Wenn es für die Verteidigung erforderlich ist, können Frauen, die diensttauglich sind, vom 18. bis zum vollendeten 50. Lebensjahr zum medizinischen, veterinärmedizinischen, zahnmedizinischen, technischen oder zu einem anderen Sonderdienst in der Nationalen Volksarmee verpflichtet werden.
Doch so ganz neu sind die Pflichten nicht Das Wehrpflichtgesetz vom Januar 1962 bestimmte, daß "diensttaugliche" Frauen zum medizinischen "oder zu einem anderen Sonderdienst in der NVA verpflichtet werden" können. Die neue Bestimmung ist nur noch allgemeiner und läßt praktisch jeden Dienst von Frauen in der Nationalen Volksarmee (NVA) zu, obwohl nicht anzunehmen ist, daß sie im Ernstfall zur kämpfenden Truppe gezogen würden. zeit.de 10. Dezember 1982
Geehrter Herr Staatsratsvorsitzender!
„Wir fordern Recht auf Verweigerung“
In diesem Brief möchten wir Ihnen einige Gedanken vorlegen, die uns seit der Verabschiedung des neuen Wehrdienstgesetzes vom 25. 3. 1982 in bezug auf die Wehrpflicht von Frauen bewegen. Wir sind Frauen mit und ohne Kinder, katholisch, evangelisch oder nicht kirchlich gebunden, einige von uns haben einen Krieg erlebt, anderen ist diese böse Erfahrung erspart geblieben, aber eines verbindet uns, daß wir nicht gleichgültig sind und nicht unsere schweigende Zustimmung zu einem Gesetz geben wollen, das den Frauen ganz neue Pflichten auferlegt, die nicht mit unserem Selbstverständnis zu vereinbaren sind.
- Wir Frauen wollen den Kreis der Gewalt durchbrechen und allen Formen der Gewalt als Mittel zur Konfliktlösung unsere Teilnahme entziehen.
- Wir Frauen sehen den Armeedienst für Frauen nicht als Ausdruck ihrer Gleichberechtigung, sondern als einen Widersinn zu ihrem Frau-Sein. Wir sehen unsere Gleichberechtigung dem Mann gegenüber nicht darin, daß wir neben den Männern stehen, die die Waffen in die Hand nehmen, sondern neben denen, die wie wir erkannt haben, daß die Abstraktionen "Feind" und "Gegner" eigentlich Menschenvernichtung bedeuten, die wir ablehnen.
- Wir Frauen verstehen die Bereitschaft zum Wehrdienst als eine Drohgebärde, die dem Streben nach moralischer und militärischer Abrüstung entgegensteht und die Stimme der menschlichen Vernunft im militärischen Gehorsam untergehen läßt.
- Wir Frauen fühlen uns besonders dazu berufen, das Leben zu schützen, die alten, kranken und schwachen Menschen zu unterstützen. Gegen den Krieg und für den Frieden tätig zu sein kann nur im sozialen und erzieherischen Bereich geschehen, wenn wir nicht vor der künftigen Generation versagen wollen.
- Wir Frauen wehren uns dagegen, daß wir eines Tages in den Reihen der NVA stehen und ein Land verteidigen sollen, das unbewohnbar sein wird, selbst nach einem konventionellen Krieg, der in Europa wahrscheinlich in einer nuklearen Katastrophe enden würde.
- Wir Frauen glauben, daß die Menschheit heute an einem Abgrund steht und daß die Anhäufung von weiteren Waffen nur zu einer wahnsinnigen Katastrophe führt. Dieser schreckliche Untergang kann vielleicht verhindert werden, wenn alle Fragen, die sich aus dieser Tatsache ergeben, öffentlich diskutiert werden. Laut Art. 65, Abs. 3 der Verfassung der DDR sind Entwürfe grundlegender Gesetze vor ihrer Verabschiedung der Bevölkerung zur Erörterung zu unterbreiten, um die Ergebnisse der Volksdiskussion bei der endgültigen Fassung auszuwerten. Unserer Meinung nach handelt es sich um ein grundlegendes Gesetz auf Grund seiner Thematik und nicht zuletzt deshalb, weil die Hälfte der Bevölkerung der DDR unmittelbar betroffen ist.
- Wir Frauen erklären uns nicht dazu bereit, in die allgemeine Wehrpflicht einbezogen zu werden, und fordern eine gesetzlich verankerte Möglichkeit der Verweigerung. Das Recht der Verweigerung ist notwendig, weil sich durch Erlaß dieses Gesetzes, das den Frauen die Pflicht zu einem allgemeinen Wehrdienst auferlegt, eine Einschränkung unserer Gewissensfreiheit ergibt.
Da zu diesem Gesetz keine öffentlichen Diskussionen möglich waren, haben einige von uns diese auf dem Weg der Eingabe erbeten, andere hoffen, sich an den daraus ergebenden Gesprächen beteiligen zu können. Leider sind diese Erwartungen enttäuscht worden, denn es fand sich niemand bereit, ein Gespräch über die uns so dringend beschäftigenden Fragen zu beginnen.
