Weinkenner und Weintrinker

Die Ecke für dies und das...

Das Weintrinken in der DDR

Beitragvon pentium » 1. Mai 2013, 20:48

Für alle Freunde des Weines hier im Forum!
Welche Weine gab es nun eigentlich in der DDR zu kaufen?

Die Weine von Saale, Elbe und Unstrut bekam man nur unter dem Ladentisch!
In den Geschäften gab es Weine aus Ungarn, Bulgarien und Rumänien in einem stark schwankenden Angebot.
Aus Ungarn kamen die Weißweinsorten „Lindenblättriger“, „Grauer Mönch“ und „Blaustengler“, „Tokaj Furmint“.
Das, was da von den Ungarn in die DDR geliefert wurde, konnte nicht zu den hochwertigen Weinen gerechnet werden. Die hochwertigen Weine wurden in das westliche Ausland exportiert. Ausnahme bildeten die Tokaier Sorten, wie Aszu oder Szamorodni, sie gibt es heute noch in der gleichen Qualität, wie wir sie auch in der DDR kaufen konnten. Eine Katastrophe war der Rotwein aus Ungarn, in der DDR konnte man nur den „Egri Bikaver“, den Erlauer Stierblut kaufen.
So viel erst Mal.

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*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
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Re: Das Weintrinken in der DDR

Beitragvon karnak » 1. Mai 2013, 21:00

Ich war eigentlich nie ein großer Weintrinker.Aber was ich so kenne,eigentlich war das süße Zeug immer der Hit,Murfatlar(oder so ähnlich)Cotnari fällt mir da ein,gibt es glaube ich heute alles noch.Trockener Wein,ich als Barbar sage sauer dazu [grin] war eigentlich nie so gefragt,zumindest nicht in den Kreisen in denen ich verkehrt bin. [wink]
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Re: Das Weintrinken in der DDR

Beitragvon Sirius » 1. Mai 2013, 21:05

Kennt jemand die Weinbauregion "Stargarder Land"? Hat schon mal jemand davon gehört? Es ist das nördlichste Weinbaugebiet in Deutschland.

http://de.wikipedia.org/wiki/Stargarder ... uregion%29
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Re: Das Weintrinken in der DDR

Beitragvon Sirius » 1. Mai 2013, 21:12

karnak hat geschrieben:Ich war eigentlich nie ein großer Weintrinker.Aber was ich so kenne,eigentlich war das süße Zeug immer der Hit,Murfatlar(oder so ähnlich)Cotnari fällt mir da ein,gibt es glaube ich heute alles noch.Trockener Wein,ich als Barbar sage sauer dazu [grin] war eigentlich nie so gefragt,zumindest nicht in den Kreisen in denen ich verkehrt bin. [wink]


Man sollte immer auch einmal den Wein seiner eigenen Region probieren, sofern dort Weinbau betrieben wird. Du wohnst doch in Brandenburg. Hast Du schon einmal Brandenburger Wein probiert? Die Anbauflächen sind so klein und die Erntemengen sind so gering, dass man den Wein wohl nur "unter der Hand" oder unter dem Ladentisch kaufen kann, mit Beziehungen. Hier die Liste der Weinberge in Brandenburg:

http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_ ... randenburg
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Re: Das Weintrinken in der DDR

Beitragvon pentium » 1. Mai 2013, 21:16

Ich erweitere mal das Thema, die Zustimmung der Diskutanten vorausgesetzt, zum Weintrinken vor und nach der Wende. Man kann also auch über die Weinanbaugebiete in Deutschland schreiben.

Aber zurück zu den Weinen in der DDR

Aus Rumänien bekam die DDR auch nicht die besten Weine geliefert, hier war noch wie schon genannt, ein „Grüner Veltliner“ das Beste, was man bekam. Viele Leute bevorzugten „Cotnari“, „Muskat Otonel“, „Murfatlar“, alles liebliche, teilweise Dessertweine. Wir nannten diese Weine auf dem Tanzboden „Büchsenöffner“. Der einzige wirklich gute Rotwein war meiner Meinung ein „Pinot noir“.

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Re: Das Weintrinken in der DDR

Beitragvon inel » 1. Mai 2013, 21:21

Ich habe anlässlich eines Besuchs in der DDR mal deren Wein kennen gelernt. Leider auf eine etwas subtile Art und Weise. Ok....dafür kann ich nichts...
Es wurden mir 2 Weine angeboten, einer ein Elbling und der andere ein "Saale-Unstrut"...beide Weine waren völlig durchgegoren und absolut trocken...ich war basserstaunt, was es für gute Weine gibt in der DDR und vor allem, ich wusste bis dahin gar nicht, dass es überhaupt in der DDR ausgebauten Wein gibt...
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Re: Das Weintrinken in der DDR

Beitragvon karnak » 1. Mai 2013, 21:23

pentium hat geschrieben: Wir nannten diese Weine auf dem Tanzboden „Büchsenöffner“.

