... ist aller schlimmste Küchentisch-Ökonomie von Jemanden der zwar das Wort Wirtschaft schreiben kann aber weniger von den ökonomischen und politischen Prozessen versteht,
Nostalgiker, ich weiß doch, du glaubst daran, dass du es besser weißt. Du denkst, es kann nicht sein, dass man dir etwas beibringen kann. Und doch ist es so.
Ich schrieb:
Weil eben die Anzahl der dort vorhandenen Jobs unwirtschaftlich war.
Du antwortest:
Nein sie sind schlicht zu teuer für die Unternehmen.
Unwirtschaftlich ist zu teuer!
Wenn du so von deinem Wissen überzeugt bist, warum hast du dann nicht mehr aus dir gemacht? Warum antwortest du nicht auf den unkorrekten Beitrag vom Edelknaben, aber auf meinen? War dieser richtig?
Vielleicht hab ich in den Betrieben, in denen ich gewesen bin, mehr mitbekommen, als du in Jahrzehnten, da ich sehr nah an der Basis war.
Willst du mit deinem unübertroffenen Fachwissen heute wirklich irgend einem Bürger noch erzählen, dass nach der Einführung der DM fast alle Arbeitsplätze der DDR hätten erhalten werden können?
Mal was aus meiner alten Praxis. Ich habe in einem der größten Betriebe von Halle gelernt. Genau, das war der, wo ich Teile meines Motorrades verchromen lies. Also gabs ne Galvanik.
In der Ausbildung hab ich ne Menge mitbekommen. Z.B. wie die Kollegen einer Abteilung, die unter unglaublichen Bedingungen mit Asbest arbeiten mussten, einen Brief an Honi schrieben. (Erst später im Westen ist mir klar geworden, was man mit den Leuten getan hat. ) Und was danach alles anlief. Am Ende wurden die Rädelsführer entfernt, (erinnert dich das an etwas?) der dumme Rest mit ner Prämie befriedigt, und ebenso weiter gearbeitet. Für den Sozialismus. Der stark sein musste, damit der Frieden bleibt. So wurde argumentiert.
Arbeitsbeginn war offiziell 5:30 Uhr. Es gab ne Stechuhr. Am Vortag wurden Leute gewählt, welche für den Rest stempelten, denn der kam erst 06:30.
Ende war gegen 14:30. Offiziell packten die meisten gegen 13:15 ein......13:45 waren sie weg.
Später musste ich in einem LKW Instandhaltungsbetrieb arbeiten, als Straf-Aussätziger bzw. Ausreiseantragsteller war ich dahin zwangsdelegiert worden. 04:30 war Beginn. Weil da keine Bahn fuhr, wurden wir alle eingesammelt. Angekommen, legte man sich nochmal hin, jeder hatte seine Ecke... mindestens bis 7 Uhr. Reparieren konnte man nur zeitweise, da es keine Ersatzteile gab. Feierabend machte man viel zu früh. Das war egal. Der Meister kam gegen 10 Uhr vorbei, sah eine Stunde, ob was passierte, dann ging er.
Ja, ich hab es auch anders kennen gelernt. Wo es einen Anpfiff gab, wenn man 5min zu früh das Werkzeug weglegte. Aber wo schlimme politische Zustände herrschten. Wo der Parteisekretär ein Hilfsarbeiter war, der Sicherheitsbeauftragte für die Stasi arbeitete und eigentlich nur die Leute aushorchen musste.....und wo beide die Macht hatte, den Ingenieuren reinzureden. Das war dort, wo der Meister meinte, mich bestrafen zu können und ich den Besen betätigen durfte. Meine Tätigkeit an einem Produkt für den Irak hatte militärischen Charakter (wie so vieles in der DDR) und da konnte so einer wie ich nicht mitarbeiten.
Nostalgiker, jetzt darfst du diese Informationen natürlich wieder gegen mich verwenden. Umso mehr du das jedoch tust, umso mehr zeigst du deine Schwäche, beachte das.
Geh nur davon aus, dass ich die Wirtschaftlichkeit einiger Jobs in Ost und West ziemlich gut einschätzen kann.
AZ