Cats Falk

Aufarbeitung und Schlußfolgerungen

Cats Falk

Beitragvon augenzeuge » 2. November 2020, 14:19

Als man am 29. Mai 1985 die Journalistin Cats Falck (Maureen Cathryn Harriet Falck) und ihre Freundin Lena Gräns aus dem Hammarbykanalen in Stockholm fischte, waren die Frauen seit dem 19. November des Vorjahres vermisst worden. Der erste Gedanke im Mai war dann, dass die beiden Frauen mit ihrem Auto in den Kanal gefahren waren und dabei ertranken, es sich also um einen Unfall handelte, auch wenn es keine logische Erklärung dafür gab.

Diese Theorie der Polizei wurde jedoch im September 2003 in Frage gestellt, als die Berliner Zeitung berichtete, dass Cats Falck, die als Journalisten beim schwedischen Fernsehen arbeitete, einem Waffenschmuggel zwischen Schweden und der damaligen DDR auf die Spur gekommen war und darüber berichten wollte. Da dies dem Sicherheitsdienst Stasi sehr ungelegen kam, schrieb die Zeitung, habe man die Journalistin ermordet und die Freundin war nur im falschen Moment an der falschen Stelle.

Als die schwedische Polizei nach diesem Artikel den Fall neu aufrollte, konnte man zwar nie die Wahrheit erfahren, aber man stellte so viele Ungereimtheiten fest, dass der Mord zumindest eine Möglichkeit wurde, denn obwohl das Auto der Freundin gehörte und Cats Falck eine sehr ungeübte Fahrerin war, die zudem vorher Wein getrunken hatte und sehr hohe Schuhe trug, saß die Journalistin am Steuer. Und man fragte sich, warum sie nachts im Hafengebiet unterwegs gewesen sein sollte, denn die Strecke war nicht auf dem Heimweg. Alle ihre Freunde meinten, dass dieses Verhalten nicht dem Charakter von Cats entsprach, aber nach der langen Zeit waren viele Spuren bereits für immer verschwunden.


https://www.berliner-zeitung.de/ein-spe ... l-li.49836

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Re: Cats Falk

Beitragvon augenzeuge » 2. November 2020, 14:24

1997 wird ein in englischer Sprache abgefaßter Brief aus Deutschland an die schwedische Sicherheitspolizei SÄPO versandt. Der Inhalt: Cats Falk, Lena Graens und Carl Algernon seien durch ein Mordkommando der Stasi liquidiert worden.


2003 wird der 53-jährige Jürgen G. von der Generalstaatsanwaltschaft unter dem Verdacht festgenommen, von 1976 bis 1987 für die DDR-Regierung Mordaufträge erfüllt zu haben, unter anderem an Cats Falck und Lena Graens. Die Ermittlungen werden 2006 mangels Beweisen eingestellt.

In diesem Zusammenhang gab es weitere Tode. Angeblich durch Unfall und Selbstmord.
https://www.allmystery.de/themen/km131710

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Re: Cats Falk

Beitragvon Merkur » 2. November 2020, 14:39

augenzeuge hat geschrieben:
2003 wird der 53-jährige Jürgen G. von der Generalstaatsanwaltschaft unter dem Verdacht festgenommen, von 1976 bis 1987 für die DDR-Regierung Mordaufträge erfüllt zu haben, unter anderem an Cats Falck und Lena Graens. Die Ermittlungen werden 2006 mangels Beweisen eingestellt.
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Ach herrje, jetzt ist Klempner Gr. aus Rheinsberg mal wieder der Auftragskiller. Der Fall endete damals wie das Hornberger Schießen.
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: Cats Falk

Beitragvon augenzeuge » 2. November 2020, 14:44

Merkur hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:
2003 wird der 53-jährige Jürgen G. von der Generalstaatsanwaltschaft unter dem Verdacht festgenommen, von 1976 bis 1987 für die DDR-Regierung Mordaufträge erfüllt zu haben, unter anderem an Cats Falck und Lena Graens. Die Ermittlungen werden 2006 mangels Beweisen eingestellt.
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Ach herrje, jetzt ist Klempner Gr. aus Rheinsberg mal wieder der Auftragskiller. Der Fall endete damals wie das Hornberger Schießen.


