Als die DDR zu glitzern begann
Der Westen hatte die „ZDF-Hitparade“ oder „Einer wird gewinnen“, die DDR (außer Raum Dresden) guckte heimlich West-Fernsehen. Das fand die SED gar nicht dufte und erteilte im Sommer 1971 den Auftrag für eine eigene Familienshow im TV.
Es sollte eine Sendung mit Musik, Tanz und Akrobatik sein, so dass auch die DDR glitzern konnte. „Ein Kessel Buntes“ eben.
Die damalige TV-Redakteurin Evelin Matt (87) gilt zusammen mit Produzent Günther Steinbacher (84) als Erfinderin der Show und erinnert sich, dass es gegen den Sendungstitel anfangs erheblichen Widerstand gab. „Wir hatten damals nämlich noch gar kein Farbfernsehen, die ersten vier Folgen liefen in Schwarz-Weiß“, so Matt.
Trotzdem war Show Nummer 1 am 29. Januar 1972 „ein Straßenfeger“, erinnert sich Frank Schöbel (79). Der Sänger war damals Gast, acht weitere Auftritte „im Kessel“ folgten. 1980 durfte er die Sendung sogar moderieren. „Ein Ritterschlag“, findet Wolfgang Lippert (69). „Mit einem Auftritt hier konnte man nicht reich werden, aber berühmt.“
„Ein Kessel Buntes war für uns wie alle West-Shows zusammen“, findet Dagmar Frederic (76). „Jeder wollte dort auftreten, am Montag danach war die Sendung Kantinen-Gespräch im ganzen Land.“ Ein Highlight waren auch die Stars aus dem Westen. „Wer bei uns auftrat, bestimmten nicht wir vom Fernsehen, sondern die Künstleragentur der DDR“, verrät Produzent Steinbacher. „Die machten auch die Verträge und die Honorare.“
Mehr Details und Fotos findet man hier:
https://www.bild.de/unterhaltung/tv/leu ... .bild.html
Wie ich fand, auch eine unterhaltsame Sendung.