Der Osten, der Westen

Aufarbeitung und Schlußfolgerungen

Der Osten, der Westen

Beitragvon pentium » 23. April 2023, 17:17

....immernoch aktuell.
Betrüblich zwar das es immernoch so empfunden wird, aber deshalb muss man darüber reden.
Zum aktuellen Buch, "Der Osten, eine Erfindung des Westens", Bestseller bei der Spiegelliste, hier mal ein Interview mit dem ich aufmache.
Oschmann: Westdeutsche Eliten verantwortlich für Bild des Ostens | MDR.DE
https://www.mdr.de/nachrichten/podcast/ ... n-100.html
Bitte reinhören.
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Re: Der Osten, der Westen

Beitragvon augenzeuge » 23. April 2023, 18:12

Dem "Ossi" Oschmann kann ich nicht zustimmen. Das "Bild" wird nicht durch westdeutsche Eliten geprägt, heute schon gar nicht, sondern über das Tun oder Unterlassen bestimmter Teile des Volkes, welche sich damit gern abgegrenzt sehen wollen.

AZ
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Re: Der Osten, der Westen

Beitragvon pentium » 23. April 2023, 18:18

Leipziger Professor über Ost-West-Debatte: "Osten hat Perspektiven, die dem Westen fehlen"

Der Autor und Germanist spricht über sein Buch "Der Osten: eine westdeutsche Erfindung", einen starren Westen und die Abwertung des Ostens als Gefahr für die Demokratie
Debatte.

Sollte die Ost-West-Debatte nicht längst beendet werden? Nein, findet der Leipziger Germanistik-Professor Dirk Oschmann: Wir sollten sie eher grundlegend neu und vor allem komplex beginnen: Jedenfalls, solang der Westen den Osten als pauschale Problemzone definiert. In seinem Buch "Der Osten: Eine westdeutsche Erfindung" fasst er dazu Sichten, Fakten und Erkenntnisse der letzten 30 Jahre scharf und pointiert zusammen.

Freie Presse: Herr Oschmann, sind Sie Ossi?

Dirk Oschmann: Das kommt drauf an, wer mich fragt. Ich bin jemand, der im wiedervereinigten Deutschland lebt und in der DDR aufgewachsen ist, wie andere in Portugal, Afghanistan oder in Japan. Ich bringe eine bestimmte Sozialisation mit, eine bestimmte Form der Prägung - mehr aber auch nicht!

Freie Presse: Wie wichtig ist diese DDR-Prägung für Sie?

Dirk Oschmann: Sie ist wichtig für mich durch meine Familie, durch meine Freunde oder durch den Sport. Es ist nicht die ideologische Prägung, die ich als entscheidend betrachte, sondern das Herkunftsmilieu. Ich stamme aus einfachen Verhältnissen, einem Arbeiter und Bauern-Umfeld, ziemlich dörflich sogar. Das ist prägend - aber nicht, was man als "Diktatur-Sozialisation" glaubt unterstellen zu können. Das wäre die typische Westperspektive, die vor allem auf Herabwürdigung setzt, auf Kennzeichnung einer Abweichung von der vermeintlichen Norm.

Freie Presse: Ist also das gemeinsame Erleben der DDR so marginal, dass man es mittlerweile ignorieren kann?

Dirk Oschmann: Ich bin 55 Jahre alt. Ich würde sagen, was ich in den letzten 33 Jahren gemacht habe, ist viel entscheidender als das, was ich in den 22 Jahren zuvor erlebt habe. Das Einzige, wo ich sagen würde, dass diese Prägung eine Rolle spielt, ist, dass man jemandem, der auch aus diesem Zusammenhang kommt, nichts erklären muss: Wir wissen, was es heißt, in der Diktatur groß geworden zu sein. Das heißt aber nicht, dass umgekehrt in irgendeiner Weise abschließende Urteile möglich werden. Auch wenn es natürlich einen großen Bevölkerungszusammenhang gibt, der als "ostdeutsch" zu beschreiben ist, ist der doch trotzdem in sich komplett heterogen, vielfältig und individuell verschieden.

Freie Presse: Gibt es Eigenschaften aus dieser kollektiven Diktaturerfahrung, die Menschen aus dem Osten in ihrem Verhalten bis heute beeinflussen?