Sorry, dass ich das nebenbei erwähnt habe. Das weiß ich auch.

Ich hatte von dem Fall noch nie gehört, du?

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Re: Cats Falk

Beitragvon Merkur » 2. November 2020, 14:55

augenzeuge hat geschrieben:
Merkur hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:
2003 wird der 53-jährige Jürgen G. von der Generalstaatsanwaltschaft unter dem Verdacht festgenommen, von 1976 bis 1987 für die DDR-Regierung Mordaufträge erfüllt zu haben, unter anderem an Cats Falck und Lena Graens. Die Ermittlungen werden 2006 mangels Beweisen eingestellt.
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Ach herrje, jetzt ist Klempner Gr. aus Rheinsberg mal wieder der Auftragskiller. Der Fall endete damals wie das Hornberger Schießen.


Sorry, dass ich das nebenbei erwähnt habe. Das weiß ich auch.

Ich hatte von dem Fall noch nie gehört, du?

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Über beide Personen (Falck und Gr.) ist doch schon vor zig Jahren medial umfangreich berichtet worden.
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: Cats Falk

Beitragvon augenzeuge » 2. November 2020, 15:02

War ich sicher im Ausland. Egal, wie auch immer, wir hatten es im Forum m.E. noch nicht.

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Re: Cats Falk

Beitragvon Merkur » 2. November 2020, 15:15

augenzeuge hat geschrieben:War ich sicher im Ausland. Egal, wie auch immer, wir hatten es im Forum m.E. noch nicht.

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Über Jürgen Gr. hast Du selbst mehrfach geschrieben.
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: Cats Falk

Beitragvon augenzeuge » 2. November 2020, 15:34

Ja, sicher. Aber ich habe ihn nie in Verbindung mit Schweden gebracht.

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Re: Cats Falk

Beitragvon Olaf Sch. » 2. November 2020, 17:56

dieses abschmettern jeglicher "Bedrohung" der DDR&Stasi - das stinkt. Gewaltig.
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Re: Cats Falk

Beitragvon Merkur » 2. November 2020, 18:18

Ich habe mal den schwedischen Autor Gösta A. Eriksson und andere Literatur bemüht aber nichts zum Thema außerhalb der Presse gefunden.
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: Cats Falk

Beitragvon augenzeuge » 2. November 2020, 18:53

Merkur hat geschrieben:Ich habe mal den schwedischen Autor Gösta A. Eriksson und andere Literatur bemüht aber nichts zum Thema außerhalb der Presse gefunden.


Aha...der hier:
https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q ... HPAlKSVSvI

Aber Birgitta Almgren weiß eventuell mehr. Oder auch der Journalist Christoph Andersson.
Die Germanistin Almgren von der Södertörn-Universität in Stockholm hat sich in den letzten Jahren mit ihren Arbeiten zum Verhältnis Schwedens zur DDR großes Renommee auf diesem Forschungsgebiet erworben.

Das Interesse für die Beziehungen zwischen der DDR und Schweden während des Kalten Krieges scheint nicht nachzulassen. Besonders die Aktivitäten des Ministeriums für Staatsicherheit (MfS) im Königreich Schweden erregen nach wie vor die Aufmerksamkeit von LeserInnen und Medien, was die auch hier auf dem NordicHistoryBlog bereits behandelte letztjährige Debatte über Birgitta Almgrens Buch Inte bara spioner… Stasi-infiltration i Sverige under kalla kriget [Nicht nur Spione…Stasi-Infiltration in Schweden während des Kalten Krieges] zeigte.

Schweden war ein Schwerpunktland für die DDR-Außenpolitik und für die Hauptverwaltung Aufklärung (HVA) der Staatssicherheit. Zu keinem anderen nordischen Land wurden so viele Stasi-Berichte generiert wie über Schweden.

https://nordichistoryblog.hypotheses.org/1561
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