Der Fall Gillwald- Entführung durch die Stasi 1977

Aufarbeitung und Schlußfolgerungen

Der Fall Gillwald- Entführung durch die Stasi 1977

Beitragvon augenzeuge » 22. Juni 2022, 15:42

Der westdeutsche Polizist Lothar Gillwald wird im Sommer 1977 nach einem Besuch bei seiner Familie in der DDR festgenommen.
Die Staatssicherheit will ihn als Spion gewinnen. Weil er sich weigert, landet er wegen angeblicher Spionage für den BND vor Gericht und bekommt 15 Jahre "Bautzen". Nach acht Jahren kauft ihn die Bundesrepublik frei.

Der Fall wird von der Zentralen Ermittlungsstelle für Regierungs- und Vereinigungskriminalität – kurz Z.E.R.V. – nach der Wiedervereinigung übernommen und von Ermittlerin Martina Starke aufgearbeitet. Ihre Ermittlungen belegen, dass Gillwald kein BND-Agent war und zu Unrecht mit gefälschten Beweisen verurteilt wurde.

In der Podcastepisode Entführt, verhaftet, verurteilt – Die Z.E.R.V. ermittelt spricht Moderator Mattis Kießig mit der Autorin der MDR-Doku-Serie "Z.E.R.V. – Die Ermittler" Heike Bittner über die Aufarbeitung des Falls Lothar Gillwald.

"Markus Wolf schlug mir ins Gesicht."
Podcast 24min:
https://www.mdr.de/nachrichten/podcast/ ... ld100.html

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Re: Der Fall Gillwald- Entführung durch die Stasi 1977

Beitragvon karnak » 22. Juni 2022, 16:33

15 Jahre einfach so,ohne irgend einen Beleg für Spionage und das 77. Was war denn das für ein Polizist?
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Re: Der Fall Gillwald- Entführung durch die Stasi 1977

Beitragvon augenzeuge » 22. Juni 2022, 16:55

karnak hat geschrieben:15 Jahre einfach so,ohne irgend einen Beleg für Spionage und das 77. Was war denn das für ein Polizist?


Verkehrspolizist in Dortmund. Mutter wohnte neben Kaserne.
Musst es dir schon anhören. Da erfährt man alles.

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Re: Der Fall Gillwald- Entführung durch die Stasi 1977

Beitragvon Ari@D187 » 22. Juni 2022, 17:40

Das passiert mir normalerweise nicht, aber bereits nach einer Minute Podcast sitze ich staunend mit offenem Mund da und kann nicht glauben was der Polizist aus Dortmund da erzählt. Also höre ich es mir nochmal an.
Er ist also anscheinend in Berlin unterwegs zum Palast der Republik. Er meint zu bemerken, dass er von der Stasi in einem Wartburg verfolgt wird. Also fährt er so schnell ums Carrée, dass die Jungs nicht hinterherkommen und ist auf einmal hinter dem Wartburg. [grins] Dann versucht er den Fahrer aus dem Wagen zu holen. [laugh] Wohlgemerkt, ein dortmunder Polizist.

Dann wenig später: Er gerät auf der Heimfahrt in eine Verkehrskontrolle und soll ins Röhrchen pusten -> Alkoholkontrolle. Das verweigert der Herr Verkehrspolizist. [shocked]

Sorry, aber wenn das bis hierhin stimmt, dann will ich gar nicht wissen wie er sonst so drauf war/ist ohne es zu erzählen.

Werde nachher noch weiter reinlauschen...irgendwie meine ich, ihn schon mal in Corleone gesehen zu haben.

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Re: Der Fall Gillwald- Entführung durch die Stasi 1977

Beitragvon Dr. 213 » 22. Juni 2022, 20:00

Der Gentleman- Verbrecher hat sich also zu Nachtzeiten zu den Bütteln herab begeben und zugelangt ?
Macht man sowas, wenn man einen neuen Freund für sich gewinnen will ?

Ja, die Stasionkels waren so blöd,. Von nix eine Ahnung, schlampig bei Observationen, Festnahme und Durchsuchung.
Zellenfenster und Tigerkäfige die quasi offen standen weil man die Bolzen rausdrehen konnte.

