Was ist von der DDR geblieben?

Aufarbeitung und Schlußfolgerungen

Was ist von der DDR geblieben?

Beitragvon Interessierter » 9. März 2020, 11:12

Im Rahmen des Masterstudiengangs Public History an der Freien Universität Berlin baten wir Studierende um einen Text zur Frage: Was ist Ihrer Meinung nach von der DDR geblieben?

Dabei sollte es sich nicht um einen wissenschaftlichen Beitrag handeln, keine Fußnoten, keine Thesen. Eine Veröffentlichung der Texte stand nicht zur Diskussion. Diese kleine Schreibübung hatte vielmehr etwas von einem Aufwärmtraining zu Beginn eines Workshops, der sich recht praxisnah mit dem Thema „Was blieb übrig von der DDR?“ auseinandersetzen will. Gefragt war also ein spontaner assoziativer Text. Eine ungewohnte Übung, wie es schien, denn es herrschte zunächst offenkundige Unsicherheit bei den Studierenden. Schließlich gibt es niemanden unter ihnen, der die DDR erlebt hat, einige kommen nicht einmal aus Deutschland, haben Familien ohne jeglichen Verwandtschaftsbezug zur DDR, wieder andere kennen dieses „ferne“ Land nur aus den Erzählungen der Eltern und Großeltern.

Für die Übung gab es nur wenige Tage Zeit. Die Texte, die wir schließlich bekamen, waren erstaunlich. Zum einen, weil sie von einer Generation verfasst worden waren, für die die innerdeutsche Grenze in der Tat ein historisches Phänomen ist, das auf ihr Leben, wie es zunächst schien, keinen Einfluss hatte und hat. Zum anderen, weil sich in den Texten die Konflikte der gegenwärtigen Gesellschaft im Umgang mit der DDR-Vergangenheit durchaus spiegeln.

Wir lasen sensible, kluge, sehr nachdenkliche, lustige und berührende Texte. Daher entschieden wir spontan, mit dem Einverständnis der Studierenden, sämtliche Texte zu publizieren. Da einige der Texte sehr persönlich sind, kamen wir der Bitte nach, diese anonym zu veröffentlichen.
Wir nehmen den 9. November, diesen Tag „zwischen Gut und Böse“, wie Götz Aly es formulierte, zum Anlass, die Texte der Studierenden zu veröffentlichen.[1]

Das Bildmaterial hingegen wurde von der Redaktion recherchiert.

Annette Schuhmann

Die unterschiedlichen persönlichen Erinnerungen findet man hier:
https://zeitgeschichte-online.de/node/57020
Interessierter
 

Re: Was ist von der DDR geblieben?

Beitragvon augenzeuge » 9. März 2020, 11:38

Sehr gute Lebenschilderungen. [wink]

AZ
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„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
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Re: Was ist von der DDR geblieben?

Beitragvon Nostalgiker » 9. März 2020, 17:16

Keine Bananen als Fluchtgrund .......
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
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Re: Was ist von der DDR geblieben?

Beitragvon Danny_1000 » 9. März 2020, 19:20

augenzeuge hat geschrieben:Sehr gute Lebenschilderungen. [wink]

AZ

Stimme ich Dir zu.
Dennoch bemerkenswert:
In den mehr als 2700 Wörtern aller Beiträge kommt das Wort „Stasi“ 2 x , das Wort „Freiheit“ 1x und die Begriffe „Unterdrückung“ und „Unrechtsstaat“ überhaupt nicht vor.
Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben
dafür einsetzen, dass du es sagen darfst !
(Evelyn Beatrice Hall 1868; † nach 1939)
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Re: Was ist von der DDR geblieben?

Beitragvon augenzeuge » 9. März 2020, 19:26

Danny_1000 hat geschrieben:In den mehr als 2700 Wörtern aller Beiträge kommt das Wort „Stasi“ 2 x , das Wort „Freiheit“ 1x und die Begriffe „Unterdrückung“ und „Unrechtsstaat“ überhaupt nicht vor.


Dafür aber: " Für meine Mutter bedeutet die DDR das Leid ihres Vaters. " [blush]

Ganz gut ist das: "Mir fällt es schwer, die Konzepte „Ossi“ und „Wessi“ mit konkreten und wirklich aussagekräftigen Inhalten zu füllen."

AZ
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Re: Was ist von der DDR geblieben?

Beitragvon Transitfahrer » 9. März 2020, 19:30

Danny_1000 hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:Sehr gute Lebenschilderungen. [wink]

AZ

Stimme ich Dir zu.
Dennoch bemerkenswert:
In den mehr als 2700 Wörtern aller Beiträge kommt das Wort „Stasi“ 2 x , das Wort „Freiheit“ 1x und die Begriffe „Unterdrückung“ und „Unrechtsstaat“ überhaupt nicht vor.


Was ist daran bemerkenswert? Die meisten Kommentare wurden von Personen geschrieben, die nach dem Mauerfall geboren wurden.
Die Information ist wegen Quellengefährdung nur zur persönlichen Kenntnisnahme bestimmt.
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Re: Was ist von der DDR geblieben?

Beitragvon HPA » 9. März 2020, 21:17

Die DDR Machthabenden kannten für diejenigen ,welche schlicht nicht einsahen ,warum sie für jeden Firlefanz eine "Einsicht in die Notwendigkeit" haben sollten (womit die Machthabenden nur ihre eigene Unfähigkeit kaschierten) ,nur eine Antwort: Repression

Was diese u.a.massenhaft aus dem Land trieb.
HPA
 


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