72 Jahre

Aufarbeitung und Schlußfolgerungen

72 Jahre

Beitragvon Beethoven » 7. Oktober 2021, 07:46

Heute wäre der Tag der Republik, mit einer Ehrenparade der NVA, eröffnet worden.

Keine Angst, niemand möchte den Staat in den Farben der DDR zurück.
Ich wollte nur mal dran erinnern.

Freundlichst
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Re: 72 Jahre

Beitragvon Volker Zottmann » 7. Oktober 2021, 09:53

Beethoven hat geschrieben:Heute wäre der Tag der Republik, mit einer Ehrenparade der NVA, eröffnet worden.

Keine Angst, niemand möchte den Staat in den Farben der DDR zurück.
Ich wollte nur mal dran erinnern.

Freundlichst

Höre mit dem Anhimmeln Deiner Zone auf!
Ist ja wie eine Fete auf dem Friedhof und Du merkst nicht mal, dass die Grabstelle längst eingeebnet ist.
Egal was Du, Beethoven schreibst, Deine DDR-Kokettiererei ist unübersehbar.

Wer 1989 mit für die Wende demonstrierte, bekommt das Kotzen beim Hintersinn Deines Nostalgietextes.

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Re: 72 Jahre

Beitragvon Werner Thal » 7. Oktober 2021, 10:52

Frei nach Freddy Quinn: „Vergangen - Vergessen - Vorüber“ [grins]

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Re: 72 Jahre

Beitragvon Bahndamm 68 » 7. Oktober 2021, 12:04

Werner Thal hat geschrieben:Frei nach Freddy Quinn: „Vergangen - Vergessen - Vorüber“ [grins]
W. T.

Das sind die richtigen Worte.

Das in den Annalen etwas von der DDR steht, finde ich völlig normal. Aber ein heutiges Gedenken an diesen Staat, an dieses System, dies finde ich absurd.
Das es Gedenkstätten, wie Marienborn, wie Hohenschönhausen, wie Schwedt, wie das Frauengefängnis in Hoheneck gibt, finde ich gut und richtig. Das es die KZ-Lager, s.u. wie Buchenwald, Sachsenhausen noch gibt finde ich genauso gut. Es sind Mahnstätte dunkler deutscher Geschichte. So etwas darf nicht wieder geschehen.

Ich war am 3. Oktober in Hötensleben. Dort wurden den ganzen Tag auf dem Grünen Band Bäume gepflanzt, symbolisch für den ehemaligen Grenzverlauf. Drei von mehreren Personen, mit denen ich mich unterhalten habe, wusste nicht, dass dies der ehemalige K6 – Spurenstreifen war, sie wussten erst recht nicht, dass ca. 10 m weiter das abgesperrte Minenfeld war. Im ersten Moment war ich über solch ein Unwissen erstaunt. Doch auf der Rückfahrfahrt im Auto befand ich es nicht mehr so dramatisch. Es ist völlig ausreichend zu wissen, dass hier der Verlauf einer Grenze innerhalb von Deutschland war.

Das Erstaunen kam dann mit dem Zeigen dieses Bildes.
Der Drang nach Mehrwissen der Baumpflanzer wurde größer.
33-NVA-Minenfeldhinweisschild-03.jpg

DSC_0014-auf dem Grünen Band.JPG

Im unteren Bild links, der ehemalige KfZ-Weg mit Originalplatten, rechts die neu geschaffene Baumallee, leider hier nicht zu erkennen der KfZ-Graben.
Deutlich zu erkennen in beiden Bildern, die von Menschenhand geschaffene Natur.

Wenn diese Bäume ausgewachsen sind, dann gibt es die Zeitzeugen nicht mehr.

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Re: 72 Jahre

Beitragvon Beethoven » 7. Oktober 2021, 15:02

Volker Zottmann hat geschrieben:
Beethoven hat geschrieben:Heute wäre der Tag der Republik, mit einer Ehrenparade der NVA, eröffnet worden.