Doch, die waren so blöde.
Ob es nun der böse Wolf höchstpersönlich war ist mir egal, wird sich eher nicht mit Namen vorgestellt haben.
Der Zeitzeuge könnte sich irren. Die Stasis hatten doch alle die gleiche korrekte Stasifratze und das Bonbon.

Wo gibt es eigentlich die Fortsetzung von der ziemlich am.Schluss gesprochen wird ?

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Re: Der Fall Gillwald- Entführung durch die Stasi 1977

Beitragvon Spartacus » 23. Juni 2022, 08:09

"Markus Wolf schlug mir ins Gesicht."


Also meine Herren. Wieso sollte sich ausgerechnet Wolf mit so einem kleinen Licht beschäftigen, außerdem wusste niemand wer
Wolf ist. Aber der Gillwald schon? Hat sich Wolf bei ihm vorgestellt? Und Wolf soll ihn geschlagen haben? Wolf der einen Proleten
wie Mielke und seinem Handeln nichts als Verachtung entgegen brachte?

Kann ich nicht glauben. [hallo]

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Re: Der Fall Gillwald- Entführung durch die Stasi 1977

Beitragvon pentium » 23. Juni 2022, 08:50

Ari@D187 hat geschrieben:Er ist also anscheinend in Berlin unterwegs zum Palast der Republik. Er meint zu bemerken, dass er von der Stasi in einem Wartburg verfolgt wird. Also fährt er so schnell ums Carrée, dass die Jungs nicht hinterherkommen und ist auf einmal hinter dem Wartburg.
Ari


Erinnert stark an eine Episode aus Špejbl und Hurvínek....Huvinek: "Wir sind so schnell um den Marktplatz (oder war es das Rathaus) gefahren, das wir uns selber von hinten gesehen haben...) Insgesamt wirklich ein Superpolizist....
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Re: Der Fall Gillwald- Entführung durch die Stasi 1977

Beitragvon karnak » 23. Juni 2022, 09:12

Zum einen wurde niemals jemand schnell mal angesprochen ob er als Spion arbeiten will, dass sollte lange Zeit der Vorbereitung gedauert haben und der ganze Aufwand sollte sich auch lohnen, bei der Rolle dieses Polizisten im Westen nur schwer nachvollziehbar. Der größte Unsinn sind allerdings diese 15 Jahre nach bzw. wegen Ablehnung. Warum denn, um dumpfe Rachegelüste zu befriedigen? Das sind die üblichen kindischen und naiven Vorstellungen von Leuten die nie etwas mit dieser Firma zutun hatten aber trotzdem mal ein bisschen als Held und Opfer in den" Fachbüchern" erscheinen wollen. Die Geschichte dieses Mannes ist eine der Tausenden die sich aus " Fachliteratur " lesen zur eigenen Biographie zusamnengebastelt wurde. Aus einen Bedürfnis heraus, dass man einen psychischen Knacks weg hat der ganz andere Gründe hat, zumindest sind diese Erscheinungen nicht anders erklärbar für mich. [flash]
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Re: Der Fall Gillwald- Entführung durch die Stasi 1977

Beitragvon Kumpel » 23. Juni 2022, 09:42

karnak hat geschrieben: Der größte Unsinn sind allerdings diese 15 Jahre nach bzw. wegen Ablehnung. Warum denn, um dumpfe Rachegelüste zu befriedigen? Das sind die üblichen kindischen und naiven Vorstellungen von Leuten die nie etwas mit dieser Firma zutun hatten aber trotzdem mal ein bisschen als Held und Opfer in den" Fachbüchern" erscheinen wollen.