Zu was ist man sonst auf den Tanzboden gegangen? [denken]
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Re: Das Weintrinken in der DDR

Beitragvon inel » 1. Mai 2013, 21:27

karnak hat geschrieben:
pentium hat geschrieben: Wir nannten diese Weine auf dem Tanzboden „Büchsenöffner“.

Zu was ist man sonst auf den Tanzboden gegangen? [denken]



Ferkel.......
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Re: Das Weintrinken in der DDR

Beitragvon pentium » 1. Mai 2013, 21:31

@Karnak wir gleiten ab. (Scherz)

Wer sich für den sächsischen Weinanbau interessiert:

http://www.jvetter.de/anbaugebiet.html

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Re: Das Weintrinken in der DDR

Beitragvon karnak » 1. Mai 2013, 21:37

Schon wieder.Ich glaube ich werde heute meiner Vorbildfunktion nicht gerecht.Aber ich gehe sowieso gleich ins Bett.
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Re: Das Weintrinken in der DDR

Beitragvon inel » 1. Mai 2013, 21:46

karnak hat geschrieben:Schon wieder.Ich glaube ich werde heute meiner Vorbildfunktion nicht gerecht.Aber ich gehe sowieso gleich ins Bett.


Warum?? War doch ok alles bislang.....
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Re: Das Weintrinken in der DDR

Beitragvon vs1400 » 1. Mai 2013, 21:48

mal was informatives vom mdr http://www.mdr.de/damals/weinetikett106.html

zu meiner zeit trank ich meist sekt und damals durfte er noch nicht trocken sein. [peinlich]
nach der wende blieb es auch beim sekt, zumindest anfangs und getestet hab ich wohl diverse sorten, nichts konnte jedoch nen guten, nun eben trocknen rotkäppchen schlagen.
der wein "gewann" dann irgendwann und der sekt blieb für den jahreswechsel reserviert.
gemocht hatte ich nen schönen weißen burgunder und heute ist es eher selten, doch wenn dann höchstens mal nen radler. [grins]

gruß vs [hallo]
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Re: Das Weintrinken in der DDR

Beitragvon SkinnyTrucky » 2. Mai 2013, 00:03

Ich gehörte zu den Menschen, die die August-Äpfelbäume langs der Fernverkehrstrasse abgeschüttelt haben um dann mit einigen Säcken voll Äpfel nach Diesdorf in die Kelterei gefahren sind um dort dann den lokal bekannten Bretterknaller abgefüllt mit nach Hause genommen haben....die Schwaben sagen Äppelwoi oder so dazu....

....Bretterknaller gab's zu jeder Gelegenheit....viele brachten dort ihre Äpfel hin und zu Stosszeiten konnte man da halbe Tage verbringen bis man an der Reihe war....das war ein jährliches wiederkehrendes etwas und zum Abschluss gab es in der legendären Eisdiele dort im Ort noch ein riesiges Eis, wonach es mit Kofferraum und Klaufix voll mit Weinflaschen wieder nach Hause ging....

....später in der Lehre bin ich auch immer mit....da nahmen wir den Niva mit Anhänger, denn mein Chef und der Meister hatten auch immer fleissig Äpfel gesammelt, da konnten dann meine Säcke noch bei....die Altmark war eine Apfelweingegend und der Wein war gut....

groetjes

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Wenn es heute noch Menschen gibt, die die DDR verklären wollen, kann das nur damit zusammenhängen, dass träumen schöner ist als denken.... (Burkhart Veigel) Bild
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Re: Das Weintrinken in der DDR

Beitragvon Nostalgiker » 2. Mai 2013, 07:05

Ein Picon-Bier, ein Liter Maibowle (Weißweingrundlage), ein Secco konsumiert ergibt ungefähr bei der Annahme das der "Proband" Mitte bis Ende Fünfzig ist, bei einer Körpergröße von ca. 180 und einem Gewicht von 80 kg folgende Werte:

Aufgenommener reiner Alkohol: 95.4 g*
Blutalkohol ca.: 2 Promille*

*Durchschnittswerte

Thoth
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
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Re: Das Weintrinken in der DDR

