Eßkultur

Die Ecke für dies und das...

Eßkultur

Beitragvon Dille » 18. November 2014, 23:17

Ich will noch ein neues Thema eröffnen, obwohl ich dazu in den nächsten Wochen nichts wirklich beitragen kann (s. Urlaubsantrag), außer daß ich mich wieder darüber ärgern werde, wie die Asiaten ihre Suppe in sich rein schlürfen (aber da bin ich Gast und habe das Maul zu halten !).

Ich gehe doch jede Woche in die Sauna, dienstags, aber teils auch donnerstags, und das ist die Sportschule des BFV. Nach der Sauna gehe ich immer meinen Flüssigkeitshaushalt isotonisch wieder auffüllen, vulgo : ich trinke Bier. Und da sitzen dann immer auch die jungen Leute verschiedenster Fußballvereine, aber auch aller anderer Sportarten und essen ihr Abendessen --- Selbstbedienung, zumeist Salat von der Salatbar und Nudeln mit irgendwas dazu.

In der vorigen Woche ist mir das besonders aufgefallen, ein junger Mann, hochgewachsen, mittelblondes gewelltes Haar, sportlich (natürlich), gutaussehend setzt sich an den Nebentisch und ich mußte ihn mehr oder weniger immer anschauen --- aber er schaufelte sein Essen so kulturlos in sich hinein, der Salat wurde nicht mit dem Messer zerteilt, sondern so hineingestopft, und was ich ganz besonders "mag", das Messer dann noch durch den Mund gezogen (ich wünsche denen dann immer, daß sie sich doch mal die Zunge schneiden mögen), wohl unnötig zu sagen, daß das Mobilphone natürlich neben ihm lag und betuttelt wurde..... So rein hypothetisch -- wenn mir ein solcher junger Mann als potentieller Schwiegersohn ins Haus gebracht würde, fände ich den erst einmal toll, so von seiner Erscheinung, aber wenn er dann so herumschlabbert, würde das deutlich Punkte kosten....
Also -- ich finde, das wird immer schlimmer, "das Essen" verkommt immer mehr zur Kalorienaufnahme, anstatt diese Gelegenheit zum Innehalten zu nutzen, die Sinne zu nutzen.....
Ich bin elterlicherseits nach dem Motto erzogen worden "...iß' zuhause als wenn du beim Kaiser wärst, dann wirst du beim Kaiser essen, als wenn du zuhause wärst..." --- was für mich kein Getue bedeutet, aber doch das Einhalten gewisser Normen.

Wie seht ihr das ???

Gruß, Dille (der zu den schlabbernden und schlürfenden Asiaten unterwegs sein wird)
Dille
 

Re: Eßkultur

Beitragvon vs1400 » 19. November 2014, 00:50

nun ja Dille,
ein hausgemachtes problem halt, nur eben nicht für alle.
die generation fastfood hat schon im kindergarten nen riegel kinder...guin, nen "gesunden" jogurth und ne bestrahlten apfel, red dellicious, in der brotbüchse.
mutti bringt sie dann später, täglich, zur schule und hat nen fulltimejob, als mutti eben. da bleibt halt wenig zeit und kindergeburtstage feiert man dann schon mal bei mc d... , ist halt bequemer, günstiger so und so.
am wochende geht es dann zum brunch und dann wird die kohle richtig abgefressen, dass kilo auf der waage nimmt man dann gern in kauf, habs ja gezahlt und im frühjahr ... [flash]

was willste da machen Dille?
ich schau "belustigt" zu und gönne jedem seins ... zumal es ja nicht meins seien muss.
ob es ein verfall ist?
ja, eindeutig.

gruß vom Torsten [hallo]
vs1400
 

Re: Eßkultur

Beitragvon Nostalgiker » 19. November 2014, 09:07

Nicht nur die Esskultur verfällt in Deutschland .......

