Geschichten aus 1000 und einer Zeitungsnacht

Die Ecke für dies und das...

Re: Geschichten aus 1000 und einer Zeitungsnacht

Beitragvon Volker Zottmann » 31. August 2015, 19:07

Das ist hier traurig Edelknabe, ganz traurig!
Du hast gerade dem Jago geschrieben, dass nichts erfunden ist.
Demnach stimmt Deine Geschichte, was es keineswegs besser macht. Extra auf Vertretungsschicht auf eine ahnungslose Frau zu warten, um diese voyeuristisch in Augenschein zu nehmen. Na, solchen Zeitungsbringer wünsch ich mir!
Unrechtsbewusstsein scheint Dir fremd zu sein. Ich stelle mir solche eine Situation hier vor und was nach Kenntnisnahme geschähe.... [mundzu]

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Geschichten aus 1000 und einer Zeitungsnacht

Beitragvon andr.k » 31. August 2015, 20:03

Volker Zottmann hat geschrieben:Unrechtsbewusstsein scheint Dir fremd zu sein. Ich stelle mir solche eine Situation hier vor und was nach Kenntnisnahme geschähe.... [mundzu]

Gruß Volker


... und das aus deinem Mund. [shocked]

Da fällt mir glatt der Spruch ein: Im Internetz die große Klappe, aber sonst nur bei grün über die Ampel. [flash]
Man lebt ruhiger, wenn man nicht alles sagt, was man weiß, nicht alles glaubt, was man hört und über den Rest einfach nur lächelt.
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Re: Geschichten aus 1000 und einer Zeitungsnacht

Beitragvon steffen52-1 » 31. August 2015, 20:39

Wenn der edle Knabe mit seinem Zeitungsauto durch die Nacht fährt, glaube schon das er da bestimmte offene Fenster sieht! Warum soll er da nicht mal einen Blick drauf werfen? Würde ich auch machen!
Der Arbeitgeber wird es wissen und deshalb auch nur das bezahlen was er muss! [laugh]
Grüsse steffen52-1
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Re: Geschichten aus 1000 und einer Zeitungsnacht

Beitragvon pentium » 31. August 2015, 20:45

steffen52-1 hat geschrieben:Wenn der edle Knabe mit seinem Zeitungsauto durch die Nacht fährt, glaube schon das er da bestimmte offene Fenster sieht! Warum soll er da nicht mal einen Blick drauf werfen? Würde ich auch machen!
Der Arbeitgeber wird es wissen und deshalb auch nur das bezahlen was er muss! [laugh]
Grüsse steffen52-1


Offenes Badfenster, bei Schneesturm und Minusgraden? Aber ich höre lieber auf, ich bin raus aus dem Thema...

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Re: Geschichten aus 1000 und einer Zeitungsnacht

Beitragvon steffen52-1 » 31. August 2015, 20:51

pentium hat geschrieben:
steffen52-1 hat geschrieben:Wenn der edle Knabe mit seinem Zeitungsauto durch die Nacht fährt, glaube schon das er da bestimmte offene Fenster sieht! Warum soll er da nicht mal einen Blick drauf werfen? Würde ich auch machen!
Der Arbeitgeber wird es wissen und deshalb auch nur das bezahlen was er muss! [laugh]
Grüsse steffen52-1


Offenes Badfenster, bei Schneesturm und Minusgraden? Aber ich höre lieber auf, ich bin raus aus dem Thema...

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Sehe nicht alles so verbissen, Steffen! Er hat eben gewisse Zeiten mehr als verwechselt! Ist doch nun mal unser Geschichten Schreiber! Ich finde es immer lustig! [wink] Was er eben so erlebt, da sind wir eben Weißenknaben und nicht wie er Edelknaben! [hallo]
Grüsse steffen52-1
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Re: Geschichten aus 1000 und einer Zeitungsnacht

Beitragvon andr.k » 31. August 2015, 20:54

pentium hat geschrieben:Offenes Badfenster, bei Schneesturm und Minusgraden?


Es gibt halt auch "Harte Frauen" und die stehen im Winter im Garten oder eben am Fenster. [flash]
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Re: Geschichten aus 1000 und einer Zeitungsnacht

Beitragvon andr.k » 31. August 2015, 21:09

@Edelknabe, schreib einfach weiter so! Die Themen-Überschrift passt. [wink]

Grüße vonner Küste

Andreas [hallo]
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Re: Geschichten aus 1000 und einer Zeitungsnacht

Beitragvon pentium » 31. August 2015, 21:12

Ja Rainer-Maria, schreibe ruhig weiter, ich halte mich aus dem Thema rauss....und schreibe nichts mehr von Märchenstunde...

