„Wir haben es mit Menschen zu tun, die teilweise in einer Form diktatursozialisiert sind, dass sie auch nach dreißig Jahren nicht in der Demokratie angekommen sind“, sagte Wanderwitz dem „FAZ-Podcast für Deutschland“. Ein Teil der Bevölkerung habe „gefestigte nichtdemokratische Ansichten“.
Nach seiner Einschätzung sei ein geringer Teil der AfD-Wähler „potenziell rückholbar“. Es bleibe nur Bildungsarbeit und das Hoffen „auf die nächste Generation“. Die CDU dürfe sich nicht von der AfD treiben lassen und müsse sich auf den politischen Wettbewerb mit anderen Parteien fokussieren, forderte Wanderwitz. (dpa)
AZ
2 aussagekräftige Kommentare:
von sildolas
Den (angeblich) diktaturgeprägten Ostdeutschen ist sehr wohl aus eigenem Erleben in den letzten Jahrzehnten bewusst, dass Demokratie letzlich auch nur die Diktatur der Mehrheit ist....und wenn die Mehrheit sich dazu entscheidet, jahrzehntelang Bedürfnisse und Belange der Ostdeutschen zu ignorieren, zu verlachen oder zu verunglimpfen, sich also mit ihrem Mehrheitsrecht 95% des Kuchens zuspricht und für die weitaus mehr als 5% nurmehr die Brosamen (für die man dann auch noch Danke sagen muss) übriglässt, muss sich diese Mehrheit nicht wundern, dass sich die Minderheit aus diesem System verabschiedet. Das zeigen schon genügend entscheidungstheoretische Experimente, dass es zwar rational richtig wäre, sich über die 5% zu freuen, da sie ja mehr als 0 sind, aber der Mensch ein ihm innewohnendes Streben nach Gerechtigkeit hat und sich dann aus Prinzip diesen 5% verweigert und dann lieber das ganze System krachend vor den Baum fährt (indem er AFD wählt), insbesondere wenn er infolge der widerkehrenden Wahlen einen Lerneffekt hat und er, egal, was er wählt, ignoriert wird. Dann verweigert er sich dem System, indem er entweder gar nicht mehr wählt, wie viele der ignorierten prekär Beschäftigten oder Arbeitslosen, oder halt irgendwas, was nicht etabliert ist, hauptsache, es sind nicht die etablierten Ignoranten...
1 Antwort von warumdenndas
Antwort auf den Beitrag von sildolas 17:10 Uhr
Wie kann man dem. @sildolas die Vorteile der Demokratie beweisen, wenn er aus der "angeblichen" Diktatur kommt und meint, dass seinen jahrzehntelangen Bedürfnissen und Belangen heute nicht nachgekommen wird.
Ich glaube, für für ihn müsste man die Wiedervereinigung mal rückgängig machen. Honecker und Mielke wieder auferstehen lassen. Bitterfeld rekonstruieren und den Trabbi wieder über die alten Straßen rollen lassen.
Dazu "Ein Kessel Buntes", die Samstagabendshow des DDR-Fernsehens, mit internationalem Flai. ihm wieder die weite Welt ins Haus über den Bildschirm bringen.
Nein, so denke ich nicht und war über die Wiedervereinigung glücklich und bereit meine westlichen Möglichkeiten an die Menschen der ehemaligen DDR weiterzugeben. Dies schaffte ich mit der Schaffung eines Arbeitsplatzes mit westlichem Einkommen.
Dieser Mitarbeiter lernte aber auch schnell, dass die Arbeit unter westlichen Verhältnissen keine Anwesenheitsdokumentation war, sondern ein vom Fleiß getriebener Job mit Zielvorgaben, mit denen das Einkommen zu rechtfertigen war.
Das funktionierte sehr gut. Aber die Welt, die Wirtschaft und die Produktionswege, die Digitalisierung änderten sich rasant im Laufe der Zeit und das westliche Arbeitsleben wurde zu einer großen Herausforderung.
Die erfolgreiche westdeutsche Firma wuchs, auch mit den Umsätzen des Ostens und kaufte andere Firmen und die wiederum verkauften sich und gingen im Wettbewerb unter.
Und so wurde aus dem angeblichen ( siehe Kommentar von sildolas) Verteiler von Brosamen ein Kämpfer, dem keiner etwas schenkte.
Daher möchte ich Sie @sildolas bitten sich der Zeit und dem Leben zu stellen und nicht abzuwarten, dass man auf Kosten anderer leben kann. Auf die ursprünglich wirklich gute Schulbildung weiter aufbauen kann und mit Fortbildung dem Lauf der Zeit folgt, statt Trübsal zu blasen und den rechten Menschenfängern zu glauben.
AZ