Dirk Oschmann: Zunächst ist mal auffällig, dass man immer wieder über den Osten redet, statt über den Westen und über seine Konstruktionen. Darüber, was er aus dem Osten vor 1989 gemacht hat, natürlich in der historischen Konfrontation des Kalten Krieges, was er aber danach in vielerlei Hinsicht auch nicht abgelegt hat: Bestimmte abwertende, herabsetzende Betrachtungsmuster fortzuführen. Dabei hat der Osten Perspektiven, die dem Westen fehlen. Wer hier aufgewachsen ist, kann mehrere Systeme miteinander vergleichen und kennt auch den anarchischen Umbruch von 89/90. Für mich ist dieser Umbruch eine ganz elementare, substanzielle Freiheitserfahrung, die den Osten vom Westen komplett unterscheidet.

Freie Presse: Sie arbeiten in dem Buch heraus, dass diese Erfahrung einen kritischeren Blick auf die heutige Demokratie ermöglichen würde, was aus Ihrer Sicht, auch durchaus nötig wäre. Kommt demzufolge das Kleinhalten von Osterfahrung aus einer Angst des Westens vor Veränderungen?

Dirk Oschmann: Der Westen hat sich nach 1990 als Norm begriffen, und als die begreift er sich bis heute. Es wird ja immer wieder davon gesprochen, dass der Osten sich "normalisieren" soll. Das ist der Sprachgebrauch: Der Osten ist irgendwie krank, er ist nicht satisfaktionsfähig, er ist auf jeden Fall die Abweichung, die immer irgendwie verhaltensauffällig wirkt.
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Re: Der Osten, der Westen

Beitragvon augenzeuge » 23. April 2023, 18:23

Freie Presse: Wie wichtig ist diese DDR-Prägung für Sie?

Dirk Oschmann: Sie ist wichtig für mich durch meine Familie, durch meine Freunde oder durch den Sport. Es ist nicht die ideologische Prägung, die ich als entscheidend betrachte, sondern das Herkunftsmilieu. Ich stamme aus einfachen Verhältnissen, einem Arbeiter und Bauern-Umfeld, ziemlich dörflich sogar. Das ist prägend...


Und genau das gibts im Westen nicht? [flash]

was ich in den letzten 33 Jahren gemacht habe, ist viel entscheidender als das, was ich in den 22 Jahren zuvor erlebt habe.


Das ist überall so. Bis man 14 ist, kann man nicht viel fürs eigene Leben entscheiden.

Oh, mit dem würd ich gern mal diskutieren.

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Re: Der Osten, der Westen

Beitragvon steffen52 » 23. April 2023, 18:30

augenzeuge hat geschrieben:
Freie Presse: Wie wichtig ist diese DDR-Prägung für Sie?

Dirk Oschmann: Sie ist wichtig für mich durch meine Familie, durch meine Freunde oder durch den Sport. Es ist nicht die ideologische Prägung, die ich als entscheidend betrachte, sondern das Herkunftsmilieu. Ich stamme aus einfachen Verhältnissen, einem Arbeiter und Bauern-Umfeld, ziemlich dörflich sogar. Das ist prägend...


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Re: Der Osten, der Westen

Beitragvon augenzeuge » 23. April 2023, 18:35

steffen52 hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:
Freie Presse: Wie wichtig ist diese DDR-Prägung für Sie?

Dirk Oschmann: Sie ist wichtig für mich durch meine Familie, durch meine Freunde oder durch den Sport. Es ist nicht die ideologische Prägung, die ich als entscheidend betrachte, sondern das Herkunftsmilieu. Ich stamme aus einfachen Verhältnissen, einem Arbeiter und Bauern-Umfeld, ziemlich dörflich sogar. Das ist prägend...


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Vermutlich ist dir die Fragestellung nicht klar. Er suggeriert, dass es kaum ne DDR Prägung gegeben hat. Das ist einfach falsch. Natürlich hat es die gegeben.
Im Westen haben die Kinder keine Panzer in der Schule malen müssen, da gab es keine vormilit. Ausbildung, keine Appelle, da durfte man auch studieren, wenn man Kritik am Staat zeigte, etc. Die Liste ist lang.

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Re: Der Osten, der Westen

Beitragvon pentium » 23. April 2023, 18:41

augenzeuge hat geschrieben:
steffen52 hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:
Freie Presse: Wie wichtig ist diese DDR-Prägung für Sie?

