Darwin Award
Der Darwinpreis ist ein sarkastischer Negativpreis. Er wird seit 1994 an Menschen verliehen, die sich versehentlich selbst töten oder unfruchtbar machen und dabei ein besonderes Maß an Dummheit zeigen. Der Name bezieht sich auf Charles Darwin, den Entdecker der natürlichen Auslese. Dahinter steht der Gedanke, dass ein lebensuntüchtiges Individuum seiner Art einen Gefallen tut, wenn es die Verbreitung des eigenen Erbguts verhindert. Der Darwin Award wird daher in der Regel posthum verliehen. Menschen, die dem Tode knapp entronnen sind, werden mit einer „lobenden Erwähnung“ ausgezeichnet.
Die Todesfälle werden auf einer Webseite vorgestellt. Alle Fälle werden auf Richtigkeit oder Plausibilität geprüft. Nur in der ersten Buchausgabe der Darwin Awards waren noch Moderne Sagen enthalten.
Kriterien
Der Kandidat bzw. Preisträger muss die folgenden Kriterien erfüllen:
1. Fortpflanzungsfähigkeit: Der Kandidat muss aus dem Genpool ausscheiden, also sterben oder zumindest unfruchtbar werden.
2. Originalität: Es muss eine außergewöhnlich dumme Fehleinschätzung stattfinden, mehr als die „übliche Blödheit“.
3. Eigenes Verschulden: Der Kandidat muss sein Ausscheiden aus dem Genpool selbst herbeigeführt haben. Zudem führt der Tod eines Unbeteiligten zur Ablehnung der Geschichte.
4. Reife: Der Kandidat muss ein urteilsfähiger Mensch sein. Kinder, deren Urteilsvermögen noch nicht voll ausgebildet ist oder Menschen mit geistigen Störungen sind ausgeschlossen.
5. Richtigkeit: Das Ereignis muss bestätigt oder zumindest plausibel sein.
Umstritten ist, ob der Darwinpreis auch an einen Menschen verliehen werden sollte, der lebende Kinder hat - seine „Idiotie-Gene“ hat er ja bereits weitergegeben. In der deutschen Buch-Ausgabe von 2003 wurde hierzu klargestellt: „Falls bereits Nachkommen des Kandidaten existieren, stellt dies zwar eine potenzielle Gefahr für den Genpool dar, doch der Kandidat wird dadurch nicht disqualifiziert“ Begründet wurde dies damit, dass Kinder nur die Hälfte des genetischen Materials beider Eltern erben.
Geschichte
Der Darwinpreis ist eine Idee von Biologiestudenten der Stanford University in Kalifornien. Sie sammelten skurrile Fälle und Anekdoten und präsentierten sie auf einer Website der Universität. Nachdem die Seite sehr populär geworden war, wurde sie ausgelagert. Heute werden täglich neue Fälle eingestellt und von einer weltweiten Fan-Gemeinde diskutiert und beurteilt. Auch einen Newsletter gibt es.
Wesentlich getragen wird das Projekt von der Molekularbiologin Wendy Northcutt, die auch die Autorin der Darwin-Awards-Bücher ist. Sie gab ihren regulären Beruf schließlich auf und widmet sich bis heute dem Projekt.
In Deutschland erlangte der Darwinpreis eine größere Bekanntheit, als ihm das Nachrichtenmagazin Der Spiegel am 5. Januar 1998 einen einseitigen Artikel widmete.[3] Zuvor wurde über den Preis in der Zeitschrift Spiegel Special 9/1997 berichtet.
Beispiele
Ein Rechtsanwalt warf sich gegen eine Scheibe im 24. Stock eines Hochhauses, um die Stabilität der Fenster zu demonstrieren. Das Fenster gab jedoch nach, er stürzte aus dem Gebäude und war beim Aufschlag sofort tot.
Ein Autofahrer, der sich während eines Staus erleichtern wollte, sprang über eine Leitplanke. Er übersah, dass sich direkt dahinter eine Schlucht befand.
Eine junge Frau fuhr bei starkem Regenfall in eine aus diesem Grund polizeilich gesperrte Straße und stürzte mit ihrem Mofa in einen kleinen Fluss. Kurz nachdem sie von einem
Polizisten gerettet worden war, sprang sie erneut in den Fluss und ertrank. Es blieb unklar, ob sie flüchten oder ihr Mofa retten wollte.
Zwei Einbrecher wollten einen Geldautomaten aufsprengen und benutzten dazu so viel Sprengstoff, dass das gesamte Gebäude über ihnen einstürzte.
Ein 21-jähriger Mann sprang aus Spaß gegen einen aus einem U-Bahnhof ausfahrenden Zug der Berliner U-Bahn. Dabei geriet er zwischen die Wagen und wurde überrollt.
Ebenfalls in der Berliner U-Bahn nahm im Dezember 2009 ein 22-jähriger Randalierer während der Fahrt an den Haltestangen Schwung und trat eine Scheibe heraus. Dabei wurde er aus dem Zug gerissen, von einem aus der Gegenrichtung kommenden U-Bahn-Zug erfasst und tödlich verletzt.
in 25-jähriger Fahrradfahrer überquerte das Rollfeld eines brasilianischen Flughafens. Das landende Flugzeug bemerkte er nicht, weil er Musik auf seinem Walkman hörte. Als das Flugzeug ihn traf, befand er sich mitten auf dem Rollfeld. Das Flugzeug erlitt schwere Propeller- und Flügelschäden.
https://de.wikipedia.org/wiki/Darwin_Award
Hat jemand schon mal vom Darwin Award gehört? Nachfolgend zwei nominierungsfähige Fälle, die sich in den letzten zwei Wochen in Deutschland ereignet haben.