Letzten ist mir wieder in einem Film aufgefallen und im realen Leben habe ich es auch des öfteren gesehen wie der Löffel oder eine Gabel zum essen gegriffen wird.
Den Löffelgriff mit der Hand umklammert, also Hand von oben um den Griff und dann den Löffel bzw. Gabel als so eine Art Schaufel oder Forke benutzen um das Essen in sich reinzuschaufeln. Diese Art sieht man in Filmen besonders oft wenn entweder dargestellt werden soll das der Typ aus ungebildeten proletarischen Kreisen stammt, die Geschichte im Mittelalter spielt und es arme Bauern sind oder der dazustellende Typ soll damit wohl als besonders rustikal und 'geerdet' charakterisiert werden soll .......

Zur Esskultur gehören auch die Tischsitten ......

Na, ich höre lieber auf.


Thoth
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
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Re: Eßkultur

Beitragvon Edelknabe » 19. November 2014, 11:42

Junge Kerlchen essen auch schon mal mit dem Basecap auf dem Kopf...vor kurzem erlebt keine Ahnung mehr in einem Bistro oder Dönerladen wars wohl? Und das war nicht das erste Mal, so ein Anblick. Ich verbeiße mir dann immer einen Kommentar, einfach weil ich nicht Chuck Norris bin.Denn sonst würde ich es schon drauf ankommen lassen.

Aber ich schrieb es ja schon mal. Sinngemäß öfters. Der Krebsschaden dieser Gesellschaft ist, ständig werden der jungen Generation ihre Rechte(in jeder Hinsicht) vermittelt, nur eben ihre Pflichten bleiben völlig außen vor. Und dazu gehört eben auch ordentliches Benehmen, auch am Tisch. Und dann geht das ja weiter...was auch wieder in dieser Larifari....oder besser verkorksten Leck mich am Arschgesellschaft seine Ursachen hat.

Mal früh das eigene Bett machen...Fehlanzeige.(dauert wirklich nur so 25 Sekunden)
Mal den Abfalleimer/Papier/ Plaste bis raus zum Kübel...Fehlanzeige
Schuhe putzen...Fehlanzeige
Bude lüften...Fehlanzeige
Älteren(Sitzbedürftigen) Menschen in der Bahn seinen Platz anbieten...Fehlanzeige
Weiter...erst aussteigen lassen,(wieder Bahn) dann selber einsteigen wollen...Fehlanzeige

Und so liese sich das wunderbar fortsetzen.Geht übrigens durch alle Schichten der deutschen Bevölkerung, ob einfach bis abgehoben. Sind wirklich schöne Aussichten. Was will so ein junger Mensch eigentlich seinen Kindern mal vermitteln? Nicht auszudenken.

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Re: Eßkultur

Beitragvon Spartacus » 19. November 2014, 18:17

Meine Tochter spreizt beim Essen den linken kleinen Finger ab.

Mehr sag ich nicht dazu, bzw. stimme Dille zu.

LG

Sparta


Ich bin stolz darauf, kein Smartdingsbums zu besitzen.
Nicht Deutschland schafft sich ab, sondern Deutschland schaltet sich ab.
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Re: Eßkultur

Beitragvon augenzeuge » 22. Mai 2015, 18:45

Der "Most American Thickburger". [flash]

Das "Urviech zwischen zwei Brötchenhälften" macht seinem Namen alle Ehre. Es beinhaltet der Reihenfolge nach: Kartoffelchips, den typischen Burgerbratling und Hot-Dog-Würstchen. Damit bringt es der Burger auf stolze 1080 Kalorien, was circa dem halben Tagesbedarf eines ausgewachsenen Mannes und der zweifachen Menge eines Big Macs von McDonald's entspricht.

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Re: Eßkultur

Beitragvon Jago » 22. Mai 2015, 20:01

augenzeuge hat geschrieben:Der "Most American Thickburger". [flash]

Das "Urviech zwischen zwei Brötchenhälften" macht seinem Namen alle Ehre. Es beinhaltet der Reihenfolge nach: Kartoffelchips, den typischen Burgerbratling und Hot-Dog-Würstchen. Damit bringt es der Burger auf stolze 1080 Kalorien, was circa dem halben Tagesbedarf eines ausgewachsenen Mannes und der zweifachen Menge eines Big Macs von McDonald's entspricht.