Dirk Oschmann: Sie ist wichtig für mich durch meine Familie, durch meine Freunde oder durch den Sport. Es ist nicht die ideologische Prägung, die ich als entscheidend betrachte, sondern das Herkunftsmilieu. Ich stamme aus einfachen Verhältnissen, einem Arbeiter und Bauern-Umfeld, ziemlich dörflich sogar. Das ist prägend...


Und genau das gibts im Westen nicht? [flash]



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Vermutlich ist dir die Fragestellung nicht klar. Er suggeriert, dass es kaum ne DDR Prägung gegeben hat. Das ist einfach falsch. Natürlich hat es die gegeben.
Im Westen haben die Kinder keine Panzer in der Schule malen müssen, da gab es keine vormilit. Ausbildung, keine Appelle, da durfte man auch studieren, wenn man Kritik am Staat zeigte, etc. Die Liste ist lang.

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Was soll den diese DDR Prägung sein?
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Re: Der Osten, der Westen

Beitragvon augenzeuge » 23. April 2023, 18:46

pentium hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:
steffen52 hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:
Freie Presse: Wie wichtig ist diese DDR-Prägung für Sie?

Dirk Oschmann: Sie ist wichtig für mich durch meine Familie, durch meine Freunde oder durch den Sport. Es ist nicht die ideologische Prägung, die ich als entscheidend betrachte, sondern das Herkunftsmilieu. Ich stamme aus einfachen Verhältnissen, einem Arbeiter und Bauern-Umfeld, ziemlich dörflich sogar. Das ist prägend...


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Was soll den diese DDR Prägung sein?


Sorry, aber wenn mir einer erzählt, das alles was ich aufgezählt habe, blieb ohne jegliche Prägung, dann widerspreche ich. Aus eigener Erfahrung.
Ich hab bereits als 20jähiger jeden Tag erlebt, wie ich geprägt war. Wir werden immer aus unseren Erlebnissen geprägt. Ist doch logisch. Das abzustreiten, ist doch unehrlich.
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Re: Der Osten, der Westen

Beitragvon steffen52 » 23. April 2023, 18:51

augenzeuge hat geschrieben:
steffen52 hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:
Freie Presse: Wie wichtig ist diese DDR-Prägung für Sie?

Dirk Oschmann: Sie ist wichtig für mich durch meine Familie, durch meine Freunde oder durch den Sport. Es ist nicht die ideologische Prägung, die ich als entscheidend betrachte, sondern das Herkunftsmilieu. Ich stamme aus einfachen Verhältnissen, einem Arbeiter und Bauern-Umfeld, ziemlich dörflich sogar. Das ist prägend...


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Diese Dinge meinte ich auch nicht, sondern den Zusammenhalt, gegenseitige Hilfe. Das ist zum Glück bei vielen Älteren immer noch so.
Das ist das was aus der DDR-Zeit noch übernommen wurde. Sogar, so ist es bei mir im Wohnviertel, auch die jüngeren Leute. Sie
helfen ohne das man sie extra fragt. Nur mal als Beispiel hatte viel Kies bekommen, wurde bei mir vor den Gartentor abgeschüttet,
habe angefangen es mit der Karre es reinzufahren und ohne zu fragen standen 2 junge Kerle aus der Nachbarschaft auf der Rolle und
haben geholfen. Auf Frage von mir was sie bekommen kam die Antwort, ein Bier und gut... [super]
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Re: Der Osten, der Westen