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Re: Geschichten aus 1000 und einer Zeitungsnacht

Beitragvon Edelknabe » 1. September 2015, 07:32

In meiner Zeitungsnacht bin ich etwas in mich gegangen,und zwar mit der Nachdenke. Ich dachte so, jetzt hast du die schöne Geschichte gerade erst angefangen schon bist du wieder der Märchenerzähler, dann, die Krönung des gestrigen Abend, der Spanner dazu. Der, der sich wohl an den X Morgen gleich einen gegönnt hatte,im Auto, eben beim Anblick einer schönen Frau.

Also Märchenerzähler bin ich hier in der Titulierung mittlerweile gewöhnt, das andere noch nicht.Ich werde mich auch nicht dran gewöhnen, auch nicht dran, das in der Geschichte auf einmal das Badezimmerfenster offen stand, bei Minus 12 Grad, weil, davon hatte der Rainer doch überhaupt nix getextet????????????????

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Re: Geschichten aus 1000 und einer Zeitungsnacht

Beitragvon augenzeuge » 1. September 2015, 07:34

Edelknabe hat geschrieben: das in der Geschichte auf einmal das Badezimmerfenster offen stand, bei Minus 12 Grad, weil, davon hatte der Rainer doch überhaupt nix getextet????????????????


Ist doch nur die Frage, wie lange macht man das Fenster auf, oder? Also ich mache das auch....nach dem Duschen bei -10 Grad....nur mal so.
Und wenn dann der Bote unten steht, ja dann.... [grin]

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Re: Geschichten aus 1000 und einer Zeitungsnacht

Beitragvon steffen52-1 » 1. September 2015, 19:29

augenzeuge hat geschrieben:
Edelknabe hat geschrieben: das in der Geschichte auf einmal das Badezimmerfenster offen stand, bei Minus 12 Grad, weil, davon hatte der Rainer doch überhaupt nix getextet????????????????


Ist doch nur die Frage, wie lange macht man das Fenster auf, oder? Also ich mache das auch....nach dem Duschen bei -10 Grad....nur mal so.
Und wenn dann der Bote unten steht, ja dann.... [grin]

AZ

AZ, für den Boten ist es wohl schöner, wenn nicht Du sondern Deine Frau das Fenster nach dem duschen auf macht!!!! [laugh]
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Re: Geschichten aus 1000 und einer Zeitungsnacht

Beitragvon augenzeuge » 1. September 2015, 21:25

Meinste....hier gibts mehrheitlich Botinnen.... [grin]

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Re: Geschichten aus 1000 und einer Zeitungsnacht

Beitragvon Volker Zottmann » 1. September 2015, 21:32

augenzeuge hat geschrieben:Meinste....hier gibts mehrheitlich Botinnen.... [grin]

AZ


Hier auch... und einige lauern auch, mich zu sehen. Natürlich im Garten (das Badfenster ist zu hoch), die erzählen immer gern mit mir.

Ist ja auch einharter Job, auch für Frauen. [wink]

Gruß Volker
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Re: Geschichten aus 1000 und einer Zeitungsnacht

Beitragvon Edelknabe » 6. September 2015, 09:20

„Das Minutenspiel „ der zweite und letzte Teil, von Rainer-Maria Rohloff

Nach dem dritten Tag kam mir ein Verdacht. „Sie spielt mit dir Rainer, ja richtig, das Mädel weiß doch ganz genau das du auf die Minute pünktlich hier im Schatten des Carport stehst und Ihr beim Duschen zusiehst.“ Denn ich hatte mir die Zeit vom ersten Morgen gemerkt, exakt 5.37 Uhr war das und war ich jetzt ne Minute, zwei Minuten später dran, dann spielte Sie noch etwas an ihren Haaren vor dem Spiegel herum um dann erst in die Dusche zu steigen. Sie blickte auch nie direkt aus dem Fenster sondern musste Hundertprozentig meinen Scheinwerfer wohl aus den Augenwinkeln wahrnehmen, wenn ich um die Ecke bog, weil auch dann erst der Motor und das Licht erlosch.

Dieses raffinierte Luder, die Sache begann doch richtig interessant zu werden, der erotische Genuss lag somit auf beiden Seiten, das kam mir so in den Sinn, unser Minutenspiel konnte beginnen und ich richtete meine Runde so ein das ich exakt 5.37 Uhr um diese Ecke bog, das war jetzt Pflicht, das war Gesetz geworden. Oder doch eher Sucht, die ganz normale männliche Sucht nach ihrem nackten Körper?
Den ich doch nicht anfassen, nur genussvoll betrachten konnte? Und was verspürte Sie bei unserem Spiel, waren meine Hände etwa die Sunshine Body Lotion, als Sie sich unter dem warmen Wasser damit im Zeitlupentempo einzureiben schien?