Warum denn Rachegelüste? Letzten Endes hat der Mann mit seiner Flucht in den Westen nach Lesart deiner Diktatur ein schweres Verbrechen begangen und seine Bestrafung stand regulär noch aus.
Mithin wurde lediglich sozialistisches Recht vollstreckt.
Wäre ja nicht das Erste mal gewesen den Delinquenten vor die Wahl zu stellen , entweder du machst mit oder du fährst ein. Oder?
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Re: Der Fall Gillwald- Entführung durch die Stasi 1977

Beitragvon karnak » 23. Juni 2022, 10:41

Welcher DDR Bürger hat denn für eine gescheiterte Flucht, geschweige denn als BRD Bürger nach einer Gelungenen, 15 Jahre bekommen, zumindest in den 70 igern? Dieses Strafmaß ist in der Zeitschiene überhaupt nicht stimmig, es beweist nur was für ein Opfer man gewesen sein will.
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Re: Der Fall Gillwald- Entführung durch die Stasi 1977

Beitragvon augenzeuge » 23. Juni 2022, 11:58

Fakt ist, die Zerv hat sich damit lange beschäftigt.
Da wird man auch die MfS Akten gelesen haben. Und die werden einiges bestätigt haben.
Das mit Wolf ist kaum zu glauben. Aber der Mann saß in Haft.

Es gab in der DDR viele Dinge, die einige nicht glauben können. Aber sie liefen dennoch so ab.

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Re: Der Fall Gillwald- Entführung durch die Stasi 1977

Beitragvon Ari@D187 » 23. Juni 2022, 12:06

augenzeuge hat geschrieben:[...]
Es gab in der DDR viele Dinge, die einige nicht glauben können. Aber sie liefen dennoch so ab.

AZ

Das ist so weit bekannt. Schwer zu glauben sind eher die Dinge, die ein dortmunder Polizist nach eigener Aussage in der DDR gemacht hat/haben soll. Für den Polizeidienst der BRD dürfte er bei der sich abzeichnenden Persönlichkeitsstruktur zumindest völlig ungeeignet gewesen sein.

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Re: Der Fall Gillwald- Entführung durch die Stasi 1977

Beitragvon augenzeuge » 23. Juni 2022, 13:00

Für den Polizeidienst der BRD dürfte er bei der sich abzeichnenden Persönlichkeitsstruktur zumindest völlig ungeeignet gewesen sein.


Ich glaub, du weißt nicht, wie damals in der Zeit der Vollbeschäftigung die Einstellungsvoraussetzungen für einen Verkehrspolizisten waren. [grins]

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Re: Der Fall Gillwald- Entführung durch die Stasi 1977

Beitragvon Ari@D187 » 23. Juni 2022, 20:04

augenzeuge hat geschrieben:
Für den Polizeidienst der BRD dürfte er bei der sich abzeichnenden Persönlichkeitsstruktur zumindest völlig ungeeignet gewesen sein.


Ich glaub, du weißt nicht, wie damals in der Zeit der Vollbeschäftigung die Einstellungsvoraussetzungen für einen Verkehrspolizisten waren. [grins]

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Was du so alles glaubst. [flash]
Du mimst ja heute voll den Checker.

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Re: Der Fall Gillwald- Entführung durch die Stasi 1977

Beitragvon Hellersdorfer » 24. Juni 2022, 07:28

Also für mich eine äußerst unglaubwürdige Geschichte. Ein westdeutscher Verkehrspolizist mit wahrscheinlich wenig Zugang zu vertraulichen -für die Stasi interessanten- Material, wird mit Hilfe von Panzern und einer halben Armee entführt? Dann ein Gerichtsurteil von 15 Jahren ohne irgendwelche Indizien oder gar Beweise? Nach seinem Freikauf hat sich im Westen niemand dafür interessiert, er brauchte nur erstmal vier Stunden arbeiten? Das war`s ? Also ich gleube den Quatsch nicht.
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Re: Der Fall Gillwald- Entführung durch die Stasi 1977

Beitragvon augenzeuge » 24. Juni 2022, 12:52

Hellersdorfer hat geschrieben:Also für mich eine äußerst unglaubwürdige Geschichte. Ein westdeutscher Verkehrspolizist mit wahrscheinlich wenig Zugang zu vertraulichen -für die Stasi interessanten- Material, wird mit Hilfe von Panzern und einer halben Armee entführt? Dann ein Gerichtsurteil von 15 Jahren ohne irgendwelche Indizien oder gar Beweise? Nach seinem Freikauf hat sich im Westen niemand dafür interessiert, er brauchte nur erstmal vier Stunden arbeiten? Das war`s ? Also ich gleube den Quatsch nicht.