Beitragvon karnak » 23. April 2023, 20:32

steffen52 hat geschrieben:Diese Dinge meinte ich auch nicht, sondern den Zusammenhalt, gegenseitige Hilfe. Das ist zum Glück bei vielen Älteren immer noch so.
Das ist das was aus der DDR-Zeit noch übernommen wurde. Sogar, so ist es bei mir im Wohnviertel, auch die jüngeren Leute. Sie
helfen ohne das man sie extra fragt. Nur mal als Beispiel hatte viel Kies bekommen, wurde bei mir vor den Gartentor abgeschüttet,
habe angefangen es mit der Karre es reinzufahren und ohne zu fragen standen 2 junge Kerle aus der Nachbarschaft auf der Rolle und
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[grin] Und wo würdest Du die Ursachen für diese vermeintlich edleren Charakterzüge der Ex DDR Bürger sehen, in den Resten der Erziehung zu einer sozialistischen Persönlichkeit? Also etwas was Du als Widerständler in der DDR eher abgelehnt hast und jetzt kämpfst Du mit Deiner ganzen intellektuellen Kraft gegen die Bundesrepublik Deutschland, nachdem Du an deren Fleuschtöpfe gelangt bist nach denen Du Dich so lange so gesehnt hast. Eine der Merkwürdigkeiten derer die sich heute mit Stolz als Ossi definieren, also als jemand der mal Bürger der DDR war und es da gar nicht als so erstrebenswerten Zustand empfand. "War nicht alles schlecht damals " ,dass hat der Deutsche wohl schon immer gerne verklärt. [flash]
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Re: Der Osten, der Westen

Beitragvon Edelknabe » 24. April 2023, 07:38

Grundlegend kann, könnte man aber sagen, es ist schon ein Unterschied dabei, also Aufgewachsen in der DDR oder aufgewachsen in Westdeutschland. Da es ja auch sehr unterschiedliche gesellschaftliche Modelle waren. Schon dieser Begriff des Volkseigentum? Des Volkes Eigentum somit. Das gab es so Drüben nicht. Mich hat das zumindest sehr geprägt zumal in der Hinsicht, das ich nie Jemanden gefragt habe "Darf ich das jetzt oder darf ich es nicht".

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Re: Der Osten, der Westen

Beitragvon karnak » 24. April 2023, 07:58

Dieser Begriff Volkseigentum war und ist natürlich ein recht Schwülstiger. Was soll und sollte denn das eigentlich sein, dass der Teil des Volkes, der Einzelne, einen Einfluss auf das Gedeih und Verderb dieses Eigentum hat? Das war doch nie gegeben, am Ehesten noch in den Genossenschaften. Und das Verständnis zu diesem Eigentum den Du anhingst war doch wohl eher ein Missverständnis. [flash] Staatseigentum trifft das Ganze wohl eher.
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Re: Der Osten, der Westen

Beitragvon pentium » 24. April 2023, 08:23

Wie viele Westdeutsche mag es geben, die sich ihren "alten" Westen zurück wünschen und von den besseren, leider aber auch dort vergangenen Zeiten schwärmen?

Die DDR war auch weit mehr als Stasi, SED und Einheitsbrei, es war eben und wie ebenfalls bereits angemerkt, nicht alles gut.
Wehleidige gibt es meiner Ansicht nach hüben wie drüben. Wer es im Osten - ohne Partei - zu nichts gebracht hat, der brauchte nach der Wende auch nicht antreten.
Das gilt im Übrigen auch für Leute aus dem Westen, dort liegen auch einige auf dem Bauch und jammern. Ist also bei weitem kein ausschließliches Ost Phänomen.

Das Thema war hier aber nicht auf zu kurz gekommene Ossis bezogen - dorthin ist es erwartungsgemäß lediglich abgedriftet - sondern das objektive Defizit an Leuten aus dem Osten in Führungspositionen und die nach wie vor unterschiedlichen Chancen dorthin aufzusteigen.
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Re: Der Osten, der Westen

Beitragvon Gerd Böhmer » 24. April 2023, 10:44

pentium hat geschrieben:Wie viele Westdeutsche mag es geben, die sich ihren "alten" Westen zurück wünschen und von den besseren, leider aber auch dort vergangenen Zeiten schwärmen?

Die DDR war auch weit mehr als Stasi, SED und Einheitsbrei, es war eben und wie ebenfalls bereits angemerkt, nicht alles gut.
Wehleidige gibt es meiner Ansicht nach hüben wie drüben. Wer es im Osten - ohne Partei - zu nichts gebracht hat, der brauchte nach der Wende auch nicht antreten.
Das gilt im Übrigen auch für Leute aus dem Westen, dort liegen auch einige auf dem Bauch und jammern. Ist also bei weitem kein ausschließliches Ost Phänomen.

Das Thema war hier aber nicht auf zu kurz gekommene Ossis bezogen - dorthin ist es erwartungsgemäß lediglich abgedriftet - sondern das objektive Defizit an Leuten aus dem Osten in Führungspositionen und die nach wie vor unterschiedlichen Chancen dorthin aufzusteigen.


