Zustände wie nach dem Krieg
Also wir hatten sogar eine Standleitung von Schwerin zum Funkaufklärungsposten im ruhigen keinen Schlagsülsdorf.
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KEIN WITZ
: Der Buschfunk von Schlagsülsdorf
vom 7. Januar 2016 Aus der Redaktion der Gadebusch-Rehnaer Zeitung
Seit gut einem halben Jahr schlängelt sich das einzige zum Ort führende Telefonkabel durch Bäume und Sträucher, über Stock und Stein
Nix Erdkabel, nix Freileitung. Gut 1000 Meter zieht sich ein daumendickes Kabel der Deutschen Telekom zwischen Thandorf und Schlagsülsdorf sprichwörtlich über Stock und Stein, durch Bäume und Sträucher. Da bekommt das Wort Buschfunk eine ganz neue Bedeutung. Und wenn es nicht so traurig wäre, könnten sich die 16 Schlagsülsdorfer bestimmt auch täglich auf die Schenkel klopfen und scheckig lachen über ihren Draht in die weite Welt. Denn über das schwarze Kabel telefonieren die Dorfbewohner via Festnetz und surfen im Internet durch das weltumspannende Internet.
„Wenn diese Leitung, aus welchem Grund auch immer, mal kaputt gehen sollte, ist Schlagsülsdorf von der Welt abgeschnitten“, sagt Wolfgang Reetz. Gut sechs Monate liegt und hängt die Strippe nach Aussage des Bürgermeisters nun so in der Gegend herum. „Früher war das Kabel als Freileitung verlegt. Dann sind vermutlich ein paar Telefonmasten verrottet und umgefallen, so dass die Leute nun mit diesem Provisorium entlang des Straßenrands leben müssen.“
Doch nicht nur dieses Telefonkabel zwischen Himmel und Erde spottet jeder Beschreibung. Auch die Kommunikation mit dem Kommunikations-Unternehmen stellt sich für die Gemeinde als eher schwierig heraus. Zuerst hatten die Schlagsülsdorfer noch selbst versucht, mit dem rosaroten Riesen zu telefonieren. Doch deren Hilferufe verhallten ungehört. Also schaltete sich Wolfgang Reetz über eine extra geschaltete „Bürgermeister-Hotline“ ein. Doch das brachte ebenso wenig wie die Bemühungen des Amtes Rehna. „Kurz vor Weihnachten haben wir es dann über den Havarie-Notdienst der Telekom probiert. Die haben uns per E-Mail zugesagt, sich zu kümmern“, sagt Bauamtsleiter Dirk Groth. Doch passiert ist bis heute nichts. Und so ist es nur eine Frage der Zeit, wann der erste Bauer mit seinem Traktor das Feldzufahrten querende Kabel kaputt fährt, um seine Felder zu bestellen.
Bis dahin macht sich Thandorfs erster Bürger Wolfgang Reetz also vorerst weiter so seine ganz eigenen Gedanken über die Situation: „Während in Estland zum Beispiel das Recht auf freies Internet in der Verfassung verankert ist, tüftelt hierzulande ein marktführendes Unternehmen noch darüber nach, wie denn wohl eine Telefonleitung sinnvoll verlegt werden könnte. Ich lach mich kaputt.“
Auch die Fotos dazu sind recht interessant ----->
http://www.svz.de/lokales/gadebusch-reh ... 76941.html