Keine Angst, niemand möchte den Staat in den Farben der DDR zurück.
Ich wollte nur mal dran erinnern.

Freundlichst

Höre mit dem Anhimmeln Deiner Zone auf!
Ist ja wie eine Fete auf dem Friedhof und Du merkst nicht mal, dass die Grabstelle längst eingeebnet ist.
Egal was Du, Beethoven schreibst, Deine DDR-Kokettiererei ist unübersehbar.

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Ha, heute beim Frühstück sagte ich zu meiner Frau, als ich ihr von dem Post erzählte, dass der in der DDR "größte Kommunist" als erster los schreit. [laugh] Ich hatte recht.

Die von Dir benannte "Zone" sehr geehrter Herr Zottmann, hast auch Du, als strammes Mitglied der SED, gestützt. Tu also nicht so überschlau und überheblich. Du bist in meinen Augen ein kleines Wimpelchen im Wind.
Im Übrigen kokettiere ich nicht mit der DDR. Es war mein Land mit allem Guten und allen Fehlern.

Wenn man schon im "Forum deutsche Einheit" schreibt und oben das Staatswappen der DDR zu sehen ist, ist mein Hinweis doch eher lau.
Benennt das Forum um und nehmt das Wappen weg. Dann ist solche Kritik eventuell berechtigt. Aber so lange dies nicht geschieht, müsst Ihr mit meinen Beiträgen leben. [hallo]

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Re: 72 Jahre

Beitragvon augenzeuge » 7. Oktober 2021, 15:19

Da hab ich ja Glück gehabt, dass ich abwesend war. Sonst hätte mich Beethoven noch zum Kommunisten gemacht. [angst]

Die DDR war nicht unser Land, wir waren die dort vom Staat durch Geburt automatisch Zwangsverpflichteten, durch die die DDR lebte, mit deren erwirtschafteten Geld man heimlich eine menschenfeindliche Überwachung generierte, denen man das Recht auf das freie Glück absprach, denen man beim Weggehen nach dem Leben trachtete. Mahnend darf man an sie erinnern.

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Re: 72 Jahre

Beitragvon Interessierter » 7. Oktober 2021, 15:27

Zitat Beethoven:
Benennt das Forum um und nehmt das Wappen weg. Dann ist solche Kritik eventuell berechtigt. Aber so lange dies nicht geschieht, müsst Ihr mit meinen Beiträgen leben. [hallo]

Freundlichst


Wie der Name des Forums lautet oder was für ein Wappen zu sehen ist, spielt mMn überhaupt keine Rolle. Deine und andere Kritiken sind doch in einem politischen Forum sogar sehr erwünscht. Das ist doch der Sinn eines Forums und das Salz in der Suppe. Wer keine Provokationen abkann, oder sich gar an einer fehlenden Leertaste hinter einem Doppelpunkt stört, dem empfehle ich freundlich, sich im Forum der " Augsburger Puppenkiste " anzumelden....

[hallo]
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Re: 72 Jahre

Beitragvon Volker Zottmann » 7. Oktober 2021, 15:37

Ein Geschichtsforum sollte immer beide Seiten beleuchten.
Doch wer zum 31. Jahrestag des DDR-Zusammenbruchs noch anhimmelnd von den "Farben der DDR" schreibt, muss Scheuklappen aufgehabt haben im real existierenden Sozialismus-Versuch. Die DDR war bei der Farbe wegweisend, alles grau in grau, so wie Deine heutigen Gehirnzellen.

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Re: 72 Jahre

Beitragvon Werner Thal » 7. Oktober 2021, 15:45

augenzeuge hat geschrieben:Da hab ich ja Glück gehabt, dass ich abwesend war. Sonst hätte mich Beethoven noch zum Kommunisten gemacht. [angst]

Die DDR war nicht unser Land, wir waren die dort vom Staat durch Geburt automatisch Zwangsverpflichteten, durch die die DDR lebte,

AZ


Nicht nur durch Geburt, sondern als Kleinkind durch Flucht und/oder Vertreibung dort an Land gespült worden, ohne eine Möglichkeit einer
Weiter-"Reise" in westliche Gegenden. Auch so etwas gab es 1945! Man hatte schon damals den Status eines Flüchtlings!

