alkohol, somit verminderter Reaktionsfähigkeit und somit Selbstüberschätzung zusammen hängen.

Aber Einen hätte ich dazu, den fand ich selber einmal so köstlich dämlich,der lässt sich eigentlich schlecht toppen. Gerade weil ich mir überlegte, wenn ich im späten Greisenalter selber einmal in so eine kuriose Situation gerate, na dann richtig gute Nacht.

Geht also los. Irgendwo im Lande "springt/fällt" ein alter Mann(so um die 90 Jahre) in einen Fluss mit ordentlicher Strömung. Nun stand leider in der Zeitung nicht, war alter Mann etwa totkrank, oder handelte einfach nur in suizider Absicht, oder ist er gar gestolpert? Na jedenfalls, ein junger Mann, wohl ein recht guter Schwimmer sieht das alles und hechtet hinterher, er rettet den Greis unter Einsatz seines Lebens.

Man schrieb wohl noch dazu ...."tolle Sache und Junger Mann war so ne Art Held" und ich dachte so bei mir"Hättest du das lieber mal sein gelassen Junge"

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Re: Darwin Award

Beitragvon pentium » 27. Juli 2015, 08:28

Edelknabe hat geschrieben:Leute ne ihr grabt hier Sachen aus, das ist schon etwas makaber. Also ob die Eltern so eines verunglückten Jugendlichen solche Freds auch so "toll" wie die Studenten(Erfinder) finden, das zweifle ich schon mal stark an. Denn in den wenigsten Fällen werden solche Unfälle an Bahnanlagen mit jugendlicher Dummheit sondern eher mit viel zuviel Alkohol, somit verminderter Reaktionsfähigkeit und somit Selbstüberschätzung zusammen hängen.

Aber Einen hätte ich dazu, den fand ich selber einmal so köstlich dämlich,der lässt sich eigentlich schlecht toppen. Gerade weil ich mir überlegte, wenn ich im späten Greisenalter selber einmal in so eine kuriose Situation gerate, na dann richtig gute Nacht.

Geht also los. Irgendwo im Lande "springt/fällt" ein alter Mann(so um die 90 Jahre) in einen Fluss mit ordentlicher Strömung. Nun stand leider in der Zeitung nicht, war alter Mann etwa totkrank, oder handelte einfach nur in suizider Absicht, oder ist er gar gestolpert? Na jedenfalls, ein junger Mann, wohl ein recht guter Schwimmer sieht das alles und hechtet hinterher, er rettet den Greis unter Einsatz seines Lebens.

Man schrieb wohl noch dazu ...."tolle Sache und Junger Mann war so ne Art Held" und ich dachte so bei mir"Hättest du das lieber mal sein gelassen Junge"

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Passt aber nicht so richtig zum Thema, Rainer-Maria! Einfach mal den Beitrag von Sirius richtig lesen.


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