Anderntags stand ihr Mann auf einmal vor dem Spiegel, rasierte sich in aller Ruhe, und das um die selbe Zeit, ich war regelrecht sauer, mein Morgen irgendwie nicht das von den Morgen vorher. Dabei sah der Kerl doch gar nicht so unrecht aus, also meine Frau hätte gemeint“ Der hat ne richtig gute Figur, der braucht sich wahrlich nicht zu verstecken, weil Rainer, es gibt heute einfach viel zu wenig gepflegte Männer. Denn schau dir die alten und auch mitteljungen Kerle doch einfach mal an, da kann dir…..damit meine Sie wohl die Frauen ihres Alters an sich….. nur noch (sinngemäß) das kotzen kommen“.

Und na gut, zu gegeben, ich war so zwanzig Jahre älter wie das Kerlchen da, habe logischerweise nicht mehr diese Muskelpartien aber wie gesagt, rasieren tue ich mich auch. Verstehe doch einer die Frauen, ich sah jetzt unseren mitteljungen Nachbarn auf einmal mit kritischem Auge, denn unser Badezimmerfenster geht doch dummerweise nach deren Grundstück raus. Saß der Kerl nicht immer des Abends spät auf deren Stufen vor der Haustür, immer dann, wenn meine Frau in der Wanne duschte? Und Sie duschte mir letzten Sommer einfach zu oft, schob es auf die Hitze. Mir war das doch damals vollkommen schnurze, dummerweise bis jetzt.

Ob ihr Mann etwas gemerkt hatte, von unserem Minutenspiel? Und merken wir Männer überhaupt etwas, gerade wenn es um unsere Frauen und ihre ganz eigenen Sehnsüchte, ihre geheimen Phantasien geht? Ich war mir jetzt überhaupt nicht mehr sicher, machte ganz schnell mit dem Rest an Zeitungen, war schon wieder verschwunden. Gott ne ein nackter Kerl am Badezimmerfenster, also ohne Mist, mir wurde richtig schlecht,(sinngemäß bitte) zumal ich überhaupt kein Freund der Homodingsbummssachen bin, es wohl auch nie werden würde.
Er hatte wohl nichts bemerkt denn zwei Tage später nahm Sie mir persönlich die Zeitung aus der Hand, da schaffte ich unser Minutenspiel einfach nicht mehr weil mein Auto streikte, die kleine auch schon ältere Karre hielt auf einmal kein Standgas mehr, ich musste wohl oder übel am Vormittag dann die Werkstatt aufsuchen.

Aber über diesen Morgen und ihr tiefgründiges Lächeln schrieb ich schon. Mein Lächeln war da auch nicht ohne, denn wir hatten uns in dem Moment verstanden, auch ohne das freundliche Guten Morgen. Das war nur der Höflichkeit halber weil, ich bin noch alte Schule, bei mir wird noch ordentlich gegrüßt, der Kunde ist schließlich König…..besser, in ihrem speziellen Fall war Sie wohl die Königin.

Zwei Jahre später hatte ich wieder einmal diese Runde, nur diesmal im Hochsommer. Wo einmal das Badezimmerfenster war, da hatte doch Einer oder war es ihr Mann einen wunderschönen verglasten Wintergarten davor gebaut. Das Teil war so hoch, da war einfach nix mehr mit erotischer Aussicht. Ich gebe ehrlich zu, ich war es auch nicht böse, das war halt der ganz normale Lauf der Zeit. Jetzt nahm mir eine andere junge hübsche Frau (fast) jeden Morgen die Zeitung persönlich aus der Hand, gleich am Anfang meiner Runde. Sie musste wohl auf Schicht, las das Wurstblatt noch nicht einmal noch schaute Sie kurz auf die Titelseite, schmiss es einfach nur auf deren Garderobe, kurvte dann immer kurz nach mir aus dem Hoftor.

Auch ihr Lächeln hatte etwas, das lies dich doch am Morgen vollkommen vergessen das du nur Zeitungszusteller bist.

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Re: Geschichten aus 1000 und einer Zeitungsnacht

Beitragvon Dr. 213 » 7. September 2015, 00:14

Danke für den zweiten Teil Rainer !
Ich hatte schon Bedenken wegen akuter Schreibblockade aufgrund der zahlreichen Literaturkritiker hier und so.

Also bei deinem ersten Teil hatte ich schon wieder Bedenken.
Kann doch nicht sein, der Rainer stalkt einer Frau nach, die eigentlich überhaupt nicht sein Typ ist.

Beim zweiten Teil war ich zuerst etwas enttäuscht weil Du ja -anders als vermutet- nicht zum Schuss gekommen warst.

Sich augenzwinkernd mit dem anderen Geschlecht zu verstehen ist manchmal sogar noch besser wie "richtig" .
Kennt doch sicher fast jeder, diese tolle Nachbarin von nebenan mit der man sich so gut versteht und die man am
liebsten mal so richtig durchknattern müßte, was man aber aus Rücksichtnahme auf die Folgen dann doch nie macht.