Mahlzeit,

Gut formuliert, auch ich möchte die erste Hälfte meines Lebens, das ich in der DDR verbracht habe aus heutiger Sicht nicht missen, es hat mein Leben doch geprägt.

@ augenzeuge - ich musste in meiner Schulzeit keine Militärtechnik malen und auch die vormilitärische Ausbildung (die Knabenbelustigung) hat mir nicht geschadet, im Gegenteil - etwas militärische Disziplin und Ordnung täte unserer heutigen Jugend ganz gut ...

In diesem Sinne ...
MfG Gerd Böhmer,
Reichsbahninspektor aD
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Re: Der Osten, der Westen

Beitragvon steffen52 » 24. April 2023, 11:13

Gerd Böhmer hat geschrieben: etwas militärische Disziplin und Ordnung täte unserer heutigen Jugend ganz gut ...


Damit hast Du völlig recht, Gerd. Sieht man diese Jugend von Heute, die meisten( zum Glück nicht alle) nur noch Weicheier und Smartphone abhängig.
Ohne diese Dinger finden sie nicht mal den richtigen Weg. Sitzen zu Hause rum und spielen nur noch damit. [frown]
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Re: Der Osten, der Westen

Beitragvon pentium » 24. April 2023, 11:25

steffen52 hat geschrieben:
Gerd Böhmer hat geschrieben: etwas militärische Disziplin und Ordnung täte unserer heutigen Jugend ganz gut ...


Damit hast Du völlig recht, Gerd. Sieht man diese Jugend von Heute, die meisten( zum Glück nicht alle) nur noch Weicheier und Smartphone abhängig.
Ohne diese Dinger finden sie nicht mal den richtigen Weg. Sitzen zu Hause rum und spielen nur noch damit. [frown]
Gruß steffen52


Das Posting liest sich wie die alten Inschriften über die Verrohung der Jugend. Zudem ist es müssig darüber zu diskutieren, denn es liesse sich auch gar nicht ändern. Dient dann nur als Rechtfertigung für die eigene Verzweiflung.

"Unsere Jugend ist heruntergekommen und zuchtlos. Die jungen Leute hören nicht mehr auf ihre Eltern. Das Ende der Welt ist nahe."
(Keilschrifttext aus Ur um 2000 v. Chr.)
"Wir leben in einem lügenhaften, sehr heruntergekommenen Zeitalter. Die heutige Jugend zeigt kaum noch Respekt vor den Eltern. Sie ist von Grund auf verdorben, voller Ungeduld und ohne jede Selbstbeherrschung.über die Erfahrungen und Weisheiten der Älteren spottet sie. Das sind sehr bedenkliche Zeichen, und man muß vermuten, daß sich darin Verderben und Untergang des Menschengeschlechts drohend ankündigen."
ägyptische Inschrift aus der Ära des Mittleren Reiches, datiert zwischen 2100 und 1700 vor Christi
"Die heutige Jugend ist von Grund auf verdorben. Sie ist böse, gottlos und faul. Sie wird niemals so sein, wie die Jugend vorher und es wird ihr niemals gelingen unsere Kultur zu erhalten."
Inschrift auf einer babylonischen Tontafel, ca. 1000 v.C
Die Jugend achtet das Alter nicht mehr, zeigt bewußt ein ungepflegtes Aussehen, sinnt auf Umsturz, zeigt keine Lernbereitschaft und ist ablehnend gegen übernommene Werte.
Aus Ägypten - Aufzeichnung zu Generationenkonflikten um 1500 v. Chr
"Ich habe überhaupt keine Hoffnung mehr in die Zukunft unseres Landes, wenn einmal unsere Jugend die Männer von morgen stellt. Unsere Jugend ist unerträglich, unverantwortlich und entsetzlich anzusehen."
Aristoteles
"Die Jugend liebt heutzutage den Luxus. Sie hat schlechte Manieren, verachtet die Autorität, hat keinen Respekt vor älteren Leuten und schwatzt, wo sie arbeiten soll. Die jungen Leute stehen nicht mehr auf, wenn Ältere das Zimmer betreten. Sie widersprechen ihren Eltern, schwadronieren in der Gesellschaft, verschlingen bei Tisch die Süßspeisen, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer."
Sokrates (470 - 399 v. Chr.), griechischer Philosoph
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Re: Der Osten, der Westen

Beitragvon augenzeuge » 24. April 2023, 11:39

Gerd Böhmer hat geschrieben:@ augenzeuge - ich musste in meiner Schulzeit keine Militärtechnik malen und auch die vormilitärische Ausbildung (die Knabenbelustigung) hat mir nicht geschadet, im Gegenteil - etwas militärische Disziplin und Ordnung täte unserer heutigen Jugend ganz gut ...

