Die Einheit als doppelte Demütigung

Aufarbeitung und Schlußfolgerungen

Die Einheit als doppelte Demütigung

Beitragvon Interessierter » 5. November 2019, 10:51

Kein dritter Weg: Im Westen gab's eine übermächtige Bundesrepublik, im Osten ein Volk, das Polit-Experimente ablehnte. Das konnte nicht gutgehen.

https://www.tagesspiegel.de/politik/30- ... 87350.html
Interessierter
 

Re: Die Einheit als doppelte Demütigung

Beitragvon zonenhasser » 5. November 2019, 11:08

Manch tragenden Kräfte der friedlichen Revolution – Bürgerrechtler, Theologen, Künstler, Reformer – erlebten damals eine doppelte Demütigung. Erstens im Verhältnis zur übermächtigen Bundesrepublik, die die Bedingungen der Einheit diktieren konnte. Zweitens im Verhältnis zur eigenen Bevölkerung, die auf Polit-Experimente zunehmend ablehnend reagierte. Spätestens im Frühjahr 1990 wollte eine Mehrheit der DDR-Bevölkerung die Wiedervereinigung.


Wolfgang Schäuble berichtete, dass er den DDR-Unterhändler Günther Krause ab und zu gefragt hätte, ob dieses oder jenes aus der DDR nicht Bestand haben sollte. Doch Krause und seine Leute hätten immer nur abgewinkt, das sei alles Quatsch. So hat Schäuble den Einigungsvertrag praktisch mit sich selbst geschlossen.
Die “Rote Fahne” schrieb noch “wir werden siegen”, da hatte ich mein Geld schon in der Schweiz.
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