Bei aller Liebe, Mann muß aber ein bissel vorsichtig sein, das einem dieses blöde Kopfkino blos nicht verar.....
Beispiel: Die Olle auf dem Schoppingkanal will in Wirklichkeit nix von dir, außer daß du sofort anrufst und die hässlichen
Lochmustersandalen oder die Schrunzmusik von drittklassigen 60er Jahre- Stars auf der "einmaligen" CD- Kollektion bestellst.

Also Rainer, mehr davon !
Du hast dir deine Fans herangezogen, jetzt bitte keinen Rückzieher.


Gruß
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Re: Geschichten aus 1000 und einer Zeitungsnacht

Beitragvon Edelknabe » 7. September 2015, 17:07

Der Doktor mit:

"Sich augenzwinkernd mit dem anderen Geschlecht zu verstehen ist manchmal sogar noch besser wie "richtig" ."
Textauszug ende

Das ist....das war der Punkt Dok bei dem ganzen Kopfkino und daneben noch der sichtbare Genuss in der selbst erlebten Geschichte, du hast es sehr gut formuliert.Ich erinnere mich eines deiner Anfangstexte hier im Forum(die Schilderung deiner Flucht), da war irgendwas mit dem Mitarbeiter der Botschaft(der deutschen B.) und du konntest so gut seine Reaktion beschreiben, sein Verhalten dir gegenüber und ich dachte so bei mir....der Kerl ist ähnlich wie du, der sieht doch den Menschen gegenüber, der merkt sich was und wenn es nur Nebensächlichkeiten sind.Die aber dann in der Beurteilung des Menschen, des Einzelnen richtig gut herangezogen werden können.

Deswegen Dok bleib ich dran am Menschen, denn der ist das beste Hobby was ich mir persönlich vorstellen kann,da verstehe ich was davon. Also her mit den schwierigen Fällen so Interessierter und unserem VolkerHAAAAAAAAAAAAAAAAAa

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Re: Geschichten aus 1000 und einer Zeitungsnacht

Beitragvon Edelknabe » 26. Januar 2019, 10:34

„Adolf Hitler in kurzen Hosen“ von Rainer-Maria Rohloff

Wann hatte ich den Kerl eigentlich zum ersten Mal gesehen? Das musste im Juli letzten Jahres gewesen sein. Denn die Nächte waren warm, zum Teil etwas nebelig und beim ersten Mal war ich mir echt nicht sicher, war das da in der Dunkelheit gerade ein Mann oder doch eher eine Frau? Nur eines hatte ich gleich gesehen, dieser Nachtmensch trug kurze Hosen.

Für die kommende Nacht und schon in neugieriger Erwartung nahm ich mir vor, Rainer fahre auf diesem Feldweg halt etwas langsamer, denn dieser verband zwei Ortsteile und ich war echt zu faul, den offiziellen Weg vorn über die Bundesstraße zu benutzen. Die Strecke war mir einfach zu lang, der landwirtschaftliche Trampelpfad hier wesentlich kürzer und auch recht gut befestigt, eine Schotterpiste halt.

Verdammt, ich hatte ihn in der kommenden Nacht wieder nur von hinten im Scheinwerferlicht erfasst aber mein Bild rundete sich, es war ein Mann um die fünfundvierzig und zu den Hosen kamen jetzt schwarze Kniestrümpfe dazu. An den Füßen trug der Kerl richtig schön blank geputzte schwarze Schuhe, die trug heute kaum noch einer in dieser etwas altertümlichen Form.

Seine Jacke, das war so eine Art Bundjacke nur in der Farbe , da war ich mir nicht sicher, es war etwas mit blau und rot, und er trug etwas in der Hand was ähnlich wie ein Stab aussah.

Jetzt wusste ich auch, er kennt deine Zeiten denn fast auf gleicher Höhe, gut 500 Meter vom Dorfrand weg und ca. um 3.00Uhr begegnete ich ihm wieder. Das war doch nun kein Zufall mehr, der Kerl trieb ein Spiel nur welches, darüber war ich mir vollkommen im unklaren.

Meine Gedanken während meiner Zeitungsnachtschicht stellten also schon einmal Fragen. Wo läuft der Kerl eigentlich hin? Du hast ihn immer nur von hinten gesehen, also kehrte der Kerl nach kurzer Zeit wieder um und richtig, da gab es so eine Art Freisitz einer Wanderhütte mit Bänken, eben für Fahrradtouristen, das musste sein Umkehrpunkt sein. Und wo kam der Kerl im Dorf T. eigentlich her? Denn in T. selber hatte ich ihn in der Nacht noch nie gesehen.

Merkwürdig das Ganze und unsere Begegnungen nahmen zu denn fast jede zweite Nacht war „Adolf „ jetzt unterwegs.Er schaute auch nie ins Scheinwerferlicht, eher trug Mann den Kopf gesenkt, so als wollte er mir sein Antlitz nicht zeigen.Und er hinkte leicht beim gehen, zog irgendwie einen Fuß nach. Ich taufte ihn „Adolf in kurzen Hosen“ denn mir fiel ein, die Hitlerjungen hatten damals eine ganz ähnliche Bekleidung an.