Die Rede, die das Akademiemitglied Prof. Arbatow auf dem Friedenskongreß der Weltreligionen in Moskau gehalten hat, ermutigte uns, uns noch einmal mit unseren Fragen an Sie zu wenden. Wir sprechen die Bitte aus, daß auch die für dieses neue Wehrdienstgesetz Verantwortlichen die Bereitschaft aufbringen, ein offenes Gespräch zu führen. Sicher ist Ihnen diese Rede bekannt, trotzdem möchten wir einige Sätze zitieren.
Prof. Arbatow geht u. a. auf die psychologischen und moralischen Verbündeten des Wettrüstens ein und erwähnt dabei den Mythos, daß die Anhäufung von Waffen und Streitkräften zur Sicherheit beitragen würde.
"Alle diese Mythen fördern das Wettrüsten. Man versucht, sie heute in die Form komplizierter Auffassungen und Rätsel zu hüllen, indem man eine für den Laien unverständliche Terminologie gebraucht. Ich schließe nicht aus, daß das speziell gemacht wird, um sich von 'Uneingeweihten', vom 'Mann auf der Straße' zu distanzieren. Man sagt sogar manchmal, man solle diesen Mann nicht zu Fragen der Kernwaffen, zu Problemen von Krieg und Frieden heranlassen, denn er werde alles durcheinanderbringen und schaden. Aber meiner Meinung nach ist das der größte, gefährlichste und schädlichste Mythos! ... Dieses Problem soll mit aktiver Teilnahme aller gelöst werden ... wenn sie den Menschen und nicht den Waffen dienen wollen."
Ein besseres Plädoyer für die Notwendigkeit unserer Eingabe hätten wir nicht finden können.
Wir bitten Sie, uns die Möglichkeit für ein offenes Gespräch zu geben.
spiegel.de 06.12.1982
Beethoven hat geschrieben:Werter ZH, so ganz richtig ist Deine Aussage nicht.
Freundlichst
Volker Zottmann hat geschrieben:Das sind mit den Anreden immer mal neue Mätzchen!
Da will und muss ich mal Beethoven beistehen.
Gruß Volker
augenzeuge hat geschrieben:Die Anrede "Werter" ist nun sowas von out, veraltet, unpassend, das geht gar nicht mehr.Beethoven hat geschrieben:Werter ZH, so ganz richtig ist Deine Aussage nicht.
Und es hat auch mit dem Wortstamm "WERT" eine gewisse Wertschätzung ausgedrückt.
Beethoven hat geschrieben:So bleibe ich bei "Werter". Ich denke damit kann man leben.
Freundlichst
Beethoven hat geschrieben:So bleibe ich bei "Werter". Ich denke damit kann man leben.
Freundlichst
Das habe ich mich auch jahrzehntelang gefragt. Die Kommunisten hatten ja ihren Gruß:Volker Zottmann hat geschrieben:Wir grüßt man denn sozialistisch?
Edelknabe hat geschrieben:Wer weiß was du Volker als junger Kerl mit der Hand in der Tasche gemacht hattest? Ich denke wohl eher deine Eierchen gekrault.Nur am Schornstein dann beim verputzen mussteste die dann zum festhalten nutzen.
Rainer Maria
zoll hat geschrieben: Ohne Blitzmädchen hätten die Landser nichts zum p..... gehabt
Edelknabe hat geschrieben:Wer weiß was du Volker als junger Kerl mit der Hand in der Tasche gemacht hattest? Ich denke wohl eher deine Eierchen gekrault.N
Rainer Maria
Nostalgiker hat geschrieben:Edelknabe hat geschrieben:Wer weiß was du Volker als junger Kerl mit der Hand in der Tasche gemacht hattest? Ich denke wohl eher deine Eierchen gekrault.N
Rainer Maria
Wie sollte er etwas kraulen was er nie hatte und hat?
Volker Zottmann hat geschrieben:Ich habe nie eine Antwort bekommen!
Wir grüßt man denn sozialistisch? Bei "Heil Hitler" riss man damals der rechten Arm hoch. Und was muss man später folgend beim sozialistischen Gruß tun?
In der DDR habe ich vor Wut manchmal die rechte Faust beim Grüßen geballt, aber in der Hosentasche.
Also Beethoven, wie geht das richtig mit diesen doofen Gruß?
Gruß Volker
zonenhasser hat geschrieben:zoll hat geschrieben: Ohne Blitzmädchen hätten die Landser nichts zum p..... gehabt
Beethoven hat geschrieben:Wo siehst Du da eine Konsequenz?
"Werter" ist eine normale, klassen- und parteilose Wertschätzung seine Gegenübers.
"Sozialistischer Gruß" hingegen impliziert doch schon sehr eine politische Gesinnung, die ich zwar habe, aber doch nicht in jedem Beitrag
zur Schau stellen möchte.
Freundlichst
Nostalgiker hat geschrieben:.................. war auch hier in der Regel 'Mit sozialistischem Gruß'.
Kumpel hat geschrieben:Nostalgiker hat geschrieben:.................. war auch hier in der Regel 'Mit sozialistischem Gruß'.
Gibt's eigentlich auch kapitalistische Grüße?
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