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Re: 72 Jahre

Beitragvon Olaf Sch. » 7. Oktober 2021, 16:26

Ach kommt schon, die DDR war doch voll der Ponyhof!

VOLL BESCHISSEN! [laugh]
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Re: 72 Jahre

Beitragvon Gerd Böhmer » 7. Oktober 2021, 19:17

Beethoven hat geschrieben:Heute wäre der Tag der Republik, mit einer Ehrenparade der NVA, eröffnet worden.

Keine Angst, niemand möchte den Staat in den Farben der DDR zurück.
Ich wollte nur mal dran erinnern.

Freundlichst


Nabend,

Danke für Deine Erinnerung. Im Gegensatz zu einigen Kollegen, die Dir hier geantwortet haben, wurde es selbst in den sozialen Medien am heutigen Tage wesentlich entspannter betrachtet.

@ Kollege Zottmann, auch ich habe 1989 für Veränderungen in der DDR demonstriert. Nur habe ich es eben nicht vergessen, das ich ja die erste Hälfte meines Lebens - 33 Jahre - in der DDR gelebt habe ...

... einen angenehmen Abend noch,
MfG Gerd Böhmer,
Reichsbahninspektor aD
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Re: 72 Jahre

Beitragvon augenzeuge » 7. Oktober 2021, 20:55

In welchen Medien?

AZ
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Re: 72 Jahre

Beitragvon Volker Zottmann » 7. Oktober 2021, 21:44

Gerd Böhmer hat geschrieben:@ Kollege Zottmann, auch ich habe 1989 für Veränderungen in der DDR demonstriert. Nur habe ich es eben nicht vergessen, das ich ja die erste Hälfte meines Lebens - 33 Jahre - in der DDR gelebt habe ...

... einen angenehmen Abend noch,


Was soll das denn nun? Färbst Du, Gerd Böhmer, schon beim Beethoven ab? [grins]
Schreib meinen Vornamen, oder eben komplett. Aber Kollege? Das ist so albern, wie heute Genosse zu verwenden!

Ich habe auch 38 volle DDR-Jahre verbracht. Schrieb auch häufig, dass es für mich immer nur aufwärts ging, weil eben auch Interesse und Fleiß beim Vorwärtskommen vorhanden war.
Die Umstände in der DDR, wirtschaftlich und politisch sind aber nie so gewesen, dass ich nun noch hypothetische Feiertage begehe.
Es muss auch mal Schluss mit dem Verbrecheregime sein.
Ich habe überhaupt nichts vergessen, verwahre mich aber, wie ein Beethoven diese DDR heute noch lieblich darzustellen.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: 72 Jahre

Beitragvon Gerd Böhmer » 8. Oktober 2021, 08:24

Volker Zottmann hat geschrieben:
Gerd Böhmer hat geschrieben:@ Kollege Zottmann, auch ich habe 1989 für Veränderungen in der DDR demonstriert. Nur habe ich es eben nicht vergessen, das ich ja die erste Hälfte meines Lebens - 33 Jahre - in der DDR gelebt habe ...

... einen angenehmen Abend noch,


Was soll das denn nun? Färbst Du, Gerd Böhmer, schon beim Beethoven ab? [grins]
Schreib meinen Vornamen, oder eben komplett. Aber Kollege? Das ist so albern, wie heute Genosse zu verwenden!

Ich habe auch 38 volle DDR-Jahre verbracht. Schrieb auch häufig, dass es für mich immer nur aufwärts ging, weil eben auch Interesse und Fleiß beim Vorwärtskommen vorhanden war.
Die Umstände in der DDR, wirtschaftlich und politisch sind aber nie so gewesen, dass ich nun noch hypothetische Feiertage begehe.
Es muss auch mal Schluss mit dem Verbrecheregime sein.
Ich habe überhaupt nichts vergessen, verwahre mich aber, wie ein Beethoven diese DDR heute noch lieblich darzustellen.

