Wir sind ja nun alle so ein wenig gereift, die meisten von uns haben wohl so 35 bis über 40 Jahre was gearbeitet, ich hab vor 37 Jahren in der DDR auf dem Bau angefangen, heute wohl beruflich nicht mehr der Traumjob, aber damals konnte man im Mangel-Sozialismus mit Handwerk nebenher schon eine gute Alu-Mark machen.
Die alten haben uns damals noch richtig was gelernt, beim Adolf , oder sogar noch vor dem, gab es ja nicht die Technik von heute, ein Zimmermann hatte nicht 10 Maffell-Elektro-Werkzeuge für 5000€ wie heute, sondern nur sein Beil, seine Stemmeisen und seine Gestellsägen.
Kerven wurden ordentlich mit der Hand ausgestemmt und nicht gefräßt, vom Zapfen bauen gar nicht zu reden, wird heute alles mit CNC vorgefertigt und mundgerecht nach Zeichnung geliefert.
Am schlimmsten sind für mich diese Nagelplatten für alles wo man dann die Kammnägel reinhaut, wir haben zu DDR-Zeiten auch Brettbinder verbunden, die hatten aber Spannweiten über 30 Meter (Milchviehanlagen), da wurde mit Schablone und normalen Nägeln genagelt, manchmal hattest du da hurtig die Sehnenscheidenentzündung von den tausenden Hammerschlägen in 8 Stunden.
So sah die Pike aus, man hat sich natürlich weiterentwickelt und nun renn ich seit Jahren selber mit der Aktentasche rum, aber manchmal geht es ans Holz und da werden Späne gemacht, auch wenn man lange raus ist, die alten Fertigkeiten sind drin, auch wenn sich im Eifer mancher Fehler einschleicht, ich bau auch etliches rückwärts, Zeichnung ist ja keine da, geht alles mehr nach Gefühl
Wie ist das bei euch so?