Dann kam die Nacht seiner Offenbarung denn Adolf stand im Stillgestanden an der Wanderhütte, und er hatte mir den Rücken zugewandt. Dabei hielt er einen Teppichklopfer über die Schulter so als wollte er mir damit sagen „Nun los Mann, steige endlich aus deiner Karre denn jetzt bin ich bereit, du kannst mich verdreschen“. Das war es also was der Kerl wollte, der musste in seiner Kindheit von Muttern oder Vater hart heran genommen worden sein so schlussfolgerte ich, der brauchte doch heute noch diese Art der strengen Züchtigung

Ich beriet mich nach der Schicht mit meinem Arbeitskollegen und der meinte ohne Umschweife: „Ganz einfach Rainer,du steigst kommende Nacht aus, schnappst dir ohne große Worte den Teppichklopfer und dann gibst du es ihm und zwar ordentlich, immer feste drauf auf seinen Hintern“. Also zu so etwas Leute ohne Frage, da gehört schon eine Menge Mut zu, mein Arbeitskollege hatte wirklich gut reden, der sollte das mal besser selber machen.

Unsere Unterredung muss doch der Adolf irgendwie im Traum gehört haben, denn die kommende Nacht hing doch der Kerl über ein Geländer an der Hütte, eines was ursprünglich als Fahrradständer gedacht war. Nur die Hosen hatte Adolf noch nicht unten und das war auch gut so denn dieser makabere Anblick war so schon richtig gewöhnungsbedürftig.

Tags drauf, ich stehe gerade in T. an einem Briefkasten kommt doch ein Kerl gegenüber aus einem Hoftor, ruft mir zu er habe da einen Brief der wohl nicht zu seinem Namen passte, kommt herüber, drückt mir den Brief in die Hand und lächelte mich dabei an und wie er so wieder zum Hoftor geht, da fällt mir doch sein merkwürdiger Gang auf? Bingo machte es in meinen Hinterkopf und ich wusste aus vorheriger Zeit der Briefzustellung, in dem verwahrlosten Gehöft, da wohnt ein recht später Junge mit Muttern drin. Nur die alte Dame, die bekam zwar öfters Post aber leider hatte ich sie noch nie gesehen.

Ab dem Vormittag sah ich Adolf nicht wieder. Ich nehme ja an ich war einfach nicht der brutale Typ wie er sich das in seiner Fantasie vorstellte, wie es vielleicht früher sein Vater war. Ich bin zu sanft, freundlich dazu und immer diplomatisch gegenüber meiner Zeitungskundschaft.Adolf wird unter Garantie irgendwann einen anderen Brutalo bzw. Vollstrecker für sein Kindheitstrauma finden, da bin ich mir sicher, vielleicht verkloppt ihn ja noch Muttern ab und an, ich wünschte es ihm von ganzem Herzen.

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Re: Geschichten aus 1000 und einer Zeitungsnacht

Beitragvon pentium » 26. Januar 2019, 10:51

Kleiner Tipp....

Der Flagellantismus (vom lateinischen flagellum: Peitsche, Dreschflegel, Geißel) bezeichnet eine sexuelle Vorliebe dafür, sich entweder selbst zu schlagen oder von einem Partner schlagen zu lassen. Beim Flagellantismus spielt das Phänomen des Lustschmerzes eine wichtige Rolle.

https://de.wikipedia.org/wiki/Flagellantismus
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Re: Geschichten aus 1000 und einer Zeitungsnacht

Beitragvon Edelknabe » 26. Januar 2019, 11:01

Wenn ich das so lese Pentium, also gut das der Adolf seine Hosen noch oben hatte in der einen Nacht. Nicht auszudenken der durchtriebene Kerl mir hätte seine Glocken gezeigt, ich wäre durch den Schock bestimmt von dem Feldweg abgekommen. Also ne was es alles gibt an Leidenschaften bei die Menschenkinder, "darauf wäre ich nie gekommen".

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Re: Geschichten aus 1000 und einer Zeitungsnacht

Beitragvon Volker Zottmann » 26. Januar 2019, 12:26

Was sagen mir diese Muldentaler-Geschichten?
Leidenschaften gibt es vielerlei.
Manche Zeitgenossen spinnen auch nur! [flash]

Gruß Volker
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Re: Geschichten aus 1000 und einer Zeitungsnacht

Beitragvon Edelknabe » 26. Januar 2019, 19:42

"Na vielen Dank auch " Volker für deine" nette Bewertung" und klar, der Rainer saugt sich das sinngemäß alles aus den Fingern. Wenn einem schon selber das erlebte miesgemacht wird, dann musst du natürlich bei anderen genau so verfahren.