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so weit bringt kein Mensch das Maul auf . Einfach nur widerliche Esskultur



gruß Jago
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Re: Eßkultur

Beitragvon Volker Zottmann » 22. Mai 2015, 20:57

Jago hat geschrieben:


so weit bringt kein Mensch das Maul auf . Einfach nur widerliche Esskultur




gruß Jago


Doch Jago! Denk mal an die Trabantbesitzer.
Weißt Du denn nicht mehr, wie weit sie den Mund aufrissen wenn sie sagten: "Das ist mein WAAAgen [laugh]

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Eßkultur

Beitragvon Jago » 22. Mai 2015, 21:04

Volker Zottmann hat geschrieben:
Jago hat geschrieben:


so weit bringt kein Mensch das Maul auf . Einfach nur widerliche Esskultur




gruß Jago


Doch Jago! Denk mal an die Trabantbesitzer.
Weißt Du denn nicht mehr, wie weit sie den Mund aufrissen wenn sie sagten: "Das ist mein WAAAgen [laugh]

Gruß Volker




und am Samstag im Neubaugebiet gemeinsam Waaaagenpflege betrieben als wäre es im Brigadeprogramm verankert gewesen .
Dabei war es doch so ( Lieber Gott mach ihn krumm , daß ich aus dem Trabbi komm )


gruß Jago
Jago
 

Re: Eßkultur

Beitragvon Volker Zottmann » 22. Mai 2015, 21:11

Man sagte auch: "Lieber das Kind im Krankenhaus, als den Trabi in der Werkstatt..."

Und da wir bei Eßkultur sind Jago, ich hatte die alle auch zum Fressen gern, damals schon! [laugh]

Gruß Volker
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Re: Eßkultur

Beitragvon tom-jericho » 22. Mai 2015, 21:27

Ich schecke nur in Hotels ein, die mir auch Kochgeschirr und Feldküche bieten können.

Kann nicht immer das ganze Gerödel mitnehmen.
tom-jericho
 

Re: Eßkultur

Beitragvon pentium » 22. Mai 2015, 21:54

tom-jericho hat geschrieben:Ich schecke nur in Hotels ein, die mir auch Kochgeschirr und Feldküche bieten können.

Kann nicht immer das ganze Gerödel mitnehmen.


Versuche es mal in der Hinterdittersbacher Dorfschänke...

mfg
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Re: Eßkultur

Beitragvon tom-jericho » 22. Mai 2015, 22:00

Nur wenn ich wieder mit Schwejk kommen darf, ach nee, dat bin ich ja all hier. [flash]
tom-jericho
 

Re: Eßkultur

Beitragvon pentium » 22. Mai 2015, 22:08

tom-jericho hat geschrieben:Nur wenn ich wieder mit Schwejk kommen darf, ach nee, dat bin ich ja all hier. [flash]


Švejk mluvil Bohemian

krásná Letnice

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Re: Eßkultur

Beitragvon andr.k » 22. Mai 2015, 23:34

Jago hat geschrieben:so weit bringt kein Mensch das Maul auf . Einfach nur widerliche Esskultur



gruß Jago


... hast Du vielleicht schon mal an Messer und Gabel gedacht? [flash] Man(n) muss ja nicht alles nur mit dem "Maul" essen.
Man lebt ruhiger, wenn man nicht alles sagt, was man weiß, nicht alles glaubt, was man hört und über den Rest einfach nur lächelt.
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Re: Eßkultur

Beitragvon tom-jericho » 22. Mai 2015, 23:53

Spartacus hat geschrieben:Meine Tochter spreizt beim Essen den linken kleinen Finger ab.