In diesem Sinne ...


Das Malen von Militärtechnik wurde doch schon im Kindergarten gefördert. Sicher nicht nur bei mir.

Ansonsten war die vormilitärische Ausbildung ein Unfug, eine Zeitverschwendung.
Disziplin lernte man kaum, so dass ich es mit Lächeln quittiere, wenn man glaubt, diese würde unserer Jugend helfen.

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Re: Der Osten, der Westen

Beitragvon Ari@D187 » 24. April 2023, 11:51

pentium hat geschrieben:Wie viele Westdeutsche mag es geben, die sich ihren "alten" Westen zurück wünschen und von den besseren, leider aber auch dort vergangenen Zeiten schwärmen?
[...]

Auf diesen Gedanken ist und wird der Leipziger Germanistik-Professor Dirk Oschmann auch so schnell nicht kommen.
Der heutige "Westen" hat mit dem von vor 1990 genau nichts mehr zu tun.

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Re: Der Osten, der Westen

Beitragvon Nostalgiker » 24. April 2023, 11:56

Augenzeuge, nur weil du in den70ern im Kindergarten und in der Schule Militärtechnik malen mußtest kannst du nicht daraus schließen das es nicht von Anbeginn der DDR so war.
In den 50er und 50er Jahren gab es so etwas in Kindergärten und Schulen nicht.
Ebenso gab es weder Vormilitärische Ausbildung für Jungen noch Zivilverteidigung für Mädchen.
Das kam erst in der Lehre bei mir, also nach 1967.
Genauso wurden wir als 14jährige nicht genötigt uns für 3 Jahre zu verpflichten oder als Offz. auf Zeit zu gehen nur um einen Studienplatz zu bekommen.
Du mußt schon, ob es dir gefällt oder nicht, bei der Wahrheit bleiben.

Was ab Anfang der 70er und in den 80ern in dieser Beziehung abging steht auf einem ganz anderem Blatt.
Da hat man nämlich "erkannt" das sich der Klassenkampf verstärke weil der Kapitalismus/Imperialismus kurz vor dem Sterben lag und deshalb die soz. Staaten mit in den Abgrund reißen wollte. Deshalb mußte die männlich Jugend von Kindesbeinen an auf ihre Wehrhaftigkeit vorbereitet werden damit sie aktiv den Frieden schützen konnten.
So einfach war das damals.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
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Re: Der Osten, der Westen

Beitragvon karnak » 24. April 2023, 12:51

Und heute hat man wieder das Gefühl die Wehrbereitschaft, zumindest das Verständnis dafür, soll intensiv vorangetrieben werden. Wer heute auch nur den kleinsten Zweifel dazu äußert ist ganz schnell beim Putinversteher und Verharmloser. Die Kinder und Jugendlichen für den Militärberuf begeistern zu wollen, dorthin ist es dann nur ein kleiner Schritt. Ich kann jedefalls nicht erkennen, dass der Pazifismus dem sich einige Parteien in ihren Grundlagen in diesem Land mal verschrieben haben noch groß in Mode ist. Wie geschickt man nun die Militarisierung einer Gesellschaft organisiert ist nochmal eine andere Frage. Und ich wäre im Kindergartenalter jedenfalls lieber Panzerfahrer als Kindergärtner oder Gynäkologe geworden,deswegen habe ich lieber mit Panzern, Pistolen und Schwertern gespielt als mit Puppen,Kinderwagen oder Arztspielzeug und so war es leicht mich zum menschenverachtenden Militarist zu machen. [flash]
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Re: Der Osten, der Westen

Beitragvon Icke46 » 24. April 2023, 15:57

karnak hat geschrieben:
(….)

Und ich wäre im Kindergartenalter jedenfalls lieber Panzerfahrer als Kindergärtner oder Gynäkologe geworden,deswegen habe ich lieber mit Panzern, Pistolen und Schwertern gespielt als mit Puppen,Kinderwagen oder Arztspielzeug und so war es leicht mich zum menschenverachtenden Militarist zu machen. [flash]


Nun klar, das mit dem Gynäkologen kam vermutlich erst später [flash] …..