Rainer-Maria....also dazu fällt mir dann nur noch ein, du bist so ein richtig alter Miesevolkerpeter.....
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Re: Geschichten aus 1000 und einer Zeitungsnacht

Beitragvon augenzeuge » 26. Januar 2019, 19:49

Edelknabe hat geschrieben: du bist so ein richtig alter Miesevolkerpeter.....


Mach dir nix draus. Wer spinnt denn heute nicht mal gern? Der macht dich nicht mies, der freut sich, hat eben nur die harzer Art, dir das zu zeigen. [grins]

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Re: Geschichten aus 1000 und einer Zeitungsnacht

Beitragvon pentium » 26. Januar 2019, 19:55

Wobei, es könnte ja auch eine Geistererscheinung gewesen sein....

...
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Re: Geschichten aus 1000 und einer Zeitungsnacht

Beitragvon Dr. 213 » 27. Januar 2019, 14:22

Der Geschichte fehlt noch etwas Pepp.
Baue doch vieleicht noch mal einige Flugscheiben oder eine Nymphomanische Parteisekretärin mit in die Geschichten ein.
[wink] [heart]

Herzlichst
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Re: Geschichten aus 1000 und einer Zeitungsnacht

Beitragvon Olaf Sch. » 27. Januar 2019, 14:38

Ein Elch wäre auch nicht schlecht!
Olaf Sch.
 

Re: Geschichten aus 1000 und einer Zeitungsnacht

Beitragvon Volker Zottmann » 27. Januar 2019, 15:07

Edelknabe hat geschrieben:"Na vielen Dank auch " Volker für deine" nette Bewertung" und klar, der Rainer saugt sich das sinngemäß alles aus den Fingern. Wenn einem schon selber das erlebte miesgemacht wird, dann musst du natürlich bei anderen genau so verfahren.

Rainer-Maria....also dazu fällt mir dann nur noch ein, du bist so ein richtig alter Miesevolkerpeter.....

Jeder liest das, was er liest! Ich las, was geschrieben stand.
Vielleicht spinnt auch nur der kurzhosige Hitler der bei Mutti wohnt...
Was wirklich störte, dass der Kurzhosige nicht wenigstens einen Ständer hatte. [flash]

Gruß Volker
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Re: Geschichten aus 1000 und einer Zeitungsnacht

Beitragvon pentium » 27. Januar 2019, 16:03

Also wir Arzgebirg'ler würden dir diese Sage empfehlen. Mal so als Beispiel für deine Geschichten...