Mehr sag ich nicht dazu, bzw. stimme Dille zu.

LG

Sparta


Ich glaube, sie wird mal geadelt.

Sorg schon mal für einen anständigen Ritter, aber nicht von der traurigen Gestalt, und für eine größere Kemenate. [super]
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Re: Eßkultur

Beitragvon tom-jericho » 22. Mai 2015, 23:57

Thoth hat geschrieben:Nicht nur die Esskultur verfällt in Deutschland .......

Letzten ist mir wieder in einem Film aufgefallen und im realen Leben habe ich es auch des öfteren gesehen wie der Löffel oder eine Gabel zum essen gegriffen wird.
Den Löffelgriff mit der Hand umklammert, also Hand von oben um den Griff und dann den Löffel bzw. Gabel als so eine Art Schaufel oder Forke benutzen um das Essen in sich reinzuschaufeln. Diese Art sieht man in Filmen besonders oft wenn entweder dargestellt werden soll das der Typ aus ungebildeten proletarischen Kreisen stammt, die Geschichte im Mittelalter spielt und es arme Bauern sind oder der dazustellende Typ soll damit wohl als besonders rustikal und 'geerdet' charakterisiert werden soll .......

Zur Esskultur gehören auch die Tischsitten ......

Na, ich höre lieber auf.


Thoth


Es gibt süßen Brei, wo ist mein GROSZER Löffel ...
Das mache ich heute noch so, ich bin es so von russischen Märchenfilmen gewohnt.

Jooohoohoo, Nastjenka will ich heiraten ... [flash]
tom-jericho
 

Re: Eßkultur

Beitragvon andr.k » 23. Mai 2015, 00:04

tom-jericho hat geschrieben:Ich schecke nur in Hotels ein, die mir auch Kochgeschirr und Feldküche bieten können.

Kann nicht immer das ganze Gerödel mitnehmen.


Tom, alter Schwede, kennst Du zufällig noch die "Jugendherberge Flessenow"? Wenn wir da keine Aufnahme bekamen, was oft passierte, sind wir rüber zur Insel Lieps. Das waren schöne Zeiten. Wir brauchten nicht viel, nur Rasmus musste uns vor Sonnenuntergang mitnehmen.

Ja und nach Jahren konnte ich fast täglich zum Ufer laufen und die alten Zeiten Revue passieren lassen. [hallo]

Gruß Andreas
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Re: Eßkultur

Beitragvon tom-jericho » 23. Mai 2015, 04:50

Jugendherberge Flessenow nicht.

Aber Jugendherberge Demmin im Stadttor und die von Burg Stargard auf der Burg.

Unser Internat der EOS war gleich neben der Jugendherberge am Teterower See.

Internat war ständig zu klein, so dass Schüler auch in der Jugendherberge einquartiert wurden, gab weniger Kontrollen durch Internatsleitung.

Ich mußte mal ein ganzes Jahr abends meine spätere Frau aus der Jugendherberge abholen.
tom-jericho
 

Re: Eßkultur

Beitragvon augenzeuge » 23. Mai 2015, 18:18

Echt lecker!
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Re: Eßkultur

Beitragvon Wosch » 23. Mai 2015, 18:41

Wenn man Hunger hat, schmeckt´s auch mit den Fingern.
Die sollte man aber hinterher zumindestens am Tischtuch abwischen.
Teller ablecken nicht in der Öffentlichkeit, bei ´ner Einladung zum Essen Reste einstecken nicht vergessen, aber nicht erwischen lasssen!
Wenn nichts mehr reinpaßt in den vollen Bauch, kurz auf´s Klo gehen, danach Spülung betätigen und dann schmeckt es wieder.