Beitragvon SkinnyTrucky » 2. Mai 2013, 08:58

Hahahaha....so wird aus einer Selbstlosheit ein Idiotentest.... [laugh]

groetjes

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Re: Das Weintrinken in der DDR

Beitragvon inel » 2. Mai 2013, 17:56

Thoth hat geschrieben:Ein Picon-Bier, ein Liter Maibowle (Weißweingrundlage), ein Secco konsumiert ergibt ungefähr bei der Annahme das der "Proband" Mitte bis Ende Fünfzig ist, bei einer Körpergröße von ca. 180 und einem Gewicht von 80 kg folgende Werte:

Aufgenommener reiner Alkohol: 95.4 g*
Blutalkohol ca.: 2 Promille*

*Durchschnittswerte

Thoth



Die Rechnung kommt nur hin, wenn man die Einfältigkeit, die Borniertheit und die lebensuntaugliche Dummheit von Pseudowissenschaftlern jeweils als 4 TE (=Trinkeinheiten) mit ein rechnet.

Ansonsten würde ich an Deiner Stelle mal einen Rechtsmediziner befragen. Der kennt sich nämlich mit sowas aus.
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Re: Das Weintrinken in der DDR

Beitragvon Neun » 2. Mai 2013, 18:42

karnak hat geschrieben:
pentium hat geschrieben: Wir nannten diese Weine auf dem Tanzboden „Büchsenöffner“.

Zu was ist man sonst auf den Tanzboden gegangen? [denken]


Dann hattest Du sicher auch jede Menge Spaß mit den hübschen jungen Studentinnen vom guten alten Karl? [grin]
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Re: Das Weintrinken in der DDR

Beitragvon Nostalgiker » 2. Mai 2013, 18:48

inel hat geschrieben:
Thoth hat geschrieben:Ein Picon-Bier, ein Liter Maibowle (Weißweingrundlage), ein Secco konsumiert ergibt ungefähr bei der Annahme das der "Proband" Mitte bis Ende Fünfzig ist, bei einer Körpergröße von ca. 180 und einem Gewicht von 80 kg folgende Werte:

Aufgenommener reiner Alkohol: 95.4 g*
Blutalkohol ca.: 2 Promille*

*Durchschnittswerte

Thoth



Die Rechnung kommt nur hin, wenn man die Einfältigkeit, die Borniertheit und die lebensuntaugliche Dummheit von Pseudowissenschaftlern jeweils als 4 TE (=Trinkeinheiten) mit ein rechnet.

Ansonsten würde ich an Deiner Stelle mal einen Rechtsmediziner befragen. Der kennt sich nämlich mit sowas aus.


Du hast in Deiner Selbsteinschätzung das Wörtchen 'Arroganz' vergessen, dann passt's wieder mit den 4 TE .......



Thoth
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Re: Das Weintrinken in der DDR

Beitragvon inel » 2. Mai 2013, 19:05

Thoth hat geschrieben:
inel hat geschrieben:
Thoth hat geschrieben:Ein Picon-Bier, ein Liter Maibowle (Weißweingrundlage), ein Secco konsumiert ergibt ungefähr bei der Annahme das der "Proband" Mitte bis Ende Fünfzig ist, bei einer Körpergröße von ca. 180 und einem Gewicht von 80 kg folgende Werte:

Aufgenommener reiner Alkohol: 95.4 g*
Blutalkohol ca.: 2 Promille*

*Durchschnittswerte

Thoth



Die Rechnung kommt nur hin, wenn man die Einfältigkeit, die Borniertheit und die lebensuntaugliche Dummheit von Pseudowissenschaftlern jeweils als 4 TE (=Trinkeinheiten) mit ein rechnet.

Ansonsten würde ich an Deiner Stelle mal einen Rechtsmediziner befragen. Der kennt sich nämlich mit sowas aus.


Du hast in Deiner Selbsteinschätzung das Wörtchen 'Arroganz' vergessen, dann passt's wieder mit den 4 TE .......



Thoth


Im Gegensatz zu so manch einem Pflaumenaugust kann ich mir das locker erlauben.....mit der Arroganz meine ich.....
inel
 

Re: Das Weintrinken in der DDR

Beitragvon Interessierter » 2. Mai 2013, 20:02

Jetzt sucht unser " Thoth " sicher wieder ob es einen Zusammenhang zwischen " Pflaumenaugust " und der " Rechten Szene " gibt. [laugh]

" Der Interessierte "
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Re: Das Weintrinken in der DDR

Beitragvon Nostalgiker » 2. Mai 2013, 20:31

Interessierter hat geschrieben:Jetzt sucht unser " Thoth " sicher wieder ob es einen Zusammenhang zwischen " Pflaumenaugust " und der " Rechten Szene " gibt. [laugh]