Gruß Volker


Morgens,

Was ich geschrieben hatte war meine persönliche Ansicht, denn auch ich stand der DDR mehr als kritisch gegenüber. Andererseits trete ich nun einmal Zeit meines Lebens für die Gerechtigkeit gegenüber historischen Vorgängen und den daran beteiligten Personen ein. Ergo geht es mir vollkommen ab, die DDR lieblich darstellen zu wollen, oder den Jahrestag als Feiertag anzusehen - wenn dann als Gedenktag (!)

Wenn ich es in Gegensatz dazu sehe, wie teilweise heutzutage das dritte Reich lieblich dargestellt, bzw. verherrlicht wird - nunja ...

@ augenzeuge - mit sozialen Medien meinte ich WhatsApp & Konsorten.
MfG Gerd Böhmer,
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Re: 72 Jahre

Beitragvon Beethoven » 8. Oktober 2021, 08:31

Der Liedermacher und Schauspielet Tino Eisbrenner, schrieb gestern dazu folgendes:

Ja es ist 7. Oktober - der andere deutsche Nationalfeiertag - und die Frage, was bleibt, wird offenbar von Jahr zu Jahr lauter, obwohl sich unser Staat und seine Medien doch genau um das Gegenteil bemühen. 32 Jahre intensivster Reduzierung der Erfahrung DDR und Sozialismus auf die Worte "Unrechtsstaat", "Stasi" und "Stalinismus" haben zwar den Grat des Wissens über dieses Land und seine Gesellschaft stark verknappt aber den Widerstand gegen diese Verächtlichmachung gleichsam vergrößert. Viele Menschen erwarten nach 32 Jahren einen saubereren Umgang mit diesem Teil deutscher Geschichte. Sie erwarten Differenzierung, sie erwarten die Aufarbeitung der auch anderen Seiten des Sozialismus. Sie erwarten, dass die Geschichte der DDR im Kontext der Weltpolitik gesehen und vermittelt wird. Meines Erachtens übrigens auch ein Versagen Der Linken, dies in den letzten 20 Jahren nicht mehr deutlich eingefordert zu haben, die eigene kulturpolitische Tradition vergessen oder gar geleugnet und damit die Genetik des Ostens ignoriert zu haben. "Den Osten zurückgewinnen", wie führende linke Politiker sich nach der Schmach der vergangenen Wahl blutleer auf die Fahnen schreiben, beginnt aber genau bei der Frage, wer wir waren! Die Frage, wer wir sind, ist nicht anders zu beantworten!
Und um die Progressivität meines Anliegens zu unterstreichen, füge ich hinzu: Die Ergründung des fortschrittlichen Aspektes von 70 Jahren gelebtem Sozialismus in der Welt und 40 Jahren in der DDR, würde durchaus einen positiven Beitrag bei der künftigen Gestaltung unserer gesellschaftlichen Zukunft leisten. Fragt sich denn wirklich niemand, warum es in der DDR keine Angst vor sozialem Elend gab? Keine Kinderarmut, ein bestens funktionierendes Gesundheitssystem, subventionierte Kultur für Jedermann, ein brillantes Bildungssystem oder staatlich geförderte Friedenspolitik? Ist es für unsere heutige Zeit wirklich so völlig egal herauszufinden, wie man das damals hinbekommen hat? Und zwar t r o t z des kalten Krieges und eines Gegners Wand an Wand, dessen Staatsapparat aus Kriegsverbrechern gegründet worden war, die es sich zur politischen Aufgabe machten, den Ausgang des Krieges über kurz oder lang doch noch zu korrigieren. Als man in der DDR noch "Deutschland einig Vaterland" sang und allein die Kriegs-Reparationen an die Sowjetunion zahlte, während die USA das größere Deutschland mit Carepaketen fütterte, bewies jenes größere Deutschland seine übermächtige Liebe zu den Verwandten im Osten mit eigener Währungsunion (die ihre Kaufkraft gegenüber den Ossis verzehnfachte), mit der Gründung der BRD (die die nachfolgende Gründung der DDR jahrelang nicht anerkannte), mit der Gründung der Bundeswehr 1955 (die die nachfolgende Gründung der NVA 1956 totzurüsten versuchte) usw. Wie hat das kleinere Deutschland, das ständig auf diese Schritte zu reagieren hatte, trotzdem geschafft, seinen Sozialstaat zu errichten und zwar so beispielhaft, dass der Westen den seinen erst abzubauen wagte, als das sozialistische Beispiel des kleineren Nachbarn bezwungen war? Können wir auf dieses differenzierte Wissen wirklich verzichten bei den gesellschaftlichen und politischen Aufgaben die vor uns liegen? Egal, ob wir links denken oder nicht, haben wir nicht die verdammte deutsche Pflicht, die Geschichte und die Errungenschaften des Sozialismus auszuwerten und für unser weiteres Vorgehen auf Erkenntnis zu prüfen? Wie kommt es, dass wir einem System vertrauen, das Faschismus, Genozide und Weltkriege hervorgebracht hat und dessen "Schoß, aus dem das kroch" (BB) vor unseren Augen wieder immer fruchtbarer wird? Aber die Fehler (ja, und Untaten), die beim bisher einzigen Versuch einer Alternative begangen wurden, die können wir nicht verzeihen? Ich sag Euch warum. Weil wir uns haben von der Macht korrumpieren lassen, die in diesem jetzigen System von vor und nach dem Krieg an den Strippen zieht. Weil wir glauben dieses System ginge uns nichts an, bevor es nicht vor unserer eigenen Haustür detoniert. Aber Überraschung! Das muss es gar nicht, denn es sitzt schon mit uns am Küchentisch, es begleitet uns beim Einkaufen, es sucht mit uns den Platz zum Wohnen, es streitet quer durch unsere Familien über 2G,, es rodet unsere Regenwälder, es schickt unsere Söhne in sinnlose Kriege, es schleicht durch unsere Schulen und Universitäten und es spielt in unseren Kinderzimmern..
Wer will wirklich glauben, dass die Differenzierung bei der Aufarbeitung der bisher einzigen alternativen Idee k e i n e n Wert für uns haben könnte??