Na dann, einen Guten Appetit.
Wosch aus Kassel. [wink]
Ich bin stolz darauf, noch nie den "Melde-Button" benutzt zu haben!
Mecklenburger sind nicht nachtragend, aber vergessen tun sie auch nicht!
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Re: Eßkultur

Beitragvon Volker Zottmann » 23. Mai 2015, 18:53

Wolfgang,
Du bist zu früh aus der DDR verduftet!
Sonst hättest Du noch die Plastetüte erwähnt, die alle Frauen zu Buffets mitnahmen, um einzupacken. [flash]

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Eßkultur

Beitragvon pentium » 23. Mai 2015, 18:58

Volker Zottmann hat geschrieben:Wolfgang,
Du bist zu früh aus der DDR verduftet!
Sonst hättest Du noch die Plastetüte erwähnt, die alle Frauen zu Buffets mitnahmen, um einzupacken. [flash]

Gruß Volker


Etwas hat überlebt, Volker. Dieses Verhalten kann man heute noch erleben und es ist eine Gesamt-Deutsche Angelegenheit!

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Re: Eßkultur

Beitragvon Wosch » 23. Mai 2015, 20:16

Mal etwas Ernsthaftes über die "Eßkultur" zu Zeiten als ich noch meine Beine unter Mutter´s Tischtuch stecken hatte, also um die Zeit der 50er Jahre.
"Gegessen wird was auf den Tisch kommt", so hieß das damals und etwas "fleischliches" gab es nur am Sonntag (meist in Form von Buletten) oder an Feiertagen (in Form von Huhn, Hasen und seltener ein Stück Fleisch vom Schlachter), Huhn und Hase war aus eigener "Herstellung" ansonsten gab es Eier mit Senfsoße, Kartoffelpuffer, Eintopf und davon oft aus Steckrüben. Die Eßkultur bestand bei uns darin, daß die ganze Familie (Vater, Mutter und wir vier Kinder) immer gemeinsam am Tisch saßen, nie aufstanden bis der Letzte fertig war, nicht mit vollem Mund redeten, nie über das Essen meckerten, den gefüllten Teller ratzekahl verputzten und nach dem Essen mit abwaschen bzw. abtrocknen mußten.
Trotzt der kargen Zeit denke ich gerne daran zurück.


Wosch. [hallo]
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Re: Eßkultur

Beitragvon Jago » 23. Mai 2015, 20:25

Wosch hat geschrieben:Mal etwas Ernsthaftes über die "Eßkultur" zu Zeiten als ich noch meine Beine unter Mutter´s Tischtuch stecken hatte, also um die Zeit der 50er Jahre.
"Gegessen wird was auf den Tisch kommt", so hieß das damals und etwas "fleischliches" gab es nur am Sonntag (meist in Form von Buletten) oder an Feiertagen (in Form von Huhn, Hasen und seltener ein Stück Fleisch vom Schlachter), Huhn und Hase war aus eigener "Herstellung" ansonsten gab es Eier mit Senfsoße, Kartoffelpuffer, Eintopf und davon oft aus Steckrüben. Die Eßkultur bestand bei uns darin, daß die ganze Familie (Vater, Mutter und wir vier Kinder) immer gemeinsam am Tisch saßen, nie aufstanden bis der Letzte fertig war, nicht mit vollem Mund redeten, nie über das Essen meckerten, den gefüllten Teller ratzekahl verputzten und nach dem Essen mit abwaschen bzw. abtrocknen mußten.
Trotzt der kargen Zeit denke ich gerne daran zurück.


Wosch. [hallo]




genau so kenne ich das alles auch . Anzumerken wäre noch daß auf der Strasse essen tabu war und auch im Schulranzen keine Getränke was zu suchen hatten . Hat das etwa alles jemandem geschadet


gruß Jago
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Re: Eßkultur

Beitragvon augenzeuge » 23. Mai 2015, 21:01

Jago hat geschrieben:[ Anzumerken wäre noch daß auf der Strasse essen tabu war..
gruß Jago


Wann war das? Gabs bei euch keine Bockwurststände? [shocked]
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Re: Eßkultur