Aber gut, Panzer und so ein Zeug spielten in meiner Kindheit eigentlich keine Rolle, dafür aber die Ritter mit Schwert(Ivanhoe) und Cowboy (Old Shatterhand) bzw. Indianer(Winnetou).

Übrigens im Nachhinein ganz lustig: ich war seinerzeit mit meiner Svhwester im Kino - Winntetou III. Sie war 14 und ich 10, und mit ihr wiedermachen Hause zu kommen war eine Tortur, weil sie so in Tränen aufgelöst war wegen Winnetous Tod [flash]
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Re: Der Osten, der Westen

Beitragvon pentium » 24. April 2023, 16:14

Icke46 hat geschrieben:
karnak hat geschrieben:
(….)

Und ich wäre im Kindergartenalter jedenfalls lieber Panzerfahrer als Kindergärtner oder Gynäkologe geworden,deswegen habe ich lieber mit Panzern, Pistolen und Schwertern gespielt als mit Puppen,Kinderwagen oder Arztspielzeug und so war es leicht mich zum menschenverachtenden Militarist zu machen. [flash]


Nun klar, das mit dem Gynäkologen kam vermutlich erst später [flash] …..

Aber gut, Panzer und so ein Zeug spielten in meiner Kindheit eigentlich keine Rolle, dafür aber die Ritter mit Schwert(Ivanhoe) und Cowboy (Old Shatterhand) bzw. Indianer(Winnetou).

Übrigens im Nachhinein ganz lustig: ich war seinerzeit mit meiner Svhwester im Kino - Winntetou III. Sie war 14 und ich 10, und mit ihr wiedermachen Hause zu kommen war eine Tortur, weil sie so in Tränen aufgelöst war wegen Winnetous Tod [flash]


Kleine Anmerkung: Old Shatterhand war kein Cowboy. Im Band Winnetou I ist der Ich-Erzähler ein junger Deutscher, der als Hauslehrer in St. Louis arbeitet. Auf Vermittlung seiner Freunde reitet er als Landvermesser in den Westen, um mit weiteren Männern eine neue Eisenbahnstrecke zu vermessen. Seinen Namen erhält Shatterhand in dieser Erzählung durch den Oberingenieur eines benachbart arbeitenden Vermessungstrupps. Der Ingenieur führt den Namen ein, nachdem er gesehen hat, wie der Ich-Erzähler einen feindlich gesinnten Westmann von großer Körperkraft mit einem einzigen Hieb gegen die Schläfe bewusstlos schlägt.
So viel dazu.
Panzer hatte ich auch als Kind....War aber nicht so mein Ding. Besser waren die Zinnfiguren meiner Großväter....mit denen haben wir ganze Schlachten nachgestellt. Oder mit Holzschwertern bewaffnet Mann gegen Mann.....
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
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Re: Der Osten, der Westen

Beitragvon Edelknabe » 24. April 2023, 16:36

Vormilitärische Ausbildung in Prerow. Das brachte mir täglich wunde Lippen vom Küssen. Denn ich war regelrecht vernarrt in diese hübsche Rostockerin (ihr Foto in der Galerie) und Sie hat mich sogar später einmal in Leipzig besucht. Meiner damaligen Freundin habe ich das Mädel dann als meine Cousine aus dem Norden verkaufen müssen. Und wir hatten Glück, alles ging gut. Diese vormilitärische Aufklärung im Sozialismus war somit auch sehr angenehm.

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Re: Der Osten, der Westen

Beitragvon augenzeuge » 24. April 2023, 16:49

Nostalgiker hat geschrieben:Augenzeuge, nur weil du in den70ern im Kindergarten und in der Schule Militärtechnik malen mußtest kannst du nicht daraus schließen das es nicht von Anbeginn der DDR so war.
In den 50er und 50er Jahren gab es so etwas in Kindergärten und Schulen nicht.
Ebenso gab es weder Vormilitärische Ausbildung für Jungen noch Zivilverteidigung für Mädchen.
Das kam erst in der Lehre bei mir, also nach 1967.
Genauso wurden wir als 14jährige nicht genötigt uns für 3 Jahre zu verpflichten oder als Offz. auf Zeit zu gehen nur um einen Studienplatz zu bekommen.
Du mußt schon, ob es dir gefällt oder nicht, bei der Wahrheit bleiben.