" Der Interessierte "


Es gibt Bemerkungen von Usern und gibt Äußerungen vom Interessierten, ............ [laugh]
Da besteht schon ein qualitativer Unterschied [shocked]

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Re: Das Weintrinken in der DDR

Beitragvon Neun » 2. Mai 2013, 20:37

Interessierter hat geschrieben:Jetzt sucht unser " Thoth " sicher wieder ob es einen Zusammenhang zwischen " Pflaumenaugust " und der " Rechten Szene " gibt. [laugh]

" Der Interessierte "


In jedem Thread nur noch angepisse, hier gehts ja mittlerweile zu.

In anderen Threads einigen Usern zerballern des Forums vorwerfen und hier selbst Öl in Feuer gießen.
Wie war das noch mit deinem Lieblingswort... Pharisäer!
Neun
 

Re: Das Weintrinken in der DDR

Beitragvon Wosch » 2. Mai 2013, 20:50

Bei dem sehr beschränkten Angebot an einigermaßen trinkbaren und preiswerten Weinen in den staatlichen Verkaufstellen hatte es der DDR-Bürger nicht gerade leicht sich dem Geist des Weines hinzugeben und blieb statt dessen ein Vernichter des angebotenen braunen und weißen Fusels, der zu jederzeit reichlich und relativ preiswert zur Verfügung stand. Selbst in den Intershops bekam der "Ossie" überwiegend nur Weine aus dem Westen, die beim "Klassenfeind" nicht gerade besonders hoch im Kurs standen. Da hielt man es schon eher mit den höherprozentiken Getränken und vor allen Dingen auch mit den gerade im Westen bevorzugten Likören. Nein, sie waren nicht die großen Weintrinker vor dem Herrn, an die Guten kam man schlecht ran und von den anderen bekam man Kopfschmerzen oder Sodbrennen, aber so Manchem war es egal, Hauptsache die "Dröhnung" stimmte.
Ja ich weiß, war kein gutes Statement, obwohl es auch gewisse "feine" Anbaugebiete in der DDR gab, aber wie schon gesagt: "der Normalo" kam da in der Regel nicht ran.
Schönen Gruß aus Kassel. [hallo]
Ich bin stolz darauf, noch nie den "Melde-Button" benutzt zu haben!
Mecklenburger sind nicht nachtragend, aber vergessen tun sie auch nicht!
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Re: Das Weintrinken in der DDR

Beitragvon pentium » 2. Mai 2013, 20:55

Danke @ wosch. Ich dachte schon wir finden nie mehr zum Thema!
Manchmal und vor allem in besseren Gaststätten der Preisstufe S konnte man auch Österreichische Weine haben. Diese waren aber auch meistens halbtrocken oder lieblich und außerdem kosteten sie meist das Doppelte des sonst üblichen Weinpreisniveaus. Kostete in einem normalen Lokal eine Flasche „Lindenblättriger“ so 10 bis 11 Mark der DDR, kostete der Österreicher 23 bis 24 M.
Preie ohne Gewähr.

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Re: Das Weintrinken in der DDR

Beitragvon SkinnyTrucky » 2. Mai 2013, 21:05

Wosch hat geschrieben:Ja ich weiß, war kein gutes Statement


Naja, war'n bisken platt....

....hör ma, das selber brauen war angesagt....manchmal jedenfalls....

Okee, gehört hier nich hin, aber ich hatte drei Onkels, die Imkereien hatten und ich hatte eine Oma, die vom Honig lecker Med machen konnte....

....aber um wieder zum Thema zu kommen....mein Bruder und ich sammelten schonmal Hagebutten und im Weinballon vergoren gab das auch was, was heftig knallte....wenn du davon den ersten trüben Abguss gemacht hast, dann hatteste an einem Glas schon genug....

....heute hab ich genug an einem viertel Liter Vino Rosso wenn ich in Italien mal *ausser Haus* essen gehe und ich frag dann meistens ala casa, kostet etwas mehr als der gewöhnliche Tafelwein aber dafür bekommt man dann meistens ziemlich guten Wein....

groetjes

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Re: Das Weintrinken in der DDR

Beitragvon Sirius » 2. Mai 2013, 21:14

SkinnyTrucky hat geschrieben:Ich gehörte zu den Menschen, die die August-Äpfelbäume langs der Fernverkehrstrasse abgeschüttelt haben um dann mit einigen Säcken voll Äpfel nach Diesdorf in die Kelterei gefahren sind um dort dann den lokal bekannten Bretterknaller abgefüllt mit nach Hause genommen haben....die Schwaben sagen Äppelwoi oder so dazu....