Beitragvon Volker Zottmann » 23. Mai 2015, 21:12

Auf der Straße zu essen war wirklich tabu, auch hier im Harz. Ausgenommen Kioske, wo es auch Würstchen gab. Ansonsten war es bei uns wie bei Wosch. Durch die Großeltern gab es schon öfter mal Fleisch (Karnickel, Hühner) , nur war das auch fast schon wieder 10 Jahre später.
Jago schrieb vom Ranzen:
Da war auch Frühstücksbrot drinnen. Da blieb nie was über. Flaschen hätten nie rein gepasst und zu trinken gab es eh nur zu Hause Tee und Leitungswasser. In der Schule gab es nie was zu trinken und die Wasserhähne durften nie benutzt werden. Theoretisch wohlgemerkt, denn von Durst getrieben, scherte sich niemand um Verbote. Und zwischen den Pausen hatte ich oft gleich mehrere Flurwasserhähne zur alleinigen Verfügung.... [wink]

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Eßkultur

Beitragvon andr.k » 23. Mai 2015, 21:29

Volker Zottmann hat geschrieben:In der Schule gab es nie was zu trinken und die Wasserhähne durften nie benutzt werden.


Oha, bei uns in der Schule gab es, nach der 3. oder 4. Stunde, Milch in den Sorten Vollmilch, Fruchtmilch und Kakaomilch. Die Kiste holten immer 2 Schüler und bezahlt wurde monatlich. Über ein Verbot die Wasserhähne nicht zu benutzen kann ich mich beim besten Willen nicht erinnern. Klingt auch sehr unlogisch, da man sich doch nach jedem Toilettengang die Hände waschen sollte.

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Re: Eßkultur

Beitragvon pentium » 23. Mai 2015, 21:40

Volker Zottmann hat geschrieben:Auf der Straße zu essen war wirklich tabu, auch hier im Harz. Ausgenommen Kioske, wo es auch Würstchen gab. Ansonsten war es bei uns wie bei Wosch. Durch die Großeltern gab es schon öfter mal Fleisch (Karnickel, Hühner) , nur war das auch fast schon wieder 10 Jahre später.
Jago schrieb vom Ranzen:
Da war auch Frühstücksbrot drinnen. Da blieb nie was über. Flaschen hätten nie rein gepasst und zu trinken gab es eh nur zu Hause Tee und Leitungswasser. In der Schule gab es nie was zu trinken und die Wasserhähne durften nie benutzt werden. Theoretisch wohlgemerkt, denn von Durst getrieben, scherte sich niemand um Verbote. Und zwischen den Pausen hatte ich oft gleich mehrere Flurwasserhähne zur alleinigen Verfügung.... [wink]

Gruß Volker


Wann bist du denn nur in die Schule gegangen Volker? Ranzen, gab es bei uns ab der dritten oder vierten Klasse nicht mehr, da hätten die ganzen Schulbücher und Hefte überhaupt nicht mehr reingepasst, da gab es Schultaschen, die wurden in der Hand und nicht mehr auf dem Rücken getragen. Nichts zu trinken? Wir hatten den Dorfkonsum gegenüber und 1a Gebirgswasser aus dem Wasserhahn...Gut heute würde man sagen, etwas Radium belastet, aber das wussten wir ja damals nicht. Ach ja es gab noch Milch in der Schule...

mfg
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Re: Eßkultur

Beitragvon Volker Zottmann » 23. Mai 2015, 21:56

Ich ging ab 1957 in die Schule und den Ranzen trug ich auch nur 3 oder 4 Jahre. Trotzdem gab es keine Getränke, bei niemandem in der Tasche. Das Trinkwasser in QLB war sehr schmackhaft, heute noch. Nur war es in der Schule wegen der Bleirohre verboten....
HO war auch nah dran, nur mal ehrlich, wer von uns Kindern konnte sich denn das 21 Pfennige teure rote Brausewasser leisten? Niemand!
Man beachte die Zeit! [wink]
Trinkmilch bekamen erst später meine Kinder in der Schule verabreicht.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

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