Die lange Schicht von Ehrenfriedersdorf
Ehrenfriedersdorf, Erzgebirge

Einst lebte in der Bergstadt Ehrenfriedersdorf ein junger Bergmann namens Oswald Barthel, des alten Bergmanns Michael Barthel Sohn, der von seinem Vorgesetzten sehr geschätzt war, daß ihm der reiche Obersteiger Baumwald seine einzige Tochter Anna verlobte.
Nun sollte er im tiefen Stollen Gutes Glück im Sauberge anfahren, um einen Durchschlag zu machen, welches wegen des entgegenstehenden Wassers unter die gefährlichsten Arbeiten des Bergbaues gehört. Er, und diejenigen seiner Kameraden, welche die Reihe hierzu traf, traten nun, nachdem sie zuvor mit ihrem Steiger gebeichtet und das heilige Abendmahl genommen hatten, am Tage Sankt Katharinä im Jahre 1508 die Fahrt mit einem herzlichen "Glück auf!" an.
Als sie an dem gefährlichen Punkte angekommen waren, ward die Arbeit sofort in rolliger, sehr gebrechlicher Bergart betrieben und das Einstürzen des Firstes durch Zimmerung verhütet. Die Last war groß, die auf ihr ruhte. Und als der Steiger, etwas zurückstehend, eben eine Anordnung treffen wollte, hörte er ein heftiges Krachen in der Firsten-Zimmerung und im nächsten Augenblick ein gleiches.
"Brüder, rettet Euch!" rief er schnell, "es macht einen Bruch!" Diesen Ruf folgten alle in großer Eile. Nur Oswald, der jüngste und rascheste von ihnen verharrte auf eine bis jetzt unbegreiflich gebliebene Weise an der Wand und wurde verschüttet. Zwar gab man sich die unsäglichste Mühe, den armen Oswald zu retten, und immer neue Arbeiter lösten die bereits ermatteten ab, aber vergebens. Es brach immer mehr vom Berge nach und der Unglückliche ward nicht wieder gefunden.
Als nun die Braut des armen Bergmanns die Kunde vernahm, sank sie zuerst in eine Tiefe Ohnmacht, aus der sie nur wieder erwachte, um in eine tödliche Krankheit zu verfallen. Zwar besigte ihre Jugendkraft dieselbe, und sie ward dem Leben erhalte, allein, als sie nach ihrer Genesung zum ersten Male wieder die Kirche betrat, brachte sie am Altar der hochheiligen Mutter des Herrn das gelübte, ihrem Oswald treu zu bleiben und ihr Leben lang nicht zu heiraten. Dann hing sie ihren Brautkranz mit eigener Hand unter den Totenkränzen in der Kirche auf und lebte in tiefster Stille, den Segen der Armen durch barmherzige Taten verdienend.
So gingen denn seit jenem Unglückstage viele Jahre dahin und zuletzt waren nur noch die jungfräuliche Braut, sowie ein Bergmann, Balthasar Thomas Kendler, in Ehrenfriedersdorf wohnhaft, von allen denen übrig, die damals das unglückliche Ereignis mit ansehen hatten.
Da fügte es sich, daß in Brünlers Fundgrube am Sauberge ein Stollen bewältigt wurde. Und als man in die siebente Lachter im rolligen Gebiirge vorgerückt war, stieß man auf einen in der Erde eingeschlossenen menschlichen Körper, der, noch von der Verwesung unversehrt, in seinem Grubenkittel, in der ledernen Bergkappe, desgleichen mit seinem Gezäh, seiner Unschlitt-Tasche und den Zscherper aufgefunden ward. Mit viel Mühe machte man ihn von seiner drängenden Umgebung frei und schaffte ihn nach dem Tagesschachte.
Diese Begebenheit wurde sogleich dem damaligen Bergmeister Valentin Feige gemeldet, welcher den Geschworenen Thomas Langer rufen und den oben genannten Greis an Bergamtsstelle bescheiden ließ. Der mann sagte nun aus, daß er sich wohl erinnere, wie einst, vor nunmehr sechzig Jahren, ein junger Bergmann namens Oswald Barthel, in der Gegend, wo der Leichnahm jetzt gefunden worden, so verfallen sei, daß ihn niemand habe retten können.
Un als man den Leichnahm brachte, erkannte er ihn als den Verschütteten. Diese Wiederfinden geschah am 20. September 1568, so daß der Verschüttete 60 Jahre, 9 Wochen und 3 tage in der Erde gelegen hatte, als man ihn ausgrub, worauf er am 26. desselbigen Monats mit einem feierlichem Leichenbegräbnis wieder zur Erde bestattet wurde, welche ihn schon lange verborgen hatte. Es war ein Begräbnis, wie Ehrenfriedersdorf noch keines gesehen hatte. Der leichenzug bestand aus Tausenden, die herbeigekommen waren, um dem so wunderbar wiedergefundenen Bergmann das letzte Geleit zu geben.
In der Gedächtnispredigt, welche der damalige Ortspfarrer M. Georg Raute hielt, sagte derselbe am Eingange, es sei eine wundersame Mär, daß er, der Pfarrer, der im einunddreißigsten Jahre stehe, heute einer Leiche die Gedächtnispredigt halte, die schon dreißig Jahre vor seiner Geburt gestorben sei.
Als das Leichenbegräbnis beendet war, wankte Oswalds Braut Anna, geleite von dem Bergmeister und dem Pfarrer in ihre Wohnung zurück. Hier bat sie, daß man ihr den Brautkranz aus der Kirche wiedergeben. Und der Bitte ward ihr gewährt. Am nächsten Sonntagsmorgen genoß sie in der Kirche das Abendmahl, die längste vertrocknete Myrtenkrone im Silberhaar. Dem alten Balthasar aber mußte man die heilige Spende ans Krankenlager bringen, denn ein Schlagfluß hatte ihn darniedergeworfen und seine Auflösung war nahe.
An diesem Sonntage noch ging mit der Himmelssonne auch der treuen Anna Lebenssonne unter. Und um Mitternacht folgte auch Balthasar nach. Es wurden diese beiden an einem Tage begraben. Oswald und Anna ruhen in einem Grabe. Des treuen Freundes Balthasar Grab aber war nahe an Oswalds Seite, und Tausende von Tränen weihten ihre stille Ruhestätte.

Noch heute heißt aber die Hauptzusammenkunft der Bergknappschaft zu Ehrenfriedersdorf, die zugleich die Begräbnis-Brüderschaft ist, und welche am Montag nach Ostern abgehalten wird, zum Andenken an obige Begebenheit, die lange Schicht.

(Quelle: Die Silberne Rose - Europäische Bergmannssagen von Blechschmidt, Leipzig 1984, Sagenbuch des Erzgebirges von Köhler, Schwarzenberg 1886)

Glück Auf!
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Re: Geschichten aus 1000 und einer Zeitungsnacht

Beitragvon Interessierter » 27. Januar 2019, 16:07

Die Geschichte kann man ja vergessen; aber die Kommentare finde ich einfach herrlich. Ich mußte herzhaft [laugh] und frage mich was die Schüler eigentlich denken würden, die in der Fantasie des Edelknaben hier angeblich lesen.

Einen persönlichen Blog eröffnet eben nicht jeder. [denken]
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Re: Geschichten aus 1000 und einer Zeitungsnacht

Beitragvon Volker Zottmann » 27. Januar 2019, 17:43

pentium hat geschrieben:Also wir Arzgebirg'ler würden dir diese Sage empfehlen. Mal so als Beispiel für deine Geschichten...