Was ab Anfang der 70er und in den 80ern in dieser Beziehung abging steht auf einem ganz anderem Blatt.
Da hat man nämlich "erkannt" das sich der Klassenkampf verstärke weil der Kapitalismus/Imperialismus kurz vor dem Sterben lag und deshalb die soz. Staaten mit in den Abgrund reißen wollte. Deshalb mußte die männlich Jugend von Kindesbeinen an auf ihre Wehrhaftigkeit vorbereitet werden damit sie aktiv den Frieden schützen konnten.
So einfach war das damals.


Nostalgiker, wie es aussieht war deine DDR temporär besser als meine. Aber wir haben doch nur unsere Erfahrungen. Deshalb sind sie wahr, beide!!

Der ist lustig:
weil der Kapitalismus/Imperialismus kurz vor dem Sterben lag

Wenn das Sterben war, muss die DDR schon lange zuvor begraben worden sein. [flash] Heimlich, versteht sich.
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Re: Der Osten, der Westen

Beitragvon augenzeuge » 24. April 2023, 16:53

Icke46 hat geschrieben:
Aber gut, Panzer und so ein Zeug spielten in meiner Kindheit eigentlich keine Rolle, dafür aber die Ritter mit Schwert(Ivanhoe) und Cowboy (Old Shatterhand) bzw. Indianer(Winnetou).



Wahnsinn! War bei mir privat nicht anders.
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Re: Der Osten, der Westen

Beitragvon karnak » 24. April 2023, 17:02

Heißt also" privat" hattest Du auch den Hang zu militärischer Gewalt.
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Re: Der Osten, der Westen

Beitragvon pentium » 24. April 2023, 17:12

Edelknabe hat geschrieben:Vormilitärische Ausbildung in Prerow. Das brachte mir täglich wunde Lippen vom Küssen. Denn ich war regelrecht vernarrt in diese hübsche Rostockerin (ihr Foto in der Galerie) und Sie hat mich sogar später einmal in Leipzig besucht. Meiner damaligen Freundin habe ich das Mädel dann als meine Cousine aus dem Norden verkaufen müssen. Und wir hatten Glück, alles ging gut. Diese vormilitärische Aufklärung im Sozialismus war somit auch sehr angenehm.

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Ja klar. In Prerow....und Mädels waren auch da. Tolle Geschichte....Jetzt musst du mir nur noch erklären, wie du aus Leipzig in das GST Lager an der Küste gekommen bist?
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Re: Der Osten, der Westen

Beitragvon augenzeuge » 24. April 2023, 18:17

karnak hat geschrieben:Heißt also" privat" hattest Du auch den Hang zu militärischer Gewalt.


Ich musste doch Daniel Boone nachspielen. [grins]

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Re: Der Osten, der Westen

Beitragvon pentium » 24. April 2023, 18:25

augenzeuge hat geschrieben:
karnak hat geschrieben:Heißt also" privat" hattest Du auch den Hang zu militärischer Gewalt.


Ich musste doch Daniel Boone nachspielen. [grins]

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Daniel Boone? Der hat doch nichts mit Militär zu tun? Stuhlkreis!
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Re: Der Osten, der Westen

Beitragvon Icke46 » 24. April 2023, 18:31

pentium hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:
karnak hat geschrieben:Heißt also" privat" hattest Du auch den Hang zu militärischer Gewalt.


Ich musste doch Daniel Boone nachspielen. [grins]

AZ


Daniel Boone? Der hat doch nichts mit Militär zu tun? Stuhlkreis!


Aus der Wikipedia:

1755 diente Boone bei der britischen Truppe unter Generalmajor Edward Braddock als Wagenlenker. Ziel der 1.400 Mann starken Truppe war, das französische Fort Duquesne am Ohio River einzunehmen. Nahe dem Fort gerieten sie in einen französischen Hinterhalt; die Hälfte der Männer starb. Boone gelang es, sein Gespann vom Wagen zu trennen und zu fliehen.

Da gabs zwar noch keine kettengetriebenen Leoparden oder Drohnen, trotzdem war das unbestreitbar Militär….
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