....Bretterknaller gab's zu jeder Gelegenheit....viele brachten dort ihre Äpfel hin und zu Stosszeiten konnte man da halbe Tage verbringen bis man an der Reihe war....das war ein jährliches wiederkehrendes etwas und zum Abschluss gab es in der legendären Eisdiele dort im Ort noch ein riesiges Eis, wonach es mit Kofferraum und Klaufix voll mit Weinflaschen wieder nach Hause ging....

....später in der Lehre bin ich auch immer mit....da nahmen wir den Niva mit Anhänger, denn mein Chef und der Meister hatten auch immer fleissig Äpfel gesammelt, da konnten dann meine Säcke noch bei....die Altmark war eine Apfelweingegend und der Wein war gut....

groetjes

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In Hessen, nicht Schwaben, heißt der Apfelwein so, ist dort das Frankfurter Nationalgetränk. In der Normandie und Bretagne auch als Cidre bekannt. Mir schmeckt der nicht so besonders.
Zuletzt geändert von Sirius am 2. Mai 2013, 21:20, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Das Weintrinken in der DDR

Beitragvon Sirius » 2. Mai 2013, 21:19

pentium hat geschrieben:Für alle Freunde des Weines hier im Forum!
Welche Weine gab es nun eigentlich in der DDR zu kaufen?

Die Weine von Saale, Elbe und Unstrut bekam man nur unter dem Ladentisch!
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Was ist mit grusinischen Weinen in der Aufzählung ausländischer Weine? Die gab es zumindest in den fünfziger und sechziger Jahren ist Ost-Berlin relativ leicht zu kaufen.
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Re: Das Weintrinken in der DDR

Beitragvon SkinnyTrucky » 2. Mai 2013, 21:20

Sirius hat geschrieben:In Hessen, nicht Schwaben, heißt der Apfelwein so, ist dort das Frankfurter Nationalgetränk. In der Normandie und Bretagne auch als Cidre bekannt. Mir schmeckt das nicht so besonders.


Ja stimmt Sirius, Heinz Schenk kam aus Hessen....und der Apfelwein aus Diesdorf is leckerer als Cidre, soviel steht fest....oder wir fanden es einfach nur lecker, weil wir sonst nüscht hatten.... [flash]

groetjes

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Re: Das Weintrinken in der DDR

Beitragvon pentium » 2. Mai 2013, 21:24

Ich wohnte und wohne noch in der tiefsten Provinz, @ Sirius.
Im tiefsten Erzgebirge gab es meines Wissens keinen grusinischen Wein im Konsum oder in der HO,
vielleicht im Wismut-Handel?
Aber die Kumpel tranken andere Getränke!

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Re: Das Weintrinken in der DDR

Beitragvon inel » 2. Mai 2013, 23:11

Wosch hat geschrieben:Bei dem sehr beschränkten Angebot an einigermaßen trinkbaren und preiswerten Weinen in den staatlichen Verkaufstellen hatte es der DDR-Bürger nicht gerade leicht sich dem Geist des Weines hinzugeben und blieb statt dessen ein Vernichter des angebotenen braunen und weißen Fusels, der zu jederzeit reichlich und relativ preiswert zur Verfügung stand. Selbst in den Intershops bekam der "Ossie" überwiegend nur Weine aus dem Westen, die beim "Klassenfeind" nicht gerade besonders hoch im Kurs standen. Da hielt man es schon eher mit den höherprozentiken Getränken und vor allen Dingen auch mit den gerade im Westen bevorzugten Likören. Nein, sie waren nicht die großen Weintrinker vor dem Herrn, an die Guten kam man schlecht ran und von den anderen bekam man Kopfschmerzen oder Sodbrennen, aber so Manchem war es egal, Hauptsache die "Dröhnung" stimmte.
Ja ich weiß, war kein gutes Statement, obwohl es auch gewisse "feine" Anbaugebiete in der DDR gab, aber wie schon gesagt: "der Normalo" kam da in der Regel nicht ran.
Schönen Gruß aus Kassel. [hallo]



Siehe den arme @karnak mit dem "Kröver Nacktarsch".....die Suppe würde schon damals weggeschmissen haben......
Aber wie gesagt....ich trank DDR-Wein von der Elbe, der war absolute Spitze: Trocken, durchgegoren, ohne Restsüße..... das war schon eine Show.... und wie ich zu dem Wein kam war eine noch bessere Show.... in dem Restaurant damals..
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