Man kann ja zur DDR stehen wie man will. Selbst unser einstiger, werter Genosse Zottmann darf das. [hallo]
Aber diese in Bausch und Bogen auf die Stasi, das Grenzregime und die führende Kraft zu reduzieren, wie man es auch oben so schön lesen kann, ist eben zu kurz gedacht und vor allem einseitig.

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Re: 72 Jahre

Beitragvon augenzeuge » 8. Oktober 2021, 09:20

Oh, was für eine Verklärung der Realitäten, die absichtlich nicht mal bis 1980 gedacht wurden. Der Sozialstaat der DDR war ebensowenig haltbar, wie die jährlichen Kosten für das Einsperren der Bevölkerung.

Eisbrenner ist nicht nur pro Russland. Er ist noch mehr. Die Wahrheit macht ihn wütend: "Es macht mich wütend, wenn 'unser' Botschafter uns tatsächlich einreden will, dass Russland in der Ukraine der Aggressor sei und zum Glück die deutsche Politik immer wieder helfen würde, friedliche Lösungen herbeizuführen." Genauso ist es aber!

Eisbrenner hat die Wende nicht in der DDR erlebt, er weilte damals in Nicaragua und träumte sich seine Realität. Er glaubt immer noch, dass die umfassende Bildung der DDR, basierend auf Tolstoi und Hemingway, die friedliche Revolution ermöglicht hat. Natürlich war die Bildung der DDR nicht schlecht, aber ursächlich für den Mauerfall war diese nicht.
Die Bildung sei dabei ganzheitlich organisiert gewesen und habe die Zersplitterung der Gesellschaft in Subkulturen verhindert

Ich glaube, er weiß gar nicht, was ursächlich für den Mauerfall war.