So klingts erst mal. Dann konnte man also ganz einfach ohne Beweise 15 Jahre in den Knast kommen. Was wäre denn, wenn die Stasiakten diesen Fall so bestätigen würden? Denn das muss doch die Zerv geprüft haben, oder?

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Re: Der Fall Gillwald- Entführung durch die Stasi 1977

Beitragvon pentium » 24. Juni 2022, 13:21

augenzeuge hat geschrieben:
Hellersdorfer hat geschrieben:Also für mich eine äußerst unglaubwürdige Geschichte. Ein westdeutscher Verkehrspolizist mit wahrscheinlich wenig Zugang zu vertraulichen -für die Stasi interessanten- Material, wird mit Hilfe von Panzern und einer halben Armee entführt? Dann ein Gerichtsurteil von 15 Jahren ohne irgendwelche Indizien oder gar Beweise? Nach seinem Freikauf hat sich im Westen niemand dafür interessiert, er brauchte nur erstmal vier Stunden arbeiten? Das war`s ? Also ich gleube den Quatsch nicht.


So klingts erst mal. Dann konnte man also ganz einfach ohne Beweise 15 Jahre in den Knast kommen. Was wäre denn, wenn die Stasiakten diesen Fall so bestätigen würden? Denn das muss doch die Zerv geprüft haben, oder?

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Richtig wo sind die Beweise? Im Internet habe ich nur Hinweise zu der Doko über die Zerv gefunden....Bei diesen Erlebnissen unseres Superpolizisten müsste es doch irgendwas im Netz geben.
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Re: Der Fall Gillwald- Entführung durch die Stasi 1977

Beitragvon augenzeuge » 24. Juni 2022, 13:46

Tja, man müsste wissen, was die Zerv getan hat. Merkur scheint den Fall auch nicht zu kennen.

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Re: Der Fall Gillwald- Entführung durch die Stasi 1977

Beitragvon Spartacus » 24. Juni 2022, 18:42

Merkur hat sich doch gar nicht geäußert AZ. [hallo]

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Re: Der Fall Gillwald- Entführung durch die Stasi 1977

Beitragvon augenzeuge » 24. Juni 2022, 18:44

Spartacus hat geschrieben:Merkur hat sich doch gar nicht geäußert AZ. [hallo]

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Eben.

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Re: Der Fall Gillwald- Entführung durch die Stasi 1977

Beitragvon zoll » 25. Juni 2022, 13:02

karnak hat geschrieben:15 Jahre einfach so,ohne irgend einen Beleg für Spionage und das 77. Was war denn das für ein Polizist?

Deine Frage hätte lauten müssen: "Was war denn das für ein Staat, der Menschen ohne Beweise zu 15 Jahren Bautzen verurteilt"

Aber wie soll das jemand erkennen, der dem Regime treu gedient hat!
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Re: Der Fall Gillwald- Entführung durch die Stasi 1977

Beitragvon augenzeuge » 25. Juni 2022, 14:45

Doch im neuen Objekt "Waldhaus" bei Grabow trafen sich nicht nur hauptamtliche Mitarbeiter mit ihren informellen Mitarbeitern. Hierher wurde 1977 auch ein ehemaliger DDR-Bürger aus Schwerin entführt: Lothar Gillwald. Er war in den 1960er Jahren in den Westen geflüchtet und wurde dort Polizist. Nach dem Besuchsabkommen 1971 zwischen der DDR und der Bundesrepublik durfte er wieder seine Eltern und Verwandten in Schwerin besuchen. Bei seinem zehnten Besuch wurde er entführt und sollte im Waldhaus Grabow als IM im Westen gewonnen werden. Doch er weigerte sich, woraufhin ihm nun Spionage vorgeworfen wurde. Das Militärgericht in Berlin verurteilte ihn zu 12 Jahren Haft, obwohl die Staatssicherheit in einer Notiz selbst feststellte: "Spionage nicht nachgewiesen". Nach acht Jahren kaufte ihn die Bundesrepublik frei.

https://www.google.de/url?sa=t&source=w ... phnPYp9TKf

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Re: Der Fall Gillwald- Entführung durch die Stasi 1977

Beitragvon Hellersdorfer » 25. Juni 2022, 14:46

15 Jahre Haft ohne Grund?

Will das jetzt nicht überbewerten, weil etwas undurchsichtig.