Glück Auf!


Warst Du nicht Derjenige, der mal hier drauf hinwies, dass es Erzgebirger sind? Ohne das eingefügte "L" ?
Lediglich die Erzgebirger die in den Oberharz auswanderten, und das waren viele Bergleute, dürften sich heute harztypisch auch Gebirgler nennen.

Gruß Volker
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Re: Geschichten aus 1000 und einer Zeitungsnacht

Beitragvon Edelknabe » 10. April 2020, 08:09

Geht weiter. Ich hatte mal wieder etwas Zeit zum Geschichten schreiben. Viel Spass beim lesen zu Ostern.

"Wie ich Alfred Müller, diesen notorischen Amtsblattverweigerer nicht bezwang" von Rainer- Maria Rohloff

Es war wieder einmal Mittwoch. Zeitungszusteller lieben diesen Tag und das formuliert mit etwas Wehmut, denn da sind zusätzlich zur eigentlichen Arbeitsaufgabe auch die Zustellung der Rundschau, diese dann voller Werbematerial und vierzehntägig der des Wochenspiegels zu realisieren.

Diesen Wochenspiegel nennt man Amtsblatt denn auch diese Kunden, die ausdrücklich am Briefkasten ein kleines Aufkleberding hängen haben bekommen diesen ….ich kürz ihn ein mal ein auf WSP. „Bitte keine Werbung“ steht zum Bsp. auf so einem Aufkleber, dies kann mir aber am Mittwoch vollkommen egal sein, also das Ding wird gesteckt, als Amtshandlung sozusagen, also zack und herein damit in die Röhre, den Briefkasten.

Diese Rundschaupakete, so schon fett und gebogen voll Werbematerial blieben diesmal aus, es herrscht schließlich Coronazeit, da hat deren Druckerei wohl Pause gemacht, denn kein Mensch braucht momentan übermäßig Werbung. Und das in Zeiten, wo selbst das Kloopapier schon früh um 7.00Uhr alle ist und der Rest der Menschheit Abends nach der Schicht dann vollkommen in die Röhre schaut.

Hin zum Müller. Ich kannte den Kerl ja gar nicht wusste seit Jahren nur, an dem seinem Kasten hängt der vorgenannte Aufkleber. Egal, das Ding von A. rein und Pflicht erfüllt. Anderen Kunden im Umkreis zugewandt und verteilt. Da hält ein PKW vor seinem Haus, ein Mann steigt aus, zerrt das Blatt aus dem Kasten und kommt auf mich zu.

Sein Gesicht war in etwa zwischen Wut, Ablehnung, Abneigung, Unmut, schlechter Laune und noch so paar unschönen Dingen, ich nahm schon mal Abwehrhaltung ein weil, aufs Gesicht boxen lasse ich mich nicht. Denn dafür sitzt meine Nase dann doch noch zu ordentlich in der Mitte. Müller hielt mir den WSP. demonstrativ vor die Brust und folgender Dialog entspann sich:

Müller: „Ich will das Ding nicht verdammt noch mal, habe das schon X Mal gegenüber dem Kerl geäußert.
Da fiel mir ein, der Druckereibesitzer ist ein Mann, das ging soweit in Ordnung. Jetzt der Rainer: „Dies ist ein Amtsblatt Mann, das muss ich bei Ihnen stecken weil, das ist eine Anordnung meiner Chefetage.“
Müller: Ich pfeife auf diese Anordnung, sie nehmen das Ding jetzt zurück oder…..“ na jedenfalls keine Ahnung was der Kerl mit dem Blatt gemacht hätte? Mir vielleicht um die Ohren gehauen, so wie der drauf war?

Der Rainer, jetzt leicht verärgert: „Ich lass mich hier auf keine Diskussion ein“, da zeigt mir Müller im Heft demonstrativ irgendwo, das dies doch gar nicht speziell für den Ort zugelassen wäre weil, sie bekämen wohl schon ein Amtsblatt und das von der Post.

Der Rainer zu faul seine Lesebrille hervor zu kramen gleich abgebügelt.“ Ich stecke hier schon X Jahre das Teil, Sie nehmen das Ding jetzt.“
Müller: Nein, nein und nochmals Nein, ich will das Blatt nicht….“
Na gut dachte ich, dann leck mich doch am Arsch, jedenfalls der Rainer dem Müller das Ding abrupt aus der Hand genommen und gegangen, hin zum Arbeitsauto. Unsere Auseinandersetzung war beendet, Müller hatte gesiegt.

Der „fiese“ Kerl lächelte noch in sich hinein und ging ins Haus, ich fuhr geschlagen wie Muhammad Ali im Kampf gegen Joe Frazier am 8. März 1971 in New York zum nächsten Kunden.

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