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Re: 72 Jahre

Beitragvon Olaf Sch. » 8. Oktober 2021, 09:41

Ein Phantast der an der Realität vorbeilebt.

die DDR war genau das, ein Unrechtsstaat, stalinistisch und Stasi. Aber eben auch mehr, die Summe seiner Bürger, und viele Bürger wollten eben nie diese DDR, ein Staat der nur durch die schützende Hand der Sowjetunion bestand hatte.

Und schauen wir mal nach Nicaragua, was macht sein damaliger Präsident heute? Diktator.

Das du solche Schwurbelköppe hier zitierst Beethoven, ist arm, ganz arm.
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Re: 72 Jahre

Beitragvon Edelknabe » 8. Oktober 2021, 17:32

Akku mit dem hier:

......" und viele Bürger wollten eben nie diese DDR, ein Staat der nur durch die schützende Hand der Sowjetunion bestand hatte."Textauszug ende

Und das weiß natürlich ein Akku. Köstlich nee, also der Kerl muss diese "vielen" Bürger damals alle befragt haben?

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Re: 72 Jahre

Beitragvon HPA » 8. Oktober 2021, 17:43

AkkuGK1 hat geschrieben:Ein Phantast der an der Realität vorbeilebt.

die DDR war genau das, ein Unrechtsstaat, stalinistisch und Stasi. Aber eben auch mehr, die Summe seiner Bürger, und viele Bürger wollten eben nie diese DDR, ein Staat der nur durch die schützende Hand der Sowjetunion bestand hatte.

Und schauen wir mal nach Nicaragua, was macht sein damaliger Präsident heute? Diktator.

Das du solche Schwurbelköppe hier zitierst Beethoven, ist arm, ganz arm.


Als die damalige Sowjetunion die "schützende" Hand a la 1953 weg nahm und keine Finger krumm machte, klappte das Konstrukt "DDR" samt Macht ud Repressionsapparat zusammen wie ein nasser Pappkarton.

[grin]
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Re: 72 Jahre

Beitragvon augenzeuge » 8. Oktober 2021, 17:55

Edelknabe hat geschrieben:Akku mit dem hier:

......" und viele Bürger wollten eben nie diese DDR, ein Staat der nur durch die schützende Hand der Sowjetunion bestand hatte."Textauszug ende

Und das weiß natürlich ein Akku. Köstlich nee, also der Kerl muss diese "vielen" Bürger damals alle befragt haben?

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Mal ehrlich, zweifelst du etwa daran? Das haben doch selbst Politgrößen begriffen.
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Re: 72 Jahre

Beitragvon Edelknabe » 8. Oktober 2021, 18:08

Köstlich nee Jörg. Nu nenn doch mal ne Prozentzahl, wieviel davon am Ende der DDR auf die Straße gingen(Akkus Bürger) und wie viele eben sinngemäß nur am Ende der DDR "mit gewendet" wurden? So wie der Rainer eben.

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Re: 72 Jahre

Beitragvon augenzeuge » 8. Oktober 2021, 18:19

Edelknabe hat geschrieben:Köstlich nee Jörg. Nu nenn doch mal ne Prozentzahl, wieviel davon am Ende der DDR auf die Straße gingen(Akkus Bürger) und wie viele eben sinngemäß nur am Ende der DDR "mit gewendet" wurden? So wie der Rainer eben.

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Aber es geht doch nicht um jene, die auf die Straße gingen. Ich weiß selbst, dass das keine 50% waren. Es geht um jene, die ein anderes System wirklich wollten und es gewählt haben, als sie es durften! Und dies hätte immer nur durch die Russen verhindert werden können.

Oder willst du mir sagen, die Mehrheit wollte die DDR behalten, aber sie war zu schwach dies umzusetzen?