Entweder: er hat tatsächlich mal die Kamera gezückt, wenn seine Mutter schon neben der Russen-Kaserne gewohnt hat. Der Hass gegen das kommunistische System war ja bei ihm vorhanden .
Wäre ja möglich. Die Stasi hat ja nun auch nicht jeden Eierdieb auf dem Monitor gehabt, dessen Verwandte in Nähe einer CA-Garnision wohnten.

Oder: Das ganze hat sich möglicherweise ähnlich abgespielt, nur wurde der Dramatik wegen ein wenig dazu erfunden und es wurde eine James Bond -Geschichte daraus. (Markus Wolf kommt persönlich, um ihn eine Backpfeife zu geben) ???

Option 3: Der ganze Quatsch ist ausgedacht. Ich habe hier im Forum zum ersten Mal davon gelesen. War ja doch ziemlich spektakulär. Warum haben die Medien im Nachhinein den Fall nochmal aufgegriffen?
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Re: Der Fall Gillwald- Entführung durch die Stasi 1977

Beitragvon Hellersdorfer » 25. Juni 2022, 14:49

Hellersdorfer hat geschrieben:15 Jahre Haft ohne Grund?

Will das jetzt nicht überbewerten, weil etwas undurchsichtig.

Entweder: er hat tatsächlich mal die Kamera gezückt, wenn seine Mutter schon neben der Russen-Kaserne gewohnt hat. Der Hass gegen das kommunistische System war ja bei ihm vorhanden .
Wäre ja möglich. Die Stasi hat ja nun auch nicht jeden Eierdieb auf dem Monitor gehabt, dessen Verwandte in Nähe einer CA-Garnision wohnten.

Oder: Das ganze hat sich möglicherweise ähnlich abgespielt, nur wurde der Dramatik wegen ein wenig dazu erfunden und es wurde eine James Bond -Geschichte daraus. (Markus Wolf kommt persönlich, um ihn eine Backpfeife zu geben) ???

Option 3: Der ganze Quatsch ist ausgedacht. Ich habe hier im Forum zum ersten Mal davon gelesen. War ja doch ziemlich spektakulär. Warum haben die Medien im Nachhinein den Fall nicht nochmal aufgegriffen?
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Re: Der Fall Gillwald- Entführung durch die Stasi 1977

Beitragvon augenzeuge » 25. Juni 2022, 14:56

Ich sag noch einmal, die Akten hat Zerv durchforstet,bevor das zum MDR gegangen ist. Leider gibt es im Web keine Kopien. Aber das Interview hätte sonst so nie stattgefunden.

In der DDR hat der Verdacht stets gereicht,um Bürger zu "sichern".
Wenn das MfS überzeugt war, reichte das. Denk an Teske, der musste sterben, obwohl der Grund für das Urteil noch gar nicht erreicht wurde.

Ich bin zu 90% sicher, dass dies kein Fake ist.

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Re: Der Fall Gillwald- Entführung durch die Stasi 1977

Beitragvon Hellersdorfer » 25. Juni 2022, 15:58

augenzeuge hat geschrieben:In der DDR hat der Verdacht stets gereicht,um Bürger zu "sichern".
Wenn das MfS überzeugt war, reichte das. Denk an Teske, der musste sterben, obwohl der Grund für das Urteil noch gar nicht erreicht wurde.

Ich bin zu 90% sicher, dass dies kein Fake ist.

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Warum hat man ihn denn nicht bei der Einreise gleich "hops genommen" ? Glaube kaum, dass man einen mutmaßlichen BND-Spion einfach so in die DDR einreisen lässt, in der Hoffnung er macht einen Fehler und lässt sich erwischen.
Wenn man wusste, dass er ein Agent des feindlichen Geheimdienstes ist, wäre das sicher ein Grund ihn an der Grenze festzunehmen.