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Re: 72 Jahre

Beitragvon Edelknabe » 8. Oktober 2021, 18:28

Wenn ich mich jetzt recht erinnere Jörg, dann wollte man auf den Demos eine "in sich ordentlich überarbeitete DDR".

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Re: 72 Jahre

Beitragvon augenzeuge » 8. Oktober 2021, 18:32

Edelknabe hat geschrieben:Wenn ich mich jetzt recht erinnere Jörg, dann wollte man auf den Demos eine "in sich ordentlich überarbeitete DDR".

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Ja sicher. Weil man natürlich nicht mit der Tür ins Haus konnte. Eine überarbeitete DDR war nie möglich! Daran glaubten nur Träumer. Oder sollte das Volk nochmals Jahrzehnte Ausdauer auf Verzicht mitbringen?

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Re: 72 Jahre

Beitragvon steffen52 » 8. Oktober 2021, 18:34

Edelknabe hat geschrieben:Wenn ich mich jetzt recht erinnere Jörg, dann wollte man auf den Demos eine "in sich ordentlich überarbeitete DDR".

Rainer Maria

Na jetzt bist Du aber gewaltig auf Barbier Müller aus, mein lieber Rainer Maria. [wink]
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Re: 72 Jahre

Beitragvon Edelknabe » 8. Oktober 2021, 18:39

Das Thema hatten wir doch schon hier irgendwo? Und nee steffen, nix mit Barbier. Wäre mal interessant, die damaligen Protestbanner samt Schilderkram auszugraben. Eben was da drauf stand?

Rainer Maria

PS: Nicht doch steffen, du warst doch nicht etwa um 89 herum demonstrieren? Also ich wars nicht.
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Re: 72 Jahre

Beitragvon steffen52 » 8. Oktober 2021, 19:03

Edelknabe hat geschrieben:Das Thema hatten wir doch schon hier irgendwo? Und nee steffen, nix mit Barbier. Wäre mal interessant, die damaligen Protestbanner samt Schilderkram auszugraben. Eben was da drauf stand?

Rainer Maria

PS: Nicht doch steffen, du warst doch nicht etwa um 89 herum demonstrieren? Also ich wars nicht.

Warum nicht, bin mit den Massen um den Marx-Nichel gelaufen!!! [hallo]
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Re: 72 Jahre

Beitragvon Olaf Sch. » 8. Oktober 2021, 19:11

Maria, du warst also auf keiner demo? Dann halt einfach mal den Mund. Mehr sage ich nicht, du bist einfach nur Zeitverschwendung.
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Re: 72 Jahre

Beitragvon Volker Zottmann » 8. Oktober 2021, 20:10

Vor lauter Unbekümmertheit und politischem Desinteresse hat der Edelknabe die Wende völlig verschlafen, zweifelt dafür aber heute die Masse der Demonstranten an?
Die echte Abstimmung kam erst als die Mauer gefallen war. Nur körperlich Behinderte waren zurück geblieben. Ansonsten waren alle gen Westen unterwegs. Und Rainer hats nicht mitbekommen?
Kaum jemand wollte noch eine DDR. Neuausrichtung war nur so lange angedacht, wie das Zeitfenster begann sich zu öffnen. Danach waren alle Messen gesungen.
Edelknabe wache doch endlich auf! Oder willst Du postum mit Beethoven feiern? Ihr werdet einsam sein!

Gruß Volker
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Re: 72 Jahre

Beitragvon Edelknabe » 9. Oktober 2021, 06:33

So langsam wird das penetrant Akku, diese deine Anrede "Maria." Es wäre wirklich nett wenn ein Admin diesen Möchtegernsorben darauf hinweist, sich mal langsam wieder an die Forum-Regeln zu halten. Da fällt mir noch ein, trotz meiner damaligen Nichtteilnahme an irgendwelchen Demos, da war noch was mit Runden Tischen die unter Garantie bei ihrer Gründung nicht unbedingt auf Wiedervereinigung aus waren.

Rainer Maria
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