Davon ab, sofern es darauf abzielte, was sollte man denn von außen weltbewegendes bei einer Russenkaserne fotografieren wollen?
Habe selbst in einer Stadt gewohnt, wo die Russen präsent waren. Viel militärisches gesehen hat man da von außen nicht unbedingt!
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Re: Der Fall Gillwald- Entführung durch die Stasi 1977

Beitragvon Dr. 213 » 25. Juni 2022, 16:02

Was soll den ein Merkur zu der Geschichte beitragen ?
Die Stasi war eine dezentral und auch untereinander strikt abgeschottete Krake.
Die Idee, eine einzige Person wie Merkur könnte über alles Kenntnis gehabt haben ist absurd.

Bautzen 2 war voll mit Fällen von genau diesem Kaliber.
Die Sonderhaftanstalt war ein Privatversteck der Stasi und ja extra dafür installiert, brisante Sachen wenigstens innerhalb der Republik
vor den Arbeitern und Bauern, den Werktätigen sowie den Angehörigen der Intelligenz zu verbergen.
Ganz verhindern konnte man es nicht, denn eingesperrte Westler hatte Anspruch auf Betreuung durch die Bundesdeutsche Vertretung.
Und die hat sich regelmäßig mit Treffen und der Übergabe von Hilsgütern um die Betroffenen gekümmert.

Einem Verbrecherverein wie der Stasi, die angefallene Opfer als unbekannte Wasserleiche verscharrt haben, obgleich sie den Namen
ganz genau gekannt haben, die temporär in der Nacht ganze Krematorien unter ihre Regie genommen hatten, um Opfer heimlich zu verbrennen,
denen traue ich auch zu, dass die auch mal einen Menschen für 15 Jahre verschwinden lassen haben wenn es ihnen in den Kram passte.

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Re: Der Fall Gillwald- Entführung durch die Stasi 1977

Beitragvon pentium » 25. Juni 2022, 16:03

augenzeuge hat geschrieben:Ich sag noch einmal, die Akten hat Zerv durchforstet,bevor das zum MDR gegangen ist. Leider gibt es im Web keine Kopien. Aber das Interview hätte sonst so nie stattgefunden.

In der DDR hat der Verdacht stets gereicht,um Bürger zu "sichern".
Wenn das MfS überzeugt war, reichte das. Denk an Teske, der musste sterben, obwohl der Grund für das Urteil noch gar nicht erreicht wurde.

Ich bin zu 90% sicher, dass dies kein Fake ist.

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Teske kannst du doch nicht mit dem Polizisten vergleichen. Die ganze Geschichte ist doch völlig überdreht und unlogisch....
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Re: Der Fall Gillwald- Entführung durch die Stasi 1977

Beitragvon Dr. 213 » 25. Juni 2022, 16:12

Tja, warum hat man den nicht an der Grenze einkassiert ?
Warum hat man Guillaume nicht sofort von Brandt ferngehalten, als man doch den zeitlichen Zusammenhang
der Geburtags- Funksprüche mit den Geburtstagen der Familie Gulliaume erkannt hatte ?

Geheimdienste machen aus der Sicht von Aussenstehenden manchmal so komischen Sachen. Das gehört zum Geschäft.
Der Anspruch, man müsse alles aus dem Bereich im Internet wiederfinden können, den kann man vergessen.

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Re: Der Fall Gillwald- Entführung durch die Stasi 1977

Beitragvon pentium » 25. Juni 2022, 16:18

Dr. 213 hat geschrieben:Tja, warum hat man den nicht an der Grenze einkassiert ?
Warum hat man Guillaume nicht sofort von Brandt ferngehalten, als man doch den zeitlichen Zusammenhang
der Geburtags- Funksprüche mit den Geburtstagen der Familie Gulliaume erkannt hatte ?

Geheimdienste machen aus der Sicht von Aussenstehenden manchmal so komischen Sachen. Das gehört zum Geschäft.
Der Anspruch, man müsse alles aus dem Bereich im Internet wiederfinden können, den kann man vergessen.

Herzlichst
Dr. 213


Google den Mann doch einfach mal. Kein Opferverein...nichts...nur Hinweise auf den Podcast und den MDR und Zerv die Serie...Außerdem kann man den Verkehrspilzosten nicht mit Guillaume vergleichen.
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
Anton Günther

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